„Wenn es links gibt, muss es auch rechts geben“ – mit Matthias Matussek

2. Aug 20231 Kommentar

Er war einer der bekanntesten Journalisten des Landes, eine Edelfeder, der für Stern und Spiegel schrieb, der in den schillerndsten Metropolen lebte, für den Beifall und Preise Normalität waren. Matthias Matussek. Als das Land anfing, sich zu verändern, hat er sich nicht arrangiert wie viele Kollegen. Er blieb streitbar und unberechenbar und wurde bestraft. Mit dem inzwischen gängigen Attribut: Nach rechts abgerutscht. Jetzt hat er das Buch „Armageddon“ geschrieben, in dem er Verrat und Opportunismus anprangert. Aber auch eine seltsame Todessehnsucht in unserer Gesellschaft ausmacht. Darüber sprechen wir, aber auch über Klima, Kirche, Denunzianten und Böhmermänner…

Website Matthias Matussek: https://www.matthias-matussek.de/
Buchbestellung „Armageddon“: https://www.europa-verlag.com/Buecher/6673/Armageddon.html

 

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Milena Preradovic

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Interview mit Matthias Matussek (deutsch)

Milena Preradovic: Wer heute in Deutschland eine Meinung abseits des neuen Erlaubten vertritt, der kann das durchaus. Er muss nur mit den Konsequenzen leben. So wie mein Gast. Er war einer der bekanntesten Journalisten Deutschlands, eine Edelfeder, der für Stern und Spiegel schrieb, in den schillerndsten Metropolen der Welt lebte, für den Beifall und Preise Normalität waren. Als das Land anfing, sich zu verändern, arrangierte sich Matthias Matussek nicht damit wie so viele seiner Kollegen. Er blieb streitbar und wurde bestraft mit dem inzwischen gängigen Attribut nach rechts abgerutscht. Jetzt hat er ein Buch geschrieben, in dem er Verrat und Opportunismus anprangert, aber auch eine seltsame Todessehnsucht in unserer Gesellschaft ausmacht. Darüber sprechen wir aber auch über Klima, Kirche, Denunzianten und Böhmermänner, jetzt in Punkt Preradovic. Hallo Matthias Matussek.

Matthias Matussek: Hallo Frau Preradovic.

Milena Preradovic: Ich stelle Sie kurz vor. Sie sind Journalist und Buchautor, haben in Berlin Germanistik, Amerikanistik und Komparatistik, das ist Vergleichende Literaturwissenschaften studiert. Sie haben für den Stern gearbeitet und dann vor allem für den Spiegel, waren als Korrespondent in Ostberlin und als Büroleiter in New York, in Rio und in London. Sie waren auch mal Kulturchef des Magazins und sind dann später als Autor zur Welt gewechselt, wo Sie nach knapp zwei Jahren im Krach gingen. Sie sind Träger des Egon Erwin Kisch Preises, für Ihren Videoblog “Matusseks Kulturtrip” wurden Sie mit dem Goldenen Prometheus ausgezeichnet. Sie haben einen Podcast auf Kontrafunk und Sie haben 24 Bücher geschrieben, darunter viele Bestseller wie “Wir Deutschen”, “Das katholische Abenteuer” oder “die vaterlose Gesellschaft”. Ihr neues Buch heißt “Armageddon”. Ein Roman, der einem im ersten Teil wie eine Autobiographie vorkommt. Ihr Protagonist heißt Rico Hausmann, ist aber eindeutig Matthias Matussek, einen aus der etablierten Journalistenfamilie Ausgestoßener, weil nicht mehr einverstanden mit politischer und gesellschaftlicher Entwicklung. Wie tief hat Sie dieser Sturz aus dem Mainstream Olymp getroffen? Sie waren ja ganz oben.

Matthias Matussek: Ja, das ist richtig. Der Sturz war ja etappenweise. Bin ja zuerst als Kulturchef im Spiegel enthauptet worden, weil ich hartnäckig konservative Agenden verfolgt habe, die dann nicht mehr passten, weil sich der Spiegel dann doch sehr änderte. Ich wurde dann gebeten, nicht mehr zu den Themen Nation oder Familie oder Glaube zu schreiben. Über diese Themen, über die ich Bestseller geschrieben habe. Das wollte der Spiegel nicht mehr. Ich habe dann sehr viel über Hölderlin, über Heine, also ich bin ausgewichen in die Literatur, wo ich auch herkomme. Und was mich immer interessiert hat Mark Twain war eine Titelgeschichte. Und dann bin ich zur Welt gegangen, weil ich spürte, das im Spiegel, das haut wirklich nicht mehr hin und dachte jetzt komme ich endlich jetzt zu einem konservativen Blatt. Und da handelte ich mir schon nach zwei Wochen eine Abmahnung ein, weil ich einen Kommentar geschrieben hatte über eine Fernsehsendung, in der es um frühsexualisierte Erziehung ging an den Schulen. Und ich las dazu gleichzeitig ein Interview mit einem spanischen Kardinal, der sich zu verantworten hatte für die Bemerkung, dass er Homosexualität für heilbar hielte. Damit ist er vor Gericht gekommen. Und ich habe dann geschrieben, wenn man wegen einer Meinung vor Gericht kommt und wegen so einer Meinung und wenn das als homophob gilt, so wurde der Kardinal dann durch die Presse gezogen als Homophobe.

Matthias Matussek: Dann bin ich wohl homophob und das ist auch gut so! Ich nahm damit natürlich Bezug auf unseren Wowi Party Bürgermeister Wowereit, der mit dem Spruch “Ich bin wohl schwul und das ist gut so” mal Wahlen gewonnen hatte. Also nicht aufgrund eines Kompetenz Kriteriums, sondern eines der Diversity Kriteriums. Und ich dachte, das ist eine lustige Überschrift. Also im Spectator zum Beispiel hätte mir der Chefredakteur eine Pulle Sekt oder Champus, die sind ja feinere Stoffe gewöhnter, auf den Tisch gestellt für diese gelungene Überschrift die übrigens dann gelungene Formulierung, die zur Überschrift gemacht wurde von der Welt. Die Folge war dann Tribunale, Vollversammlungen. Im eigenen Blatt wurde ich von vier Redakteurskollegen angeklagt, als homofeindlich und homophob und all das. Und das war dann so der nächste Riss. Und dann kam ja dann bei dem Bataclan Massaker der Islamisten hatte ich einen sarkastischen Kommentar geschrieben und ihn mit einem von mir sarkastischen Smiley versehen. Und das nahm dann der ehemalige Kollege Niggemeier und Bildzeitungskritiker zum Anlass, das zu skandalisieren. Und ja, und dann drohte mir der Chefredakteur mit Abmahnung und mit einer Kündigung auf Twitter öffentlich. Und dann kam es zu einer Auseinandersetzung. Und dann bin ich gefeuert worden. Also fristlos gefeuert worden.

Milena Preradovic: Und der endgültige Image Garaus wurde Ihnen dann ja gemacht anlässlich Ihres Geburtstags 2019. Können Sie das ganz kurz für unsere Zuschauer erzählen?

Matthias Matussek: Ja, ich bin 65 geworden. Meine Frau meinte, ich sollte da eine Feier ausrichten. Wollte ich zunächst nicht. Aber dann habe ich überlegt, wen lade ich ein? Und da ja nun mein Freundeskreis sich so ein bisschen geändert hatte, also habe ich gesagt alte und neue Freunde und habe tatsächlich auch beide Lager angeschrieben. Also für meine alten Freunde war ich wirklich noch der alte Buddy. Neue Freunde kamen dazu, andere haben nicht mehr reagiert. Das ist ja, das haben Sie wahrscheinlich auch erlebt eine merkwürdige Wasserscheide geworden in der veröffentlichten Meinung. Also man wird entweder zum Gegner oder zum Freund, je nachdem, wie angepasst man sich noch verhält und ob man dort auf Spur bleibt, wenn man nicht auf der Spur bleibt. Was ich ganz sicher nicht gemacht habe. Ich habe auch in der Welt über zum Beispiel über einen schwarzen AfD Abgeordneten sehr sympathisierend geschrieben. Habe auch über die Demonstration in Dresden, die Pegida Demonstration, da bin ich mitgelaufen, habe da auch sehr verständnisvoll drüber geschrieben.

Milena Preradovic: Sie haben kein Tabu ausgelassen?

Matthias Matussek: Nein, das geht bei mir gar nicht. Ich habe ja wirklich meine Linie. Und wenn ich, wenn ich dann eine Geschichte durchgekriegt habe, dann gehe ich dann mit. Da folge ich meiner Spuren, meiner Nase. Und ich habe mich da wirklich auch nicht beirren lassen. Aber ich bin den Leuten wahnsinnig auf die Nerven gegangen damit. Und zu der Geburtstagsfeier noch mal zurück. Das war eine sehr nette Feier. Ich war vorher in Syrien mit einem identitären Freund, der und wir hatten da ein Christendorf in Maalula südwestlich von Damaskus besucht. Ich war sehr beeindruckt. Ich bin katholisch. Der Apostel Paulus hat dort gewirkt, die heilige Thekla. Der IS hat sämtliche Kreuze niedergehauen und die zwei Söhne vom Bäcker ermordet, weil sie nicht übertreten wollten zum Islam. Also das war eine sehr spannende Reise und ich hatte mich mit diesem Jungen, den ich da erst kennengelernt hatte, wirklich angefreundet. Wir haben uns ausgetauscht und ich mochte ihn. Nun habe ich dann herausgefunden oder hat sich herausgestellt, er war mal in eine Schlägerei mit den Antifaschisten Bremens verwickelt und wurde dann verurteilt. Also die hatten ihn angegriffen, er hat sich gewehrt, aber der linke Amtsrichter sagte, das war provozierte Notwehr. So gilt er als vorbestraft und der war auch auf meiner Party. Auch Reinhold Beckmann war auf meiner Party. Der eigentlich ein lieber Kerl ist und auch ein Buddy. Waren viele Leute. Es war der Dieter Stein von der Jungen Freiheit, Ulrich Greiner von der Zeit. Es waren die Spiegelfreunde Smolschek, Fleischhauer. Fleischhauer hat eine Rede gehalten, nicht unwichtig, weil er sich dann hinterher großartig von mir im Spiegel distanziert hatte und gesagt hatte auch eine 30-jährige Freundschaft, soweit gehen wir zurück, hat mal eine Bruchstelle. Und für ihn war die Bruchstelle erreicht dadurch, dass ich den Identitären eingeladen hatte. Ich hatte dieses Foto ins Netz gestellt, weil ich sehr vieles ins Netz stelle.

