Regieren BlackRock + Co die Welt? – mit Dr. Werner Rügemer

26. Aug 20224 Kommentare

Kaum einer kennt sie und doch sind sie die einflussreichsten Akteure in der Finanzwelt. Die Vermögensverwalter BlackRock und Co beherrschen mit zig Billionen Dollar Börsen und weltweite Konzerne und stehen nicht etwa in Konkurrenz zueinander. „Die Big Player arbeiten zusammen“, sagt der Publizist und Philosoph Dr. Werner Rügemer. In seinem Buch „BlackRock und Co enteignen“ beschreibt er dieses neue globale Kartell. Und nicht nur das: BlackRock berät mit seiner Super KI Aladdin die wichtigsten Institutionen der Welt, ob US-Regierung, EU-Kommission, EZB, IWF oder FED und verfügt so über immense Insiderinformationen. Reguliert werden diese Schattenbanken nicht.

Buch „BlackRock und Co enteignen“: https://www.nomen-verlag.de/produkt/blackrock-co-enteignen/#
Homepage Dr. Werner Rügemer: https://werner-ruegemer.de/
Tribunal Blackrock: https://www.blackrocktribunal.de/blackrock-tribunal-2022/

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Milena Preradovic

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Interview mit Dr. Werner Rügemer (deutsch)

Milena Preradovic: Dass die Welt, wie wir sie kannten, sich gerade in Windeseile wandelt, das ist offensichtlich, genau wie die Tatsache, dass die Ungleichheit zunimmt. Diese Umverteilung von unten nach oben läuft zwar schon länger, aber jetzt fällt’s richtig auf. Corona-Lockdowns, Energiepreise, Wohnungsnot und die Inflation machen Bürgern, Kleinunternehmern und auch dem Mittelstand schwer zu schaffen. Aber wer hat ein Interesse daran? Wer profitiert? Wer so fragt, der stößt unweigerlich irgendwann auf die finanzstärkste Firma der Welt: Blackrock mit seiner Wunder-KI Aladdin. Blackrock und Co kontrollieren so ziemlich alles. Aber nicht nur das. Mein Gast sagt: “diese Schattenbanken saugen Staaten aus und machen damit Milliardäre noch reicher. Auch mithilfe der Politik. Ziel Profit und die ganz große Umverteilung.” Das System Blackrock. Jetzt in Punkt Preradovic. Hallo Dr. Werner Rügemer.

Dr. Werner Rügemer: Hallo.

Milena Preradovic: Ich stelle Sie kurz vor. Sie sind Publizist, interventionistischer Philosoph, Buchautor, Referent, Berater und Stadtführer. Sie haben an der Uni Bremen zum Dr. phil. promoviert, als Autor für den WDR Radio- und TV-Features erstellt. Sie schreiben für viele Publikationen, darunter die Nachdenkseiten und das vorwiegend zu den Schwerpunkten Internationale Kapital und Arbeitsverhältnisse, Privatisierung und Unternehmenskriminalität. Und das sind auch die Themen ihrer Bücher. Ihr neuestes heißt “Blackrock und Co enteignen auf den Spuren einer unbekannten Weltmacht”. Passend dazu findet Mitte September auf ihre Initiative hin an der Uni Potsdam das zweite Tribunal zu Blackrock statt. Darüber sprechen wir auch noch. Aber erst mal müssen wir wissen, worüber wir eigentlich reden. Nämlich über Blackrock und Co, die mehr Geld kontrollieren als jemals in der Hand von irgendwelchen Firmen war. Um welche Summen geht es? Und wenn Sie kurz mal erklären könnten, was sind Blackrock und Co? Das wissen ja viele gar nicht.

Dr. Werner Rügemer: Ja, Blackrock und Co. also etwa sagen wir mal 50 Finanzakteure, Kapital-Organisatoren nenne ich die, der neueren Art, die heute weitgehend den Aktien- und Finanzmarkt des westlichen Kapitalismus beherrschen. Und Blackrock ist sozusagen nur in Anführungszeichen, der größte dieser neuen Kapital-Akteure mit wie er nach eigenen Angaben etwa 10 Billionen $ an sogenanntem verwalteten, in Unternehmen und Banken eingesetztem Vermögen. Und ja, das ist also Blackrock ist ja sozusagen nur der Größte dann an zweiter Stelle, die sind dann noch weniger bekannt in der Öffentlichkeit. Zweitgrößter heißt Vanguard und da kommt State Street und Wellington und Fidelity und Zero Price usw.. Und alle die handeln mit Billionen von Dollar an Kapitaleigentum in Tausenden von Unternehmen. Also allein Blackrock hat Anteile, Aktienanteile an 18.000 Unternehmen und Banken weltweit. In den USA, in Deutschland, in Frankreich. Und die sind ja sozusagen historisch gesehen jüngeren Datums. Die sind sozusagen mit dem, was ja oft so gesagt wird, Deregulierung, also mit der Freisetzung von Kapitalakteuren in den 90er jahren beginnend, unter diesem netten Saxofon-Spieler und Präsidenten William Clinton. Der hat ja sozusagen angefangen, den Finanzakteure der Wall Street neue Freiheiten zu geben. Und die haben dann eben auch und auch der, der der Blackrock Gründer Laurence Fink heißt der, der hat in einer der Wall Street Banken erst mal gearbeitet und dann hat er gesehen, ja, man kann jetzt neue Finanzprodukte und so weiter neue Verfahren praktizieren, die sind uns jetzt erlaubt und da machen wir das auch. Und ja. Und so sind die schrittweise größer geworden. Während sozusagen im allgemeinen Publikum noch dieser alte nostalgische Blick vorherrscht, der die uns bekannten Banken, also die Deutsche Bank in Deutschland und Goldman Sachs in USA, das sind die Wichtigen und Mächtigen, aber das ist sozusagen längst vorbei.

Milena Preradovic: Gehören auch Blackrock und Co?

Dr. Werner Rügemer: Jaja, Blackrock, Vanguard, State Street usw weiter sind die führenden Eigentümer Aktionäre bei Goldman Sachs und Citigroup und Deutsche Bank und Commerzbank und Societe Generale in Frankreich und ING in Niederlande. Und so weiter.

Milena Preradovic: Also Sie kontrollieren im Grunde das gesamte Finanzwesen?

Dr. Werner Rügemer: Ja das gesamte Finanzwesen. Sagen wir so, die haben sich schrittweise und also Blackrock und Co und die anderen genannten und da gehören vielleicht noch so als Zwischenbemerkung, ja die dem Publikum ja manchmal besser bekannten, sozusagen wie neue Finanzakteure der zweiten und dritten Liga dazu. Also in der zweiten Liga mit kleinerem Volumen…

Milena Preradovic: Die Heuschrecken?

Dr. Werner Rügemer: Das ist dritte Liga, aber an zweiter Stelle, das sind die sogenannten Privat Equity, auch Heuschrecken, richtig. Und an dritter Stelle kommen da die noch kleineren, aber aggressiveren Hedgefonds. Und dann kommen die privaten Arrangeure und dann kommen die privaten Banken und da kommen die traditionellen Banken und da kommen die Startup-Finanziers usw..

Milena Preradovic: Jetzt mal, um das mal einzuordnen: Was besitzt Blackrock zum Beispiel in Deutschland?

Dr. Werner Rügemer: Ja, Blackrock und immer zusammen in unterschiedlicher Mischung mit den anderen Vanguard, State Street usw.. Die sind dann immer so zu fünft oder zu sechst in unterschiedlicher Mischung. Die führende Aktionärs-Gruppe in allen 40 DAX Konzernen in Deutschland, in allen. Da gibt es noch sozusagen ein paar nostalgische Ausnahmen, wie zum Beispiel in den Autokonzernen bei BMW und bei VW, wo noch sozusagen aus alter schöner Zeit die Familienclans Quandt, Klatten und Piech usw.,die haben da natürlich noch mehr, aber die sind ja nur in ihren eigenen einzelnen Unternehmen, während Blackrock und Co in allen gleichzeitig sind. Und dann eben auch immer in den Unternehmen, die eigentlich nach der Irrlehre der freien Marktwirtschaft in Konkurrenz zueinander stehen. Also Blackrock und Co sind in allen drei großen deutschen Autokonzernen präsent und bei Ford und bei Tesla. Und so weiter.

Milena Preradovic: Es gibt ja diese häufig geäußerte Kritik, Blackrock hat ja gar nicht so viel Macht, weil die ja nur 5 % eines Unternehmens an Aktien haben. Was Sie aber gerade erläutert haben, wenn da fünf, sechs immer die gleichen sind, dann haben die immer ganz schnell auch eine große Macht oder auch eine Mehrheitsmacht. Das heißt, diese diese großen Vermögensverwalter, wie sie ja im Volksmund genannt werden, die arbeiten direkt zusammen?

Dr. Werner Rügemer: Ja, ja, die arbeiten nicht nur zusammen, sondern sie sind auch noch untereinander aktionärsmäßig verflochten. Also. Blackrock ist der größte Aktionär bei Vanguard und Vanguard ist der größte Aktionär bei Blackrock. Heute ist es ja so, bis auf diese Ausnahmen mit den alten Familienclans bei BMW und VW, ist ja heute der größte Aktionär, der hat ja maximal 10 %. Es ist aber auch ganz selten. Die heutigen führenden Großaktionäre wie Blackrock und Co, die haben also maximal 8 %. Also zum Beispiel Blackrock hat im größten Wohnungskonzern in Deutschland bei Vonovia 8 %. Das ist schon mal so die Spitze. Und in der Regel haben die dann eben was weiß ich, sechs oder fünf oder vier oder 3 %. Und was sie drunter haben, das wissen wir nicht genau, weil das ja nicht registrierungspflichtig ist.

Milena Preradovic: Aber Sie haben trotzdem was zu sagen in diesen Konzernen?

Dr. Werner Rügemer: Ja, weil sie als Gruppe von fünf, sechs immer untereinander auch aktionärsmäßig verflochtenen führenden Aktionäre, sie sind die größte Gruppe. Also wenn Blackrock und Co sind immer unter den zehn größten Aktionären und in aller Regel unter den fünf größten.

