„Bloß nicht selbst denken“ – mit Prof. Dr. Maximilian Ruppert

20. Apr 20221 Kommentar

Wer in den letzten zwei Jahren auf einer wichtigen Position eine abweichende Corona-Meinung hatte, der geriet schnell unter Druck. Auch an Universitäten, wo ja eigentlich Wissenschaft im Diskurs entstehen soll. Prof. Dr. Maximilian Ruppert von der TH Ingolstadt hat diese Erfahrung auch gemacht und kritisiert mangelnde Debatte und Meinungsvielfalt an Hochschulen. Jetzt hat er die „Akademie der Denker“ gegründet. Einen geschützten Ort, „an dem der Geist der Freiheit wirkt“ und freie Meinungsäußerung gilt. Und abweichende Meinungen nicht nur geduldet, sondern im Sinne von Wissenschaft auch gefordert sind.

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Milena Preradovic

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Interview mit Prof. Maximilian Ruppert (deutsch)

Milena Preradovic: In den letzten zwei Jahren haben wir gelernt, wer in wichtigen Positionen eine andere Corona-Meinung vertritt als die geltende, der gerät schnell unter Druck und ist im Zweifel auch seinen Job los. Da machen Universitäten keine Ausnahme. Ausgerechnet dort, wo Wissenschaft im Diskurs entstehen soll, scheint Diskurs nicht mehr so richtig erwünscht. In Leipzig wurde einem Arzt die Lehrerlaubnis entzogen, weil er nicht impfen wollte. In Wien schasste die Med-Uni den kritischen Mediziner Professor Sönnichsen, um nur zwei zu nennen. Wenn an Unis keine abweichenden Meinungen mehr gelten, was bedeutet das für die freie Forschung, die freie Lehre und das freie Denken? Mein Gast hat da einschlägige Erfahrungen gemacht und die Akademie der Denker gegründet. Jetzt bei Punkt Preradovic. Hallo, Professor Dr. Maximilian Ruppert.

Prof. Maximilian Ruppert: Hallo, Frau Preradovic.

Milena Preradovic: Ich stelle Sie kurz vor. Sie sind Diplomingenieur und Professor für Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität Ingolstadt. Sie haben in München studiert und an der Universität der Bundeswehr promoviert. In München haben Sie auch gelehrt. Sie waren außerdem in der Industrie tätig und haben als Unternehmer zwölf Jahre lang die Firma CSI Entwicklungs-Technik geleitet. Jetzt haben Sie die Akademie der Denker mitbegründet mit dem Ziel, Menschen zu eigenständigem Denken zu inspirieren. Bevor wir über Ihre Akademie sprechen, Sie haben zu Beginn Ihres Wintersemesters jetzt in Ingolstadt im Hörsaal gesagt, Sie würden nicht akzeptieren, wenn Studenten wegen ihres Status diskriminiert werden. Auf eine Minderheit einzuprügeln, sei unanständig. Davon gibt es auch ein Video auf YouTube. Wie hat denn die Uni reagiert?

Prof. Maximilian Ruppert: Ja, also zunächst einmal besteht die Uni ja aus meinen Studentinnen und Studenten in erster Linie, für die bin ich ja da. Und sie besteht aber darüber hinaus natürlich auch aus Kolleginnen und Kollegen und einer Behörde im Hintergrund. Und die Unterschiedlichkeit kann man nur so unterstreichen, wie ich es jetzt auch dargestellt hat, dass es eben unterschiedliche Evidenz ja immer im Wirtschaftsingenieurwesen, Stakeholder gibt. Zunächst einmal gab ja das eine Reaktion der Studierenden, wie wir sagen, zuvor. Ich habe diese Äußerung getätigt, das ist richtig, aber die kam ja nicht von mir allein, sondern das war eben ein Schmerz, den mir meine Studierenden eben kundgetan haben. Also ich würde mal sagen, die waren echt in Panik, in Aufruhr, sie waren verzweifelt, ich habe Anrufe bekommen, ich habe auch Besuche bekommen am Institut bei uns und viele Emails sind mir eingegangen, wo ich eben diese Verzweiflung gespürt habe. Und deswegen habe ich auch noch einmal ganz eindringlich gesagt, das muss ein aus meiner Sicht immer eine freie Entscheidung bleiben. Und ich habe auch noch gesagt, da gibt es auch eine Aufzeichnung dazu, die auf YouTube etwas viral ging, relativ, wo ich auch noch einmal gesagt habe, dass viele Entscheidungen, die wirklich wichtig sind im Leben, auch in Industrie, das wird man als Wirtschaftsingenieur später dann auch merken, werden nachweislich aus dem Bauch heraus getroffen und es ist deswegen sage ich immer, es ist gar nicht so schlecht, wenn man mal ein bisschen auch auf sein Bauchgefühl hören. Das ist auch meine persönliche Erfahrung und meine Entscheidung, das eben so zu sagen. Die ist durchaus aus dem Bauch aus auch getroffen worden. Ich hatte ein gutes Bauchgefühl dabei, eben mich so zu äußern. Und ich habe nach wie vor bei allen Dingen, die danach passiert sind, immer noch ein gutes Bauchgefühl dabei.

Milena Preradovic: Na ja, die Frage war natürlich Was ist danach passiert?

Prof. Maximilian Ruppert: Genau. Es gab dann noch eine weitere Aktion, wo wir damals als Studiengang leider damals war ich noch einer für Wirtschaftsingenieurwesen aufgefordert wurden, dass wir den Johnson Impfstoff als Revanche Senate für die ausländischen Studierenden empfehlen. Vor allem die, die nicht aus Europa stammen, weil die bräuchten dann nur einen Chap und werden dann quasi frei und könnten bei uns studieren. Und dieser Kampagne habe ich mich nicht angeschlossen. Ich habe eine nette Mail geschrieben an einen kleinen Verteiler, was dann ziemlich weit verteilt wurde. Offenbar, wo ich gesagt habe, ich bin einfach Ingenieur. Sie haben mich ja vorgestellt als Ingenieur, Wissenschaftler, der bin ich, dazu stehe ich, da kann ich was zu zu sagen, aber da bin ich zehn, bin ich raus, da kenne ich mich einfach nicht gut genug aus, um da eine Empfehlung aussprechen zu können. Ich möchte auch nicht in die Verantwortung gebracht werden, hier ein Medikament zu empfehlen. Das waren die zwei Dinge und danach ging es los, dass ich einen Anruf gekriegt habe und ein paar Tage später, bzw es war ein Telefonat. Und in diesem Telefonat ist mir dann gesagt worden, dass ich angeblich ein Impfgegner sei oder sogar sogar immer noch ungeimpfte. Zitatende Und deswegen sieht man mich nicht mehr gerne im Kollegium. Vor allem sollte ich nicht mehr in Präsenz in den Fakultätsrat kommen. Das habe ich auch dann nicht mehr gemacht, weil wenn ich ausgeladen werde, bin ich nicht so unhöflich und gehe dann trotzdem rein.

Milena Preradovic: Das heißt, Sie dürfen jetzt, obwohl Sie dort ordentlicher Professor sind, nicht mehr im Hörsaal unterrichten?

Prof. Maximilian Ruppert: Nein, also ich darf schon unterrichten, das ist mir gestattet. Also, da habe ich nichts Gegenteiliges bis heute gehört. Es ist nur so, dass damals der Wunsch eben aufkam, dass ich als jemand, der angeblich als immer noch Ungeimpften galt, nicht in Präsenz in dem Fakultätsrat erscheinen soll. Das war also die Prämisse, und daran habe ich mich auch ganz brav gehalten.

Milena Preradovic: Sie haben vorhin gesagt, als Sie noch Studiengang Leiter waren, Sie sind Sie jetzt keiner mehr und hat das mit diesen Vorfällen zu tun?

Prof. Maximilian Ruppert: Also die erste Frage kann ich mit einem Ja beantworten. Ich bin kein Studiengang Leiter mehr, mit sofortiger Wirkung abgesetzt per E Mail am 12. Januar diesen Jahres.

Milena Preradovic: Mit der Begründung?