Milena Preradovic: Sie haben ein Foto dieses identitären Jungen mit Reinhold Beckmann reingestellt…

Matthias Matussek: Und dann hat Herr Böhmermann dieses Foto rausgenommen.

Milena Preradovic: Ja, aber ganz kurz, war das Naivität gewesen bei Ihnen?

Matthias Matussek: Ja, Sorglosigkeit. Also, ich habe da überhaupt keinen Skandal darin gesehen. Der stand neben Reinhold und wollte mit ihm reden, weil er im Nachbardorf offenbar aufgewachsen ist, also über die gemeinsame Vergangenheit. Ich habe alle möglichen Fotos reingestellt und mir wurde erst bewusst, was ich da angerichtet hatte, als Böhmermann…

Milena Preradovic: Warum nennen Sie den bleichen Böhmermann?

Matthias Matussek: Ja, der bleiche Böhmermann, der ist auch wirklich bleich. Der sieht immer aus, als ob er gerade aus dem Gulli gestiegen ist, also unter Tage lebt also mit diesen Schatten unter den Augen und so.

Milena Preradovic: Und da hat er das dann wirklich als großen Skandal rausgebracht und Sie in die ganz rechte Ecke gestellt.

Matthias Matussek: Ja, der hat den Identitären umkreist, ja, und hat dann eine große Anfrage an den Spiegel gestellt. “Ist der Chefredaktion bekannt, dass Spiegelredakteure auf der Party mit einem vorbestraften Rechtsradikalen und ist im Spiegel usw.”. Das hat dann die Bildzeitung aufgegriffen. Am nächsten Tag dann Sigmar Gabriel im Deutschlandfunk. Ich wusste nicht, wie mir geschah. Ich dachte, das schildere ich ja dann auch in dem Buch. Amargeddon hat ja sehr richtig ein semi dokumentarischen Teil, das bin ich und meine Geschichte. Und dann kommt noch eine fiktive Spiegelung, dazu kommen wir gleich. Die Geschichte lief dann weiter, das eine Hamburger Indiegruppe ein Video produzierte, in dem eine Auftragskillerin losgeschickt wird und die steigt auf einen Dachstuhl hoch und nimmt die gegenüber stattfindende Geburtstagsfeier, die ich sein soll und meiner Frau und meinen Freunden und ziemlich albernes Gehopse ins Visier und knallt uns beide ab. Zuerst meine Frau, sie bricht zusammen und dann mich, Blut spritzt usw. Und dann hat meine Frau, die in dem Buch Katja heißt, hat gesagt: “Lass uns zur Polizei gehen. Das geht zu weit”, die hat Angst gehabt und ich habe dann auch Angst gehabt. Und vorallen Dingen im Moment habe ich auch Angst, weil ich ja weiß, es gibt eine grüne RAF und es laufen da Leute mit dem Hammer rum und usw.

Milena Preradovic: Werden Sie bedroht derzeit?

Matthias Matussek: Also ich gucke mich schon ab und zu um, das muss ich sagen, weil der Roman schildert ja auch meine Lebenswelt hier. Und also ich halte mittlerweile nichts für ausgeschlossen. Aber wir sind dann zur Polizei gegangen, die hat den Staatschutz eingeschaltet und der Staatsschutz hat wochenlang nichts gehört. Da habe ich mal angerufen und dann sagte der Beamte am Telefon: “Ja, nee, wir haben da nichts gemacht.” Ich habe gefragt, ist denn die Waffe wenigstens sichergestellt worden? Weil ein Leser oder ein Facebookfreund hatte mir geschrieben, das ist eine echte Waffe, das ist kein Nachbau, sondern das ist von der britischen Firma Accuracy ein echtes Scharfschützengewehr. Und da bin ich dann hellhörig geworden. Und das ist eigentlich im Grunde genommen der Auslöser von dem Plot, was wird mit der Waffe, die nicht sichergestellt worden ist.

Milena Preradovic: Und dieses Video ist ja immer noch online zu sehen.

Matthias Matussek: Und also ich meine ja die Leute, die das angucken wollen: Egotronic Kantholz. Machen wir ein bisschen Reklame für die Bande. Ja, das ist immer noch im Netz. Ich hatte gebeten, das aus dem Netz zu entfernen, aber da war YouTube doch ziemlich schmerzfrei.

Milena Preradovic: Die löschen doch nix.

Matthias Matussek: Nein das ist doch Meinungsfreiheit.

Milena Preradovic: Aber tatsächlich sind Sie in jedes Fettnäpfchen dieses neuen Deutschlands getreten und gelten jetzt als sehr, sehr rechter Journalist. Wie würden Sie sich selber einordnen?

Matthias Matussek: Ja, rechts.

Milena Preradovic: Rechts wie? Rechtsextrem? Sind Sie konservativ?

Matthias Matussek: Ich bin katholisch, rechts ist so ein Tabuwort. Ich weiß nicht. Ich habe mit meinem Freund Rüdiger Safranski gesprochen, der sagte: Wenn es eine Linke gibt, muss es auch eine Rechte geben. Das geht nicht anders, ein Vogel braucht zwei Flügel. Ja, sonst geht das nicht. Und ich bin sicher auf der rechten Seite. Ich habe einen Wahlspruch von Joachim Fest, den ich sehr gemocht habe und der auch mich gemocht hat. Und er sagte: “Die Wirklichkeit ist rechts”. Die linke Seite interessiert sich für Menschheitsbeglückung und Utopien und Träumereien und Kinderbücher usw und die rechte Seite ist die Seite der Vernunft und die Seite der Tradition auch, die für mich sehr wichtig ist. All diese sozusagen Gedankenspiele finden ja auch in “Armageddon” statt. Also der Weg von meinem Helden Rico führt jeden Tag über einen Friedhof, wenn er zum Supermarkt geht. Im Supermarkt trifft er dann auf einen Antifaschisten, Antifanten und es stellt sich heraus, dass er das Gewehr hat. Und da gibt es diese Parallelhandlung. Also ich bin auf der einen Seite damit beschäftigt meinen Berufsstand zu schildern und auch diesen Skandal vom Staatsschutz usw. und kämpfe auch, dass es der Mittelteil, um das Leben einer Freundin, einer Sterberechtsaktivistin. Ist ja ein großes Thema im Moment. Und versuche sie davon abzuhalten. Und gleichzeitig ist der Antifant, der mit seiner jungen Freundin hier ist, die vom Heroin runterkommen will und lebt in der Kate hier in der Nähe. Und er kämpft um das Leben seiner Freundin und ich kämpfe um das Leben meiner Freundin. Wir haben also im Grunde genommen den gleichen Kampf, nur in völlig gegensätzlichen Positionen. Ja, die junge Freundin sagt, das Leben hatte so keinen Sinn mehr. Klimakatastrophe, alles sowieso, alles Scheiße usw. Und die alte Freundin von mir in Paris, die leidet unter Einsamkeit und darunter, dass sie sich auch die Miete da im siebten Arrondissement nicht mehr leisten kann, aus Gründen des Hedonismus. Ich thematisiere ja den Freitod in all seinen Begründungen und schildere auch, wie ich zum Beispiel auf den Spuren von Stefan Zweig bin, der 1942 in Petropolis in Brasilien sich umgebracht hat, und habe da sogar ein gewisses Verständnis gespürt, weil er auswegslos war. Er war vor den Nazis geflüchtet, hat alles verloren, war mit seiner jungen Freundin in einer völlig neuen Umwelt, Umgebung, die ihn zuerst fasziniert hat. Thomas Mann wirft ihm vor leider zu früh und ich finde jeder Selbstmord ist zu früh. Man soll warten, bis der Schöpfer einen ruft und jeden Atemzug des Lebens genießen, auch im Alter.

Milena Preradovic: Aber ich habe ja bei Ihnen gelesen, dass Nietzsche, glaube ich, war es, der den Begriff Freitod geprägt hat. Und da ist mir was eingefallen, dass ich eigentlich schon immer die Möglichkeit des Freitodes als sehr tröstlich genommen habe. Ich fand immer, dass das Kraft gibt, dem Leben zu begegnen. So nach dem Motto: “Wenn es nun wirklich nicht mehr geht..”. Wobei es geht ja immer. Können Sie so was nachvollziehen?

Matthias Matussek: Ja. Also ich habe ja mal ein Buch über Selbstmord geschrieben, “das Selbstmord-Tabu”. Da bin ich Lebensgeschichten in der DDR nachgegangen und dem Selbstmord.

Milena Preradovic: Sie haben ja auch selber Erfahrung?