Milena Preradovic: Das ist ja auch witzig. Eigentlich sollten sich diese großen Vermögensverwalter ja eher Konkurrenz machen. Tun sie aber nicht. Die arbeiten zusammen, das nennt man ja Common-Ownership. Also gemeinsames Eigentum. Ist ja eigentlich das Gegenteil von Marktwirtschaft und gesunder Konkurrenz. Also mir fällt das Wort Kartell dazu ein.

Dr. Werner Rügemer: Ja, ja, aber das Kartellrecht stammt ja aus dem, was man sich vorvorigen. Jahrhundert und bezieht sich ja nur darauf auf den früher üblichen Fall, wenn ein Unternehmen ein anderes kaufen möchte, wird dadurch sozusagen ein unzulässiges Monopol gebildet, wird dadurch Wettbewerb ausgeschaltet? Das war früher eine wichtige Frage. Aber wenn man wie Blackrock und Co in allen 40 DAX Konzernen gleichzeitig ist und in allen Autokonzernen auch gleichzeitig und bei Bayer und bei bei BASF auch gleichzeitig, ja dann ist das natürlich eigentlich eine neue Art von Monopol.

Milena Preradovic: Aber wird von unserem Recht überhaupt nicht aufgegriffen?

Dr. Werner Rügemer: Nein, nein, also der Gesetzgeber hat da sozusagen beide Augen, die er überhaupt hatte, zugemacht und hat diese sozusagen Erneuerung des Finanzsystems, des Wirtschaftseigentums-Systems überhaupt nicht rechtlich nachgehalten.

Milena Preradovic: Hm, da frage ich mich, wenn alle, wenn im Grunde die gesamten alle Konzerne bis auf wenige Ausnahmen mehr oder weniger den gleichen gehören oder wo die gleichen das Sagen haben? Was hat denn das für Konsequenzen?

Dr. Werner Rügemer: Ja, ich will noch mal kurz zurück. Sie haben ja den Begriff Common Ownership erwähnt. Da gibt es ja so ein paar sozusagen kritische Ökonomen aus der, sozusagen aus der aus der etablierten Reihe, die mal so ein bisschen Kritik entwickelt haben unter diesem Begriff Common Ownership. Und dieses Common, also das Gemeinsame, bezieht sich für die auf die Tatsache, dass eben, also das haben die am Anfang in den in den USA entwickelt, die haben gesehen, Blackrock und Co sind Großaktionäre bei allen amerikanischen Fluggesellschaften zum Beispiel und bei allen Pharmakonzernen. Und ja, und da haben die gesagt, dieses gleichzeitige gemeinsame Eigentümerschaft, das hebelt ja die Konkurrenz aus und dann wird fusioniert und über die Preise hochgezogen usw. Das haben die so mal ganz gut erfasst, würde ich sagen. Aber wenn man genauer hinguckt, dann sieht man, dass dieses Common Ownership nur eine obere Oberfläche darstellt. Ich bezeichne das als deep multiple ownership, also als tiefe, gleichzeitige Eigentümerschaft. Und man kann das zum Beispiel an dem bekannten Betrugs-Konzern Wirecard darstellen.

Milena Preradovic: Erklären Sie mal.

Dr. Werner Rügemer: Wirecard war auch im DAX, war sozusagen der Aufsteiger als neuartiger Finanzdienstleister. Versprach also sozusagen neues, digitalisiertes Geschäftsmodell für Finanzen usw.. Und ja, stieg auf und wurde in den DAX aufgenommen. Und deswegen war natürlich klar, Blackrock und Co sind dann als Großaktionäre eingestiegen und bis zu dem Zeitpunkt vor zwei Jahren, als dann sozusagen der Skandal dann ganz aufplatzte, war also Blackrock der drittgrößte Aktionär bei Wirecard, aber der größte Aktionär war die amerikanische Bank Goldman Sachs und die zweitgrößte war Societe General aus Frankreich. Und aber Blackrock ist ja auch Großaktionär bei Goldman Sachs und Societe Generale, also bei den Mitaktionären ist Blackrock von Wirecard auch. Und dann aber nächste Ebene, so nach bisheriger Erkenntnis hat ja Wirecard ungefähr mindestens 2 Milliarden an Krediten bekommen und diese 2 Milliarden sind irgendwie betrügerisch verschwunden. Und da fragen wir mal: Ja, von wem hat denn Wirecard die Kredite bekommen? Und dann finden wir also vier große Banken: die Deutsche Bank, die Commerzbank, die Societe Generale und die ING. Und dann gucken wir mal wem gehören die? Und da wissen Sie ja schon Bescheid. Und so weiter. Ja, und dann gucken wir noch mal ein bisschen weiter. Nämlich es ist ja so im westlichen Kapitalismus, wenn eine Aktiengesellschaft, ein großes Unternehmen, einen großen Kredit haben möchte, dann ist es ja sozusagen Regel, der muss sich bei einer der großen drei amerikanischen Ratingagenturen eine Bonitäts-Bewertung holen.

Milena Preradovic: Zum Beispiel Moody’s.

Dr. Werner Rügemer: Zum Beispiel Moody’s, bei Standard Poor’s der größte, Moodys ist der zweitgrößte. Ja, und Wirecard hatte also, weil die ja immer dann, was weiß ich, 300 Millionen und zuletzt dann 500 Millionen einen Kredit gewollt haben, dann haben Sie auch beim letzten Mal 2019 für den letzten 500 Millionen € Kredit wiederum für ein paar Milliönchen bei Moody’s eine Bonitätsbewertung sich geholt und haben bescheinigt bekommen aufstrebendes Unternehmen, gute Rückzahlungsfähigkeit, gute Aussicht. Die haben den Kredit bekommen. Und ja, ne, und da wissen Sie ja auch schon, dass ja Blackrock zu den führenden Aktionären von Moodys gehört.

Milena Preradovic: Ja, ja schon. Aber im Wirecard Skandal oder in dieser Pleite, in diesem betrügerischen Bankrott haben die dort verloren dann am Ende, oder?

Dr. Werner Rügemer: Das nimmt man so an, das könnte sein, dass die ein bisschen was verloren haben. Aber das Geschäftsmodell von Blackrock besteht ja darin zuerst einmal, sagen wir der traditionelle Aktionär, der hat ne Aktie bei Wirecard und dann bibbert der das ganze Jahr über. Oh wie viel steigt die Aktie im Wert und wie viel Dividende bekomme ich am Ende ausgeschüttet? Ja, da sagt Blackrock okay, die Dividende nehmen wir auch mit. Aber das wichtige bei Blackrock ist was ganz anderes. Die eigentliche Gewinn-Quelle für Blackrock und seine Kapitalgeber ist also nicht die Dividende. Die nehmen sie gerne mit natürlich. Aber das Geschäftsmodell von Blackrock besteht darin, mit den Aktien, die es hat täglich, stündlich, wöchentlich zu handeln. Das heißt also bei Blackrock und Co ja sozusagen die größten Insider der westlichen Finanz- und Wirtschaftswelt sind, haben sie ja auch in der Tendenz mehr Kenntnisse. Wo rührt sich was? Wo wird ein Unternehmen eher dann in den nächsten Tagen Wochen gut bewertet oder welches sinkt die Aktie an der Börse ab? Und so weiter. Die wissen das eher in der Tendenz, weil sie ja nahezu allen Vorständen aller Unternehmen sozusagen, sie können ja das alles abgleichen untereinander, sie sind die Größten Insider. Und wenn sich dann zum Beispiel bei einem Unternehmen der Aktienwert entweder nach oben bewegt oder zum Beispiel dann, wenn mal wieder eine Betrügerei bei Wirecard aufgekommen ist, dann sinkt der Wert, weil der normale Aktionär der verkauft und seine Aktien, dann sinkt der Wert. Und so weiter. Das ist aber für Blackrock völlig wurscht, weil die sagen, ob der Wert steigt oder ob er fällt, darauf spekulieren wir. Und Blackrock kann ja, weil es selber viele Aktien von dem Unternehmen hat, kann dann also wenn eine Aufwärtsentwicklung im Gange ist, kann die selber beschleunigen, indem sie selber Aktien dazukauft. Oder wenn der Wert sinkt, können die das auch beschleunigen und sagen Ja, wir verkaufen die es auch, dann sinkt es weiter und dann können die das abgleichen sozusagen an allen Börsen der Welt, weil Blackrock nämlich die KI Aladdin hat.

Milena Preradovic: Das ist diese KI, die seit 30 Jahren aufgebaut wird?

Dr. Werner Rügemer: Genau. Das ist die größte Datenverarbeitung-Verwertungs-Erfassung-Verwertungsanlage der westlichen Finanzwelt. Und das ist eine Tochtergesellschaft von Blackrock. Und da gleichen die im Nanosekundenbereich den Wert aller Aktien zwischen Tokio und New York und Paris und Frankfurt ab. Und wenn da jetzt bei Auf- und Abwärtsbewegung die Blackrock selber beschleunigen kann, sich dann eben ein Unterschied erweist zwischen den Börsen, dann wird sozusagen völlig roboterisiert hin- und herverkauft und durch die Menge dieser Millionen abgewickelten kleinen Fuzzi-Transaktionen entsteht dann doch ein Gewinn. Und gerade wenn wie bei Wirecard dann es immer wieder mal ein auf- und abgeht, wenn mal da ist, einmal Financial Times ist wieder böser Bericht über Wirecard, dann sinkt die Aktie und da kommt wieder was raus, dann steigt es wieder auf, dann gibtes wieder Kredit steigt. Und so weiter. Und da sagt Blackrock: “Lecker, lecker. Ständig Skandale”

Milena Preradovic: Rauf und runter. Wunderbar, so verdienen wir Geld. Ich meine, früher sind Menschen ins Gefängnis gekommen, wenn sie Insiderhandel betrieben haben. Das ist völlig normal jetzt, oder?

Dr. Werner Rügemer: Ja, ja, weil ja eben diese gleichzeitige allseitige Präsenz in allen wichtigen Unternehmen, vor allem in allen börsennotierten Unternehmen, diese gleichzeitige Präsenz bedeutet ja Insiderwissen. Die wissen mehr als jeder noch so aggressive Spekulant, der dann nur an der Börse sitzt und und irgendwie sich irgendetwas ausdenkt. Und insofern müsste man auch den Begriff “Insider”, “Insidergeschäfte” gesetzlich aufsichtsrechtlich neu definieren. Da haben Sie völlig recht.