Prof. Maximilian Ruppert: Die Begründung ist ganz offiziell Das kann man machen, wenn das Vertrauensverhältnis gestört ist. Ich weiß aber nicht mehr. Ich habe bis jetzt kein Gespräch bekommen, weder vom Dekan noch von der Hochschulleitung zu diesem Thema. Ich weiß die wahren Hintergründe nicht. Der zweite Teil Ihrer Frage Da kann ich nur eine Vermutung anstellen, dass es da einen Zusammenhang geben könnte. Das ist aber Mutmaßung meinerseits und eine freie Meinungsäußerung, die ich hier kundtun.

Milena Preradovic: Aber Sie haben schon den Eindruck, dass an Ihrer Uni Kritik an den Corona Maßnahmen oder an der Corona Politik nicht unbedingt erwünscht ist im Kollegium?

Prof. Maximilian Ruppert: Also ich habe ja keine Kritik geübt. Ich habe ja nur meine Meinung kundgetan und gesagt, dass die freie Entscheidung wichtig ist, dass wir keine Kritik an Maßnahmen haben.

Milena Preradovic: Das ist auch schon nicht wirklich erwünscht. Darauf will ich hinaus.

Prof. Maximilian Ruppert: Freie Meinungsäußerung ist möglich, aber sie ist dann nicht erwünscht, wenn es nicht den Vorgaben entspricht. Genau.

Milena Preradovic: Ist Ihre Uni da ein Einzelfall?

Prof. Maximilian Ruppert: Ich muss ja sagen, ich bin vielleicht ganz deutlich gesagt, ich bin sehr dankbar, dass das so passiert ist, weil seit dem acht Oktober, wo eben dieses Telefonat war, bin ich dann doch aktiv geworden. Manche sagen, ich wär aufgewacht. Ich weiß nicht, habe vorher auch nicht gepennt. So ist es jetzt auch nicht. Aber ich bin dann durchaus aktiv geworden, habe ich noch mehr vernetzt als sonst. Ich bin auch schon gut vernetzt gewesen, kennen sehr viele aus den Universitäten, aus meiner eigenen Hochschule, aus anderen. Und die Geschichten häufen sich. Und sie sind teilweise wirklich so, dass ich 2,3,4 Mal nachfragen muss, weil ich zunächst nicht glauben kann, was da alles passiert an ja an Konsequenzen der freien Meinungsäußerung. Drückt wir es mal so aus: Es ist wirklich teilweise hanebüchen.

Milena Preradovic: Heißt, es ist auch Kollegen, also anderen Professoren an anderen Unis so ergangen wie Ihnen?

Prof. Maximilian Ruppert: Ganz ähnlich. Also die Geschichten, die die häufen sich. Es vergeht keine Woche, wo ich nicht so eine Geschichte höre. Und ja, das ist ist so kann man nur so stehen lassen.

Milena Preradovic: War das vor Corona auch schon so, dass man zu bestimmten Themen keine abweichende Meinung haben durfte?

Prof. Maximilian Ruppert: Also man darf durchaus abweichen.

Milena Preradovic: Man darf das natürlich. Man muss nur die Konsequenzen tragen.

Prof. Maximilian Ruppert: Tragen. Logisch. Wir sind doch im freiesten Land, das es je gab, hier auf der Erde oder auf dem Fleckl, wo wir jetzt sind. Nur hat es halt Konsequenzen. Klar, und die Konsequenzen werden immer, immer fieser, immer brutaler. Mein Eindruck ist, und der erhärtet sich eigentlich schon immer mehr, nicht erst seit Corona. Das war vorher schon so, man darf zu gewissen Themen eigentlich auch gar nicht mehr schweigen. Da ist dann zum Beispiel so eine Situation, wo jemand am Tisch sitzt und ganz laut und alle anguckt und sagt „Wir brauchen doch Zuwanderung“. Und dann schaut er so und dann muss man schauen, dass man vielleicht gerade was isst oder was trinkt und abgelenkt ist. Weil wenn man dann nicht quasi aktiv klatscht und „jawoll, brauchen wir und ohne die ist unser Land kaputt“. Und so weiter. Dann ist man nämlich schon verdächtig. Das ist so mein Eindruck. Aber wie gesagt, das ist ein Gefühl von mir. Wiederum ein Bauchgefühl, das ich hier äußere. Nur wenn ich das dann mal jemanden flüsternd leise erzähle, denn laut ist es nicht mehr so richtig gut, kommt nicht mehr so gut an, dann höre ich eigentlich immer in neun von zehn Fällen „Ja, verdammt, magst du hast recht, mir geht es genauso an meiner Hochschule an, an meiner Universität, an meiner Institution, in meinem Betrieb“. Egal, wo man hinhört, das ist wirklich tatsächlich so, also wird so wahrgenommen. Ich bin da nicht alleine.

Milena Preradovic: Seit wann ist das so? Ich habe ja immer gedacht, die Universitäten seien so der Hort des freien Denkens und der freien Lehre und der Forschung. Da bin ich wahrscheinlich naiv. Seit wann ist das nicht mehr so?

Prof. Maximilian Ruppert: Frau Preradovic, ich kann es nicht an einem Datum festmachen. Es ist wahnsinnig schwer, da jetzt zu sagen, da gab es diesen Auftakt oder diesen, dieses Ereignis und plötzlich ist es dann so gewesen. Das ist so, so nach und nach passiert. Es ist auch so eine Art Spirale, die nach unten geht, was diese freie Meinungsäußerung oder die Konsequenzen derselbigen eben ausdrückt. Und zwar nehme ich wahr, dass man blöd angeguckt wird, wenn man irgendwas Schräges sagt. Das war vielleicht von vor 20, 30 Jahren so, aber es hatte keinerlei Konsequenzen. Dann, im nächsten Schritt, hat man es vielleicht auch schon sein lassen, aus Scham Irgendwas, was schräg ankommt, zu sagen. Dann wurde weniger, was schräg ankommt, ich verklausulier es mal so ja, gesagt. Dadurch sind die konformen Stimmen immer lauter geworden. Dadurch, dass die immer lauter wurden, haben sich dann auch immer weniger wieder getraut. Und mittlerweile ist es schon so, dass gewisse Leute an gewissen Orten überhaupt nicht mehr erscheinen, da gar nicht mehr hingehen. Die sind einfach gar nicht mehr da, weil sie sagen: „Ich sag doch sowieso was Falsches“ oder „ich ich will es mir auch gar nicht mehr anhören, diesen totalen Quatsch, den man da irgendwie vorgegeben kriegt“. Das meine ich gar nicht mit diesen Corona Maßnahmen. Und das ist eigentlich zu vielen Themen, eigentlich zu fast allen, die ein bisschen außerhalb der reinen Fachlichkeit gehen, an der technischen Einrichtung vor allem.

Milena Preradovic: Haben Sie den Eindruck, die Unis folgen der Politik, der Regierungspolitik?

Prof. Maximilian Ruppert: Ja, aber zu 100 % um Gottes Willen! Wir sind ja eine staatliche Einrichtung. Teilweise habe ich das Gefühl, es wird noch mal 20 % draufgesetzt, je weiter das nach unten durchgereicht wird. Ich weiß gar nicht. Ich habe ja keine Emails gesehen vom Staatsministerium, aber ich kriege dann sozusagen die nächste Ebene mit, von der Hochschulleitung. Und dann kommt die nächste Ebene drunter, von Dekanat und dann von den Kolleginnen und Kollegen. Und ich habe nicht das Gefühl, dass das so ähnlich ist wie ein Kopiergerät, wo man mal eine Kopie drauflegt, und legt dann das, was man kopiert hat, wieder drauf, und es wird immer schwächer, immer wässriger, sondern das ist eigentlich genau das Gegenteil der Fall. Ich habe das Gefühl, jeder will quasi schon im vorauseilenden Gehorsam sein und zeigen, dass er das verstanden hat, was da vorgegeben ist und das dann auch pflichtbewusst umsetzen. Gegen Pflichtbewusstsein habe ich ja nix. Aber es führt letztendlich dazu, dass es eigentlich egal was da vorgegeben wird, es sind immer noch mal 10 %, 20 % nochmal drauf getan und das Ergebnis ist dann fatal. Mir hat ein Studentin erzählt, dass ein Professor im Hörsaal gebrüllt hat „Lasst euch gefälligst impfen verdammt noch mal“. Und dann ist mir dann berichtet worden, wo ich dann gesagt: „Okay, das ist aber nicht so, dass dem das von sich aus einfällt“. Der hat selber wahrscheinlich wahnsinnig Angst, sich anzustecken. Das ist völlig in Ordnung, wenn jemand aus Angst überreagiert. Aber es ist auch eine Kaskade an Kette einer Macht dahinter, die dazu führt, die so etwas befeuert. Und das ist jetzt, was ich mitgekriegt habe, jetzt nicht ein Kollege, der, sage ich mal, sonst ansonsten sehr laut ist. Viele, die jetzt oder die, die man eigentlich gar nicht so richtig wahrgenommen hat, da denkt man sich was nach, denen gibt es auch noch, die sind jetzt wirklich laut und stark und mächtig oder ermächtigt worden durch diese Kaskade an Macht, die von oben nach unten immer mehr multipliziert wird. Das ist eigentlich der Eindruck, der nicht auf meinem Mist gewachsen ist, sondern der mir von Kolleginnen und Kollegen, von Universitäten auch vor allem, widergespiegelt wird.