Matthias Matussek: Ich habe auch selber Erfahrung. Ich war auch mal in einer Situation, die ich als ausweglos erlebt habe. Und Psychologen sprechen von einer letzten kreativen Lösung. Also man befreit sich mit dem Selbstmord aus einer unlösbaren Situation. Ja, aber wie gesagt, meiner Ansicht nach kommt jeder Selbstmord zu früh und ich bin eher auf der Seite von Chesterton, der sagt: “der Selbstmord ist die größte aller Sünden, weil der Selbstmörder nicht nur sich auslöscht, sondern die ganze Welt.” Und da ist also metaphysisch was dran. In dieser momentan diskutierten Gesetzgebungsverfahren des selbstbestimmten Todes usw., es gibt ja schreckliche Vorbilder, in Holland können Angehörige eines Menschen, von dem sie glauben, dass dessen Leben nicht mehr lebenswert ist mittlerweile können die Angehörigen darüber bestimmen. Und ich erinnere an diesen Schreckensruf, als Walter Jens mal kurz aus einer Demenz aufgewacht war und gerufen hat: “Bitte nicht tot machen!”. Also wir können nicht von außen erkennen oder erleben oder wissen, ob ein Leben lebenswert ist. Ich glaube jeden, dass jedes Leben ist lebenswert. Ganz zu Anfang meines Romans schildere ich Freunde, die einen autistischen Sohn haben. Der zerkratzte sich dauernd das Gesicht, voller rätselhafter Ausbrüche, manchmal von Autoaggression. Und die kümmern sich liebevoll um ihn. Die lieben ihn auch, und er liebt sie. Und das zu erleben, ist wunderbar. Nach den Vorstellungen der großen Euthanasiepropagandisten, besonders zu Anfang des letzten Jahrhunderts unterwegs waren…

Milena Preradovic: In Kanada wird ja auch, sagen wir mal, Menschen, Obdachlose, die aus dem Leben scheiden möchten, denen wird geholfen. Da geht es nicht immer aus Obdachlosigkeit.

Matthias Matussek: Ja, ja. Und das Gleiche gilt natürlich auch für Alte, die immer Angst haben, ihren Verwandten zur Last zu fallen. Das Verrückte ist ja, die große Angst von Alten ist ja, jemandem zur Last zu fallen. Selbst meine Mutter ist eine Heldin, ein Engel, Mutter von fünf Söhnen, die wirklich ein Lebenswerk vollbracht hat, ihre größte Angst war, uns zur Last zu fallen. Ich sagte Mami: “Du kannst uns gar nicht zur Last fallen. Wir sind ein Leben lang dankbar für das, was du für uns getan hast.” Wenn dieser Druck, dieser gesellschaftliche Druck erst mal installiert ist, dass man das Altenproblem dadurch löst, dass man ihnen nahelegt, doch freundlicherweise die Nachkommen oder die Umwelt zu entlasten, indem sie sich wegmachen, das halte ich für einen ganz verheerenden, ganz verheerenden Weg. Also soziokulturell. Was Sie jetzt sagen und angeben, dass die Möglichkeit zum Selbstmord Ihnen eine Freiheit gibt.

Milena Preradovic: Nur dazu durchzustehen eigentlich.

Matthias Matussek: Ja. In gewisser Weise kann ich das verstehen, aber dennoch bin ich der Meinung, wir sollten dieses Geschenk des Lebens, es ist ja ein unglaubliches Glück, dass wir überhaupt da sind und nicht nicht da sind. Das ist eine eine Kette von wirklich unglaublichen Zufällen.

Milena Preradovic: Aber da kommen wir ja jetzt auch in eine seltsame Zeit. Sie schreiben, dass Sie in dieser Gesellschaft auch so eine Todessehnsucht spüren. Wie erklären Sie sich das?

Matthias Matussek: Ja. Wir sind dabei, den Anfang des Lebens durch Abtreibung und das Ende des Lebens durch Euthanasie in die Hand zu nehmen. Und gleichzeitig gibt es aber diese Klimahysterie, die das Weltende proklamiert. Die jüngste Zahl ist, glaube ich, noch drei Jahre haben wir, die sozusagen mit der Naherwartung der Apokalypse lebt. Es gibt ja richtig im Netz hysterische Ausbrüche zu sehen von Mädchen, die Angst haben usw. Von der christlichen Seite her sehe ich, dass die apokalyptischen Reiter unterwegs sind, weil diese Welt sich doch sehr weit von Gott entfernt hat und glaubt den Versprechungen der Schlange im Paradies “Wir können Gott gleich sein”. Nicht gottähnlich. Gott hat uns ja nach der Ähnlichkeit erschaffen. Er schuf den Menschen. Erschuf er ihn, als sie als Mann und Frau. Das ist sehr wichtig, das wird oft vergessen, die Ebenbildlichkeit. Und diese Gottgleichheit, die wir uns anmaßen, also Gott sagt: “am Ende der Genesis. Und Gott sah, dass es gut war.” Und jetzt kommt Juri Harari und andere zu uns Transhumanisten und sagen: “Die Schöpfung ist schlecht, wir müssen sie verbessern” und sind dabei, für ihr Experiment die Schöpfung zu verbessern, zu den grausamsten Mitteln zu greifen.

Milena Preradovic: Ich meine jetzt, egal ob man gläubig ist oder nicht, ich sehe auch ein Zeitalter der unglaublichen Anmaßung und Selbstüberschätzung. Also die Menschheit, wir glauben tatsächlich, wir können das Klima beherrschen. Bill Gates und Joe Biden wollen die Sonne verdunkeln. Das ist eine Hybris, die man sich kaum vorstellen kann. Also fehlt uns Demut, also die Einsicht, dass wir einfach nur ein Teil dieser Welt sind?

Matthias Matussek: Ja, ja, ja.

Milena Preradovic: Wären wir nicht auch glücklicher, wenn wir das hätten?

Matthias Matussek: Ja. Also wenn wir uns als als Teil der Natur auf jeden Fall erleben und so sind, wie wir sind. Und das Erschütternde an den Grünen ist doch, dass sie das größte Naturzerstörungsprogramm seit Menschengedenken überhaupt ins Leben gerufen haben. Also diese ganzen zubetonierten Flächen für diese stummen Götzen, die Windräder 250 Meter hoch. Ich vergleiche sie in meinem Buch mit diesen steinernen Köpfen auf der Osterinsel, den Moai, die dann plötzlich aus dem Aberglauben auftauchen. Und die ganze Insel wird gerodet, um diese Köpfe zu transportieren und die Ackerböden veröden usw dadurch und wir erleben gerade das gleiche. 15 Millionen Bäume sind in Schottland gerodet worden. Bäume, die wie jeder weiß, CO2 speichern, gerodet worden, um Platz zu machen für diese Ungeheuer, für diese Ungetüme, die wirklich senkrecht stehender Sondermüll sind. Die sind nicht recycelbar, die können brennen und wenn sie brennen, brennen sie endlos. Und vor allen Dingen versiegeln sie durch ihre Betonklötze und Betonierung Fußballfelder. Große Versiegelung von Ackerflächen. Das ist ein derartiges barbarisches Vorgehen und…

Milena Preradovic: Sie verändern die Winde. Also es wird weniger Wind, das kommt noch dazu.

Matthias Matussek: Alles mögliche. Die Rechnung stimmt ja hinten und vorne nicht. Es fehlen die Rohstoffe auch um diese merkwürdigen Fünfjahrespläne, die diese Burschen im Moment…Das erinnert mich sehr an das Sowjetsystem, an den Bolschewismus, die Fünfjahrespläne zu erfüllen. Es gibt gar nicht genug Rohstoffe, um diesen ganzen Mist in Betrieb zu bringen. Wenn man bedenkt, dass die Wärmepumpen, die jetzt installiert werden sollen, selbst wenn alle installiert sind, sparen genau so viel ein, wie die Chinesen in fünf Tagen in die Luft jagen. Ja, also wenn wir Deutschen glauben, das globale Klima retten zu können…

Milena Preradovic: Anton Hofreiter glaubt das, hat er jetzt noch mal gesagt letztens.

Matthias Matussek: Das ist schrecklich, dass da eine Ideologie und eine wirklich eine Ersatzreligion von uns Besitz ergriffen hat. Ich schlag in meinem Roman die Brücke auf die Wiedertäufer. Also mit einer derartigen Leidenschaftlichkeit wird da zur Sache gegangen. Aber diese neue Religion, mein Buch setzt sich ja sehr stark mit Religion auch auseinander, der Held ist katholisch und hat den Lektoren-Dienst hier in der Kirche und er fastet.

Milena Preradovic: Sie haben selber den Lektoren-Dienst?

Matthias Matussek: Ja. Ich lese dann sonntags die Epistel und den Apostelbrief vor usw. Das Buch schildert auch eine Art Nervenkrise von diesem Katholiken Hausmann, diesem Journalisten, weil er das nicht mehr fassen kann. Also er wird immer wackeliger, auch nervlich immer wackliger. Und er glaubt dann auch selber, dass der Weltuntergang nahe ist, weil er lauter Anzeichen sieht. Also Hunger, Krieg, Inflation ist auch ein apokalyptischer Reiter usw. Also er kommt von der Bibel her und im Karfreitag, da fastet er und er bricht dann am Altar zusammen, weil er eben zu wenig Futter gekriegt hat. Also er hat nur Wasser getrunken, manchmal ein Quark, aber den Quark hat er ausgelassen und dann bricht er da zusammen und fängt ein bisschen an zu halluzinieren. Also die Auseinandersetzung mit dem Glauben, mit dem echten Glauben, den wir haben und die Verhöhnung dieses Glaubens und Ersetzung dieses Glaubens durch eine Karikatur. Also ich habe jetzt gerade eine Geschichte für Kontrafunk gemacht über die Orthodoxie. Das Kiewer Höhlenkloster wird abgeriegelt von den Selenski Leuten und die Gläubigen werden verkloppt und die Mönche werden abgeführt usw. Und was mich beeindruckt hat an der Orthodoxie ist der große Ernst und der Respekt vor dem Heiligen, den die Orthodoxie hat, also einen großen Respekt und einen großen Wunderglauben. Gleichzeitig erleben wir hier bei uns, ich glaube, es war jetzt in Speyer oder in Nürnberg, dass sozusagen schwule Gruppenorgien im Kirchenraum ausgestellt wurden. In einer Notre Dame in Lausanne fand jetzt ein von queeren Arbeitsgruppen erstelltes Programm, wo dann Lieder gesungen wurden wie “Ejakulade” oder “die Vulven fliegen” usw. Die Kirchen öffnen sich diesem Ersatzglauben.