Milena Preradovic: Ja, das ist erstaunlich. Und ich meine, wenn wir von Insidern sprechen, die sind ja noch mehr Insider, gerade Blackrock, die sind ja richtig groß geworden 2007/08 oder so oder nach der Finanzkrise, da wurden wurden sie ja selbst von Präsident Obama persönlich zum Berater hergezogen. Und Aladin diese Wunder-KI hat dann doch auch entschieden, welche Banken zu retten sind, welche nicht. Und so weiter. Und inzwischen berät Blackrock ja nicht nur die amerikanische Regierung, die EZB, die FED, die EU. Ich meine, das sind ja noch politische Insiderinformationen, da kommt ja noch mal was dazu, oder?

Dr. Werner Rügemer: Ja, ja, also Sie haben völlig recht, der Einstieg sozusagen auch in der in der großen auch dann Expansion von Blackrock nach Europa oder dann auch Südamerika, Mexiko und so weiter. Das war die Finanzkrise. Und zwar genau dieser Punkt, dass die Regierung Obama, die wusste jetzt nicht, was wir mit dieser blöden Finanzkrise machen sollen. Und da haben die gesagt, Blackrock kenne sich am besten aus. Sie kriegen, die machen 450 Millionen, kriegen die netten Auftrag und die wickeln für uns die Finanzkrise ab.

Milena Preradovic: Der Fuchs kennt den Gänsestall am besten, so ungefähr.

Dr. Werner Rügemer: Und dann hat eben Blackrock sozusagen alle Unterlagen aller Banken und Unternehmen und Versicherungen bekommen, die von der Finanzkrise sozusagen tangiert waren und konnte entscheiden, wer wird gerettet, wer wird nicht gerettet, wo muss was teilverkauft werden, wo können wir vielleicht ein bisschen was verkaufen. Und so weiter. Und weil ja an diesem Finanzprodukt, diese gebündelten Wertpapiere, also Wertpapiere, die aus Hunderttausenden von individuellen Krediten gebaut worden sind, von Haus- und Häuslebauer-Krediten usw.. Weil mit diesem Finanzprodukt, das schließlich hauptsächlich die Finanzkrise verursacht hat, weil daran ja auch alle großen Banken aus Europa mit spekuliert haben, auch die Deutsche Bank. Und so weiter. Dann konnte Blackrock auch entscheiden, welche Europäische Bank wird wie entschädigt oder auch nicht entschädigt. Ja, und dadurch ist genau diese Aufgabe, dieser Auftrag der Obama-Regierung zur Lösung der Finanzkrise in den USA für Blackrock sozusagen der große Schritt geworden, jetzt nun auch von der politischen Seite zum großen Insider zu werden, Regierungsentscheidungen mit vorzubereiten, mit zu gestalten. Und so weiter. Und eben damit auch den Sprung über den Atlantik nach Europa zu machen.

Milena Preradovic: Ja, jetzt gibt es ja den Green Deal, den Ursula Leyen für die EU abgeschlossen hat mit Blackrock. Und die sollen dann quasi die nachhaltigsten Investitionen herausfinden. Ich bin sicher, da haben sie welche im Portfolio, aber Blackrock und Co sind doch damit, wenn sie so viel Geld verwalten und wenn sie die Regierungen beraten und auch Entscheidungen für die Regierungen treffen und all diese Daten, die sie bekommen, in ihren Supercomputer Aladin einspeisen, dann sind die doch das mächtigste Tool der Welt, oder mächtiger als alle Regierungen am Ende?

Dr. Werner Rügemer: Ja, das kann man sagen, auch weil sie das ja sozusagen international kombinieren. Also die beraten ja eben nicht nur die, wie schon gesagt haben, die Zentralbank der USA, sondern auch die Zentralbank der Europäischen Union. Und sie haben eben auch eine beratende Funktion mit dem Internationalen Währungsfonds. Das heißt an und und dann noch mit der weniger bekannten, aber auch wichtigen Zentralbank der Zentralbanken. Es gibt ja eine Zentralbank der Zentralbanken. Die meisten Leute kennen das gar nicht. Die gibt es aber schon seit 1933. Und das ist die Bank for International Settlement in Basel in der Schweiz. Auf Deutsch heißt die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich. Und die hat die Aufgabe, die sich wandelnden Anforderungen an die Regulierung der Finanz- und Bankenwelt zu beschließen. Deswegen gibt es zum Beispiel, das ist ein bisschen bekannt, die Begriffe Basel eins, Basel zwei und so, das kommt daher, weil diese Zentralbank der Zentralbanken in Basel sitzt, ihren Sitz hat. Die wurden von Wall Street Bank 1933 dorthin gegründet. Und ja, und da hat Blackrock auch Einfluss. Durch diese Kombination auch hier dieses jetzt nicht ownership, aber dieses Gemeinsame, diese gemeinsame Präsenz in allen wichtigen westlichen internationalen Finanzinstitutionen EZB, Fed, Bank für den Zahlungsausgleich, Europäische Kommission usw., das ist natürlich schon eine globale Macht.

Milena Preradovic: Und es gibt niemanden, der Blackrock und Co reguliert, oder?

Dr. Werner Rügemer: Es ist ja noch sozusagen ein Sahne Tüpfelchen. Diese neuen Finanzakteure wie Blackrock und Vanguard usw., werden ja von den westlichen Finanzaufsichten nicht als Banken bezeichnet, weil sie ja auch anders arbeiten. Und deswegen haben ja dann zum Beispiel, nach der Finanzkrise haben ja alle westlichen Staaten neue Banken-Regulierungen gemacht, aber die betreffen ja nicht Blackrock und co, weil die ja keine Banken sind. Und da haben dann vereinfacht gesagt, dann haben die G7 Staaten, ich glaube es war 2005 oder so oder nach der Finanzkrise in diesen Jahren, vor 2010 jedenfalls, da haben die G7 Staaten gemerkt: “Oh verdammt noch mal, das sind doch jetzt irgendwie neue Finanzakteure, die sind doch jetzt immer da und wir werden größer. Was machen die eigentlich? Die haben wir jetzt nicht als Banken erfasst und reguliert. Was machen wir mit denen?” Haben die gesagt, die G7 Leute. Und da haben die gesagt: “Ja, also wir wissen nicht genau, wie wir die bezeichnen und regulieren sollen”. Also wenn du nicht weiterweiß, dann gründest du einen Arbeitskreis. Und dann haben die einen Arbeitskreis, also ein Komitee natürlich, bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel gegründet und die haben die Aufgabe Blackrock und Co zu beobachten. Aus Nähe und Ferne wissen wir nicht genau, wie die das machen. Und solange unter der Aufsicht der G7 Staaten Blackrock und Co beobachtet werden, haben die gesagt: Ja, weil wir jetzt nicht wissen, wie wir die jetzt letztendlich bezeichnen müssen, Banken sind es ja nicht, dann sagen wir jetzt mal als offizielle Bezeichnung sie sind “Shadow Banks”, Schattenbanken.

Milena Preradovic: Das klingt eigentlich schon düster.

Dr. Werner Rügemer: Ja, also das ist wirklich dieser etwas düstere und sehr diffuse Begriff, ist der offizielle Begriff für die Bezeichnung. Da gibt es eben, das Committee for Shadow Banks in der Zentralbank der Zentralbanken und Blackrock und Co haben es erreicht, dass sie also weiter unter gemütlicher Beobachtung stehen und nicht reguliert werden.

Milena Preradovic: Wenn diese, Sie haben es vorhin angedeutet, dass dort auch Insiderhandel, Manipulationen von Kursen stattfinden, indem Sie einfach kaufen.

Dr. Werner Rügemer: Ich darf nur sagen, dass sie möglich sind. Ich bin ja nicht dabei. Ich bin ja nicht dabei. Ich weiß es nicht, ob die das wirklich machen.

Milena Preradovic: Nein, wahrscheinlich würden sie es nicht. Die schreiben ja immer nette Compliance Briefe an ihre Unternehmen. Aber könnten diese Blackrock und Co, diese mächtigen Firmen mit diesem ganzen Wissen, mit diesen Daten und diesem ganzen Geld, könnten die selber generell Situationen hervorrufen, von denen sie profitieren? Ich meine, man darf nicht vergessen, sie kontrollieren mit auch Rüstung, Pharma, alles was es so gibt auf der Welt.

Dr. Werner Rügemer: Und ja, ja, natürlich. Also auch das unterscheidet sie ja sozusagen von von den Banken. Blackrock und Co holen sich ja diese Riesenmengen an Kapital, mit denen sie sich dann in tausende von Unternehmen und Banken und so weiter einkaufen, Aktien kaufen, Anteile kaufen. Dieses Kapital holen sie sich ja von den Superreichen dieser Welt. Also Blackrock und Co. die unterhalten keine Bankschalter. Da können Sie und ich, da können wir nicht hingehen und sagen ich habe ein ordentliches Gehalt, ich möchte hier ein Konto haben.Nein, gibt es gar nicht. Die haben gar keine Bankschalter. Zum Beispiel: Blackrock hat nur 16.000 Beschäftigte. Ja, während zum Beispiel die Deutsche Bank 90.000 Beschäftigte hat.

Milena Preradovic: Die haben keinen Aladin.

Dr. Werner Rügemer: Die Deutsche Bank, die verwaltet 300 Milliarden. Na, das ist nicht mal 1/30 von dem, was Blackrock verwaltet. Aber die Deutsche Bank hat fünfmal so viel Beschäftigte wie Blackrock. Das heißt also ein Gewinn oder ein Gewinn-Vorteil gegenüber den traditionellen Vermögensverwaltern und Banken ist, Blackrock und co. die schleppen jetzt nicht diese Millionen Normalbürger und Arbeiter und Rentner usw. mit ihren kleinen Gehaltskonten mit, was ja auch Arbeit macht und so oder so, sondern Blackrock und Co bekommen ja ihr Geld von den großen MultiMillionären, Multimilliardären, Unternehmens-Stiftungen, Privatstiftungen, Unternehmens-Clans, also was weiß ich. Vereinfacht gesagt mit 10 Millionen können Sie da mal antanzen.