Milena Preradovic: Jetzt Studenten, deren einziges Verbrechen es war, sich eben nicht impfen zu lassen. Die sind im Herbst an vielen Unis vom Präsenz-Unterricht ausgeschlossen worden und mussten sich dann von manchem Rektor noch anhören, dass sie mal überdenken sollten, ob sie überhaupt an eine Uni gehören. Und dafür gab es auch jede Menge Applaus, auch im Netz, bei Twitter, von anderen Professoren usw.. Was offenbart sich da für eine Gedankenwelt?

Prof. Maximilian Ruppert: Ja, es ist einfach eine schleichende, immer dominierender werdende Obrigkeitshörigkeit. Mein Eindruck ist, wenn ich so was höre und das ist jetzt nicht das erste Mal, dass ich so was höre, das ist jetzt nicht an meiner Hochschule vorgekommen, zumindest habe ich davon nichts mitgekriegt, aber sehr wohl an anderen Einrichtungen, ist mir das genauso widergespiegelt worden. Und da habe ich schon das Gefühl, dass hier eine eine Obrigkeitshörigkeit auch erzeugt wird, ob das bewusst oder unbewusst gemacht wird. Es ist mir auch völlig wurscht. Das Ergebnis ist fatal und das stelle ich fest. Man muss funktionieren und das von Kindesbeinen an, es ist dann jeder an der Uni eben weiter auch. Man hat die Aufgabe zu funktionieren. Bloß nicht selbst denken, bloß nicht irgendwie, fast hätte ich jetzt gesagt Querdenken. Das ist ja heute ein Schimpfwort. Früher hat eine große Bayerische Automobilfirma Plakate aufgestellt, „Querdenker gesucht“. Davon wollen Sie heute gar nichts mehr wissen. Ja.

Milena Preradovic: Wer war das? BMW oder was?

Prof. Maximilian Ruppert: Und alle Zulieferer usw. in der Industrie machen auch die Kampagne mit. Und hinterm Rücken beschweren sich die die Mitarbeiter und sagen „Das ist unerträglich“, man kann überhaupt nicht mehr aus der Reihe tanzen, sage ich mal so. Das ist das Ergebnis. Das hat ja nichts nur mit der Uni zu tun. Nur Sie haben es vorhin erwähnt, eigentlich, und da bin ich auch voll der Überzeugung, müsste die Universität der geschützte Raum sein. Und eigentlich sind doch genau deswegen, so war ich immer im guten Glauben, vielleicht bin ich auch total naiv, deswegen sind doch eigentlich auch Universitätsprofessoren oder Hochschullehrer sind doch verbeamtet, weil diese Verbeamtung doch genau davor schützt, dass man eben nicht abhängig ist von einem industriellen Geld, dass man eben unabhängig ist, dass man seine Meinung frei äußern kann, dass man auch mal auf gut Deutsch sagt, einen raushauen kann. Vielleicht unüberlegt, noch nicht bewiesen. In der Wissenschaft nennt man das eine Hypothese aufstellen und dann braucht es einen geschützten Raum dafür, weil jede Hypothese ist am Anfang noch nicht geprüft und wie hat es Albert Einstein, besser kann man es nicht formulieren, wie hat er es gesagt? Wenn am Anfang einer Idee nicht ein Skandal ist und letztendlich schlecht geredet wird, dann wird daraus niemals eine Innovation.

Prof. Maximilian Ruppert: Ja, und da hat er verdammt noch mal recht. Und ich mache mir Sorgen, dass an gerade technischen Universitäten und Hochschulen wie er gar nicht mehr zu Innovationen kommen, wenn wir so weitermachen. Weil ich habe noch nie erlebt, sagen Sie mir bitte eine technische Errungenschaft, eine gesellschaftliche Errungenschaft, eine Philosophie, ein neuer Denkansatz, der dadurch entstanden ist, dass man konform ist und im Gleichschritt genau das Marschieren macht, was einem vorgegeben ist, diesen Gleichtakt. Es ist immer das Gegenteil gewesen. Man verletzt den Gleichschritt, man stört den Gleichtakt, man macht eine neue Melodie, um es mal in einem Volk der Musiker, Dichter und Denker mal zu sprechen. Man macht was Neues und jeder sagt „Boah, was ist denn das für ein Schmarren?“ würde man vielleicht in Österreich sagen. Oder ein Schmäh in Wien. Schöne Grüße nach Wien. Aber am Anfang löst es mindestens Irritationen aus. Und das sage ich immer, das habe ich jetzt in meinen fast zwölf Jahren auch Geschäftsführer in Mittelstand und in der technischen Entwicklung auch gesagt: „Gebt nicht auf, wenn der Kunde, wenn ihr selbst unsicher seid“, wenn der Kollege die Kollegin sagt „Boah, was ist denn das? Das ist echt schräg, dann bleib dran, dann könnte das echt was Tolles werden“.

Milena Preradovic: Genau so ein ein Pferd mit Motor. Was für ein Unsinn. War ja auch mal unglaublich, oder die Erde ist rund….

Prof. Maximilian Ruppert: Ich bin ja Ingenieur.Da steckt das Wort Engine drin. Also Motor, wenn man überlegt. Karl Benz. Er hat zwei Dinge gehabt. Er war verrückter, das muss man mal sagen, im besten Sinne des Wortes. Und er hat seine Frau, die Bertha, gehabt, die hat wahrscheinlich immer dem Nachbarn gesagt „Meiner Karli, der spinnt halt gel und er spinnt halt a bißerl und kracht auch laut, aber lasst ihn halt weiterspinnen, der macht da schon was Gescheites drauf“. Und sie hat den Mut gehabt, ist auf das Ding drauf gestiegen und losgefahren, hat da er gesagt: „wow das funktioniert!“. Also heute hätte er keine Chance mehr bei der Cancel Culture, wenn man das auf neu-bayerisch sagt, da hätte doch der gar keine Chance mehr. Aber er hat doch jedes Gesetz gebrochen. Karl Benz hat jedes Gesetz gebrochen. Der hätte wahrscheinlich auch irgendwelche, keine Ahnung Corona Regeln gebrochen, damit er irgendwo nach draußen gehen darf und weiter an seinem komischen Kolben, der vertikal sich bewegt durch Explosion, so ein Irrer, da sprengt er irgendwas und bewegt sich so und dann will er aber in die Richtung fahren. Wie irre ist diese Idee denn? Und jetzt fahren wir mit dem Auto.

Milena Preradovic: Kann man also generell sagen, dass Innovationen nie von Konformisten, sondern eigentlich immer von Nonkonformisten kommen?