Milena Preradovic: Und sie schaffen sich doch damit ab, oder?

Matthias Matussek: Ich muss mal biblisch werden, sie laden den Satan ein in die Kirche. Die Kirche wird von innen zerstört und das hat ja schon Paul der Sechste, nach dem Zweiten Vatikanum hat er gesagt, er spürt den Schwefelgeruch mittlerweile innerhalb der Kirche.

Milena Preradovic: Den kann man aber häufig, gerade die katholische Kirche mit ihren Missbrauchsfällen, das ist, glaube ich, genug Schwefel. Da brauchen die niemanden von außen, oder?

Matthias Matussek: Ja, das ist ja auch von innen. Aber ich bitte zu bedenken oder “Halten Zu Ehren, Euer Gnaden”, der Pfeiffer hat mal gesagt, das sind errechnete 0,01 % der Fälle in der katholischen Kirche von katholischen Priestern. Der große große Missbrauch findet in Familien statt, in Verwandtschaften statt…

Milena Preradovic: Die Relativierung von diesen Opfern würde ich jetzt nicht…Es handelt sich weltweit um sehr, sehr viele Menschen. Also ist Relativierung wirklich angebracht?

Matthias Matussek: Absolut, absolut. Aber da hat ja Papst Benedikt meiner Ansicht nach, der auch wirklich zu Unrecht damit in Verbindung gebracht worden, der hat wirklich aufgeräumt, der hat den Marcia von der Maria entlassen. Er hat sehr viele, sehr viele Leute und dann hat sich bei den ich war ja dabei hat sich bei dem letzten Deutschlandbesuch mit den Missbrauchsopfern unterhalten in Freiburg usw. Also der war sehr, der hat von einem Berg von Schmutz gesprochen in der Kirche und der war sehr an Aufräumarbeiten beteiligt. Aber halten zu Gnaden, ich glaube nicht, dass die Kirchenaustritte damit zu tun haben, sondern ich glaube, dass die Kirchenaustritte damit zu tun haben, dass die Kirchen nur noch das grüne Programm predigen, also dass sie nicht mehr von Gott reden, sondern von der Wärmepumpe. Wie jetzt die Deutsche Bischofskonferenz.

Milena Preradovic: Es sind schon sehr viele deshalb ausgetreten.

Matthias Matussek: Ich gehe in die Kirche um mit meinem Schöpfer in Verbindung zu treten und meine Seele sprechen zu lassen. Ich will nichts hören davon, dass der Kardinal Marx sagt: “Wer AfD wählt, ist kein Christ.” Ja, das ist eine falsche, eine ungesund verflachte und trivialisierte Kirche.

Milena Preradovic: Ungeimpfte durften nicht in die Kirchen. Das ist zum Beispiel etwas, was ich auch wahrscheinlich nicht vergessen werde und was ich mit den Kirchen verbinde.

Matthias Matussek: Eine Unverschämtheit, gerade in einer Zeit, in einer Situation…

Milena Preradovic: Dann zu sagen: “Jesus hätte sich impfen lassen.” Also das ist ja wirklich Hohn.

Matthias Matussek: Das ist doch wahnsinnig! Oder wenn ich jetzt von der apelegischen Kirche höre: “Waffen liefern ist Christenpflicht”. Das ist so eine Perversion. Ja, und gerade in der Coronazeit, da waren doch Menschen angewiesen auf Zuspruch und auf Trost. Und er ist nicht gekommen. Er ist nicht gekommen, weil die Gewehr bei Fuß standen. Ja, und das macht mich so wütend. Und von dieser Wut ist auch in meinem Roman zu spüren. Und das ist auch eine Wut, die mein Held Rico Haußmann mit sich herumträgt. Und er ist einfach verzweifelt darüber.

Milena Preradovic: Wie steht es denn eigentlich mit Ihren eigenen Nerven jetzt aus?

Matthias Matussek: Hahaha, Sehr gut. Wissen Sie was? In drei Stunden fliege ich nach Kanada. Also, ich habe jetzt erst mal zwei Wochen lang nur Bäume um mich rum und freue mich sehr darauf.

Milena Preradovic: Ach, das ist schön. Noch mal zu den Journalistenkollegen: Da passieren ja auch seltsame Dinge. Ich habe letztens im Morgenmagazin einen WDR Journalisten gehört, der sich darüber empört hat, dass es Putinpropagandisten gäbe, die behaupten, der Ukrainekrieg hätte eine Vorgeschichte. Ich wusste gar nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Und andere Journalisten des Springer Verlags, die aus der Ukraine berichten, nehmen stolz Orden von Selenski an und posten das und twittern das ganz stolz. Ich bin fassungslos. Was denken Sie so, wenn Sie so was hören?

Matthias Matussek: Ja. Der Ulf Poschardt ist das. Es ist ein lieber Kerl, aber er ist windelweich. Und er ist ein Opportunist.

Milena Preradovic: Na ja, aber das geht ja gar nicht darum, sondern das geht ja um den Beruf des Journalisten. Wenn ein Journalist in einem Krieg berichtet und von einer Kriegspartei den Orden bekommt, Dritter Klasse übrigens. Also als jemand, der Journalismus gelernt hat, steht man doch fassungslos davor,oder?

Matthias Matussek: Ja, damit sich noch brüsten, sozusagen Flakhelfer der Kriegspartei zu sein. Der ganze Journalismus aber ist ja mittlerweile…Also sind ja alle Wehr-Experten, die verfolgen Frontverläufe und wissen über Waffenarsenale Bescheid. Und wenn Hofreiter da anfängt, über Panzerfäuste usw zu reden, also die Pazifisten, die grünen Pazifisten schreien nur nach Krieg, Krieg. Und ich habe eine in meinem Roman, eine meiner Ansicht nach sehr lustige Schlussszene oder Vorvorschlussszene, in der sich diese Kriegsleute alle sozusagen in eine Art Vorhölle treffen. Mehr will ich nicht verraten.

Milena Preradovic: Der ehemalige Bildchef Kai Diekmann an dem bleibt der Schlamm nicht kleben, weil… Also ja, sie teilen da ordentlich aus. Das kann man schon so sagen.

Matthias Matussek: Ja, aber ich meine, also gegen mich ist ja auch ganz schön gekeilt worden. Einmal darf ich doch auch mal zurückhauen. Ja ich hab so einen Spaß gehabt bei der Szene, als ich die geschrieben hab. Also das war eine Art Befreiung, ja.

Milena Preradovic: Ich möchte noch mal ganz kurz über den bleichen Böhmermann mit Ihnen reden. Ja, das ist ja auch eine ganz besondere Art, eine neue Art der des Medienmenschen. Er hat ja an ihrer Ausgrenzung sehr schwer mitgearbeitet. Ja, Leute fertigmachen oder vorzuführen oder auch zu diskreditieren ist, so kommt es mir vor, inzwischen sein Geschäftsmodell geworden. Zuletzt hat er das ja mit dem Chef der Cyberabwehr, Arne Schönbohm, gemacht und daraufhin ja von Innenministerin Faeser auf irgendeinen unwichtigen Posten versetzt wurde. Wohl nichts von diesen Vorwürfen bei Böhmermann, diese Kungelei mit russischen Firmen ist nicht übrig geblieben. Und es scheint, Böhmermann darf alles. Ist das politisch gewolltes Denunziantentum?

Matthias Matussek: Der ist ein Phänotyp, der ist wirklich der Böhmermann ist sozusagen der geborene Denunziant. Einer, der noch diebische Freude an der Denunziation hat. Man sieht ja dauernd grinsen und in meinem Buch kommt er vor, als er noch mal meine ominöse Geburtstagsparty aufgreift.

Milena Preradovic: Das ZDF sagt ja auch nix. Die lassen ihn ja alle machen. Ihm passiert nichts. Und da frage ich mich, Sitzt er da, weil er das machen soll?

Matthias Matussek: Wissen Sie was? Der hat aber in seiner Nische Erfolg. Also, in dem Buch kommt ja eine Szene von seinem Auftritt in Bochum, wo er vor 20.000 klatschenden Jugendlichen noch mal auf meine Party zu sprechen kommt, ein Nazi auf der Party und dazu auffordert zu denunzieren. Also Licht an, Licht an! Ich schaue da in der Szene in meinem Roman schaue ich das mit meiner Frau, der Katja, an, die aus der DDR kommt und die das alles kennt. Die ist leichenblass. Ja, also diese Aufforderung zur und dann aber auch dieses Klatschen und das erinnert wirklich an Sportpalast und Hitlerjugend usw und der hat also in dieser Szene hat er Erfolg und das ist das Entsetzliche. Der Böhmermann selber ist ja nicht besonders witzig oder schlagfertig oder so, das ist alles sozusagen hinfrisiert. Aber er ist von einer kanalienhaften Perfidie, Ja, er hat die Lust daran, anderen zu schaden. Schadenfreude hat Gestalt gefunden in der Figur von Böhmermann. Ja, und das erhängt sich ab und zu dann noch so ein Musketier Mäntelchen des Guten um. Also Kampf gegen Rechts und Mittelmeer-Seenotrettung und all diesen Quatsch, also diese Schlepperindustrie zu unterstützen, findet er ganz großartig. Unsere Kirchen ja leider auch. Aber nein, Böhmermann ist so vor dem Typus Böhmermann und in der Schlussszene ploppen ja viele Böhmermanns auf. Ja, der Phänotypus Böhmermann, der macht mir Angst. Und der ist offenbar von einer wachsenden Popularität.