Milena Preradovic: Okay, jetzt ist auch die Frage, wenn zum Beispiel Blackrock und Co, die ja alle dabei sind mit mit Vonovia, der größten deutschen Wohnungsgesellschaft, Geld verdient, wo fließt das Geld danach hin?

Dr. Werner Rügemer: Ja, also die, die die formellen Aktionäre von Vonovia zum Beispiel sind ja Blackrock, Massachusetts Financial, so heißen. Und Vonovia hat 8 % und die anderen haben dann fünf usw.. Und deswegen fließen dann die Gewinne zunächst mal an die Blackrock, Massachusetts Financial, aber die eigentlich wirtschaftlich Berechtigten, denen die Gewinne zufließen, sind diese Kapitalgeber, diese Reichen.

Milena Preradovic: Sind die Anonym?

Dr. Werner Rügemer: Genau. Und das ist ja sozusagen das erste Problem, weswegen sich die Bürger die Politik ja eigentlich mal mit beschäftigen müssen, weil Blackrock und Co dazu beihelfen, auch durch gesonderte Beratung, durch eine eigene, dafür unterhaltene Beratungsfirma, die heißt Aperio, das ist eine Tochtergesellschaft von Blackrock und die koordiniert für diese Superreichen Kapitalgeber die jeweiligen Fachleute, Anwälte, Wirtschaftsprüfer, Unternehmensberater, welche Finanzoase bei welchem Treuhänder ist für dich das günstigste.

Milena Preradovic: Also Steueroasen. Das Geld kommt in Steueroasen und bleibt da liegen?

Dr. Werner Rügemer: Ja, aber ich lege Wert darauf, das sind nicht nur Steueroasen, sondern das sind Finanzoasen. Das heißt also, das sind die Cayman Islands. Und das sind die Kanalinseln wie Jersey. Und das ist Luxemburg. Und so weiter. Und das ist ungefähr ein Dutzend etablierter Finanzoasen, meistens in Mini-Staaten oder Monarchien wie Luxemburg und Niederlande. Da tragen dann Blackrock und Co für ihre superreichen Kapitalgeber dazu bei, dass mithilfe von Fachleuten die jeweils günstigste Finanzoase der günstigste Treuhänder, denn das kostet ja dann auch ein paar 1.000 € im Jahr, wenn man so eine Briefkastenfirma unterhält und der sozusagen am besten passende Name. So dass also die eigentlich wirtschaftlich Berechtigten, denen die Dividende zufließen, die Gewinne aus den Unternehmen, mit Hilfe von Blackrock und Co anonymisiert werden. Ja, also beispielsweise habe ich mal nachgeguckt, die 8 % Aktien, die von Blackrock in Vonovia vertreten werden, sind auf ungefähr, ich habe die Zahl nicht mehr genau auf ungefähr 200 Briefkastenfirmen verteilt.

Milena Preradovic: Also nicht mehr nachvollziehbar.

Dr. Werner Rügemer: Die haben dann solche Namen wie Blackrock Hold Co Nummer 28 Caymen. Und da wissen wir jetzt nicht, welcher deutsche, amerikanische, afrikanische oder was MultiMillionär oder welche Unternehmens-Stiftung da dahintersteckt.

Milena Preradovic: Aber was mich interessiert diese Gelder sind dann raus. Sagen wir mal. Nehmen wir mal Deutschland, sind dann raus aus Deutschland?

Dr. Werner Rügemer: Die Gewinne meinen Sie?

Milena Preradovic: Ja, genau.

Dr. Werner Rügemer: Ja, es ist rechtlich raus aus Deutschland. Wobei wir aber nicht wissen, wer sind jetzt diese Gewinn-Empfänger, die wirtschaftlich Berechtigten. Das können ja auch Deutsche sein.

Milena Preradovic: Okay, aber das Geld ist dann trotzdem draußen oder in irgendwelchen Finanzoasen, wie sie das nennen. Aber ich bin ja aus ihrem Buch drauf gekommen, wo Sie sagen, dass sie quasi die Staaten verarmen, Blackrock Co mit dieser Art. Das heißt den Staaten wird das Geld entzogen mit dem sie zum Beispiel was gutes auch anstellen könnten. Infrastruktur. Und so weiter.

Dr. Werner Rügemer: Ja.

Milena Preradovic: Also das heißt, sie saugen quasi die Staaten aus, um reiche Menschen noch reicher zu machen?

Dr. Werner Rügemer: Ja, also das ist aber nur eine dieser Techniken. Die andere Technik, die ist ja eigentlich auch jetzt dann doch dem Publikum bekannt, also auch die großen Digitalkonzerne Amazon, Facebook, Apple, usw., in denen Blackrock und Co die größten Aktionäre sind…

Milena Preradovic: Natürlich, wo sonst?

Dr. Werner Rügemer: Da, wo wirklich weltweite Expansion, große Gewinne, hoher Börsenwert zusammenkommt, da sind natürlich Blackrock und Co auch im Interesse ihrer Kunden, die Großaktionäre und die haben ja bekanntlich auch Techniken entwickelt, dass Amazon, damit hat sich ja die Europäische Kommission schon heftigst beschäftigt und hat sogar schon mal Bußgelder verhängt, weil eben auch durch die Nutzung derselben Finanzoasen Luxemburg, Irland und und andere, Amazon, Google usw. in Europa bis null Steuern zahlen und was ja wiederum dann auch Blackrock und Co und deren Kapitalgebern zugute kommt.

Milena Preradovic: Dann schauen wir uns doch mal ganz kurz den politischen Einfluss von Blackrock an, der ja noch größer geworden ist. Jetzt auch in der Regierung Biden, also in der US Regierung. Ich glaube der ökonomische Top Berater kommt von Blackrock. Der stellvertretende Finanzminister kommt von Blackrock. Das heißt die sitzen jetzt sogar schon direkt in der Regierung. Die kommen gar nicht mehr durch die Lobbyisten Tür rein, sondern die lassen die anderen Lobbyisten rein oder raus. Wie sieht denn das bei uns aus? Sie schreiben: “Der Boss von Blackrock, Larry Fink, hat auch schon persönliche und geheime Gespräche mit deutschen Finanzministern wie Scholz, Schäuble oder mit dem damaligen Außenminister Gabriel, Ex-Kanzleramtsminister Braun geführt und sagen aber nicht wirklich, worum es geht oder?

Dr. Werner Rügemer: Ja, wir haben das, was Sie gerade gesagt haben, ja nur dadurch erfahren, dass Jahre später die Linke im Deutschen Bundestag mal eine Anfrage gestellt hat. Als das, mit dem Merz da mal hochkochte, als er CDU Vorsitzender werden wollte. Dann wurde er zum Ersten Mal in Deutschland auch ein bisschen über Blackrock geredet und ja, und dann kam eben jemand von der Linken im Bundestag auf die Idee, da fragen wir doch mal die Regierung an, haben sich denn Mitglieder der Regierung schon mal mit Vertretern von Blackrock getroffen? Und dann kam tatsächlich eine Antwort und da wurde das so aufgezählt mit den Treffen von Chef Laurence Fink oder seiner Stellvertreterin, die heißt Barbara Novick, mit unseren Finanzminister Schäuble, Scholz und den anderen…

Milena Preradovic: Worum ging’s?

Dr. Werner Rügemer: Ja und worum es ging, da war dann bei all diesen Treffen, wo teilweise auch der Lobbyist Friedrich Merz dabei war, da stand dann immer wörtlich gegenseitig interessierende Fragen.

Milena Preradovic: Okay. Ja, das nenne ich mal Transparenz. Aus Ihrem Buch habe ich auch das Zitat des CEO von E.on., der hat gesagt: “die lassen uns antanzen”. Das sagt eigentlich auch sehr viel über Machtverhältnisse aus. Sie haben gerade Friedrich Merz selbst erwähnt. Der war bis 2020 Aufsichtsratschef von Blackrock Deutschland. Ist inzwischen CDU Chef mit wahrscheinlich auch Kanzler-Ambitionen. Was war seine Rolle und was ist vielleicht noch seine Rolle?

Dr. Werner Rügemer: Ja, also da könnten wir mal gucken. Was hat Friedrich Merz dazu qualifiziert, von dem größten Vermögensverwalter der Welt als Haupt-Lobbyist in Deutschland ernannt und bezahlt zu werden. Und das war ja so das Merz ist ja gelernter Anwalt, nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag 2004/5, da wurde er ja Miteigentümer der deutschen Niederlassung einer amerikanischen Anwaltskanzlei. Mayer Brown hieß die und die hatte die Spezialität, die damals noch sozusagen vor Blackrock und Co in Deutschland, in Europa sozusagen, einfallenden amerikanischen Heuschrecken zu beraten, wie sie am besten und günstigsten deutsche Mittelstands-Firmen aufkaufen können. Denn das das Geschäftsmodell dieser Private Equity Investoren, Heuschrecken, die waren ja vor Blackrock und Co da, die haben ja schon so ungefähr im Jahr 2000 unter dieser Agenda 2010 von Schröder/Fischer angefangen in Deutschland Mittelstands-Firmen aufzukaufen.

Milena Preradovic: Dann Filetstücke raus und den Rest zerschlagen.

Dr. Werner Rügemer: Oder weiterverkaufen nach ein paar Jahren. Und so weiter.

Milena Preradovic: Und nicht zu vergessen Personal abbauen.

Dr. Werner Rügemer: Teile verkaufen oder beispielsweise auch sehr beliebt, die Immobilie an einen Immobilien-Investor verkaufen und teuer zurückmieten. Das Fabrikgebäude verkaufen und teuer zurückmieten und so was. Ja, das haben diese Heuschrecken gemacht. Und Friedrich Merz war Berater solcher amerikanischen Investoren beim Kauf und verwerten deutscher Mittelstands-Firmen. Und ja und war dann in dieser Zeit ja immer noch so mit Kommentaren in Medien präsent, also 123 € für Hartz4-Empfänger reichen aus, hat er zum Beispiel gesagt. Oder Mindestlohn brauchen wir nicht und so, und das sagt er inzwischen natürlich alles gar nicht mehr so, aber damals, ja, hat er das gesagt.

