„Gesundheit“ beschränkt sich seit zwei Jahren auf den Kampf gegen ein Atemwegsvirus. Mentale und psychische Gesundheit dagegen spielen kaum eine Rolle. Im Gegenteil, durch Angst, Isolation, Druck und Ausgrenzung befinden sich viele Menschen in psychischen Ausnahmesituationen, werden krank und depressiv. Vor allem Kinder leiden. Die Auswirkungen auf die zukünftige Gesellschaft sind noch nicht absehbar. Mit Ihrer „Akademie für mentale Gesundheit und Lebensgestaltung“ wollen Gründerin Corinna Busch und die Humanmedizinerin Dr. Sabine Helmbold gegensteuern und Menschen helfen, in ihr Leben zurückzufinden oder den Mut aufzubringen, ihr Leben zu ändern.
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Milena Preradovic
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Interview mit Dr. Sabine Helmbold, Corinna Busch (deutsch)
Milena Preradovic: Das Schlagwort seit zwei Jahren “Gesundheit”. “Wir müssen uns einschränken für die Gesundheit”. “Wir müssen die Alten isolieren, für die Gesundheit. Wir müssen Kontakte vermeiden”. Und so weiter. Aber ist Gesundheit wirklich nur der Kampf gegen ein Atemwegs-Virus? Was ist mit mentaler und seelischer Gesundheit? Die brauchen wir doch ganz dringend für ein gutes Leben. Was nutzt es, von Corona verschont zu bleiben, um dann in Depressionen und Selbstmordgedanken zu versinken? Diese Gesundheit interessiert Politik und Virologen überhaupt nicht. Sie verbreiten Angst für die Gesundheit. Fatal. Wir halten dagegen. Jetzt im Punkt Preradovic. Hallo, Dr. Sabine Helmbold und Corinna Busch.
Dr. Sabine Helmbold: Hallo.
Corinna Busch: Hallo, Frau Preradovic.
Milena Preradovic: Ich stelle Sie kurz vor. Dr. Helmbold, Sie sind Humanmediziner und Journalistin. Sie haben an der Uni Erlangen Nürnberg studiert und dort auch promoviert. Außerdem haben Sie eine Ausbildung in traditioneller chinesischer Medizin und hatten zehn Jahre lang eine Praxis für TCM und energetische Behandlungen. Als Journalistin haben Sie unter anderem beim ZDF gearbeitet, redaktionell und vor der Kamera. In den letzten zwei Jahren haben Sie zahlreiche Videos für die “Ärzte für Aufklärung” produziert und Menschen beraten, die in Lebenskrisen Unterstützung brauchten. Frau Corinna Busch, Sie sind PR-Profi, Journalistin und Autorin und haben außerdem Ausbildungen in systematischem Coaching und hypnosystemischer Gesprächsführung. Sie haben in Sachen PR Persönlichkeiten aus Hollywood und Europa vertreten, außerdem Wirtschaftsunternehmen und Kliniken. Und sie haben acht Jahre lang Führungskräfte psychologisch beraten. Jetzt haben Sie die “Akademie für mentale Gesundheit und Lebensgestaltung” gegründet, wo Menschen mit mentalen Belastungen begleitet werden, auch und speziell von Dr. Helmbold. So, Frau Busch, warum genau jetzt diese Akademie?
Dr. Sabine Helmbold: Ja, ich habe einfach gemerkt und da gehe ich mit der Sabine Helmbold ja d’accord, dass es durch die letzten, besonders durch die letzten zwei Jahre den Menschen einfach psychisch und mental immer schlechter geht. Das sind in der Tat ja sehr, sehr herausfordernde Zeiten, in denen wir leben. Und es ist so ganz egal, ob man jetzt beispielsweise während der Corona Pandemie für oder gegen Maßnahmen ist oder ob man für oder gegen eine Impfung ist. Generell ist so viel im Umbruch und so viel geschehen, dass das für jeden von uns eine sehr, sehr große Herausforderung ist und man wirklich immer gut auf sich aufpassen muss, damit man in seiner Mitte bleibt. Und ich habe einfach gemerkt in den letzten Monaten, es fällt den Menschen immer schwerer in ihrer Mitte zu bleiben und viele kämpfen mit Einsamkeit durch das Social Distancing, was ja über weite Wochen und Monate zum Teil aufrechterhalten wurde. Es war vorher schon so, dass wir allein in Deutschland beispielsweise haben wir, ich glaube 16 Millionen Singlehaushalte und vorher ging es schon vielen Menschen aufgrund verschiedener Tatsachen nicht psychisch wirklich gut. Und das hat sich eben in den letzten zwei Jahren noch mal sehr massiv verstärkt, dieses Problem. Und jetzt habe ich einfach Anfang des Jahres gedacht, ich habe das Gefühl, es geht ja fast niemandem mehr so wirklich richtig gut psychisch in meinem Umfeld und höre auch von ganz vielen anderen Kollegen im Umfeld, dass es denen nicht gut geht. Und deswegen jetzt die Akademie für mentale Gesundheit und Lebensgestaltung.
Milena Preradovic: Ich habe auf der Seite gelesen, dass Sie durchaus auch persönlich Erfahrungen mit psychischen Problemen haben. Könnten Sie kurz da was zu sagen?