Milena Preradovic: Was ist mit dem Phänotypus Fleischhauer? Das war ja mal Ihr dicker Freund.

Matthias Matussek: Ja, ja.

Milena Preradovic: Und der jetzt beim beim Focus Kolumnist ist, als konservativer Kolumnist, aber sich immer unheimlich gut an den roten Linien entlangschlängelt, so kommt es mir vor. Nie drüber ist.

Matthias Matussek: Den Bogen hat er raus. Den habe ich nicht raus. Ich sehe das mit einer gewissen Bewunderung. Diese Schlittschuhsläufer, diese Figuren, die der gute Jan da ins Eis kringelt, das ist schon…Ich könnte das nicht. Aber Jan und ich, wir waren wirklich 30 Jahre befreundet. Und dann zu sagen: “einer, der gegen Merkel demonstriert auf einer Bierkiste und dann Widerstand, Widerstand intoniert, der hat einen an der Waffel und der ist ein Fall für die Klapsmühle”. Und das ist ein Grund, sich von ihm zu trennen nach 30 Jahren Freundschaft. Also unsere Kinder sind zusammen aufgewachsen. Ich habe ihn in New York besucht. Er hat uns in Rio besucht, mit der Familie und und und. We go wayback. Ich habe ihn am Anfang wirklich unter meine Fittiche genommen, weil ich ein bisschen mehr drauf hatte als er als Reporter. Entschuldigung, ich muss das sagen, ich muss ja bei der Wahrheit bleiben. Und Reportage konnte er nie. Also beschreiben konnte er nicht. Was er konnte sehr gut, das war dieser süffisante Tonfall des Spiegel aus alten Tagen also, diese Allwissenheitsprosa, die der Hans Magnus Enzensberger, guter Freund, leider Tod, mal analysiert hat, die Sprache des Spiegel. Also immer dieses von oben herab Sühneln. Und das hat er wirklich bis zur Perfektion drauf und er hat diesen wachen Überlebensinstinkt. Ja, er hat sich jetzt eine Reihenhaushälfte in Pullach gekauft und er weiß, er hat drei Kinder und fünf Kinder insgesamt. Die erste Frau hat ihn verlassen.

Milena Preradovic: Jetzt kommt noch die Farbe der Unterhosen, wer weiß?

Matthias Matussek: Nein, ich trauere da mit ihm, weil die wirklich eine ganz Süße war. Ich war früher mit ihr befreundet. Aber er muss an seine Zukunft denken. Aber ich glaube, der kommt jetzt ins Schleudern, weil die AfD, er sagt Ja, ich bin zu AfD-nah. Die AfD klettert und klettert und klettert. Und mittlerweile scheint die CDU zu kapieren, dass sie sich öffnen muss. Der sozusagen bürgerlichen Mitte, die ja die AfD auch ist. Es sind ja sehr viele ehemalige CDU Leute rübergegangen. Glauben Sie nicht?

Milena Preradovic: Nee, nee, also Merz versuchen Sie ja von allen Seiten schon wieder einzufangen, weil er gesagt hat, dass die CDU mit der AfD auf kommunaler Ebene zusammenarbeitet, was sie ja eh tun. Das sind Probleme wie Spielplätze und so, also Probleme, die einen Ort betreffen. Das tun sie ja eh. Aber dass dieser Shitstorm, der jetzt natürlich sofort kam, auch natürlich Opportunisten-Radar Söder hat sich auch ganz schnell davon distanziert. Ich bin halt noch nicht ganz sicher, weil wieviele Menschen, die jetzt in den Umfragen da oben stehen, zwischen 20 und 22 %, die das dann wirklich tun werden, weil die Deutschen sind ja jetzt auch nicht die großen Veränderer, die große Veränderer-Nation. Das kann auch sein, dass die hinterher wieder ganz paritätisch SPD und CDU wählen.

Matthias Matussek: Und erstaunlicherweise ist der Olaf Scholz ja von einer gnadenlos guten Laune. Ja, und da überlege ich mir immer, warum. Wahrscheinlich ist er froh, dass er noch nicht im Knast ist. Also er grinst immer so, als ob er erleichtert ist, dass sich noch keiner wegen Cum ex… Und wahrscheinlich rechnet er damit, dass so in diesem Parteienstabilitätssystem, dass er da gute Chancen hat, da noch mal durchzukommen damit. Aber ich glaube dennoch, wenn jetzt der thüringische CDU-Verband protestiert gegen diese Brandmauer und sagt, das lässt sich nicht aufrechterhalten, dann ist das schon eine Ansage. Und man sieht ja, dass der Merz eine der Beliebtheit der Popularitätsumfragen fast im Keller ist, also auch bei den eigenen Anhängern nicht besonders gut ankommt. Und dass dieser Schaukelkurs…

Milena Preradovic: Also ich tue mich schwer, dort eine Linie zu sehen.

Matthias Matussek: Der hat keine Linie. Der hat keine. Der folgt wie Merkel, aber er ist eben nicht so von dieser Abgebrühtheit, die die Alte gehabt hat. “Wir schaffen das und wir machen das. Und nun sind sie halt da.” Ihm fehlt so diese Wurschtigkeit. Die Merkel hatte das drauf. Der Merz ist eigentlich doch vom Kern her ein Umfaller. Der hat ja die Merkelei fortgesetzt. Aber er wird sich dann auch wieder jetzt mit dem Carsten Linnemann zum Beispiel diese Personalie. Das geht doch alles in die Richtung, dass ähnlich wie in Spanien eine Konservative mit einer Rechten koaliert, um tatsächlich die Regierungsgeschäfte zu führen. Das sehe ich in ferner Zukunft. Und ich glaube, der Herr Meuthen, mit dem ich mal auf einem AFD Kongress aufgetreten bin und gesprochen habe, der sagte: “Ja, wenn die AfD keine”. Das war ein halbes Jahr, bevor er rausgegangen ist, “keine Machtperspektive hat, dann ist er weg” und jetzt ist er weg. Und ich glaube, der beißt ständig in den Teppich, weil er sieht, er ist ein halbes Jahr zu früh abgehauen und er ist auf eine nicht schöne Weise gegangen, das muss man sagen. Er hat noch mal nachgetreten und das war, das war nicht in Ordnung.

Milena Preradovic: Aber die Frage ist natürlich auch, ich meine, die AfD profitiert extrem vom dagegen sein. Also sagen wir mal, es ist auch nicht so ganz klar, was man sich mit einer AfD am Ende einhandeln würde.

Matthias Matussek: Also meiner Ansicht nach, Entschuldigung, meiner Ansicht nach ist es klar, die AfD hat ein Parteiprogramm, das ich sehr vernünftig für sehr vernünftig halte. Die direkte Demokratie und eine gewisse Verantwortlichkeit für Politik, für Politiker und politische Entscheidungen. Natürlich gegen die Genderei, natürlich gegen den Klimawahn. Also das ist ein Parteiprogramm der Vernunft, des gesunden Menschenverstandes.

Milena Preradovic: Da bin ich vielleicht ein bisschen als Migrantenkind ein bisschen empfindlich, ist im Grunde dieses Über einen Kamm scheren, dieses doch verächtlich machen von ganzen Volksgruppen. Ich will nichts kleinreden, ich will auch nicht sagen, dass diese Art der Migration richtig ist, das meine ich damit nicht. Ich meine da die Tonalität, können Sie mir da folgen?

Matthias Matussek: Nein. Entschuldige, ich muss ja sagen, ich habe ja bisher also von ich habe ja mit einigen AfD Leuten zu tun, gerade eben auch aus höheren Ebenen. Bei keinem von denen habe ich irgendwelche braunen Geräusche auf dem Brustkorb gesehen. Auch wenn ich mich mit dem Stethoskop da irgendwie drüber beugte. Meiner Ansicht nach ist das, was zur Familie gesagt wird. Familie halte ich für sehr, sehr wichtig.

Milena Preradovic: Aber wir machen hier kein Interview als Wahlkampfpropaganda für die AfD, wollen wir auch mal festzuhalten.

Matthias Matussek: Wo kämen wir dahin. Zahlt mir auch keiner.

Milena Preradovic: Vielen Dank, Matthias Matussek. Schön, dass wir plaudern konnten. Also querbeet haben wir jetzt geplaudert. Ja, über Gott und die Welt und die ganzen Böhmermänner.

Matthias Matussek: Hat mir Spaß gemacht.

Milena Preradovic: Habe Ihr Buch übrigens mit großem Vergnügen gelesen.

Matthias Matussek: Ach, das ist sehr schön. Vielen Dank. Danke Ihnen.

Milena Preradovic: Jo. Tja, Leute, wenn kritische Geister gecancelt werden, dann hat eine Gesellschaft ein definitives Problem. Wer das nicht sieht, hat sich womöglich innerlich schon längst von demokratischen Strukturen verabschiedet. Und das ist das nächste Problem. Wer sich an das Totalitäre gewöhnt, der hält es im Zweifel bald für Demokratie. Orwell und ich wünschen euch eine gute Zeit. Bis bald.

Interview with Matthias Matussek (english)

Milena Preradovic: Anyone in Germany today who holds an opinion outside the new permissible can do so. He just has to live with the consequences. Like my guest. He was one of Germany’s best-known journalists, a noble pen who wrote for Stern and Spiegel, lived in the world’s most glittering metropolises, for whom acclaim and prizes were normality. When the country began to change, Matthias Matussek did not come to terms with it like so many of his colleagues. He remained contentious and was punished with the now common attribute of having slid to the right. Now he has written a book in which he denounces betrayal and opportunism, but also identifies a strange death wish in our society. But we also talk about climate, church, denunciators and Bohemian men, now in point Preradovic. Hello Matthias Matussek.

Matthias Matussek: Hello Ms. Preradovic.