Milena Preradovic: Kurz kommen wir zu heute mal ganz kurz und das erklärt es vielleicht auch ganz schön. Merz hat ja Scholz jetzt gerade sehr scharf unter Beschuss genommen, weil er sich im Cum Ex Untersuchungsausschuss nicht erinnert. Wenn man Ihr Buch liest, dann klingt diese Anklage von Merz doch sehr heuchlerisch.

Dr. Werner Rügemer: Ja, ja, das würde ich auch sagen. Der hat also zum Beispiel, der hat gesagt, also Steueroasen sind was ganz Wunderbares, weil das die Gewinne beflügelt. Ja, das würde der heute sich nie mehr wagen zu sagen, denn das wäre er ja sozusagen als Direkt-Lobbyist für die dunkle Seite von Blackrock erkennbar.

Milena Preradovic: Was hat denn Blackrock mit Cum Ex zu tun?

Dr. Werner Rügemer: Ja, Blackrock hat, da muss ich auch wieder sagen, theoretisch mit Cum Ex zu tun, weil ja, ich habe ja vorhin schon gesagt, Blackrocks Geschäftsmodell ist ja nicht das Warten auf Wertsteigerung und Dividende, sondern das ständige Handeln mit den Aktien. Und was ja tatsächlich ein ganz wesentlicher Baustein der Cum Ex Betrügereien war, war ja das, was auch Blackrock im großen Stil macht, nämlich Aktien zu verleihen. Diese Cum Ex Betrüger, die mussten sich ja ihrem Finanzamt gegenüber zumindest kurzzeitig für eine Woche oder für drei Wochen als Eigentümer von Aktienpaketen ausgeben können. Na, Sie waren jetzt nicht wirklich an einer Siemens oder RWE Aktie interessiert, sondern sie wollten eben eine nicht bezahlte Steuer zurückhaben. Dafür kann man sich zum Beispiel kann man sich bei jemandem, der viele Aktien hat, ein Aktienpaket gegen eine kleine Gebühr ausleihen.

Milena Preradovic: Und das macht Blackrock?

Dr. Werner Rügemer: Und das Verleihen von Aktienpaketen gehört zum ganz normalen Geschäftsmodell von Blackrock und Co. Ob die das jetzt, das wissen wir jetzt nicht.

Milena Preradovic: Ob sie es genau machen, wissen wir nicht.

Dr. Werner Rügemer: Ob sie das jetzt an tatsächliche Cum Ex Betrüger verliehen haben, “dat wisse ma nit”, sagt der Kölner. Aber das erfasst ja auch die Finanzaufsicht freundlicherweise nicht. Und dem geht ja auch kein Untersuchungsausschuss des Bundestages nach.

Milena Preradovic: Jetzt möchte ich noch mal auf jetzt wo wir viel wissen über Blackrock und Co und auch vor allem über das System Blackrock. Sie veranstalten 16./17. September in Potsdam das Blackrock Tribunal. Das zweite schon. Worum geht es Ihnen dabei?

Dr. Werner Rügemer: Ja, wir haben da vier Themen, die wir in diesen zwei Tagen an der Universität Potsdam sozusagen entwickeln, darstellen wollen, unsere Kenntnisse ausbreiten wollen. Zum einen, eine Darstellung des Gewinn- und Macht-Geflechtes von Blackrock. Welche Eigentümerschaften haben sie? Wo stecken sie über sozusagen mit Kapital drin? Und dann welche Regierungsnähen haben sie zum Beispiel? Welche Lobbyarbeit machen sie in Brüssel? Welche Lobbyarbeit machen sie in Deutschland und welche Lobbyarbeit zum Beispiel machen sie global? Ja, zum Beispiel zusammen mit dem Weltwirtschaftsforum und anderen internationalen Zusammenschlüssen. Das ist so dieses Machtgeflecht und Gewinngeflecht, einschließlich auch natürlich der Steuerflucht und so weiter, das zweite Thema sind dann die Arbeitsverhältnisse im Blackrock-Kapitalismus, konkretisiert an Tesla und der E-Mobilität, weil Blackrock und Co natürlich die größten Aktionäre bei Tesla sind. Die ganzen Medien reden immer von Elon Musk und seinen Kapriolen usw.. Also die Arbeitsverhältnisse bei Tesla, man kennt die sehr gut aus dem seit zehn Jahren schon betriebenen Hauptwerk von Tesla in San Francisco. Da gibt es viele Dokumentationen darüber, die nie bei uns über den Atlantik gekommen sind. Aber da haben wir auch ein paar Videos zusammengestellt, die gemacht worden sind und wir verdeutlichen die Arbeitsverhältnisse auch anhand der Logistik, also bei Amazon, die Subunternehmer-Ketten, die bis nach Taiwan reichen. Und dann haben wir noch das Thema, sozusagen ein Lieblingskonzept, ein zentrales Konzept von Blackrock und Vanguard, die da den Markt beherrschen, nämlich sozusagen ein erneuertes Konzeptangebot für eine private Aktien-Rente. Überall in den westlichen Staaten gehen ja mit den Arbeitseinkommen auch die Renten runter. Und auch die neueren Reformen wie in Deutschland, die private Riesterrente ist ja auch gescheitert. Und da kommt jetzt Blackrock und sagt Ja, wir haben jetzt ein ganz neues, tolles Rentenkonzept, was auf der einen Seite schon Vorteile hat, zum Beispiel weil das so eine Art Volksaktie ist, wo der Einzelne gar nichts damit tun, da musst du, der kauft das nur und und weil das sozusagen eine anspruchslose Routine-Aktie ist und sein Aktienindex an allen 40 DAX Konzernen, da muss kein Manager irgendwie große Entscheidungen fällen, welche Gewichtung, welche Aktien usw.. Und deswegen kann Blackrock sagen, wenn ihr diese Billig-Rente kauft, dieses Finanzprodukt ETF heisst das, dann braucht ihr nur eine Gebühr von 0,05 % bezahlen, wenn man das vergleicht…Das läuft roboterisiert, algorithmisiert bei Aladin durch. Das kostet sozusagen für Blackrock nichts und da können die dann eine Mini Gebühr erheben. Für eine Mini Gebühr kann man das dann kaufen. Wenn man das vergleicht zum Beispiel, was die Versicherungskonzerne Allianz und Ergo bei der Riesterrente einbehalten haben, ja dann ist das schon mal ein gutes Lockmittel, würde ich sagen. Aber da müssten wir jetzt in die Details einsteigen, wo jetzt da die Risiken sind oder die Nachteile.

Milena Preradovic: Das wäre fast ein neues Gespräch also.

Dr. Werner Rügemer: Also das ist dann sozusagen das dritte Thema für die Veranstaltung gegen Blackrock, ja.

Milena Preradovic: Dr. Rügemer, das hat mich schlauer gemacht. Wie Ihr Buch auch. Vielen lieben Dank für diese erbauliche Stunde.

Dr. Werner Rügemer: Ja, gut, vielen Dank für die Möglichkeit, das hier mal so locker ausbreiten zu können. Vielen Dank.

Milena Preradovic: Sehr gerne. Ja, Leute, während wir uns an den eher unbedeutenden Protagonisten abarbeiten, bauen Blackrock und Co ihre Macht aus und Aladin wird immer klüger und potenter. Und wenn wir bald alle wie geplant unsere digitalen Identitäten haben oder vielleicht auch sind, dann wird das nicht besser. Ist also die Rückkehr ins Analoge die Lösung? Hm, ist nicht so leicht, wenn man im Berufsleben steht. Ziemlich schwierig, da ganz auszusteigen. Aber was ganz sicher gut tut, echte Menschen treffen in der echten Natur mit echten Gefühlen. Und dann das Smartphone zu Hause lassen. Ich wünsche euch eine gute Zeit. Bis bald.

Interview with Dr. Werner Rügemer (english)

Milena Preradovic: That the world as we knew it is changing at lightning speed is obvious, as is the fact that inequality is increasing. This redistribution from the bottom to the top has been going on for a while, but now it’s really noticeable. Corona lockdowns, energy prices, housing shortages and inflation are hitting citizens, small business owners and even the middle class hard. But who has a stake in this? Who benefits? If you ask this question, you will inevitably come across the most financially powerful company in the world: Blackrock with its miracle AI Aladdin. Blackrock and Co control pretty much everything. But not only that. My guest says: “these shadow banks suck states dry and make billionaires even richer. Also with the help of politics. Goal profit and the very big redistribution.” The Blackrock system. Now in point Preradovic. Hello Dr. Werner Rügemer.

Dr. Werner Rügemer: Hello.

Milena Preradovic: Let me introduce you briefly. You are a publicist, interventionist philosopher, book author, speaker, consultant and city guide. You received your PhD from the University of Bremen, and as a writer you created radio and TV features for WDR. You write for many publications, including the Nachdenkseiten, mainly on the topics of international capital and labor relations, privatization and corporate crime. And these are also the topics of their books. Her latest is called “Blackrock und Co expropriate on the tracks of an unknown world power”. Fittingly, the second tribunal on Blackrock will take place in mid-September at the University of Potsdam on her initiative. We will also talk about that. But first we need to know what we are actually talking about. Namely, about Blackrock and Co., who control more money than has ever been in the hands of any company. What sums are we talking about? And if you could briefly explain what Blackrock and Co. are? Many people don’t even know that.

Dr. Werner Rügemer: Yes, Blackrock and Co., let’s say about 50 financial players, I call them capital organizers, of the newer kind, which today largely dominate the stock and financial market of Western capitalism. And Blackrock is just in quotation marks, so to speak, the largest of these new capital players with what it says is about $10 trillion in so-called assets under management, invested in companies and banks. And yes, that is so Blackrock is so to speak only the largest then in second place, they are then even less known to the public. Second largest is called Vanguard and there comes State Street and Wellington and Fidelity and Zero Price and so on. And all of those deal with trillions of dollars of capital ownership in thousands of companies. So Blackrock alone has shares, equity stakes in 18,000 companies and banks around the world. In the U.S., in Germany, in France. And they are, so to speak, historically more recent. They are, so to speak, associated with what is often called deregulation, i.e. with the freeing up of capital players, beginning in the 1990s under that nice saxophone player and President William Clinton. He started, so to speak, to give new freedoms to the financial players on Wall Street. And then they also and also the founder of Blackrock, Laurence Fink, he worked in one of the Wall Street banks and then he saw, yes, you can now practice new financial products and so on, new procedures, we are now allowed and we do that. And yes. And so they’ve gradually gotten bigger. While, so to speak, in the general public there is still this old nostalgic view that the banks we know, that is Deutsche Bank in Germany and Goldman Sachs in the USA, these are the important and powerful ones, but that is, so to speak, long gone.