Prof. Maximilian Ruppert: Ja. Ich habe ja eine Vorlesung auch im Master Kurs bei uns an der TH. Und da geht es um Innovationsmanagement. Und meine eingehende Frage ist immer, ich hätte gern eine Hausaufgabe, da schauen die Masteranten schon. Wieso gibt der mir eine Hausaufgabe auf? Wir sind doch gar nicht in der Schule, ich mache es trotzdem. Aber da wissen Sie schon, ich mache rechten Schmarrn und sag so: „Bis zur nächsten Stunde möchte ich von jedem mindestens eine Innovation, die wirklich technisch die Welt verbessert hat, wo man quasi genau das getan hat, was Vorgabe war“. Und dann frage ich die nächste Stunde: „und hat jemand einen Beitrag?“, dann gucken sie mich alle an, ich sage: „ja! Hausaufgabe erfüllt. Ich habe auch kein, ich weiß nichts“. Bis heute kann mir keiner sagen, gibt es irgendeine technische Errungenschaft überhaupt, wo man das getan hat, was Vorgabe war? Nein, das Gegenteil ist der Fall. Wir brauchen das wieder. Wir brauchen ein Klima, wo man sagt, ich mache es anders, einfach nur, weil ich es anders machen möchte.

Milena Preradovic: Genau. Und dafür sind ja Professoren an Hochschulen, die auch Forschung betreiben, ja eigentlich die Richtigen. Sie haben es gerade gesagt, die sind beamtet, das soll auch zu ihrem Schutz dienen. Jetzt stellt sich aber die Frage, es wird ja häufig über Drittmittel an Universitäten diskutiert. Wie unabhängig kann man denn heute überhaupt noch forschen an einer Uni? Wie ist es?

Prof. Maximilian Ruppert: Also da erlaube ich mir jetzt nicht ein umfassendes Urteil, weil ich jetzt an der Uni nicht forsche, aber ich kann nur sagen aus eigener Erfahrung vor, Oh, das ist schon jetzt ein bisschen Zeit lang her, 25 Jahre etwa, wo ich eben an der Universität auch geforscht habe, und da war das auch ein Drittmittel Projekt und da war Forschung auf jeden Fall möglich. Sie sagten es ja eingangs, wo Sie mich vorgestellt haben, das war in der Bundeswehr Universität und da gab es schon auch richtig mal fachliche Diskussionen, die auch mal laut wurden und das war auch gewünscht, das war auch in Ordnung. Also da habe ich Forschung erleben dürfen. Es hat schon funktioniert, der Drittmittel, Auftraggeber, der hat auch mit geforscht. Das war natürlich schon auch ein Riesenvorteil als Arzt, also auch fachlich interessiert und er war ergebnisoffen. Also ich habe wahrgenommen, dass das Ergebnis offen war und sagt er: „na ja, lieber machst du noch mal ein Jahr die Grundlagen, wir wollen das schon fundiert wissen und probiere dich doch da mal aus in dem Gebiet. Probier mal diese Software aus, da gibt es das Neues auf dem Markt“. Da sage ich aber: „Das ist aber nochmal teuer“.

Prof. Maximilian Ruppert: „Macht nix, aber das müssen wir trotzdem wissen. Und jetzt trägst du mal vor in Tel Aviv, dann trägst du mal vor in Berlin Strausberg“, dann habe ich in Thessaloniki, in Griechenland. Ich sage: „Wow, ist das nicht zu teuer?“ Weil ich bin ja aus dem sparsamen Haushalt aufgewachsen und da musste ich als Student ja immer jeden Cent umdrehen und mir mein Essen selber verdienen. Und dann hat er gesagt: „Nee, da fahr dahin, geh in die Öffentlichkeit, diskutier das, hau da mal einen raus“ und ich hab dann gesagt: „ich bin noch unsicher. Ich weiß gar nicht, ob das alles noch so richtig ist , ich habe es noch nicht richtig erforscht“. Ich war damals noch nicht so selbstbewusst und sicher, aber ich habe irgendwie gefühlt, dass meine Universität mir damals diesen Vertrauensvorschuss und diesen sicheren Raum, nicht nur den Ort, sondern insgesamt einen Forschungsraum, egal wo der stattfand, gegeben hatte. Und da bin ich heute noch dankbar dafür. Und wenn ich das erzähle, dann gucken mich oftmals Kolleginnen und Kollegen von Universitäten an und sagen: „Wir machen nur noch Auftragsforschung, das Ergebnis bekannt. Wir müssen das bestätigen“. Also so wird es mir widergespiegelt.

Milena Preradovic: Tatsächlich? Also da kommt jemand und sagt: „Hört zu, das hier ist das Ergebnis. Hier habt ihr das Geld und jetzt beweist ihr mir das“?

Prof. Maximilian Ruppert: Ja, vom Prinzip läuft’s genau so. Es ist wirklich so. Ich weiß Fälle, wo es so ist. Ich kann jetzt nicht sagen, es ist generell global, überall so, das kann ich mir nicht vorstellen, aber wie soll ich sagen, ich kenne halt jetzt immer mehr Leute, auch durch die neue Akademie, die mir das so genauso berichten und sagen sie haben auf Deutsch gesagt, ich zitiere einfach mal: „Ich habe keinen Bock mehr, Max, ich schmeiß jetzt hin, das ist mir einfach zu blöd. Ich habe einen anderen Ansatz“. Und dann heißt es: „Na, schauen Sie dann lieber da, das ist nicht das, was wir wollen“. Kollege zum Beispiel, habe ich selber mitgekriegt, der hat vor Jahren bereits mal das Thema Elektromobilität in Frage gestellt. Er hat nur gesagt: Ist das wirklich so nachhaltig? Ist das nicht umweltschädlicher nach jetzigem Stand der Erkenntnisse? Allein durch seine Fragestellungen haben Sie dann schon auch kritisiert. Das ist ja okay, Kritik ist gut, aber man hat schon gemerkt, dass er eigentlich relativ schnell alleine gelassen wurde. Er hat dann trotzdem weitergemacht und das erforscht und hat es auch wirklich nachgewiesen, dass das wirkliche Umwelt-Dreckschleudern sind diese Elektroautos nach Stand heute. Das heißt ja nicht, dass das so bleibt. Aber wenn man jetzt was schlechtes nicht auf die Lichtung bringt, damit es später eine Chance hat, gut zu werden, dann bleibt’s schlecht. Und bei der Elektromobilität da erleben wir alle, dass das nicht nachhaltig ist.

Prof. Maximilian Ruppert: Da werden seltene Erden eingesetzt, da wird auch viel in der Prozesskette zu Entstehung gemacht. Da möchte ich gar nicht von Kinderarbeit sprechen. Das ist ein ganz anderes Thema. Aber auch das Recycling von diesen Sachen, die Nachhaltigkeit der Batterien, das sind alles „für den Ingenieur, dem ist nicht zu schwör´“. Alles lösbare Aufgaben. Das kriegen wir Ingenieure in den Griff. Aber da muss aber auch politisch inkorrekt das Zeug mal auf den Tisch und sagen „Das sind momentan Dreckschleudern, das ist unmöglich. Wir kriegen auch gar nicht die Infrastruktur zustande momentan. Wir müssen. Was tun“. Aber das Gefühl ist schon, dass wenn einer so was infrage stellt, dass ist, vielleicht sagt man bald Elektromobilitäta- Leugner. Das Wort Leugner, das hört man auch bei allen Themen mittlerweile. Und das ist etwas, was mich echt nervt bei allem. Zum Beispiel einer, der bei uns mit doziert, in der neuen Akademie, in der Akademie der Denker, das ist ein einer, dem Sie vorwerfen, er wäre ein Klimaleugner. Also wenn ich jetzt da mal raus schau aus dem Fenster, ich sehe ein Klima, also sprich das Wetter über längere Zeit. Also ich kann doch nicht das Klima leugnen, es macht er auch kein Mensch. Ich kenne keinen Klimaleugner, aber es ist die Keule, mit der quasi jeder Forschungsansatz sofort erschlagen wird. Und der hält jetzt bei uns eine Vorlesungsreihe zum Thema Physik des Klimas.

Milena Preradovic: Hm, okay. Aber das klingt ja so ein bisschen, als ob Ideologie schlägt Wissenschaft inzwischen?

Prof. Maximilian Ruppert: Inzwischen schlägt es wieder um. Ha! Ha! Ha! Ha! Wissenschaft schlägt Ideologie. Das ist jetzt der Trend, sage ich mal, unser Motto.