Milena Preradovic: Let me introduce you briefly. You are a journalist and book author, you studied German, American and comparative literature in Berlin. You worked for Stern magazine and then, above all, for Der Spiegel. You were a correspondent in East Berlin and a bureau chief in New York, Rio and London. You were also once the magazine’s head of culture and later moved to Welt as an author, where you left in a huff after just under two years. You are the recipient of the Egon Erwin Kisch Prize, and you were awarded the Golden Prometheus for your video blog “Matusseks Kulturtrip.” You have a podcast on Kontrafunk and you have written 24 books, including many bestsellers like “Wir Deutschen,” “Das katholische Abenteuer” or “die vaterlose Gesellschaft.” Your new book is called “Armageddon.” It’s a novel that feels like an autobiography in the first part. Your protagonist is called Rico Hausmann, but he is clearly Matthias Matussek, an outcast from the established journalist family because he no longer agrees with political and social developments. How deeply did this fall from the mainstream Olympus affect you? After all, you were at the top.

Matthias Matussek: Yes, that’s right. The fall was gradual. I was first decapitated as head of culture at Der Spiegel because I stubbornly pursued conservative agendas that no longer fit, because Der Spiegel then changed a lot. I was then asked to stop writing on the topics of nation or family or faith. About these topics, about which I had written bestsellers. Der Spiegel didn’t want that anymore. I then wrote a lot about Hölderlin, about Heine, so I swerved into literature, which is also where I come from. And what always interested me, Mark Twain, was a cover story. And then I went to Die Welt, because I felt that Spiegel really wasn’t working out anymore, and I thought, now I’m finally coming to a conservative paper. And after only two weeks, I received a warning because I had written a commentary about a television program that dealt with early sexual education in schools. And at the same time I read an interview with a Spanish cardinal who had to answer for the remark that he considered homosexuality curable. He was taken to court for that. And I then wrote that if one comes to court because of an opinion and because of such an opinion and if that is considered homophobic, the cardinal was then dragged through the press as a homophobe.

Matthias Matussek: Then I am probably homophobic and that is also good! I took thereby naturally reference to our Wowi party mayor Wowereit, who had won elections with the saying “I am probably gay and that is well so” times. So not because of a competence criterion, but one of the diversity criterion. And I thought that was a funny headline. In The Spectator, for example, the editor-in-chief would have given me a bottle of champagne or champagne – they’re used to finer things – for this successful headline, which, by the way, was made into a headline by Die Welt. The consequence was then tribunals, plenary meetings. In my own paper, I was accused by four fellow editors of being homophobic and homophobic and all that. And that was the next rift. And then came the Bataclan massacre of the Islamists, I had written a sarcastic comment and provided it with a sarcastic smiley from me. And then the former colleague Niggemeier and Bild newspaper critic took that as an opportunity to scandalize it. And yes, and then the editor-in-chief threatened me with warning and with dismissal on Twitter publicly. And then it came to an argument. And then I was fired. So fired without notice.

Milena Preradovic: And your image was finally destroyed on the occasion of your birthday in 2019. Can you tell us about that very briefly for our viewers?

Matthias Matussek: Yes, I turned 65. My wife thought I should organize a celebration. I didn’t want to at first. But then I thought about who I should invite. And since my circle of friends had changed a bit, I said old and new friends and actually wrote to both camps. So for my old friends I was really still the old buddy. New friends joined, others didn’t respond anymore. As you have probably experienced, this has become a strange watershed in public opinion. So you either become an opponent or a friend, depending on how adapted you still are and whether you stay on track there, if you don’t stay on track. Which I certainly didn’t do. I have also written in the world about, for example, a black AfD MP very sympathetic. I have also written about the demonstration in Dresden, the Pegida demonstration, where I walked along, I have also written about it very sympathetically.

Milena Preradovic: You didn’t leave out any taboo?

Matthias Matussek: No, I can’t do that at all. I really do have my line. And when I, when I then get a story through, then I go with it. I follow my tracks, my nose. And I really didn’t let myself get sidetracked. But I really got on people’s nerves with it. And back to the birthday party. It was a very nice party. I had previously been in Syria with an Identitarian friend, and we had visited a Christian village in Maalula, southwest of Damascus. I was very impressed. I am a Catholic. The apostle Paul worked there, St. Thekla. The IS cut down all the crosses and murdered the baker’s two sons because they didn’t want to convert to Islam. So that was a very exciting trip and I had really made friends with this boy that I had just met there. We exchanged ideas and I liked him. Then I found out, or it turned out, that he had once been involved in a brawl with the anti-fascists of Bremen and was then sentenced. So they had attacked him, he fought back, but the leftist district judge said that was provoked self-defense. So he is considered to have a criminal record and he was also at my party. Reinhold Beckmann was also at my party. Who is actually a nice guy and also a buddy. Were many people. There was Dieter Stein from Junge Freiheit, Ulrich Greiner from Die Zeit. There were the Spiegel friends Smolschek, Fleischhauer. Fleischhauer gave a speech, which was not unimportant, because afterwards he distanced himself from me in Spiegel and said that even a 30-year friendship, which is as far back as we go, has a breaking point. And for him, the breaking point was reached by the fact that I had invited the Identitarian. I had put this photo on the net, because I put a lot of things on the net.

Milena Preradovic: You posted a photo of this Identitarian boy with Reinhold Beckmann…

Matthias Matussek: And then Mr. Böhmermann took this photo out.

Milena Preradovic: Yes, but very briefly, was that naivety on your part?

Matthias Matussek: Yes, carelessness. Well, I didn’t see any scandal in it at all. He was standing next to Reinhold and wanted to talk to him, because he obviously grew up in the neighboring village, that is, about the common past. I put in all kinds of photos and only realized what I had done when Böhmermann…

Milena Preradovic: Why do you call the pale Böhmermann?

Matthias Matussek: Yes, the pale Böhmermann, he is also really pale. He always looks as if he’s just climbed out of the manhole, so he lives underground, with these shadows under his eyes and so on.

Milena Preradovic: And then he really brought it out as a big scandal and put you in the far right corner.

Matthias Matussek: Yes, he circled the Identitarian, yes, and then made a big inquiry to Der Spiegel. “Is the editor-in-chief aware that Spiegel editors at the party with a convicted right-wing radical and is in the mirror etc.”. The Bild newspaper then picked up on that. The next day then Sigmar Gabriel on Deutschlandfunk. I didn’t know what happened to me. I thought I would describe it in the book. Amargeddon very properly has a semi-documentary part, which is me and my story. And then there’s a fictional reflection, we’ll get to that in a moment. The story then went on that a Hamburg indie group produced a video in which a contract killer is sent out and she climbs up onto a roof truss and takes aim at the birthday party taking place across the street, which is supposed to be me and my wife and my friends and pretty silly hopscotch and shoots us both. First my wife, she collapses and then me, blood splattering etc. And then my wife, whose name is Katja in the book, said, “Let’s go to the police. This has gone too far,” she was afraid and then I was afraid too. And at the moment I am also afraid, because I know that there is a green RAF and there are people running around with a hammer and so on.

Milena Preradovic: Are you being threatened at the moment?

Matthias Matussek: Well, I do look around from time to time, I have to say, because the novel also depicts my living environment here. And in the meantime, I don’t consider anything out of the question. But then we went to the police, they called in the State Protection Service, and the State Protection Service didn’t hear anything for weeks. So I called them and the officer on the phone said, “Yeah, no, we didn’t do anything.” I asked, has the weapon at least been seized? Because a reader or a Facebook friend had written to me, that is a real weapon, that is not a replica, but that is a real sniper rifle from the British company Accuracy. And that’s when my ears perked up. And that’s actually basically the trigger for the plot, what’s going to happen to the weapon that hasn’t been recovered.

Milena Preradovic: And this video can still be seen online.

Matthias Matussek: And I mean the people who want to watch it: Egotronic Kantholz. Let’s do some advertising for the gang. Yes, it’s still on the net. I had asked to remove it from the net, but YouTube was pretty painless about it.

Milena Preradovic: They don’t delete anything.

Matthias Matussek: No, that’s freedom of opinion.

Milena Preradovic: But in fact you’ve put your foot in every mouth in this new Germany and are now considered a very, very right-wing journalist. How would you classify yourself?

Matthias Matussek: Yes, on the right.

Milena Preradovic: Right-wing how? Right-wing extremist? Are you conservative?

Matthias Matussek: I’m Catholic, right-wing is such a taboo word. I don’t know. I spoke with my friend Rüdiger Safranski, who said: If there is a left, there must also be a right. There’s no other way, a bird needs two wings. Yes, otherwise it won’t work. And I am certainly on the right. I have a motto from Joachim Fest, whom I liked very much and who also liked me. And he said, “Reality is on the right.” The left side is interested in human happiness and utopias and reveries and children’s books and so on, and the right side is the side of reason and the side of tradition as well, which is very important to me. All these, so to speak, thought games also take place in “Armageddon”. So the way of my hero Rico leads every day over a cemetery, when he goes to the supermarket. In the supermarket, he meets an anti-fascist, an antifascist, and it turns out that he has the rifle. And there’s this parallel plot. So on the one hand, I’m busy describing my profession and also this scandal from the State Security, etc., and I’m also fighting that it’s the middle part, about the life of a friend, a right-to-die activist. Is yes a big topic at the moment. And try to stop them from doing that. And at the same time, the antifant who’s here with his young girlfriend, who wants to get off heroin and lives in the kate around here. And he’s fighting for his girlfriend’s life and I’m fighting for my girlfriend’s life. So we’re basically having the same struggle, just in completely opposite positions. Yes, the young girlfriend says, life no longer had any meaning like that. Climate catastrophe, everything anyway, everything shit, etc. And the old friend of mine in Paris suffers from loneliness and from the fact that she can no longer afford the rent in the seventh arrondissement, for reasons of hedonism. I address the subject of suicide in all its justifications and also describe how I, for example, followed in the footsteps of Stefan Zweig, who committed suicide in 1942 in Petropolis, Brazil, and even felt a certain understanding there, because he was hopeless. He had fled from the Nazis, lost everything, was with his young girlfriend in a completely new environment, surroundings that at first fascinated him. Thomas Mann reproaches him unfortunately too early and I think every suicide is too early. One should wait until the Creator calls one and enjoy every breath of life, even in old age.