Milena Preradovic: Do Blackrock and Co. also belong?

Dr. Werner Rügemer: Yes, Blackrock, Vanguard, State Street etc. are the leading owner shareholders of Goldman Sachs and Citigroup and Deutsche Bank and Commerzbank and Societe Generale in France and ING in the Netherlands. And so on.

Milena Preradovic: So you basically control the entire financial system?

Dr. Werner Rügemer: Yes, the entire financial sector. Let’s say so, they have gradually and so Blackrock and Co and the others mentioned and there belong perhaps still so as an interjection, yes the audience yes sometimes better known, so to speak like new financial players of the second and third league to it. So in the second league with a smaller volume…

Milena Preradovic: The locusts?

Dr. Werner Rügemer: That’s third league, but in second place, those are the so-called private equity, also locusts, right. And in third place there are the even smaller, but more aggressive hedge funds. And then come the private arrangers and then come the private banks and there come the traditional banks and there come the startup financiers and so on.

Milena Preradovic: Now, just to put that in perspective: What does Blackrock own in Germany, for example?

Dr. Werner Rügemer: Yes, Blackrock and always together in different mix with the others Vanguard, State Street etc.. There are always five or six of them in a different mix. The leading shareholder group in all 40 DAX groups in Germany, in all of them. There are still a few nostalgic exceptions, so to speak, such as in the car companies at BMW and VW, where the Quandt, Klatten and Piech family clans, etc., from the good old days, still have more, of course, but they are only in their own individual companies, while Blackrock and Co. are in all of them at the same time. And then also always in the companies that are actually in competition with each other according to the false doctrine of the free market economy. So Blackrock and Co are present in all three big German car companies and at Ford and at Tesla. And so on.

Milena Preradovic: There is this frequently voiced criticism that Blackrock doesn’t have that much power because they only have 5% of a company’s shares. But what you have just explained is that if five or six of them are always the same, then they quickly have a lot of power or majority power. In other words, these large asset managers, as they are popularly known, work directly together?

Dr. Werner Rügemer: Yes, yes, they not only work together, but they are also intertwined among themselves in terms of shareholders. So Blackrock is the largest shareholder in Vanguard and Vanguard is the largest shareholder in Blackrock. Today, with the exception of the old family clans at BMW and VW, the largest shareholder has a maximum of 10%. But it is also quite rare. Today’s leading major shareholders, such as Blackrock and others, have a maximum of 8%. Blackrock, for example, has an 8% stake in Vonovia, Germany’s largest housing group. That’s just about the top. And as a rule, they have, I don’t know, six or five or four or 3 percent. And we don’t know exactly what they have below that, because it doesn’t have to be registered.

Milena Preradovic: But you still have something to say in these groups?

Dr. Werner Rügemer: Yes, because as a group of five, six leading shareholders, who are always intertwined with each other in terms of shareholders, they are the largest group. So if Blackrock and Co are always among the ten largest shareholders and usually among the five largest.

Milena Preradovic: That’s funny. Actually, these big asset managers should rather compete with each other. But they don’t. They work together, which is called common ownership. In other words, common ownership. That’s actually the opposite of a market economy and healthy competition. So the word cartel comes to mind.

Dr. Werner Rügemer: Yes, yes, but antitrust law dates back to the 19th century. It only refers to the case that used to be common, when a company wants to buy another company, does that create an illegal monopoly, so to speak, and does that eliminate competition? That used to be an important question. But if you are like Blackrock and Co in all 40 DAX groups at the same time and in all car groups at the same time and at Bayer and at BASF at the same time, then of course this is actually a new kind of monopoly.

Milena Preradovic: But is not taken up by our law at all?

Dr. Werner Rügemer: No, no, so the legislator has, so to speak, closed both eyes that he had at all and has not followed up this, so to speak, renewal of the financial system, of the economic property system at all legally.

Milena Preradovic: Hm, I wonder, if all, if basically all corporations, with a few exceptions, belong more or less to the same people or where the same people have the say? What are the consequences of that?

Dr. Werner Rügemer: Yes, I want to go back for a moment. You mentioned the term common ownership. There are a few, so to speak, critical economists from the, so to speak, from the established ranks, who have developed a bit of criticism under this term common ownership. And this common, that is, the common, refers for them to the fact that, well, that’s what they developed at the beginning in the U.S., they saw that Blackrock and Co. are major shareholders in all American airlines, for example, and in all pharmaceutical companies. And yes, they said that this simultaneous joint ownership eliminates the competition and then mergers take place and prices are raised, and so on. I’d say they’ve captured that quite well. But if you look more closely, you can see that this common ownership is only an upper surface. I call it deep multiple ownership, that is, deep, simultaneous ownership. And you can illustrate that, for example, with the well-known fraud company Wirecard.

Milena Preradovic: Explain a bit.

Dr. Werner Rügemer: Wirecard was also in the DAX, was, so to speak, the rising star as a new type of financial services provider. So promised, so to speak, new, digitalized business model for finance and so on. And yes, rose and was included in the DAX. And therefore, of course, it was clear that Blackrock and Co. joined as major shareholders and until two years ago, when the scandal burst open, so to speak, Blackrock was the third largest shareholder in Wirecard, but the largest shareholder was the American bank Goldman Sachs and the second largest was Societe General from France. And Blackrock is also a major shareholder of Goldman Sachs and Societe Generale, so Blackrock is also a co-shareholder of Wirecard. And then the next level, according to what we know so far, Wirecard has received at least 2 billion in loans and these 2 billion have somehow disappeared fraudulently. And then we ask: Yes, from whom did Wirecard get the loans? And then we find four big banks: Deutsche Bank, Commerzbank, Societe Generale and ING. And then we look at who owns them? And you already know about that. And so on. Yes, and then we’ll look a little further. In Western capitalism, if a corporation, a large company, wants to have a large loan, then it is the rule, so to speak, that it has to get a credit rating from one of the big three American rating agencies.

Milena Preradovic: Moody’s, for example.

Dr. Werner Rügemer: For example Moody’s, with Standard Poor’s the biggest, Moodys is the second biggest. Yes, and Wirecard had, because they always wanted, I don’t know, 300 million and then 500 million a loan, then you also got a credit rating from Moody’s for the last time in 2019 for the last 500 million € loan again for a few milliönchen and got certified as an ambitious company, good repayment ability, good prospects. They got the loan. And yes, no, and you already know that Blackrock is one of the leading shareholders of Moodys.

Milena Preradovic: Yes, yes, yes. But in the Wirecard scandal or in this bankruptcy, in this fraudulent bankruptcy, they lost in the end, didn’t they?

Dr. Werner Rügemer: One assumes so, that could be that they lost a little bit. But the business model of Blackrock is first of all, let’s say the traditional shareholder, he has a share in Wirecard and then he’s jittering the whole year. Oh, how much will the share increase in value and how much dividend will I get at the end? Yes, Blackrock says okay, we’ll take the dividend as well. But the important thing with Blackrock is something completely different. The real source of profit for Blackrock and its investors is not the dividend. They are happy to take it, of course. But Blackrock’s business model is to trade the stocks that it has on a daily, hourly, weekly basis. That means that Blackrock and Co. are, so to speak, the biggest insiders in the Western financial and economic world, they tend to have more knowledge. Where is something stirring? Where is a company rather then in the next few days weeks well valued or which sinks the share on the stock exchange? And so on. They tend to know this because they are the biggest insiders, they can compare everything with each other, so to speak, with almost all the board members of all the companies. And if, for example, the share value of a company moves either upwards or, for example, if fraud has occurred again at Wirecard, then the value falls, because the normal shareholder who sells and his shares, then the value falls. And so on. But that doesn’t matter at all to Blackrock, because they say whether the value goes up or down, that’s what we’re speculating on. And Blackrock, because it has a lot of shares in the company itself, can accelerate the upward trend by buying additional shares. Or if the value drops, they can also accelerate that and say yes, we’ll sell it too, then it drops further and then they can match that, so to speak, on all the stock exchanges in the world, because Blackrock has the AI Aladdin.

Milena Preradovic: That is this AI that has been built up for 30 years?

Dr. Werner Rügemer: Exactly. That’s the largest data-processing-capture-utilization facility in the Western financial world. And that’s a subsidiary of Blackrock. And they compare the value of all shares between Tokyo and New York and Paris and Frankfurt in the nanosecond range. And if there is a difference between the stock exchanges in the upward and downward movements that Blackrock itself can accelerate, then the selling is completely robotized, so to speak, and the millions of small Fuzzy transactions that are processed generate a profit. And just if as with Wirecard then it always times an up and down goes, if times there is, once Financial Times is again bad report about Wirecard, then the share sinks and there comes out again what, then it rises again, then gibtes again credit rises. And so on. And there Blackrock says, “Yummy, yummy. Constant scandals”

Milena Preradovic: Up and down. Wonderful, that’s how we make money. I mean, people used to go to jail for insider trading. That’s completely normal now, isn’t it?

Dr. Werner Rügemer: Yes, yes, because precisely this simultaneous all-round presence in all important companies, especially in all listed companies, this simultaneous presence means insider knowledge. They know more than any speculator, no matter how aggressive, who just sits on the stock exchange and somehow thinks up something. And in this respect, the term “insider” and “insider trading” would have to be redefined in terms of supervisory law. You are absolutely right about that.

Milena Preradovic: Yes, that’s amazing. And I mean, speaking of insiders, they are even more insiders, Blackrock in particular, they got really big in 2007/08 or so or after the financial crisis, they were brought in even by President Obama himself to advise them. And Aladdin, this miracle AI, also decided which banks should be saved and which should not. And so on. And in the meantime Blackrock advises not only the American government, the ECB, the FED, the EU. I mean, that’s still political insider information, so there’s more to it, isn’t there?