Milena Preradovic: Genau da sprechen wir jetzt mal über die neue Akademie. Die Akademie der Denker. Da steht als Ziel eine Gemeinschaft, die nach Erkenntnis sucht und und einen geschützten Ort findet, an dem der Geist der Freiheit wirkt. Verstehe ich das richtig? Ist das ein Gegenentwurf zu den Universitäten?

Prof. Maximilian Ruppert: Also Gegenentwurf ist an der Stelle vielleicht ein bisschen zu krass ausgedrückt. Ich kann mir das vorstellen, dass das ein Miteinander werden könnte, wenn man beide Seiten lässt und die Freiheit hat. Davon gehe ich einfach noch mal aus, dass noch eine Ambition da ist. Überall bei den jungen Menschen, bei den alten eben, dass man noch eine Liebe zur Freiheit hat. Das postuliere ich jetzt einfach mal Unter der Voraussetzung kann ich mir folgendes vorstellen: Dass viele Menschen, die eben noch nicht so die Orientierung gefunden haben oder sich vielleicht in späteren Jahren mal neu orientieren wollen, dass die zu uns in die Akademie der Denker kommen, sich da wohlfühlen, einen geschützten Ort zum Austoben finden, zum Kennenlernen, vor allem sich selbst. Um dann festzustellen, „will ich denn überhaupt studieren? Ist denn so eine akademische Laufbahn überhaupt das Richtige? Oder bin ich eher der Bastler?“ Und das ist doch auch in Ordnung.

Milena Preradovic: Erzählen Sie doch mal ein bisschen. Was ist diese Akademie der Denker? Das ist auf jeden Fall eine Online Akademie?

Prof. Maximilian Ruppert: Genau. Das ist zunächst mal alles online. Wir werden uns aber auch physisch treffen. Das ist uns auch wichtig. Und ich wünsche mir von Herzen, dass in einem Jahr spätestens auch hier in dem Akademie Haus unterrichtet wird, wo man sich wieder berühren kann und sieht und das so ist, wie sich das eben für Wissenschaften, für echte Wissenschaften gehört. Das Wort Akademie ist bewusst gewählt, da steckt sozusagen der Anspruch an der Wissenschaftlichkeit drin und wir sind nun mal immer so, hat man uns auch weltweit anerkannt, das Volk der Dichter und Denker gewesen und wir können es auch wieder werden, wir haben da eine Chance dazu. Und die Akademie der Denker, die will dazu einen Beitrag leisten im akademischen, wissenschaftlichen Bereich. Das ist mal unsere Mission. Und es geht nicht darum, dass wir hier die Wahrheit vermitteln. Die haben wir auch nicht. Also wenn einer sagt, er hat die Wahrheit, dann hat er überhaupt nicht begriffen, wie anti-wissenschaftlich seine Aussage ist. Was ist denn Wissenschaft? Das ist doch die Suche nach der Wahrheit und selbige wird man niemals finden. Das ist Wissenschaft. Wenn einer die Wahrheit gefunden hat oder auf gut bayrisch „Schlauheit mit Löffeln gefressen hat“, dann kann du eigentlich aufhören. Dann kannst du sagen daß, dass du die Wissenschaft aufgegeben hast. Die hast du dann an den Nagel gehängt.

Milena Preradovic: Aber das ist noch genau das, was jetzt passiert: „Folge der Wissenschaft. Wir hören auf die Wissenschaft“. Das ist doch das, was jetzt passiert.

Prof. Maximilian Ruppert: Das ist aber totaler Quatsch, das muss ich sagen. Wer so was nachplappert, der hat überhaupt nicht begriffen, was Wissenschaft wirklich ausmacht. Und dieses Nachplappern, es muss auch jetzt mal zu Ende sein. Es kann doch nicht sein, dass man fürs Nachplappern gute Noten kriegt und dann Titel. Das gibt es doch nicht. Deswegen gibt es bei uns bei der Akademie der Denker auch gar keinen Titel, kein Diplom, kein Bachelor, kein Master, nichts, was irgendwie staatlich anerkannt ist. Wahrscheinlich wird es so sein, dass man mit dem Zettel überhaupt nichts, den wir ausgeben, erst mal Irritationen hervorruft. Und dann sehe ich schon, wie der erste Absolvent oder die erste Absolventin sich bei einem großen Automobilisten bewirbt und sagt: „Ja, hier habe ich was“. Und dann heißt es:“Das ist aber irritierend.Und da sag ich:“ Ja, genau, hat Einstein auch schon gesagt“. Und dann gibt es die Diskussion. Am Schluss werden Sie die Dame oder den Herrn einstellen, weil Sie gar nicht anders können.

Milena Preradovic: Ganz kurz konkret Was erwartet denn einen Studenten, eine Studentin, der sich auf ihrer Akademie einschreibt?

Prof. Maximilian Ruppert: Also zunächst mal eine unglaubliche Breite an verschiedenen Fächern. Wir haben wöchentliche Vorlesungen aus den Bereichen Politik und Geisteswissenschaften, aus den Ingenieurwissenschaften selbstverständlich auch. Aber auch Medien, Medienrecht, PR und Journalismus, aber auch eine Vorlesung, die 14 tägig stattfindet zum Thema Philosophie der Musik. Gibt es regelmäßig jede Woche.

Milena Preradovic: Und wer sich anmeldet, kann alle Vorlesungen besuchen? Oder wie läuft das?

Prof. Maximilian Ruppert: Es ist wichtig. Das Wort „kann“ Frau Preradovic, das ist eine Steilvorlage, weil er kann oder sie kann, aber muss nicht und wird auch wahrscheinlich das nicht schaffen, das Angebot. Ich würde mal sagen, dass es diese 100 % Angebote sind nicht stemmbar für jemanden, der das wirklich auch reflektiert, noch mal in Ruhe auf sich wirken lassen kann. Ich schätze mal knapp 50 % wird man sich, die jungen Menschen „sich reinziehen“ können. Habe ich von meinen Kindern gelernt. Ich ziehe mir das rein und ich sage okay, früher hat man eine Vorlesung besucht, heute zieht man sich das rein. Na gut, also ich glaube, so die knapp die Hälfte wird man überhaupt schaffen können, das auch zu verkraften. Das ist aber auch genau das Ziel, dass man wirklich auch ich sage es jetzt mal so direkt, so einen jungen Menschen oder auch ältere sind nicht ausgeschlossen, die Sie vielleicht dadurch durch unser Studium generale jung fühlen möchten. Herzlich willkommen. Aber dass die sagen Wow, jetzt muss ich mich entscheiden, ich muss jetzt mal erst vielleicht überall reinschnuppern und dann muss ich mich mal finden. Da muss ich überlegen was macht mir denn Spaß? Und was ist denn das, wenn einem was Spaß macht? Ich glaube, das können wir beide auch bestätigen, können es jedem mitteilen. Wenn ich wenn mir was Spaß macht, dann weiß ich, da habe ich auch Talent. Und wenn ich Talent habe, macht es mehr Spaß. Das sind eindeutig eineiige Zwillinge, Talent und Spaß. Und das muss man aber erst mal entdecken.

Milena Preradovic: Und das ist es, so eine Art auch Orientierungshilfe für junge Leute?

Prof. Maximilian Ruppert: Genau das gibt Orientierung. Also im besten Fall wird es so sein, dass jemand weiß, okay, jetzt weiß ich, was mir Spaß macht, um das geht es. Und da habe ich natürlich auch Talent und dann kann es schon passieren, dass meinte ich ja mit vielleicht sogar eine Art Symbiose, auch zu den jetzigen Einrichtungen, dass man dann sagt, okay, jetzt, jetzt weiß ich, was ich will. Ich studiere jetzt Physik an der Technischen Universität oder so, das könnte jeder sein.

Milena Preradovic: Kann man sich noch anmelden jetzt fürs Sommersemester?

Prof. Maximilian Ruppert: Ja genau. Das Sommersemester startet mit der Auftaktwoche bereits nächste Woche am 25. April. Ich habe auch eine Vorlesung wieder „Welt der Ingenieure“ heißt die un die startet am 2. Mai, am Montag. Und wie gesagt, die erste Woche ist also unsere letzte Aprilwoche, die ist dann so mal schön zum Reingrooven und zum mentalen Ankommen gedacht, mit viel Informationsveranstaltungen, auch dem Start der ersten Ringvorlesung. Sie haben immer Montag und Mittwoch ist immer abendlich eine Ringvorlesung zu ganz wechselnden Themen und mit ganz verschiedenen Dozentinnen und Dozenten.