Milena Preradovic: But I read in your book that Nietzsche, I think, was the one who coined the term suicide. And then something occurred to me that I have actually always taken the possibility of suicide as very comforting. I always thought that it gave me strength to face life. According to the motto: “If it really doesn’t work anymore…”. But it always works. Can you understand something like that?

Matthias Matussek: Yes. I once wrote a book about suicide, “The Suicide Taboo. I followed life stories in the GDR and suicide.

Milena Preradovic: You have experience yourself?

Matthias Matussek: I also have experience myself. I was once in a situation that I experienced as hopeless. And psychologists speak of a final creative solution. So you free yourself from an unsolvable situation by committing suicide. Yes, but as I said, in my view any suicide comes too soon, and I’m more on the side of Chesterton, who says, “suicide is the greatest of sins, because the suicide not only extinguishes himself, but the whole world.” And so there’s something to that metaphysically. In this currently discussed legislation of self-determined death, etc., there are, after all, terrible examples, in Holland relatives of a person of whom they believe that his life is no longer worth living can meanwhile determine. And I remember this cry of horror when Walter Jens once briefly woke up from dementia and shouted: “Please don’t make me dead!”. So we can’t know or experience or know from the outside whether a life is worth living. I believe everyone that every life is worth living. At the very beginning of my novel, I describe friends who have an autistic son. He scratches his face all the time, full of puzzling outbursts, sometimes of auto-aggression. And they take loving care of him. They love him too, and he loves them. And to experience this is wonderful. According to the ideas of the great euthanasia propagandists, especially at the beginning of the last century were on the way…

Milena Preradovic: In Canada, let’s say, people, homeless people, who want to leave life, they are helped. There it’s not always from homelessness.

Matthias Matussek: Yes, yes. And of course the same applies to the elderly, who are always afraid of becoming a burden on their relatives. The crazy thing is, the great fear of the elderly is to be a burden to someone. Even my mother is a heroine, an angel, mother of five sons, who has really accomplished a life’s work, her greatest fear was to be a burden to us. I told Mommy, “You can’t be a burden to us at all. We have a lifetime of gratitude for what you’ve done for us.” Once this pressure, this societal pressure is installed, that you solve the problem of the elderly by suggesting to them that they should kindly relieve the burden on their descendants or on the environment by getting rid of themselves, I think that’s a very devastating, very devastating way to go. So socio-culturally. What you are saying now and stating that the possibility of suicide gives you a freedom.

Milena Preradovic: Just to go through with it actually.

Matthias Matussek: Yes. In a way I can understand that, but still I think we should take this gift of life, it is after all an incredible luck that we are there at all and we are not there. It’s a chain of really incredible coincidences.

Milena Preradovic: But that’s where we’re coming into a strange time now. You write that you also feel such a longing for death in this society. How do you explain that?

Matthias Matussek: Yes. We are in the process of taking control of the beginning of life through abortion and the end of life through euthanasia. But at the same time, there is this climate hysteria that proclaims the end of the world. The latest figure is, I think, three more years we have, which lives, so to speak, with the near expectation of the apocalypse. There are to be seen correctly in the net hysterical outbreaks of girls who are afraid etc.. From the Christian side I see that the apocalyptic horsemen are on the way, because this world has nevertheless moved very far away from God and believes the promises of the serpent in paradise “We can be like God”. Not God-like. After all, God created us according to likeness. He created man. Did he create him, as her as man and woman. That is very important, that is often forgotten, the likeness. And this likeness of God that we presume, so God says, “at the end of Genesis. And God saw that it was good.” And now Yuri Harari and others come to us transhumanists and say, “Creation is bad, we have to improve it,” and are about to resort to the cruelest means for their experiment to improve creation.

Milena Preradovic: I mean now, whether you are a believer or not, I also see an age of incredible presumption and hubris. So humanity, we actually believe we can control the climate. Bill Gates and Joe Biden want to block out the sun. That’s a hubris that’s hard to imagine. So we lack humility, that is, the insight that we are simply part of this world?

Matthias Matussek: Yes, yes, yes.

Milena Preradovic: Wouldn’t we also be happier if we had that?

Matthias Matussek: Yes. So if we experience ourselves as part of nature in any case and are as we are. And the most shocking thing about the Greens is that they have launched the biggest nature destruction program in living memory. So all these concreted-over areas for these dumb idols, the wind turbines 250 meters high. I compare them in my book to these stone heads on Easter Island, the moai, which then suddenly appear out of superstition. And the whole island is being cleared to transport these heads and the farmland is being degraded and so on by that and we’re experiencing the same thing right now. 15 million trees have been cleared in Scotland. Trees that everyone knows store CO2, have been cleared to make way for these monstrosities, for these monstrosities that are really vertical hazardous waste. They’re not recyclable, they can burn, and when they burn, they burn endlessly. And above all, they seal soccer fields with their concrete blocks and concreting. Great sealing of farmland. This is such a barbaric procedure and…

Milena Preradovic: They are changing the winds. So it’s getting less wind, that’s added to it.

Matthias Matussek: All kinds of things. The calculation is not right at the back and front. There are not enough raw materials to fulfill these strange five-year plans that these guys are making at the moment…It reminds me very much of the Soviet system, of Bolshevism, the five-year plans. There aren’t even enough raw materials to get all this crap up and running. If you think about it, the heat pumps that are supposed to be installed now, even when they’re all installed, save exactly as much as the Chinese blow up in five days. Yes, so if we Germans think we can save the global climate….

Milena Preradovic: Anton Hofreiter believes that, he said so again the other day.

Matthias Matussek: It’s terrible that an ideology and really a substitute religion has taken possession of us. In my novel, I build a bridge to the Anabaptists. So they get down to business with such passion. But this new religion, my book also deals very strongly with religion, the hero is Catholic and has the lector service here in the church and he fasts.

Milena Preradovic: You have the lector service yourself?

Matthias Matussek: Yes. I then read the Epistle and the Epistle to the Apostles on Sundays and so on. The book also describes a kind of nervous crisis of this Catholic Hausmann, this journalist, because he can no longer grasp it. So he becomes more and more shaky, also nervously more and more shaky. And he then also believes himself that the end of the world is near, because he sees all the signs. So hunger, war, inflation is also an apocalyptic horseman, and so on. So he comes from the Bible and in Good Friday, he fasts and then collapses at the altar, because he got too little food. So he only drank water, sometimes a curd, but he left out the curd and then he collapses there and starts hallucinating a bit. So the confrontation with faith, with the real faith that we have and the mockery of that faith and replacing that faith with a caricature. So I just did a story now for Kontrafunk about Orthodoxy. The Kiev Cave Monastery is being sealed off by the Selensky people and the faithful are being beaten up and the monks are being taken away and so on. And what impressed me about Orthodoxy is the great seriousness and respect for the saint that Orthodoxy has, so a great respect and a great faith in miracles. At the same time, here with us, I think it was now in Speyer or in Nuremberg, we experience that, so to speak, gay group orgies were exhibited in the church interior. In a Notre Dame in Lausanne there was now a program created by queer groups, where then songs were sung like “ejaculade” or “the vulvas fly” and so on. Churches are opening up to this substitute faith.

Milena Preradovic: And they are doing away with themselves, aren’t they?

Matthias Matussek: I have to get biblical, they invite Satan into the church. The Church is being destroyed from within, and Paul the Sixth already said that after the Second Vatican Council he sensed the smell of sulfur within the Church.

Milena Preradovic: But you can often smell it, especially the Catholic Church with its cases of abuse, that is, I think, enough sulfur. They don’t need anyone from outside, do they?

Matthias Matussek: Yes, that is also from the inside. But I would ask you to consider, or “Hold in Honor, Your Grace,” that Pfeiffer once said that these are calculated 0.01% of the cases in the Catholic Church by Catholic priests. The great big abuse takes place in families, in relatives….

Milena Preradovic: I would not relativize these victims now… We are talking about very, very many people worldwide. So is relativization really appropriate?

Matthias Matussek: Absolutely, absolutely. But in my opinion, Pope Benedict, who has also been wrongly associated with this, has really cleaned up the mess, he has released Marcia from Maria. He has very many, very many people and then he has talked to the victims of abuse in Freiburg etc. during the last visit to Germany. So he was very, he talked about a mountain of dirt in the church and he was very involved in cleaning up. But hold to grace, I do not believe that the church departures have to do with it, but I believe that the church departures have to do with the fact that the churches only preach the green program, so that they no longer talk about God, but about the heat pump. Like the German Bishops’ Conference now.

Milena Preradovic: A lot of people have already left because of this.

Matthias Matussek: I go to church to get in touch with my Creator and to let my soul speak. I don’t want to hear about Cardinal Marx saying, “Whoever votes for AfD is not a Christian.” Yes, that is a false, an unhealthily flattened and trivialized Church.

Milena Preradovic: Unvaccinated people were not allowed in the churches. That’s something, for example, that I also probably won’t forget and that I associate with the churches.

Matthias Matussek: An impertinence, especially in a time, in a situation…

Milena Preradovic: Then to say, “Jesus would have had himself vaccinated.” Now that’s really mockery.

Matthias Matussek: That’s insane! Or when I now hear from the apelegic church: “Supplying weapons is a Christian duty”. That is such a perversion. Yes, and especially in the Corona era, people were dependent on encouragement and comfort. And he did not come. He didn’t come because they were standing at the ready. Yes, and that makes me so angry. And you can also feel this anger in my novel. And it’s also an anger that my hero Rico Haußmann carries around with him. And he is just desperate about it.