Dr. Werner Rügemer: Yes, yes, so you are absolutely right, the entry so to speak also in the in the big also then expansion of Blackrock to Europe or then also South America, Mexico and so on. That was the financial crisis. And exactly this point that the Obama administration, they didn’t know now what we should do with this stupid financial crisis. And they said Blackrock knows best. They get, they make 450 million, they get the nice order and they handle the financial crisis for us.

Milena Preradovic: The fox knows the goose house best, more or less.

Dr. Werner Rügemer: And then Blackrock got all the documents of all the banks and companies and insurance companies that were affected by the financial crisis, so to speak, and was able to decide who would be rescued, who would not be rescued, where what had to be partially sold, where we could perhaps sell a little bit. And so on. And because yes, in this financial product, these bundled securities, that is, securities that have been built from hundreds of thousands of individual loans, of house and home builder loans and so on. Because with this financial product, which in the end mainly caused the financial crisis, because all the big banks from Europe speculated on it, including Deutsche Bank. And so on. Then Blackrock could also decide which European bank will be compensated or not compensated and how. Yes, and as a result, it was precisely this task, this mandate from the Obama administration to solve the financial crisis in the U.S., that became the big step for Blackrock, so to speak, to now also become a big insider from the political side, to help prepare government decisions, to help shape them. And so on. And to make the leap across the Atlantic to Europe.

Milena Preradovic: Yes, now there is the Green Deal that Ursula Leyen has concluded for the EU with Blackrock. And they are supposed to find out the most sustainable investments. I’m sure they have some in their portfolio, but Blackrock and Co., when they manage so much money and when they advise the governments and also make decisions for the governments and feed all this data that they get into their supercomputer Aladin, then they are the most powerful tool in the world, or more powerful than all governments in the end?

Dr. Werner Rügemer: Yes, you could say that, also because they combine this internationally, so to speak. They advise not only the U.S. central bank, as I said, but also the central bank of the European Union. And they also have an advisory function with the International Monetary Fund. That is, and then with the lesser known, but also important central bank of the central banks. There is, after all, a Central Bank of Central Banks. Most people don’t even know about it. But it’s been around since 1933, and that’s the Bank for International Settlement in Basel, Switzerland. In German, it’s called the Bank for International Settlements. And it has the task of deciding the changing requirements for the regulation of the financial and banking world. That’s why, for example, it’s a little bit known, there are the terms Basel one, Basel two and so, that’s because this central bank of central banks sits in Basel, has its headquarters. They were established there by Wall Street Bank in 1933. And yes, and that’s where Blackrock has influence as well. By this combination also here this now not ownership, but this common, this common presence in all important western international financial institutions ECB, Fed, Bank for the Settlement, European Commission etc., that is of course already a global power.

Milena Preradovic: And there is no one to regulate Blackrock and Co, is there?

Dr. Werner Rügemer: It’s still icing on the cake, so to speak. These new financial players like Blackrock and Vanguard, etc., are not called banks by the Western financial regulators, because they work differently. And that’s why, for example, after the financial crisis, all Western countries introduced new banking regulations, but they don’t apply to Blackrock and the like, because they’re not banks. And then, to put it simply, the G7 countries, I think it was in 2005 or so, or after the financial crisis in those years, before 2010 anyway, the G7 countries realized: “Oh damn it, these are somehow new financial players now, they’re always there now and we’re getting bigger. What are they actually doing? We haven’t registered them as banks and regulated them. What do we do with them?” They said, the G7 people. And they said: “Yes, well, we don’t know exactly how we should designate and regulate them. So if you don’t know what to do, you set up a working group. And then they set up a working group, a committee of course, at the Bank for International Settlements in Basel and they have the task of observing Blackrock and Co. Up close and personal, we don’t know exactly how they do it. And as long as Blackrock and Co. are observed under the supervision of the G7 countries, they said: Yes, because we don’t know how we have to designate them in the end, they are not banks, then let’s say they are “shadow banks” as an official designation.

Milena Preradovic: That actually sounds rather gloomy.

Dr. Werner Rügemer: Yes, so this is really this somewhat gloomy and very diffuse term, is the official term for the designation. There is just, the Committee for Shadow Banks in the Central Bank of Central Banks and Blackrock and Co have achieved that they are thus further under cozy observation and not regulated.

Milena Preradovic: If these, you indicated it earlier that there is also insider trading, manipulation of prices by simply buying.

Dr. Werner Rügemer: I can only say that they are possible. After all, I am not there. I am not there. I don’t know if they really do that.

Milena Preradovic: No, they probably wouldn’t. They always write nice compliance letters to their companies. But could these Blackrock and Co, these powerful companies with all this knowledge, with all this data and all this money, could they themselves generally create situations from which they profit? I mean, one must not forget that they also control armaments, pharmaceuticals, everything that exists in the world.

Dr. Werner Rügemer: And yes, yes, of course. So that’s also what distinguishes them from the banks, so to speak. Blackrock and Co. get these huge amounts of capital, with which they then buy into thousands of companies and banks and so on, buy shares, buy stakes. They get this capital from the super rich of this world. So Blackrock and Co. don’t maintain bank counters. You and I can’t go there and say I have a decent salary, I would like to have an account here. No, there is no such thing. They don’t have any bank counters. For example, Blackrock has only 16,000 employees. Yes, while Deutsche Bank, for example, has 90,000 employees.

Milena Preradovic: They don’t have an Aladdin.

Dr. Werner Rügemer: Deutsche Bank, they manage 300 billion. Well, that’s not even 1/30 of what Blackrock manages. But Deutsche Bank has five times as many employees as Blackrock. So that’s a profit or a profit advantage compared to the traditional asset managers and banks, Blackrock and co. don’t drag these millions of normal citizens and workers and pensioners etc. with their small salary accounts, which also makes work and so on, but Blackrock and co. get their money from the big multi-millionaires, multi-billionaires, corporate foundations, private foundations, corporate clans, so what do I know. To put it simply, you can go there with 10 million.

Milena Preradovic: Okay, now the question is also, if for example Blackrock and Co, who are all involved with Vonovia, the largest German housing company, earns money, where does the money go afterwards?

Dr. Werner Rügemer: Yes, so the formal shareholders of Vonovia, for example, are Blackrock, Massachusetts Financial, so they are called. And Vonovia has 8 % and the others have five and so on. And that’s why the profits flow first of all to Blackrock, Massachusetts Financial, but the actual beneficial owners, to whom the profits flow, are these investors, these rich people.

Milena Preradovic: Are they anonymous?

Dr. Werner Rügemer: Exactly. And that is, so to speak, the first problem, which is why the citizens actually have to deal with politics, because Blackrock and Co. help with this, also through separate consulting, through their own consulting company, which is called Aperio, which is a subsidiary of Blackrock and which coordinates for these super-rich investors the respective experts, lawyers, auditors, management consultants, which financial oasis with which trustee is the most favorable for you.

Milena Preradovic: So tax havens. The money goes to tax havens and stays there?

Dr. Werner Rügemer: Yes, but I make a point of saying that these are not just tax havens, but financial havens. So that means the Cayman Islands. And those are the Channel Islands like Jersey. And that’s Luxembourg. And so on. And that’s about a dozen established financial havens, mostly in mini-states or monarchies like Luxembourg and the Netherlands. Then Blackrock and Co contribute for their super-rich investors that with the help of experts the most favorable financial oasis in each case the most favorable trustee, because that costs then also a few 1,000 € in the year, if one maintains such a letter box company and the so to speak best fitting name. So that the actual beneficial owners, who receive the dividends, the profits from the companies, are anonymized with the help of Blackrock and Co. Yes, for example, I checked, the 8% of shares represented by Blackrock in Vonovia are distributed to about, I don’t have the exact number anymore, about 200 shell companies.

Milena Preradovic: So it’s no longer traceable.

Dr. Werner Rügemer: They then have such names as Blackrock Hold Co number 28 Caymen. And now we don’t know which German, American, African or what multi-millionaire or which corporate foundation is behind it.

Milena Preradovic: But what interests me these funds are then out. Let’s say. Let’s take Germany, are then out of Germany?

Dr. Werner Rügemer: You mean the profits?

Milena Preradovic: Yes, exactly.

Dr. Werner Rügemer: Yes, it is legally out of Germany. But we don’t know who these profit recipients are, the beneficial owners. They could also be Germans.

Milena Preradovic: Okay, but the money is still outside or in some financial oases, as you call them. But I got the idea from your book, where you say that they are impoverishing the states, Blackrock Co with this kind of thing. That is, the states are deprived of the money with which they could, for example, do something good. Infrastructure. And so on.

Dr. Werner Rügemer: Yes.

Milena Preradovic: So that means they are sucking the states dry to make rich people even richer?

Dr. Werner Rügemer: Yes, but that is only one of these techniques. The other technique, which is actually now also known to the audience, so also the large digital corporations Amazon, Facebook, Apple, etc., in which Blackrock and Co. are the largest shareholders …

Milena Preradovic: Of course, where else?

Dr. Werner Rügemer: There, where really worldwide expansion, large profits, high stock market value comes together, there Blackrock and Co are of course also in the interest of their customers, the major shareholders and they have, as is well known, also developed techniques that Amazon, the European Commission has already dealt with this fiercely and has even imposed fines, because just by using the same financial havens Luxembourg, Ireland and others, Amazon, Google, etc. pay up to zero taxes in Europe and which in turn then also benefits Blackrock and Co and their investors.

Milena Preradovic: Let’s take a quick look at the political influence of Blackrock, which has become even greater. Now also in the Biden government, in the US government. I think the top economic advisor comes from Blackrock. The Deputy Secretary of the Treasury comes from Blackrock. That means they are now even sitting directly in the government. They don’t come in through the lobbyist door anymore, they let the other lobbyists in or out. What does that look like in our country? You write: “The boss of Blackrock, Larry Fink, has also had personal and secret talks with German finance ministers such as Scholz, Schäuble or with the then Foreign Minister Gabriel, ex-Chancellor’s Office Minister Braun, but he doesn’t really say what it’s all about, does he?