Corinna Busch: Also ich bin das, was man ja so die Kriegsenkel-Generation nennt. Da gibt es auch viele gute Bücher, die darüber verfasst wurden und ich selber tatsächlich bin auch ein sehr, sehr typisches Mitglied dieser Generation. Also ich war immer sehr, sehr gut darin, in meinem Leben zu funktionieren. Ich komme aus einem sehr einfachen Elternhaus, aus einer Arbeiterfamilie und sowohl meine Mutter war psychisch schwer krank und später kam noch eine Krebserkrankung dazu. Mein Vater war alkoholkrank und ich war vom Kleinkind an immer darauf ausgerichtet, zu funktionieren und vor allen Dingen für andere zu sorgen, und zwar für meine Eltern zu sorgen. Es kam auch zu schweren körperlichen Übergriffen seitens meiner Mutter und ich selbst habe nie so ein gesundes Selbstwertgefühl für mich selber entwickeln können, weil ich auch immer gedacht habe, ich bin nicht gut genug, ich bin nicht gut genug. Und um irgendwo überhaupt eine Daseinsberechtigung zu haben, musste ich also immer ganz toll funktionieren. Und das ging dann wirklich so weit, dass ich eben als Arbeiterkind, ich habe das Abitur gemacht, nebenher meine Mutter gepflegt, die nachher schwerst krebskrank zu Hause lag, die auch zu Hause gestorben ist, und dann eine Ausbildung, Bundeskanzleramt, dann das Jurastudium. Also ich habe wirklich mich permanent, auch körperlich und mental überfordert und so eine solche Karriere in Anführungszeichen, ohne dass man jetzt aus so einem Background und Familie stammt oder auch dort Unterstützung gehabt hätte. Das war nur möglich durch ein permanentes Überfordern meiner selbst, sowohl körperlich als auch psychisch seelisch.
Corinna Busch: Und ich habe einfach erfahren natürlich, dass ich mit sehr vielen Prominenten, sehr vielen erfolgreiche Menschen dann später auch zusammengearbeitet habe, dass das bei fast allen so ist ein, ein solcher, ein solches Pensum, ein solcher auch Erfolg und Arbeitspensum ist nur möglich, wenn man sich permanent überfordert, wenn man einfach innerlich eine eine gewisse Leere verspürt und die nur kompensieren kann, entweder durch diese unglaubliche Arbeit, die man tätigt oder durch einen Konsum, in dem man tätigt durch auch leider Gottes Alkohol Drogen, habe ich viel in meinem Umfeld erlebt und all das. Irgendwann kam bei mir der Punkt, wo ich sagte, ich habe so vieles in die unterste Schublade gepackt, das geht jetzt einfach nicht mehr in diese Schublade. Jetzt mal aufziehen und da reingucken. Und ich glaube, im Moment sind wir jetzt auch an so einem Punkt, dass das für ganz viele Menschen auch eine wirkliche Einladung sein kann, so die eigene Lebensschublade mal aufzuziehen und da drauf zu schauen. Weil nur so ist eine Weiterentwicklung erst mal Heilung und dann Weiterentwicklung möglich, weil das Zurückgehen zu einer alten Welt, das wird es nicht mehr geben. Wir müssen uns alle weiterentwickeln, in einer eigenen Verantwortung weiterentwickeln. Und ja, ich glaube, da ist jetzt so wirklich die sozusagen höchste Eisenbahn, dass da mal zu tun, weil psychisch ist es wirklich enorm, was man mitbekommt und wie schlecht es den Menschen zum Teil geht.
Milena Preradovic: Ja, also ich glaube, sie haben einen wichtigen Punkt genannt. Also ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es sehr vielen Menschen, auch gerade erfolgreichen Menschen so geht. Frau Dr. Helmold, sind das die Leute, die jetzt auch unter dieser Krise besonders leiden, weil sie vielleicht eh schon unter Überforderung leiden oder was? Welche Menschen haben jetzt die größten Probleme in den letzten zwei Jahren?
Dr. Sabine Helmbold: Ich glaube, alle, die im weitesten Sinne entkoppelt sind von ihrem seelischen Empfinden und bei sich sein können. Es ist egal, ob sie sehr erfolgreich sind und sehr viel Stress haben im Beruf und immer nur geackert haben oder ob sie überhaupt am falschen Ort sind in ihrem Leben. Es können ganz einfache Berufe sein, ganz einfache Tätigkeiten sein, die aber trotzdem vielleicht dazu beitragen, dass ich mich gar nicht selber wahrnehme, gar nicht weiß wer bin ich eigentlich, wenn all das wegfällt, was ist dann noch von mir übrig? Was ist das, was an Lebensqualität in meinem Leben ist? Was bin ich ohne Arbeit, ohne dieses Hamsterrad, in dem ich bin, egal in welchem Job? Und ich glaube, das ist die Chance dieser Krise, jetzt auch dahin zurückzufinden, zu sich selbst zu finden, sich einmal zu definieren, ohne diese Äußerlichkeiten zu versuchen, wirklich wahrzunehmen, was tut mir gut, wie viel Ruhe brauche ich, wie viel Familie brauche ich? Was sind wirklich Freundschaften für mich? Was ist Entspannung für mich und wie kann ich dahin kommen?
Milena Preradovic: Ich glaube ja, dass gerade Menschen, die wie Sie das nennen, entkoppelt sind, Schwierigkeiten haben, das zu erkennen. Wie können die denn darauf kommen? Wie können die denn erkennen, was ihre wahren Bedürfnisse sind? Wie wie ist der Weg dahin?
Dr. Sabine Helmbold: Leider geht dieser Weg meistens über Schmerz. Das heißt, es muss etwas kommen, was mich zum Innehalten zwingt. Das kann eine Erkrankung sein, das kann eine psychische Geschichte sein. Das kann eine Krise in der Partnerschaft sein, der Jobverlust sein. Das kann eine Depression sein, in die ich einfach hineinrutsche. Ja, ein Burnout sein, je nachdem. Meistens kommen Menschen über manifeste Probleme gesundheitlicher oder seelischer Art zum Innehalten. Sie werden dazu gezwungen. Und da geht es für mich jetzt auch darum zu sagen, es geht nicht nur um eine psychische Betreuung oder um dass wir die Leute wieder aufbauen, damit es wieder weitergehen kann. Sondern es geht vor allem auch darum zu sagen: Was für ein Bewusstsein braucht es für mich jetzt? Was darf ich erkennen? Was ist die Botschaft, die mir praktisch gesendet wird? Über meine Krankheit, über meine Depression, über diesen Jobverlust, über die Krise in meiner Partnerschaft? Was habe ich zu erkennen? Wo stehe ich denn wirklich? Und über Erkenntnis kann dann auch ein neuer Weg gefunden werden. Das muss man nicht alleine schaffen. Deswegen wollen wir ja auch helfen. Bei solchen ersten Schritten erst mal ankommen, erst mal eine Beratung, vielleicht auch bekommen. Erst mal gucken, wo stehe ich gerade und wie könnte es jetzt für mich weitergehen?