Milena Preradovic: Genau zu denen wollte ich auch noch kommen. Was sind das denn für Leute, die bei Ihnen lehren? Ich nehme an, freie Denker?

Prof. Maximilian Ruppert: Ich gehe davon aus, weil ansonsten würden die Damen und Herren nicht zu uns gefunden haben. Absolut richtig. Sie sind aber nicht nur selber freie Denker, sondern sie genießen das auch und haben Herzensfreude dabei. Wenn auch Studenten und Studenten mit ihren freien, revolutionären, queren Vorschlägen und Gedanken in den Vorlesungen unsere Dozenten damit konfrontieren und auf diesen Dialog, da freue ich mich und die Kolleginnen und Kollegen Dozenten, auch schon sehr darauf.

Milena Preradovic: Okay, also man kann sich auf Ihrer Seite anmelden. Die Akademie der Denker.de. Steht auch nachher unter dem Video in der Beschreibung. Da kann man sich dann anmelden für ein Studium Generale. Was kostet das übrigens genau?

Prof. Maximilian Ruppert: Wir haben verschiedene Sätze. Der normale Satzes ist 450 € pro Semester. Wenn aber jemand sagt okay, ich kann mir das nicht leisten, dann ist der reduzierte Satz 250 € pro Semester. Wenn jemand sagt, ich kann mir das auch nicht leisten, dann bitte einfach in dem Motivationsschreiben, das ist uns übrigens das Wichtigste. Die Noten schaun wir mal drüber, müssen wir ja, aber da schaun wir aber nicht gescheit hin. Ja, aber das Motivationsschreiben, das ist uns wichtig. Und wir werden es genau lesen und wertschätzen, reflektieren. Und zwar nicht jetzt ich alleine, um Gottes Willen, ich bin ja in einem großen oder einem schlagkräftigen Team, ja auch in dieser Akademie am Start. Und wenn jemand sagt, ich kann mir das gar nicht leisten, dann wird er bei uns definitiv nicht abgewiesen. Uns geht’s nicht darum, jetzt von den Menschen hier Geld raus zu sackeln. Wir machen das ja alles freiwillig. Es ist wirklich so, dass momentan Stand heute wir keinerlei Sponsoren haben, sondern das wirklich, also meine eigene Tasche, die Tasche meines Kompagnons finanziert das Ganze am Start. Und wir müssen natürlich die Kosten decken. Und zwar auch wichtig, dass die, dass die Infrastruktur wirklich auf guten Beinen steht. Und das muss man in professionelle Hände geben. Und dass sag ich ja, was nichts kostet, ist nichts wert. Das gehört sich einfach so! Also man kann mit uns über alles reden, keiner wird abgewiesen. Einziger Punkt vielleicht noch wichtig, man muss schon so eine Matura, wird man man in Österreich sagen, oder eine Berufs- oder Oberschule, jetzt also irgendwas nachweisen, dass das schon auch eine Hochschulzugangsberechtigung bewirken würde, das ist uns schon wichtig. Wir haben da nämlich schon hohes akademisches Niveau und wir haben, was ich eingangs warten werd, doziert da. Es gibt schon Professoren, Doktoren, es gibt aber auch Leute, die jetzt keinen Titel hinterher gejagt haben, sondern aber mit Herzblut und mit Expertise eben ihre Fachgebiet vertreten. Das ist ganz kunterbunt gemischt. Wahrscheinlich haben Sie es richtig ausgedrückt. Alles sind es wahrscheinlich Leute, die das freie Denken lieben.

Milena Preradovic: Super spannend Prof Ruppert. Vielen Dank für diesen Exkurs im freien Denken. Danke, daß Sie da waren. Toi, toi, toi für die Akademie.

Prof. Maximilian Ruppert: Vielen Dank auch. Ja.

Milena Preradovic: Tja, Leute, vielleicht ist das der Ausweg. Alternative Akademien und Schulen, alternative Lernmöglichkeiten, neue Wege, Meinungsfreiheit zu etablieren, wenn auch erstmal nur im geschlossenen Raum. Oder aber es stehen Studenten und Professoren geschlossen auf für freies Denken an freien Universitäten. Wir werden sehen, wie es weitergeht. Ich wünsch euch eine gute Zeit. Bis bald.

Interview with Prof. Maximilian Ruppert (english)

Milena Preradovic: In the last two years, we have learned that anyone in an important position who represents a different corona opinion than the one that applies quickly comes under pressure and, in case of doubt, is also out of a job. Universities are no exception. Of all places, where science is supposed to emerge from discourse, discourse no longer seems to be very desirable. In Leipzig, a doctor’s teaching license was revoked because he did not want to vaccinate. In Vienna, the medical university expelled the critical physician Professor Sönnichsen, to name just two. If dissenting opinions are no longer valid at universities, what does that mean for free research, free teaching and free thinking? My guest has made relevant experiences in this regard and founded the Academy of Thinkers. Now with point Preradovic. Hello, Professor Dr. Maximilian Ruppert.

Prof. Maximilian Ruppert: Hello, Ms. Preradovic.

Milena Preradovic: Let me introduce you briefly. You are a graduate engineer and professor of industrial engineering at Ingolstadt University of Technology. You studied in Munich and earned your doctorate at the University of the German Armed Forces. You also taught in Munich. You also worked in industry and managed the company CSI Entwicklungs-Technik as an entrepreneur for twelve years. Now you have co-founded the Academy of Thinkers with the aim of inspiring people to think for themselves. Before we talk about your academy, you said in the lecture hall at the start of your winter semester now in Ingolstadt that you wouldn’t accept students being discriminated against because of their status. Beating up on a minority is indecent, you said. There is also a video of this on YouTube. How did the university react?

Prof. Maximilian Ruppert: Yes, first of all, the university consists of my students first and foremost, that’s who I’m here for. But it also consists of colleagues and an authority in the background. And the difference can only be underlined, as I have now also presented, that there is always different evidence in industrial engineering, stakeholders. First of all, there was yes that a reaction of the students, as we say, before. I made this statement, that’s right, but it didn’t come from me alone, it was just a pain that my students made known to me. So I would say that they were really in panic, in turmoil, they were desperate, I received calls, I also received visits at the institute and I received many emails where I felt this desperation. And that’s why I also said once again quite emphatically that, from my point of view, this must always remain a free decision. And I also said, there is also a recording about this, which went somewhat viral on YouTube, relatively, where I also said again that many decisions that are really important in life, also in industry, you will notice as an industrial engineer later, are demonstrably made from the gut and it is therefore I always say, it’s not so bad if you listen a bit to your gut. That is also my personal experience and my decision to say so. It was definitely made on the basis of my gut feeling. I had a good gut feeling about expressing myself in this way. And I still have a good gut feeling about everything that happened afterwards.

Milena Preradovic: Well, the question was, of course, what happened afterwards?

Prof. Maximilian Ruppert: Exactly. There was then another action where we were asked as a study program unfortunately at that time I was still one for industrial engineering, that we recommend the Johnson vaccine as a revenge senate for the foreign students. Especially the ones that are not from Europe, because they would only need one chap and then they would become sort of free and they could study with us. And I did not join that campaign. I wrote a nice mail to a small mailing list, which was then distributed quite widely. Obviously, where I said, I’m just an engineer. You introduced me as an engineer, scientist, that’s what I am, I stand by that, I can say something about that, but I’m ten, I’m out, I just don’t know myself well enough to be able to make a recommendation. I also don’t want to be put in the responsibility of recommending a drug here. Those were the two things and then I got a phone call and a few days later, or it was a phone call. And in this phone call I was then told that I was supposedly an opponent of vaccination or even still unvaccinated. End of quote And that’s why they don’t like to see me in the college anymore. Most of all, I was not supposed to come to the faculty council in presence anymore. I didn’t do that anymore even then because if I get disinvited, I’m not that rude and then I go in anyway.

Milena Preradovic: That means that now, even though you are a full professor there, you are not allowed to teach in the lecture hall anymore?