Dr. Werner Rügemer: Yes, we only found out what you just said because years later the Left Party asked a question in the German Bundestag. When that, with which Merz there once hochkocht, when he wanted to become CDU chairman. Then, for the first time in Germany, there was a bit of talk about Blackrock and yes, and then someone from the Left Party in the Bundestag came up with the idea, let’s ask the government, have members of the government ever met with representatives of Blackrock? And then we actually got an answer and there was a list of meetings between the head Laurence Fink or his deputy, whose name is Barbara Novick, with our finance ministers Schäuble, Scholz and the others…

Milena Preradovic: What was it about?

Dr. Werner Rügemer: Yes, and what it was about was then at all these meetings, where partly also the lobbyist Friedrich Merz was there, there was then always literally mutually interesting questions.

Milena Preradovic: Okay. Yes, that’s what I call transparency. From your book, I also have the quote from the CEO of E.on., who said: “they’re letting us show up”. That actually also says a lot about power relations. You just mentioned Friedrich Merz himself. He was head of the supervisory board of Blackrock Germany until 2020. Is now CDU leader with probably also chancellor ambitions. What was his role and what is perhaps still his role?

Dr. Werner Rügemer: Yes, we could take a look at that. What qualified Friedrich Merz to be appointed and paid by the largest asset manager in the world as the main lobbyist in Germany? And that was that Merz is a trained lawyer, after leaving the Bundestag in 2004/5, he became co-owner of the German branch of an American law firm. Mayer Brown was the name of the firm, and its specialty was advising the American locusts, who were invading Germany and Europe before Blackrock and the like, so to speak, on how they could best and most cheaply buy up medium-sized German companies. Because the business model of these private equity investors, grasshoppers, they were there before Blackrock and Co, they started to buy up medium-sized companies in Germany already in the year 2000 under this Agenda 2010 of Schröder/Fischer.

Milena Preradovic: Then take out the fillet pieces and break up the rest.

Dr. Werner Rügemer: Or sell them on after a few years. And so on.

Milena Preradovic: And don’t forget to reduce staff.

Dr. Werner Rügemer: Selling parts or, for example, also very popular, selling the property to a real estate investor and renting it back at a high price. Selling the factory building and renting it back at a high price and things like that. Yes, that’s what these locusts did. And Friedrich Merz was an advisor to such American investors in buying and selling German medium-sized companies. And yes and was then in this time yes still so present with comments in media, so 123 € for Hartz4 recipients are enough, he said for example. Or minimum wage we do not need and so, and that he says in the meantime of course everything no longer so, but at that time, yes, he has said that.

Milena Preradovic: Shortly we come to today times very briefly and that explains it perhaps also quite beautifully. Merz has yes Scholz now just very sharply under fire, because he does not remember in Cum Ex investigative committee. If one reads your book, then this accusation of Merz sounds nevertheless very hypocritical.

Dr. Werner Rügemer: Yes, yes, I would say that too. He said, for example, that tax havens are a wonderful thing because they boost profits. Yes, he would never dare to say that today, because he would be recognizable as a direct lobbyist for the dark side of Blackrock.

Milena Preradovic: What does Blackrock have to do with Cum Ex?

Dr. Werner Rügemer: Yes, Blackrock has, I have to say again, theoretically something to do with Cum Ex, because, as I said earlier, Blackrock’s business model is not to wait for appreciation and dividends, but to constantly trade with the shares. And what was actually a very important component of the Cum Ex frauds was what Blackrock also does on a grand scale, namely lending shares. These cum ex fraudsters had to be able to pretend to their tax office that they were the owners of share packages, at least for a short period of time, for a week or three weeks. Well, they weren’t really interested in a Siemens or RWE share, but they just wanted to get back a tax they hadn’t paid. For this you can, for example, borrow a block of shares from someone who has a lot of shares for a small fee.

Milena Preradovic: And that’s what Blackrock does?

Dr. Werner Rügemer: And the lending of share packages is part of the very normal business model of Blackrock and Co. Whether they do that now, we don’t know now.

Milena Preradovic: Whether they do it exactly, we don’t know.

Dr. Werner Rügemer: Whether they have now lent it to actual Cum Ex fraudsters, “dat wisse ma nit”, says the Cologne. But the financial supervisory authority kindly doesn’t record that either. And no investigative committee of the Bundestag is looking into it.

Milena Preradovic: Now I would like to go back to now that we know a lot about Blackrock and Co and also especially about the Blackrock system. You are organizing the Blackrock Tribunal on September 16/17 in Potsdam. The second one already. What is it about for you?

Dr. Werner Rügemer: Yes, we have four topics that we want to develop and present, so to speak, during these two days at the University of Potsdam. First, a presentation of the profit and power network of Blackrock. What ownership do they have? Where are they involved with capital, so to speak? And then what government seams do they have, for example? What lobbying are they doing in Brussels? What lobbying do they do in Germany and what lobbying do they do globally, for example? Yes, for example together with the World Economic Forum and other international associations. The second topic is the labor relations in Blackrock capitalism, concretized by Tesla and e-mobility, because Blackrock and Co are of course the largest shareholders in Tesla. The whole media is always talking about Elon Musk and his capers etc.. The working conditions at Tesla are very well known from the main Tesla plant in San Francisco, which has been in operation for ten years. There’s a lot of documentation about that that never made it across the Atlantic with us. But we’ve also put together a few videos that have been made, and we also illustrate the working conditions using logistics, i.e. at Amazon, the subcontractor chains that reach as far as Taiwan. And then we also have the topic of a favorite concept, so to speak, a central concept of Blackrock and Vanguard, who dominate the market there, namely a renewed concept offer for a private equity pension, so to speak. Everywhere in the Western countries, pensions are going down along with earned income. And the more recent reforms, such as the private Riester pension in Germany, have also failed. And now Blackrock comes along and says yes, we now have a completely new, great pension concept, which on the one hand already has advantages, for example because it is a kind of people’s share, where the individual does not have to do anything with it, you just have to buy it and because it is, so to speak, an undemanding routine share and its share index of all 40 DAX companies, no manager has to make any big decisions about which weighting, which shares, and so on. And that’s why Blackrock can say, if you buy this cheap pension, this financial product called ETF, then you only have to pay a fee of 0.05%, if you compare that…That runs robotized, algorithmized through Aladin. That costs nothing for Blackrock, so to speak, and they can then charge a mini-fee. For a mini-fee you can buy that. If you compare that with, for example, what the insurance companies Allianz and Ergo have retained from the Riester pension, then I would say that’s a good lure. But we would have to go into the details now, where the risks are or the disadvantages.

Milena Preradovic: That would almost be a new conversation.

Dr. Werner Rügemer: So that’s the third topic for the event against Blackrock, so to speak, yes.

Milena Preradovic: Dr. Rügemer, that made me smarter. As did your book. Thank you very much for this edifying hour.

Dr. Werner Rügemer: Yes, well, thank you very much for the opportunity to spread this out so casually. Thank you very much.

Milena Preradovic: You’re very welcome. Yes, folks, while we are working on the rather insignificant protagonists, Blackrock and Co are expanding their power and Aladin is getting smarter and more potent. And if we all soon have our digital identities as planned, or maybe we are, it won’t get any better. So is a return to analog the solution? Hmm, it’s not so easy when you’re in your professional life. It’s pretty difficult to get out of it altogether. But what is definitely good is to meet real people in real nature with real feelings. And then leave the smartphone at home. I wish you a good time. See you soon.

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4 Kommentare

  1. Edward von Roy

    Mein Dank an Punkt.PRERADOVIC für dieses informative Gespräch mit Dr. Werner Rügemer.

    Zum Thema ebenfalls erhellend: der Dokumentarfilm von Tom Ockers (D 2019, 90 Min)

    BlackRock: Die unheimliche Macht eines Finanzkonzerns | Doku HD Reupload | ARTE

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  2. Ben

    “Die jeweiligen Börsenunternehmen gehören auch nicht Blackrock, sondern den Investoren. Also mir, meiner Oma usw.”

    Nein, Frank, bei ETFs (ich nehme an, davon sprichst du an dieser Stelle) besitzt der jeweilige Fonds, und damit der Vermögens’verwalter’, die Unternehmensanteile.
    Du und deine Oma, ihr besitzt Anteile am Fonds.

    Das ist nicht das Gleiche, weshalb Blackrock usw. auf den HV volles Stimmrecht hat und es auch nicht stellvertretend für dich und deine Oma ausübt, sondern gänzlich nach eigenem Kalkül.

    Die damit einhergehende enorme Machtkonzentration, eine ihistorisch wohl noch nie da gewesene, dürfte offensichtlich sein.

    Ansonsten stimme ich dir zu, dass eine differenziertere Sichtweise die bessere wäre.

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  3. Frank H.

    Ne, das war nichts. Hörensagen, Vermutungen, Verdächtigungen, Unterstellungen, Verschwörungsfantastereien, die bösen Börsen und Spekulanten, verantwortlich für alles Elend auf dieser Welt. Hier werden zum Teil völlig normale Geschäftspraktiken und selbstverständliche Aufgaben eine Vermögensverwalters skandalisiert (um ein Buch zu verkaufen?). Das war zum großen Teil faktenbefreites populistisches Kapitalismusbashing. Selbstverständlich ist Blackrock in viele Firmen investiert. Das ist u. a. ja auch eine ihrer Aufgaben. Über ihre Tochter iShares investieren Normalbürger in Index-ETF, um an der Entwicklung des Aktienmarktes teilzuhaben. Das ist völlig unspektakulär und entspricht den derzeitigen Anlageempfehlungen für Otto-Normalsparer von z. B. Finanztest (Stiftung-Warentest). Dafür wird Blackrock selbstverständlich von eben diesen Investoren bezahlt. Das hat auch nichts mit Aladdin zu tun, wie hier behauptet wurde. Dass Aktien aus einem ETF-Investment verliehen werden ist auch völlig normal. Die Verleihgebühren kommen den Otto-Normal-Investoren anteilig zugute. Die jeweiligen Börsenunternehmen gehören auch nicht Blackrock, sondern den Investoren. Also mir, meiner Oma usw.
    Und alles andere, die ganzen Andeutungen nach dem Motto ‘ich weiß es nicht, ich war nicht dabei, aber es wäre ja möglich’ sind bis zu ihrem Beweis einfach nur reißerisches Verkaufsmarketing für Veranstaltungen und Bücher des Gastes. Schade, dass Frau Preradovic diesen ganzen Nebelkerzen nicht ausgewichen ist.

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