Milena Preradovic: Frau Busch, wie läuft denn das ab, wenn ich mich jetzt interessiere und sage, dass die beiden Damen gefallen mir sehr gut. Ich möchte mich an dieser Akademie mal anmelden oder ich möchte mich informieren. Was erwartet mich dort?
Corinna Busch: Also es ist eigentlich ganz einfach auf unserer Homepage www.afmg.at gibt es oben direkt einen Reiter auch, also kann man sich erst allgemein mal kurz informieren. Da gibt es oben einen Reiter Mitgliedsantrag “Mitglied werden”,da klickt man drauf und dann gibt es das Formular, was es zum Download gibt. Man kann aber auch die Angaben, die dort gefordert werden, natürlich per Email einfach unkompliziert zuschicken. Dann erledigen wir das auch. Und der Fördermitgliedsbeitrag sind 240 € im Jahr und dafür hat man die Möglichkeit, zweimal monatlich eine psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen. Das heißt, sie sind bei 10 € pro psychologischer Beratung, was ein extrem niedriger Beitrag ist, weil meine Vision sozusagen mein Anliegen ist, dass die Gemeinschaft, die Gesellschaft durch Spenden dazu beiträgt, anderen zu helfen, anderen, die im Moment eine Unterstützung brauchen, weil es ihnen wirklich sehr schlecht geht, etwas zu geben, so dass anderen zunächst mal geholfen werden kann. Aber wenn sie selbst möglicherweise auch in ein paar Wochen oder in ein paar Monaten das Gefühl haben, jetzt bräuchte ich auch vielleicht doch auch mal so ein bisschen Hilfe, dann sind wiederum andere aus der Gesellschaft und aus der Gemeinschaft für sie da gewesen mit Spenden. Und dann können sie eben auch selber eine Beratung in Anspruch nehmen. Also man kann jetzt sowohl einfach nur so spenden, man kann aber auch. Mitglied werden, aber erst mal die Beratung nicht abrufen, das vielleicht erst später tun. Es ist eigentlich sehr unkompliziert, aber mein Anliegen ist wirklich, dass im Sinne einer neuen Zeit, wo wir ja langsam hoffentlich hingehen, einfach die Gesellschaft, die Gemeinschaft zunächst einmal diejenigen unterstützt, die es am dringendsten benötigen. Aber wenn sie selber, wie gesagt, Unterstützung brauchen, dann sind wir natürlich auch später für diese Menschen da.
Milena Preradovic: Frau Dr. Helmbold, was ist denn der Punkt, wo man sagt “Ich brauche Hilfe”? Das ist ja auch ganz schwierig. Wir haben es gerade schon gesagt, die Leute sehen ihre Bedürfnisse nicht. Sie merken ihren Schmerz vielleicht auch erst gar nicht. Sie funktionieren einfach weiter. Was ist denn der Punkt? Oder woran erkenne ich, dass es vielleicht ganz gut wäre, mich mal mit professionellen Menschen zu unterhalten?
Dr. Sabine Helmbold: Ich glaube, das kann man gar nicht so verallgemeinern. Das muss wirklich jeder für sich sehen. Ich denke, dass ein Angebot, wenn es da ist, auch die Schwelle senkt zu sagen, ich melde mich da jetzt mal! Im Moment ist die Belastungssituation ja so, wenn man zum Beispiel zum Psychotherapeuten möchte, zu einem ärztlichen, braucht man eine Verordnung, dann muss man meistens warten, man steht auf Wartelisten. Oder man kann zum Beispiel zu psychotherapeutischen Heilpraktikern gehen, die so arbeiten, die dann aber auch relativ viel Geld kosten. Das sind Hemmschwellen, die Menschen gerade in unteren Einkommensbereichen eher abhalten, die sich das dann wirklich verkneifen und sagen: “Ach, ich gehe doch noch mal lieber einfach zum Arzt, ich nehme die Schlaftabletten oder die Schmerzmittel weiter. Wird schon irgendwie gehen”. Und deswegen glaube ich, mit niedrigschwelligen Angeboten können wir die Leute erwischen und die sagen, es ist ganz einfach, du kannst einfach diese Beratung in Anspruch nehmen. Es ist auch nicht erforderlich, eine lange Psychotherapie jetzt bei uns zu machen. Das können wir auch gar nicht leisten. Dafür gibt es andere, sondern ich kann mich erst mal orientieren: “Was kann ich machen, was wäre vielleicht so ein erster Schritt in meinem Fall, was mir helfen könnte”. Und das ist sozusagen mein Anliegen, was die Menschen selber sehen, dass ist natürlich abhängig von ihrer Offenheit generell. Ich glaube, wir stehen in gewisser Weise vor einer Zeitenwende, auch in der Medizin und in dem ganzen gesundheitlichen Bereich, wo wir uns eingestehen müssen, die seelischen Dinge, die geistigen Dinge sind viel zu lange vernachlässigt worden. Sie sind quasi ein Zusatz-Tool, was wir kriegen, wenn wir wirklich lange genug beim Arzt waren, dann dürfen wir auch mal den Psychotherapeuten vielleicht kontaktieren. Das muss sich ändern. Wir müssen verstehen und erkennen, dass der Geist und die Seele der Ursprung von allem sind, von allen meinen Beschwerden, von allen meinen Körper Themen, von allen meinen Problematiken, die ich habe. Und das ist etwas, was ein Umdenken, Umdenken braucht in unserer Gesellschaft und auch in dieser Zeit. Und das ist auch für mich persönlich mein Hauptanliegen da wirklich in dieser Zeitenwende jetzt mitzuwirken und ein neues Bewusstsein zu kreieren auf Seiten der in der Gesellschaft, aber auch auf Seiten der Ärzte, der Ärzteschaft selbst.