Prof. Maximilian Ruppert: No, so I’m already allowed to teach, I’m allowed to do that. So, I haven’t heard anything to the contrary until today. It’s just that at that time the wish arose that I, as someone who was supposedly still unvaccinated, should not appear in the presence of the faculty council. So, that was the premise, and I also complied with that in a very well-behaved way.

Milena Preradovic: You said earlier, when you were a study program director, you are you now no longer one and does that have to do with these incidents?

Prof. Maximilian Ruppert: Well, I can answer the first question with a yes. I am no longer a study program director, removed with immediate effect by e-mail on January 12 of this year.

Milena Preradovic: With the reason?

Prof. Maximilian Ruppert: The reason is quite official That can be done if the trust relationship is disturbed. But I don’t know any more. I haven’t had a conversation yet, neither from the dean nor from the university management on this topic. I don’t know the real background. The second part of your question I can only assume that there might be a connection. However, this is conjecture on my part and a free expression of opinion that I am making known here.

Milena Preradovic: But you already have the impression that criticism of the Corona measures or the Corona policy is not necessarily welcome at your university?

Prof. Maximilian Ruppert: Well, I didn’t criticize anything. I just expressed my opinion and said that the free decision is important, that we have no criticism of measures.

Milena Preradovic: That is also not really desired. That’s what I’m trying to get at.

Prof. Maximilian Ruppert: Free speech is possible, but it is then not desired if it does not comply with the guidelines. Exactly.

Milena Preradovic: Is your university an isolated case?

Prof. Maximilian Ruppert: I have to say, I am perhaps quite clearly said, I am very grateful that this has happened, because since the eight October, where just this phone call was, I have then become active. Some say I woke up. I don’t know, I wasn’t asleep before. It’s not like that now either. But I did become active, I networked even more than usual. I have also been well networked, know very many from the universities, from my own university, from others. And the stories are piling up. And they are sometimes really so that I have to ask 2,3,4 times, because at first I can not believe what is happening to yes to consequences of free speech. Let’s put it this way: It is really partly hanebüchen.

Milena Preradovic: Does that mean that colleagues, i.e. other professors at other universities, have also suffered the same fate as you?

Prof. Maximilian Ruppert: Quite similar. So the stories are piling up. Not a week goes by where I don’t hear a story like that. And yes, that’s the way it is, and that’s the only way it can be.

Milena Preradovic: Was it the case before Corona that you were not allowed to have a different opinion on certain topics?

Prof. Maximilian Ruppert: Well, you are definitely allowed to dissent.

Milena Preradovic: Of course you can. You just have to bear the consequences.

Prof. Maximilian Ruppert: Bear them. That’s logical. We are in the freest country that ever existed, here on earth or on the spot where we are now. But there are consequences. Sure, and the consequences are getting nastier and nastier, more and more brutal. My impression is, and it is actually getting stronger and stronger, not only since Corona. It was already like that before, you can’t really keep quiet about certain topics anymore. For example, there is a situation where someone sits at the table and looks at everyone very loudly and says, „We need immigration. And then he looks like this, and then you have to make sure that you’re maybe eating something or drinking something and are distracted. Because if you then don’t clap quasi actively and „yes, we need and without them our country is broken“. And so on. Then you are already suspicious. That is my impression. But as I said, that’s a feeling of mine. Again, a gut feeling that I express here. But when I tell someone this in a low whisper, because it’s no longer really good out loud, it doesn’t go down so well, then I actually always hear in nine out of ten cases, „Yes, damn it, you’re right, I feel the same way at my university, at my institution, in my company. No matter where you listen, that’s really actually how it is, so that’s how it’s perceived. I’m not alone in that.

Milena Preradovic: Since when has that been the case? I’ve always thought that universities were the stronghold of free thought and free teaching and research. I’m probably naive in that respect. Since when has that no longer been the case?

Prof. Maximilian Ruppert: Ms. Preradovic, I can’t pin it down to a date. It’s incredibly difficult to say now that there was this prelude or this, this event and then suddenly it was like this. It happened little by little. It’s also a kind of spiral that goes down, which expresses this free expression of opinion or the consequences of the same. And I notice that people look at you stupid if you say something weird. Maybe that was the case 20 or 30 years ago, but there were no consequences. Then, in the next step, you might have let it go, out of shame, to say anything that comes across as weird. Then less was said, which arrives obliquely, I encapsulate it times in such a way yes. As a result, the compliant voices became louder and louder. As they became louder and louder, fewer and fewer dared to speak out again. And in the meantime, it’s already the case that certain people don’t show up at certain places at all anymore, don’t go there at all. They’re simply not there anymore, because they say: „I’m saying the wrong thing anyway“ or „I don’t even want to listen to this total nonsense that you’re somehow given there. That’s not what I mean by these Corona measures. And that’s actually to many topics, actually to almost all of them, that go a little bit outside of pure professionalism, at the technical facility especially.

Milena Preradovic: Do you have the impression that universities follow politics, government politics?

Prof. Maximilian Ruppert: Yes, but 100% for God’s sake! After all, we are a government institution. Partly, I have the feeling that the further down this goes, the more they add another 20 %. I don’t know. I haven’t seen any emails from the State Ministry, but I get to see the next level, so to speak, from the university management. And then the next level down, from the dean’s office and then from the colleagues. And I don’t have the feeling that this is similar to a photocopier, where you put a copy on it and then put what you copied back on it, and it gets weaker and weaker, more and more watery, but it’s actually exactly the opposite. I have the feeling that everyone wants to be in anticipatory obedience, so to speak, and show that they have understood what is given there and then dutifully implement it. I have nothing against a sense of duty. But in the end it leads to the fact that it doesn’t matter what is given, there is always another 10%, 20% added on top and the result is fatal. A student told me that a professor in the lecture hall shouted „Get yourselves vaccinated, damn it“. And then it was reported to me, where I then said: „Okay, but that’s not so that it occurs to him of his own accord“. He’s probably scared to death of catching the disease himself. It’s perfectly okay for someone to overreact out of fear. But it’s also a cascade of chain of a power behind it that leads to that, that fuels something like that. And that is now, what I have overheard, now not a colleague who, I say, is otherwise very loud. Many of those who are now or those who were not really noticed at all, you think about it, there are also those who are now really loud and strong and powerful or have been empowered by this cascade of power, which is multiplied more and more from the top down. That’s actually the impression that didn’t grow on my own, but that is reflected to me by colleagues, especially from universities.

Milena Preradovic: Now students whose only crime was not getting vaccinated. In the fall, they were barred from attending classes at many universities and then had to hear from many a rector that they should reconsider whether they belong at a university at all. And there was a lot of applause for that, also on the net, on Twitter, from other professors, etc.. What kind of world of thought is revealed there?

Prof. Maximilian Ruppert: Yes, it is simply a creeping, increasingly dominant obedience to authority. My impression is that when I hear something like that, and this is not the first time I’ve heard something like that, it hasn’t happened at my university, at least I haven’t heard anything about it, but it has certainly been reflected to me at other institutions. And I already have the feeling that an obedience to authority is being created here, whether this is done consciously or unconsciously. I couldn’t care less. The result is fatal and I realize that. One must function and that from childhood, it is then everyone at the university even further also. One has the task to function. Don’t think for yourself, don’t think in any way, I almost said lateral thinking. That’s a dirty word today. In the past, a large Bavarian automobile company put up posters saying „lateral thinkers wanted. You don’t want to hear about that anymore. Yes.

Milena Preradovic: Who was that? BMW or what?

Prof. Maximilian Ruppert: And all the suppliers and so on in the industry are also doing the campaign. And behind their backs, the employees complain and say „This is unbearable“, you can’t step out of line at all anymore, I say so. That is the result. This has nothing to do with the university alone. But as you mentioned earlier, I am fully convinced that the university should be the protected space. And that’s why university professors or university lecturers are actually civil servants, because this civil service protects you from being dependent on industrial money, from being independent, from being able to express your opinion freely, from being able to, in plain German, to throw one’s weight around. Perhaps rashly, not yet proven. In science, this is called setting up a hypothesis and then it needs a protected space for it, because every hypothesis is not yet tested at the beginning and how did Albert Einstein, you can’t put it better, how did he say it? If there is not a scandal at the beginning of an idea and it is ultimately badmouthed, then it will never become an innovation.