Milena Preradovic: How are your own nerves doing now?

Matthias Matussek: Hahaha, very good. You know what? I’m flying to Canada in three hours. So, for now, I’ll have nothing but trees around me for two weeks, and I’m really looking forward to it.

Milena Preradovic: Oh, that’s nice. Let’s talk about the journalist colleagues again: Strange things happen there, too. I heard a WDR journalist on Morgenmagazin the other day who was outraged that there were Putin propagandists who claimed that the Ukraine war had a prehistory. I didn’t even know whether to laugh or cry. And other Springer Verlag journalists reporting from Ukraine proudly accept medals from Selensky and post that and tweet that quite proudly. I am stunned. What do you think when you hear something like that?

Matthias Matussek: Yes. Ulf Poschardt is the one. It’s a nice guy, but he’s nappy-headed. And he’s an opportunist.

Milena Preradovic: Well, but that’s not the point at all, it’s about the profession of journalism. If a journalist reports in a war and gets the medal from a war party, third class by the way. So as someone who has learned journalism, you are stunned, aren’t you?

Matthias Matussek: Yes, to boast about being a flak helper for the war party, so to speak. All journalism, however, has become… Well, they’re all defense experts, they follow the course of the front and know about weapons arsenals. And when Hofreiter starts talking about bazookas and so on, the pacifists, the green pacifists just scream for war, war. And I have one in my novel, a very funny final scene in my opinion, or pre-final scene, where these war people all meet in a kind of limbo, so to speak. I don’t want to give away more than that.

Milena Preradovic: The former head of Bild, Kai Diekmann, the mud doesn’t stick to him because… So yes, they do dish it out pretty good. You could say that.

Matthias Matussek: Yes, but I mean, I’ve also been the target of quite a few wedges. I’m allowed to hit back once in a while. Yes, I had such fun with the scene when I wrote it. So that was a kind of liberation, yes.

Milena Preradovic: I’d like to talk to you again very briefly about the pale Böhmermann. Yes, that is also a very special kind, a new kind of the media man. After all, he worked very hard on their exclusion. Yes, he has become his business model, it seems to me, of beating people up or showing them up or even discrediting them. Most recently, he did this with the head of cyber defense, Arne Schönbohm, who was then transferred by Interior Minister Faeser to some unimportant post. Probably nothing of these accusations with Böhmermann, this Kungelei with Russian companies has not remained. And it seems Böhmermann is allowed to do anything. Is that politically motivated denunciation?

Matthias Matussek: He’s a phenotype, he’s really Böhmermann is a born denunciator, so to speak. One who still takes great pleasure in denunciation. You can see him smirking all the time, and he appears in my book when he brings up my ominous birthday party once again.

Milena Preradovic: ZDF doesn’t say anything either. They let him do everything. Nothing happens to him. And I ask myself, is he sitting there because he’s supposed to do that?

Matthias Matussek: You know what? But he’s successful in his niche. Well, in the book there’s a scene from his appearance in Bochum, where, in front of 20,000 applauding young people, he comes back to my party, a Nazi at the party, and calls for denunciation. So light on, light on! I’m watching this scene in my novel with my wife, Katja, who comes from the GDR and knows all about it. She’s as pale as a sheet. Yes, so this call to and then also this clapping and that really reminds you of the sports palace and Hitler Youth, etc. and so in this scene he has success and that’s the horrible thing. Böhmermann himself is not particularly funny or quick-witted or anything like that, it’s all kind of souped up. But he has a canal-like perfidy, yes, he takes pleasure in harming others. Schadenfreude has found form in the figure of Böhmermann. Yes, and every now and then he hangs a musketeer cloak of goodness around himself. So fighting against the right and Mediterranean sea rescue and all this nonsense, so to support this trafficking industry, he finds quite great. Our churches, too, unfortunately. But no, Böhmermann is so ahead of the type Böhmermann and in the final scene many Böhmermanns pop up. Yes, the Böhmermann phenotype scares me. And he’s obviously growing in popularity.

Milena Preradovic: What about the Fleischhauer phenotype? That used to be your fat friend.

Matthias Matussek: Yes, yes.

Milena Preradovic: And who is now a columnist for Focus, as a conservative columnist, but who is always incredibly good at meandering along the red lines, or so it seems to me. He never crosses them.

Matthias Matussek: He’s got the hang of it. I don’t have it. I see it with a certain admiration. These skaters, these figures that good Jan curls into the ice, that’s really… I couldn’t do that. But Jan and I were really friends for 30 years. And then to say: “someone who demonstrates against Merkel on a beer crate and then intones resistance, resistance, he’s got one up his sleeve and he’s a case for the loony bin”. And that is a reason to part with him after 30 years of friendship. So our kids grew up together. I went to visit him in New York. He visited us in Rio, with the family and and. We go wayback. I really took him under my wing in the beginning because I was a little bit more on top of it than he was as a reporter. Sorry, I have to say that, I have to stick to the truth. And he could never do reportage. So he couldn’t describe. What he could do very well was this smug tone of the Spiegel from the old days, this omniscient prose that Hans Magnus Enzensberger, a good friend, unfortunately dead, once analyzed, the language of the Spiegel. So it’s always this top-down atonement. And he’s really got that down to perfection, and he has this alert survival instinct. Yes, he has now bought a row house in Pullach and he knows he has three children and five children in total. The first wife left him.

Milena Preradovic: Now comes the color of the underpants, who knows?

Matthias Matussek: No, I grieve with him there, because she was really a very sweet woman. I used to be friends with her. But he has to think about his future. But I think he’s now going into a tailspin because the AfD, he says yes, I’m too close to the AfD. The AfD is climbing and climbing and climbing. And in the meantime, the CDU seems to have realized that it has to open up. To the middle class, as it were, which is also the AfD. A lot of former CDU members have crossed over. Don’t you think so?

Milena Preradovic: No, no, so Merz is already trying to recapture you from all sides, because he said that the CDU cooperates with the AfD at the municipal level, which they do anyway. These are problems like playgrounds and so, so problems that affect a place. That’s what they do anyway. But that this shitstorm, which of course came immediately now, also of course opportunist radar Söder has also distanced himself from it very quickly. I’m just not quite sure yet, because how many people who are now up there in the polls, between 20 and 22%, who will then really do it, because the Germans are not now the great changers, the great changer nation. It’s also possible that they’ll vote for the SPD and CDU in equal numbers again.

Matthias Matussek: And surprisingly, Olaf Scholz is in a mercilessly good mood. Yes, and I always wonder why. He’s probably glad he’s not in jail yet. He’s always grinning as if he’s relieved that no one has yet turned themselves in for cum ex… And he probably reckons that in this party stability system, he has a good chance of getting away with it again. But I still believe that if the Thuringian CDU association protests against this firewall and says that it can’t be maintained, then that’s already an announcement. And one sees yes that the Merz one of the popularity of the popularity polls is almost in the cellar, thus also with the own followers not particularly well comes. And that this swing course…

Milena Preradovic: Well, I have a hard time seeing a line there.

Matthias Matussek: It has no line. He doesn’t have one. He follows Merkel’s lead, but he doesn’t have the hard-nosedness that the old woman had. “We’ll manage and we’ll do it. And now they’re here.” He lacks this casualness. Merkel had that going for her. Merz is actually a fall-guy in terms of his core. He has continued the Merkelei. But he will then again now with the Carsten Linnemann for example this personnel. This is all heading in the direction of a conservative forming a coalition with a right-wing party, as in Spain, to actually run the government. I see that in the distant future. And I think the Mr. Meuthen, with whom I once appeared and spoke at an AFD congress, he said, “Yes, if the AfD doesn’t have one.” That was half a year before he went out, “has no power perspective, then he’s gone” and now he’s gone. And I think he keeps biting the carpet because he sees he left half a year too early and he left in a not nice way, it has to be said. He kicked again and that was, that was not okay.

Milena Preradovic: But of course the question is also, I mean, the AfD benefits extremely from being against. So let’s say it’s also not so clear what you would end up with an AfD.

Matthias Matussek: So in my view, sorry, in my view it’s clear, the AfD has a party program that I think is very sensible. Direct democracy and a certain responsibility for politics, for politicians and political decisions. Of course against genderism, of course against climate mania. So that’s a party program of reason, of common sense.

Milena Preradovic: As a child of migrants, I’m perhaps a bit sensitive to this, because it’s basically this lumping together, this disparagement of entire ethnic groups. I don’t want to minimize anything, I don’t want to say that this kind of migration is right, that’s not what I mean. I’m talking about the tonality, do you follow me?

Matthias Matussek: No. I’m sorry, but I have to say that I’ve had dealings with some AfD people so far, especially from higher levels. With none of them I have seen any brown noises on the chest. Even if I bent with the stethoscope there somehow over it. In my opinion, what is said about the family. Family I think is very, very important.

Milena Preradovic: But we’re not doing an interview here as election campaign propaganda for the AfD, let’s also note that.

Matthias Matussek: Where would we get to? Nobody pays me either.

Milena Preradovic: Thank you very much, Matthias Matussek. It’s nice that we could chat. So we’ve been chatting all over the place. Yes, about God and the world and all the Bohemians.

Matthias Matussek: I enjoyed it.

Milena Preradovic: I read your book with great pleasure, by the way.

Matthias Matussek: Oh, that’s very nice. Thank you very much. Thank you.

Milena Preradovic: Jo. Well, folks, when critical minds are caned, a society has a definite problem. If you don’t see that, you may have already said goodbye to democratic structures internally. And that is the next problem. Those who get used to totalitarianism soon mistake it for democracy. Orwell and I wish you a good time. See you soon.

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1 Kommentar

  1. Anita

    schau mir die Beiträge hier und woanders nicht mehr an, freue mich aber über das Lebenszeichen Matthias Matussek.

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