Milena Preradovic: Sie haben es gerade gesagt körperliche Beschwerden haben oft oder fast immer seelische Ursachen. Können Sie das vielleicht noch mal kurz erläutern für die Leute, die das jetzt noch nicht zusammenbringen.
Dr. Sabine Helmbold: Ja, es ist ganz einfach unsere Gefühle, unsere seelische Situation ist immer etwas, was nicht ohne Folgen bleibt. Auch wenn wir zum Beispiel unglücklich und ängstlich sind und versuchen, das zu verdrängen. Oder wir konsumieren noch mehr Nachrichten und wir gehen wieder arbeiten und wir nehmen dann eben das Schlafmittel, um schlafen zu können. Dann versuchen wir die eigentliche Botschaft der Seele, nämlich die ängstliche Verstimmung, die Depression, die Traurigkeit, die Unlust zu überdecken. Wenn wir uns aber klar machen Indem ich dieses Gefühl erst mal annehme, muss es sich nicht in einem körperlichen Problem manifestieren. Das muss ich verstehen lernen. Ich muss verstehen, dass diese Gefühle, diese Unlust, die Depressivität, die Ängstlichkeit ein erstes Zeichen sind, meiner Seele zu sagen “Hallo, stopp mal, bei dir läuft was schief, du machst etwas verkehrt. Guck mal genau hin!” Und das nicht zu übergehen bedeutet letztlich auch, den Körper zu schonen. Denn die Seele muss sich nicht im Körper ausdrücken.
Milena Preradovic: Und welche Krankheiten können entstehen? Das würde mich noch interessieren.
Dr. Sabine Helmbold: Ich gehe davon aus, alle. Also es gibt eine alte Sichtweise, die sagt Psychosomatik ist nur eine ganz bestimmter Bereich von Erkrankungen, die durch seelische Verstimmungen entstehen. Ich sage, alle Erkrankungen haben etwas mit der Seele zu tun. Ja, der Körper ist der Botschafter der Seele. Der Körper überbringt mir die Botschaft meiner Seele. Und ich kann lernen, die Körpererkrankungen in Bildern sozusagen zu erkennen und zu lesen, was mir meine Seele eigentlich damit sagen will. Das mache ich mir nicht körperlich krank bin. Und das andere ist, wenn ich seelische Probleme habe, wenn ich seelische Verstimmungen habe, depressiv bin und ängstlich, diese Dinge ernst zu nehmen und genau hinzuschauen Was kann ich in meinem Leben verändern, alleine schon an meiner eigenen Haltung, damit sich das nicht in eine körperliche Erkrankung entwickeln muss. Also diese zwei Ansatzpunkte.
Milena Preradovic: Corona ist ja ein Brennglas für ganz viele Probleme, die ja auch schon vorher da waren. Und deswegen die Frage: Wie stand es denn eigentlich vorher um die Volkspsyche? Ich glaube, da gab es auch schon einige Probleme.
Dr. Sabine Helmbold: Ja, das kann man wohl sagen. Ich glaube Corona macht es lediglich jetzt sichtbar, weil die Ereignisse sind wirklich sehr konzentriert und diese Geschichte läuft ja jetzt auch schon im dritten Jahr. Aber was vorher war, ich kann ja einfach mal so ein bisschen erzählen, was ich selber erlebt habe auch in der Praxis ist, dass zum Beispiel Depressionen zunehmen, dass es inzwischen völlig normal ist, für viele Menschen mit Antidepressiva eingestellt zu werden, abends zum Schlafengehen vielleicht ein Beruhigungsmittel zu nehmen, um überhaupt schlafen zu können, um dann wieder funktionieren zu müssen. Ja, und Menschen auch, die in meiner Praxis saßen, krank waren und sagten: “Ja, ich kann diesen Job nicht mehr machen”. Und auf meine Frage Ja, warum machen Sie ihn denn dann? “Ja, ich muss ja noch. Ich habe noch fünf Jahre. Oder ich habe noch sieben Jahre”. So, als würde man irgendwo eine Strafe absitzen, sozusagen. Da fehlt es schon ganz, ganz lange, glaube ich eine Erkenntnis, “ich bin für mich selber doch zuständig. Ich kann etwas machen, ich kann auch etwas verändern und rauszugehen aus diesem Hamsterrad”. Und das haben wir natürlich schon über Jahre und Jahrzehnte gehabt, sich überall anpassen zu müssen, zu machen, was andere von mir wollen. Das ist auch vielleicht das, was ich mit entkoppeln meinte. Wir sind nicht mehr bei uns. Wir sind da, wo wir etwas erfüllen, wo wir etwas tun, was von uns erwartet wird und immer wieder in diesem Rat drin. Das kann auf Dauer nicht gesund sein und führt zu entsprechenden Problemen. Und es braucht jetzt wirklich den Mut der Menschen zu sagen: “Ich bin im Grunde für mich selbst verantwortlich. Ich muss schauen, was ich für mich Gutes tun kann”, ob ich dazu Hilfe in Anspruch nehmen muss oder es alleine schaffe, dass ist dann wiederum individuell zu sehen. Aber so weiter kann es auf gar keinen Fall gehen. Und das ist nichts Neues. Das ist im Grunde uralt, das Thema.
Milena Preradovic: Frau Busch, Sie haben ja die Erfahrung gemacht und das Problem ist ja, auf der einen Seite nehmen die psychischen Probleme zu und auf der anderen Seite besteht aber immer noch dieses Tabu. Also man geht ja nicht überall hin, man kann überall hingehen und sagen: “Hey, ich habe Grippe, oder mit Corona gehts mir..”, “Wow, erzähl mal”, das macht ja fast schon interessant, aber mit psychischen Problemen kann man so ganz schlecht hausieren gehen.
Corinna Busch: Ganz ganz großes Thema.
Milena Preradovic: Ja, wie kriegt man denn das in den Griff? Wie kann man denn das ändern? Frage ich mich. Es ist immer, wenn ein Prominenter sich vielleicht möglicherweise umbringt durch Depressionen ist das mal ganz kurz Thema in den Zeitungen und dann ist es wieder weg. Und ich weiß ja, wie die Leute reden und sagen: “Da, der ist so ein bisschen der, der ist psychisch so angeschlagen oder der ist ein bisschen verrückt” oder so, das es wird nicht als Krankheit ernst genommen.
Corinna Busch: Ist ein ganz, ganz großes Problem. Es ist immer noch mit einem riesigen Stigma versehen, wenn man sagt, ich gehe oder habe eine Therapie in Anspruch genommen oder lasse mir da hat eine Unterstützung geholt. Ich habe beispielsweise auch Prominente, die bei mir in die Beratung gekommen sind und das war also ein Riesenthema. Das darf niemand erfahren, um Gottes Willen noch. Oder die mehr teilweise auch Kinder in Beratung geschickt haben, weil sie sich gar nicht trauen zu anderen, weil da eine enge persönliche Beziehung seit vielen Jahren besteht. Weil die sich gar nicht trauen, einen anderen Therapeuten oder Berater anzusprechen vor lauter Sorge, dass der das dann möglicherweise in die Medien weiterträgt. Also das treibt zum Teil wirklich abenteuerliche Blüten. Und es ist wirklich so, dass ganz viele Menschen sich ja, ja fast beleidigt fühlen, wenn man auch in Gesprächen mal anspricht, er könnte vielleicht mal so auf deine Geschichte schauen, auch möglicherweise mit Unterstützung. Wie stehst du denn dazu? Da springen einem ganz viele Menschen ins Gesicht und das muss man auch versuchen. Wirklich. Indem man das immer mehr in die Öffentlichkeit trägt, muss man versuchen, das abzustellen. Ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen Es ist das Beste, was man sich wirklich antun im positiven Sinne. Was man sich antun kann, wenn man psychologisch seine Lebensgeschichte aufarbeitet und sich Unterstützung holt. Das, was man dadurch gewinnt. Diese Qualität, dieser Energiegewinnung auch. Nur ich beispielsweise, ich bin wirklich ohne Angst, das kann ich heute tatsächlich sagen. Und auch die Angst vor schweren Erkrankungen. Und ich habe das ja durch meine Mutter hautnah erfahren, ich war zwölf Jahre alt, als die dann zusätzlich zu ihren Depressionen und Traumata an Brustkrebs schwerst erkrankt ist. Und sie ist sieben Jahre an dieser Krankheit gestorben. Aber ich selbst bin wirklich durch meine Aufarbeitung, durch die Heilung, in die ich gehen konnte, mit meiner Lebensgeschichte in eine solche Kraft und Energie gekommen und habe auch jetzt nie während der letzten zwei Jahre Angst oder Sorge gehabt und habe auch im Übrigen keine Angst vor dem Tod. Ich sage immer Angst vor dem Tod haben hauptsächlich die Menschen, die nicht ihr echtes Leben leben. Wenn man jeden Tag bewusst das Leben lebt, so wie man sich das selber wünscht und eben nicht das Leben lebt, was andere von einem erwarten, dann ist man wirklich in seinem echten Leben, im Hier und Jetzt. Und das ist die ganz große Herausforderung. Also nicht in der Vergangenheit leben und auch nicht in der Zukunft leben, sondern im Jetzt leben und Menschen dazu zu ermuntern, das zu versuchen. Das ist vielleicht dann erst am Anfang mal, wenn man auf seine Lebensgeschichte schaut, kann das natürlich ein bisschen schmerzhaft sein und unangenehm sein. Aber dann kommen sehr schnell so wunderbare neue Energie, Gewinne und Erfolge und man blickt ganz anders auf sein Leben. Man wird im Übrigen auch langsamer. Ich kann mir heute beispielsweise gar nicht mehr vorstellen, ich habe früher 70, 80 Stunden in der Woche gearbeitet. Ich bin kreuz und quer durch die Welt geflogen. Und ich glaube, Sabine, da gehen wir auch ein bisschen d’accord. Wir gucken uns heute manchmal an und sagen, wir haben das eigentlich gemacht? Das würden wir heute gerne mehr aushalten, weil das verrückt ist. Das Tempo, in dem die meisten Menschen noch unterwegs sind und leben, weil unser Natur-Tempo ist eigentlich mittel bis langsam. Wir sind nicht so diese immer höher, immer schneller und immer weiter Menschen, sondern wir sind eigentlich eher so ein bisschen gemächlich und gemütlich. Ich glaube, wenn man Menschen auch erlebt, die das erfolgreich hinter sich gebracht haben und man lernt auch immer weiter, man beschäftigt sich immer weiter mit sich selbst. Aber wenn dann andere Menschen vielleicht auch mitbekommen: “ach schau selbst jetzt in diesen Zeiten, guck mal, die hat immer gute Laune, die ist positiv, die ist optimistisch. Wir, wie hat die das denn geschafft? Oder auch andere? Versuchen wir es vielleicht auch mal?” Also wirklich darüber sprechen, das wirklich heraustragen und man muss sich nicht schämen, es ist nichts Negatives und man ist nicht minderwertig. Also das muss man alles weit von sich schieben, sondern das ist was Wunderbares, wenn man an dem Punkt sagt: “Komm, jetzt muss ich meine Schublade mal aufziehen und guck mal drauf”.
Milena Preradovic: Genau. Nur so kann man sich auch persönlich weiterentwickeln. Ich muss Ihnen da zustimmen. Ich habe auch vier Jahre Therapie gehabt. Ich habe das auch gebraucht und mir geht es da seitdem viel, viel besser, muss ich sagen. So, meine lieben Damen, ich danke Ihnen beiden. Ich wünsche ganz viel Erfolg für Ihre Akademie. Ich glaube, ich hoffe, sie wächst auch bald, weil ich glaube es gibt viel Bedarf für sehr viele Menschen. Und toi, toi, toi. Alles Gute. Danke für das Gespräch.
Dr. Sabine Helmbold: Wir danken.
Corinna Busch: Vielen Dank. Danke.
Milena Preradovic: Tja, Leute, wie kann das eigentlich sein, dass unsere Psyche dieser Politik jetzt momentan so komplett unwichtig ist? Habt ihr jemals Karl Lauterbach über selbstmordgefährdete Kinder sprechen hören? Über Krankheit durch Vereinsamung? Wohl eher nicht. Es gibt nur noch ein Gesprächsthema und das ist doch eigentlich komplett verrückt, dass es nur noch um Gesundheit um Corona geben soll. Also ich glaube jeder von uns kann da was tun und kann auch helfen mit viel Empathie und Verständnis für die Menschen, die uns nahestehen. Das war jetzt quasi wie das Wort zum Sonntag. Ich wünsche euch eine gute Zeit. Bis bald.
Interview with Dr. Sabine Helmbold, Corinna Busch (english)
Milena Preradovic: The buzzword for two years “health”. “We have to limit ourselves for health”. “We must isolate the elderly, for health. We must avoid contacts”. And so on. But is health really only the fight against a respiratory virus? What about mental and spiritual health? After all, we need these quite urgently for a good life. What good is it to be spared from Corona, only to sink into depression and suicidal thoughts? Politicians and virologists are not interested in this health at all. They spread fear for health. Fatal. We hold against it. Now in the point Preradovic. Hello, Dr. Sabine Helmbold and Corinna Busch.
Dr. Sabine Helmbold: Hello.
Corinna Busch: Hello, Ms. Preradovic.
Milena Preradovic: Let me introduce you briefly. Dr. Helmbold, you are a human physician and a journalist. You studied at the University of Erlangen Nuremberg, where you also received your doctorate. You also have training in traditional Chinese medicine and had a practice for TCM and energetic treatments for ten years. As a journalist you have worked for ZDF, among others, editorially and in front of the camera. In the last two years, you have produced numerous videos for “Doctors for Enlightenment” and advised people who needed support in life crises. Ms. Corinna Busch, you are a PR professional, journalist and author, and also have training in systematic coaching and hypnosystemic interviewing. When it comes to PR, you have represented celebrities from Hollywood and Europe, as well as business enterprises and clinics. And you have been psychologically advising executives for eight years. Now you have founded the “Academy for Mental Health and Life Design”, where people with mental stress are accompanied, also and especially by Dr. Helmbold. So, Ms. Busch, why this academy now exactly?
Dr. Sabine Helmbold: Yes, I simply noticed, and I agree with Sabine Helmbold, that in the last few years, especially in the last two years, people have been getting worse and worse psychologically and mentally. These are indeed very, very challenging times in which we live. And it doesn’t matter whether you are for or against measures during the Corona pandemic, for example, or whether you are for or against vaccination. In general, so much is in upheaval and so much is happening that it’s a very, very big challenge for each of us and you really always have to take good care of yourself so that you stay centered. And I have simply noticed in the last few months that people are finding it increasingly difficult to stay centered and many are struggling with loneliness as a result of social distancing, which has been maintained in part over long weeks and months. It was already the case that in Germany alone, for example, we have, I think, 16 million single households, and before that many people were not really doing well psychologically due to various facts. And this problem has intensified massively in the last two years. And now I simply thought at the beginning of the year, I have the feeling that almost no one in my environment is doing really well psychologically and I also hear from many other colleagues in my environment that they are not doing well. And that’s why the Academy for Mental Health and Life Design.
Milena Preradovic: I read on the site that you also have personal experience with psychological problems. Could you briefly say something about that?
Corinna Busch: Well, I am what is called the war grandchild generation. There are also many good books that have been written about this, and I myself am actually a very, very typical member of this generation. I was always very, very good at functioning in my life. I come from a very simple home, from a working-class family, and both my mother was seriously mentally ill and later I had cancer. My father was an alcoholic and from a very young age I was always focused on functioning and taking care of others first and foremost, taking care of my parents. There were also serious physical assaults on the part of my mother and I myself have never been able to develop such a healthy self-esteem for myself, because I also always thought, I’m not good enough, I’m not good enough. And in order to have a right to exist somewhere at all, I always had to function very well. And that really went so far that, as a working-class child, I graduated from high school and, at the same time, took care of my mother, who was then seriously ill with cancer and died at home, and then went on to training, to the Federal Chancellery, and then to law school. So I really overtaxed myself permanently, also physically and mentally, and such a career in quotation marks, without coming from such a background and family or having had support there. That was only possible by permanently overtaxing myself, both physically and mentally.
Corinna Busch: And I have simply experienced of course, that I have worked with very many celebrities, very many successful people then later also together, that that is with almost all so one, such, such a workload, such also success and workload is only possible if one permanently overtaxes oneself, if one simply feels inwardly a certain emptiness and which can only compensate, either by this incredible work, which one does or by a consumption, in which one does by also unfortunately God’s alcohol drugs, I have experienced much in my environment and all that. At some point, I reached the point where I said, I’ve put so many things in the bottom drawer, they just don’t fit in that drawer anymore. Now let’s wind it up and look in there. And I believe that at the moment we are at such a point that this can be a real invitation for many people to open their own life drawer and to look at it. Because only in this way is further development first of all healing and then further development possible, because going back to an old world, that will no longer exist. We all have to develop further, develop further in our own responsibility. And yes, I believe that now is really the time to do something about it, because psychologically it is really enormous what you see and how badly people are doing in some cases.
Milena Preradovic: Yes, I think you have mentioned an important point. I have also had the experience that many people, especially successful people, feel the same way. Dr. Helmold, are these the people who are now also suffering particularly from this crisis, because they are perhaps already suffering from excessive demands or what? Which people have the biggest problems now in the last two years?
Dr. Sabine Helmbold: I think all those who are decoupled in the broadest sense from their emotional feelings and can be with themselves. It doesn’t matter if they are very successful and have a lot of stress in their job and have always been plodding along, or if they are in the wrong place in their life in the first place. It can be very simple professions, very simple activities, which nevertheless perhaps contribute to the fact that I do not perceive myself at all, do not know who I actually am, if all this falls away, what is then left of me? What is the quality of life in my life? What am I without work, without this hamster wheel that I am in, no matter what job I have? And I think that’s the chance of this crisis, to find my way back, to find myself, to define myself without these externalities, to really try to perceive what does me good, how much rest do I need, how much family do I need? What are really friendships for me? What is relaxation for me and how can I get there?
Milena Preradovic: I believe that especially people who are, as you call it, decoupled, have difficulties recognizing that. How can they come to that? How can they recognize what their true needs are? What is the way to get there?
Dr. Sabine Helmbold: Unfortunately, this path usually goes through pain. That means something has to come along that forces me to pause. That can be an illness, that can be a psychological history. It can be a crisis in a partnership, the loss of a job. It can be a depression that I just slip into. Yes, be a burnout, depending. Most of the time, people come to pause over manifest problems of a health or mental nature. They are forced into it. And for me, it’s also about saying that it’s not just about psychological care or about rebuilding people so that they can move on again. Above all, it’s about saying: What kind of awareness do I need now? What can I recognize? What is the message that is being sent to me practically? About my illness, about my depression, about this job loss, about the crisis in my partnership? What do I have to recognize? Where do I really stand? And through insight, a new path can be found. You don’t have to do it alone. That’s why we want to help. With such first steps first of all arrive, first of all a consultation, perhaps also get. First of all, let’s see where I am right now and how could I go on?
Milena Preradovic: Ms. Busch, how does it work if I am interested now and say that I like the two ladies very much? I would like to register at this academy or I would like to inform myself. What can I expect there?
Corinna Busch: Well, it’s actually quite simple on our homepage www.afmg.at, there’s also a tab at the top, so you can first get some brief general information. There is a tab at the top called “Become a member”, where you click on it and then there is the form, which you can download. But you can also send the information that is required there, of course, by email simply uncomplicated. Then we will take care of it. And the sponsoring membership fee is 240 € per year and for that you have the possibility to take advantage of psychological counseling twice a month. That is, they are at 10 € per psychological consultation, which is an extremely low contribution, because my vision, so to speak, is my concern that the community, the society contributes through donations to help others, to give something to others who need a support at the moment, because they are really very badly off, so that others can be helped first of all. But if they themselves possibly also in a few weeks or in a few months have the feeling, now I need also perhaps nevertheless also times so a little assistance, then again others from the society and from the community for them were there with donations. And then they can also take advantage of counseling themselves. So now you can donate just like that, but you can also. You can become a member, but at first you don’t get the advice, maybe you do it later. It is actually very uncomplicated, but my concern is really that in the sense of a new time, where we are hopefully slowly going, simply the society, the community first of all supports those who need it most urgently. But if they themselves, as I said, need support, then of course we are there for these people later.
Milena Preradovic: Dr. Helmbold, what is the point where you say “I need help”? That is also quite difficult. We have just said it, people don’t see their needs. They may not even realize their pain in the first place. They just continue to function. So what’s the point? Or how do I recognize that it might be a good idea to talk to professional people?
Dr. Sabine Helmbold: I don’t think you can generalize that much. Everyone really has to see that for themselves. I think that an offer, if it is there, also lowers the threshold to say, I’ll get in touch with them now! At the moment, the pressure situation is such that if you want to see a psychotherapist, for example, a doctor, you need a prescription, then you usually have to wait, you are on waiting lists. Or you can go to a psychotherapeutic non-medical practitioner, for example, who works in this way, but who then also costs a relatively large amount of money. These are inhibition thresholds that tend to keep people in lower income brackets away, who then really deny themselves this and say: “Oh, I’d rather just go to the doctor again, I’ll keep taking the sleeping pills or the painkillers. It’ll work out somehow.” And that’s why I believe that with low-threshold services we can catch people and tell them that it’s quite simple, you can simply make use of this counseling. It is also not necessary to do a long psychotherapy with us now. We can’t even do that. There are others for that, but I can first orient myself: “What can I do, what would perhaps be a first step in my case, what could help me”. And that is my concern, so to speak, what people see themselves, that is of course dependent on their openness in general. I believe that in a certain way we are facing a turning point, also in medicine and in the whole field of health, where we have to admit to ourselves that the spiritual things have been neglected for far too long. They are, so to speak, an additional tool that we get, if we have really been to the doctor long enough, then we may also contact the psychotherapist. That has to change. We need to understand and realize that the mind and the soul are the source of everything, of all my ailments, of all my body issues, of all my problematic issues that I have. And that is something that needs a rethinking, rethinking in our society and also in this time. And that is also for me personally my main concern to really participate in this change of times and to create a new awareness on the part of society, but also on the part of the doctors, the medical profession itself.
Milena Preradovic: You just said that physical complaints often or almost always have psychological causes. Can you perhaps explain that again briefly for the people who are not yet able to put it together.
Dr. Sabine Helmbold: Yes, it is quite simply our feelings, our mental situation is always something that does not remain without consequences. Even if we are unhappy and anxious, for example, and try to suppress that. Or we consume even more news and we go back to work and we just take the sleeping pill to be able to sleep. Then we try to cover up the real message of the soul, which is the anxious mood, the depression, the sadness, the unwillingness. But if we make it clear to ourselves that I first accept this feeling, it does not have to manifest itself in a physical problem. I have to come to understand it. I have to understand that these feelings, this unwillingness, the depressiveness, the anxiousness are a first sign to say to my soul “Hello, stop, something is going wrong with you, you are doing something wrong. Take a good look!” And not to ignore that ultimately means to spare the body. Because the soul doesn’t have to express itself in the body.
Milena Preradovic: And what diseases can arise? I would still be interested in that.
Dr. Sabine Helmbold: I assume all of them. So there is an old view that says psychosomatics is only a very specific area of diseases that arise from mental upsets. I say all illnesses have something to do with the soul. Yes, the body is the messenger of the soul. The body delivers the message of my soul to me. And I can learn to recognize the body illnesses in pictures, so to speak, and to read what my soul actually wants to tell me with it. That’s what I do when I’m not physically ill. And the other thing is, if I have mental problems, if I have mental upsets, if I’m depressed and anxious, to take these things seriously and to look closely at what I can change in my life, if only in my own attitude, so that it doesn’t have to develop into a physical illness. So these two starting points.
Milena Preradovic: Corona is a burning glass for many problems that were already there before. And that’s why I ask: What was the state of the people’s psyche before? I think there were already some problems.
Dr. Sabine Helmbold: Yes, you could say that. I think Corona is just making it visible now, because the events are really very concentrated and this story is already running in its third year. But what happened before, I can simply tell you a little bit about what I myself have experienced in practice, is that depression, for example, is on the rise, that it is now completely normal for many people to be set up with antidepressants, to perhaps take a sedative at night to go to bed, in order to be able to sleep at all, and then to have to function again. Yes, and people also who sat in my office, were sick and said, “Yes, I can’t do this job anymore.” And when I asked them yes, why do you do it then? “Yes, I still have to. I have five years left. Or I have seven years left”. It’s like serving a sentence somewhere, so to speak. For a long, long time, I think there has been a lack of realization: “I am responsible for myself. I can do something, I can also change something and get out of this hamster wheel”. And of course we have had that for years and decades, having to adapt everywhere, to do what others want me to do. That is also perhaps what I meant by decoupling. We are no longer with ourselves. We are where we fulfill something, where we do something that is expected of us and always in this council. That can’t be healthy in the long run and leads to corresponding problems. And it really takes the courage of people now to say, “I’m basically responsible for myself. I have to see what I can do for myself”, whether I have to take help for this or manage it alone, that is then again to be seen individually. But it cannot go on like this in any case. And that is nothing new. It’s basically an age-old issue.
Milena Preradovic: Mrs. Busch, you have made the experience and the problem is, on the one hand the psychological problems increase and on the other hand there is still this taboo. So you don’t go everywhere, you can go everywhere and say: “Hey, I’ve got the flu, or with Corona I’m…”, “Wow, tell me”, that almost makes it interesting, but you can’t peddle psychological problems very well.
Corinna Busch: A very big topic.
Milena Preradovic: Yes, how do you get a grip on that? How can you change that? I ask myself. It’s always when a celebrity possibly kills himself due to depression that it’s very briefly a topic in the newspapers and then it’s gone again. And I know how people talk and say: “There, he’s a bit of a mental case or he’s a bit crazy” or something like that, but it’s not taken seriously as an illness.
Corinna Busch: It’s a very, very big problem. There’s still a huge stigma attached to saying I’m going or have gone to therapy or have gotten support. For example, I also have celebrities who have come to me for counseling and so that was a huge issue. No one is allowed to know that, for God’s sake yet. Or some of them have sent their children to counseling because they don’t dare to talk to others because they have had a close personal relationship for many years. Because they don’t dare to talk to another therapist or counselor because they’re so worried that he or she might spread the word to the media. So some of these things are really adventurous. And it’s really the case that a lot of people feel almost insulted when you mention in a conversation that they could perhaps take a look at your story, possibly with support. How do you stand to it then? A lot of people jump in your face and you have to try to do that. Really. By bringing this more and more into the public eye, you have to try to stop it. I can only say from my own experience that it’s the best thing you can really do to yourself in a positive sense. What you can do to yourself if you work through your life story psychologically and get support. What you gain from it. That quality, that energy gain as well. Only I, for example, I am really without fear, I can actually say that today. And also the fear of serious illness. And I have experienced this very closely through my mother, I was twelve years old, when in addition to her depressions and traumas she became seriously ill with breast cancer. And she died of this disease seven years later. But I myself really came into such a power and energy with my life story through my reappraisal, through the healing that I was able to go into, and I have never been afraid or worried even now during the last two years, and I am not afraid of death, by the way. I always say that people who are afraid of death are mainly those who do not live their real life. If you consciously live your life every day the way you want it and don’t live the life that others expect of you, then you are really in your real life, in the here and now. And that is the big challenge. So not living in the past and also not living in the future, but living in the now and encouraging people to try that. This is perhaps only at the beginning, when you look at your life story, it can of course be a bit painful and unpleasant. But then very quickly come such wonderful new energy, gains and successes and you look at your life very differently. You also slow down, by the way. For example, I can’t imagine today, I used to work 70, 80 hours a week. I crisscrossed the world. And I think, Sabine, that we also agree a bit. Today we sometimes look at each other and say, we actually did that? We’d like to endure that more today, because it’s crazy. The pace at which most people still travel and live, because our natural pace is actually medium to slow. We are not these always higher, always faster and always further people, but we are actually rather a bit leisurely and comfortable. I think when you also experience people who have successfully completed this and you also keep learning, you keep dealing with yourself. But when other people perhaps realize: “Oh look, even now in these times, look, she’s always in a good mood, she’s positive, she’s optimistic. We, how did she manage that? Or others too? Do we maybe try it too?” So really talking about it, really putting it out there and you don’t have to be ashamed, it’s nothing negative and you’re not inferior. So you have to push all that far away from you, but that’s something wonderful when you say at that point: “Come on, now I have to pull open my drawer and take a look at it”.
Milena Preradovic: Exactly. That’s the only way to develop personally. I have to agree with you there. I also had four years of therapy. I needed that, too, and I’ve been doing much, much better since then, I must say. So, ladies, thank you both very much. I wish very much success for your academy. I think, I hope it will grow soon, because I think there is a lot of need for a lot of people. And toi, toi, toi. All the best. Thank you for the interview.
Dr. Sabine Helmbold: We thank you.
Corinna Busch: Thank you very much. Thank you.
Milena Preradovic: Well, guys, how can it actually be that our psyche of this policy is so completely unimportant right now? Have you ever heard Karl Lauterbach talk about suicidal children? About illness caused by loneliness? Probably not. There is only one topic of conversation and that is actually completely crazy, that it should only be about health and Corona. So I think each of us can do something and can also help with a lot of empathy and understanding for the people who are close to us. That was now quasi like the word to the Sunday. I wish you a good time. See you soon.
Ein sehr hilfreiches und schönes Gespräch. Danke