Prof. Maximilian Ruppert: Yes, and he’s damn right about that. And I’m worried that at just technical universities and colleges like him, we won’t even get to innovation anymore if we continue like this. Because I’ve never seen, please tell me a technical achievement, a social achievement, a philosophy, a new way of thinking that has come about by conforming and marching in lockstep exactly what you’re given, this lockstep. It has always been the opposite. One violates the same step, one disturbs the same beat, one makes a new melody, to speak in a nation of musicians, poets and thinkers. You make something new and everyone says „Boah, what’s that for a Schmarren?“ one would say perhaps in Austria. Or a Schmäh in Vienna. Greetings to Vienna. But at the beginning it causes irritation at the very least. And that’s what I always say, that’s what I’ve also said in my almost twelve years as a managing director in medium-sized companies and in technical development: „Don’t give up when the customer, when you yourself are unsure,“ when your colleague says „Wow, what’s that? That’s really weird, then keep at it, then this could really become something great“.
Milena Preradovic: Just such a horse with a motor. What a nonsense. Was once incredible, or the earth is round….

Prof. Maximilian Ruppert: I’m an engineer. The word engine is in there. Engine, if you think about it. Karl Benz. He had two things. He was crazy, I have to say, in the best sense of the word. And he had his wife, Bertha, who probably always said to the neighbor, „My Karli, he’s just spinning and he’s just spinning a bit and crashing loudly, but let him keep on spinning, he’ll make something clever out of it. And she has had the courage, climbed on the thing and went off, he said: „wow that works! So today he wouldn’t have a chance with the Cancel Culture, if you say that in new Bavarian, he wouldn’t have a chance. But he broke every law. Karl Benz broke every law. He probably would have broken some, I don’t know, Corona rules, so that he could go outside somewhere and continue to work on his strange piston, which moves vertically by explosion, such a lunatic, he blows up something and moves like this and then he wants to drive in that direction. How crazy is this idea? And now we are going by car.

Milena Preradovic: So can you generally say that innovations never come from conformists, but actually always from non-conformists?

Prof. Maximilian Ruppert: Yes. I also have a lecture in the Master’s course at the TH. And it’s about innovation management. And my question is always, I would like to have a homework assignment, the master’s students already look at that. Why does he give me a homework assignment? We’re not in school, I’ll do it anyway. But you know, I make the right jokes and say: „Until the next lesson, I want at least one innovation from everyone that has really technically improved the world, where you have done exactly what was specified. And then I ask the next hour: „and does anyone have a contribution?“, then they all look at me, I say: „yes! homework completed. I don’t have one either, I don’t know anything“. To this day, no one can tell me, is there any technical achievement at all, where you did what was predefined? No, the opposite is the case. We need that again. We need a climate where people say, I do it differently, simply because I want to do it differently.

Milena Preradovic: Exactly. And professors at universities who also do research are actually the right ones for that. As you just said, they are civil servants, and that should also serve to protect them. But now the question arises – third-party funding at universities is often discussed. How independent can you still do research at a university today? What is it like?

Prof. Maximilian Ruppert: Well, I won’t allow myself to make a comprehensive judgment, because I don’t do research at the university, but I can only say from my own experience before, Oh, that was a bit long ago, about 25 years ago, when I also did research at the university, and that was also a third-party funded project, and research was definitely possible there. As you said at the beginning, when you introduced me, it was at the Bundeswehr University and there were also really professional discussions that were sometimes loud and that was also desired, that was also okay. So I was allowed to experience research. It already worked, the third-party funding, the client, who also did research. That was, of course, a huge advantage as a physician, i.e. he was also interested in the subject matter and was open to results. So I perceived that the result was open and he said: „Well, you’d better do the basics again for a year, we want to know that well-founded and try yourself out in the area. Try out this software, there is something new on the market“. But then I say: „But that’s expensive again“.

Prof. Maximilian Ruppert: „Never mind, but we still need to know that. And now you present in Tel Aviv, then you present in Berlin Strausberg,“ then I have in Thessaloniki, in Greece. I say, „Wow, isn’t that too expensive?“ Because I grew up in a frugal household, and as a student I always had to turn over every penny and earn my own food. And then he said, „No, go there, go out in public, discuss it, knock one out,“ and I said, „I’m still unsure. I don’t know at all whether all this is still so right, I haven’t really explored it yet“. At that time, I was not yet so self-confident and sure of myself, but I somehow felt that my university at that time had given me this leap of faith and this safe space, not only the location, but overall a research space, no matter where it took place. And I’m still grateful for that today. And when I tell people that, colleagues from universities often look at me and say, „We only do contract research now, the result is known. We have to confirm that“. So that’s how it’s reflected to me.

Milena Preradovic: Really? So someone comes and says, „Listen, this is the result. Here you have the money and now you prove it to me“?

Prof. Maximilian Ruppert: Yes, in principle, that’s exactly how it works. It really is like that. I know cases where it’s like that. I can’t say now that it’s generally like that globally, everywhere, I can’t imagine that, but how can I say it, I just know more and more people now, also through the new academy, who tell me the same thing and say they said in German, I’ll just quote: „I’m fed up, Max, I’m quitting now, it’s just too stupid for me. I have a different approach.“ And then it’s: „Well, you’d better look there then, that’s not what we want“. A colleague of mine, for example, I’ve heard him question the topic of electromobility years ago. He simply said: Is it really that sustainable? Isn’t it more harmful to the environment according to the current state of knowledge? His questions alone led to criticism. That’s okay, criticism is good, but you noticed that he was actually left alone relatively quickly. Nevertheless, he continued his research and really proved that these electric cars are real environmental polluters as things stand today. That doesn’t mean that it will stay that way. But if you don’t bring something bad into the clearing now, so that it has a chance to become good later, then it will remain bad. And with electromobility, we’re all seeing that it’s not sustainable.

Prof. Maximilian Ruppert: Rare earths are used, and a lot of the process chain is made too early. I don’t want to talk about child labor. That is a completely different issue. But also the recycling of these things, the sustainability of the batteries, these are all „for the engineer, he’s not to be sworn at“. All solvable tasks. We engineers can get to grips with them. But we also have to be politically incorrect and put this stuff on the table and say, „At the moment, these are dirty machines, it’s impossible. We can’t even get the infrastructure right now. We have to. Do something.“ But the feeling is that if someone questions something like that, that’s, maybe they’ll soon say electromobility deniers. The word „denier“ is heard in all topics by now. And that’s something that really annoys me about everything. For example, one of our lecturers in the new academy, the Academy of Thinkers, is someone you accuse of being a climate denier. So when I look out of the window, I see a climate, that is, the weather over a longer period of time. So I can not deny the climate, he also makes no man. I don’t know any climate denier, but it is the club with which quasi every research approach is immediately beaten to death. And he is now giving a series of lectures on the physics of the climate.

Milena Preradovic: Hm, okay. But that sounds a bit like ideology beats science in the meantime?

Prof. Maximilian Ruppert: In the meantime, it’s turning over again. Ha! Ha! Ha! Ha! Science beats ideology. That’s the trend now, I say, our motto.

Milena Preradovic: That’s exactly where we’re talking about the new academy now. The academy of thinkers. The goal is a community that seeks knowledge and finds a protected place where the spirit of freedom is at work. Do I understand that correctly? Is this a counter-design to the universities?

Prof. Maximilian Ruppert: So counter-design is perhaps a bit too crass a term at this point. I can imagine that this could become a cooperation, if both sides are allowed and have the freedom. I simply assume once again that there is still ambition. Young people everywhere, old people everywhere, still have a love of freedom. I’ll just postulate that now. On that condition, I can imagine the following: That many people who have not yet found their bearings or perhaps want to reorient themselves in later years, come to us at the Academy of Thinkers, feel comfortable there, find a protected place to let off steam, to get to know each other, especially themselves. And then they find out, „Do I want to study at all? Is an academic career really the right thing for me? Or am I more of a hobbyist?“ And that’s okay, too.

Milena Preradovic: Tell us a little bit. What is this academy of thinkers? It’s definitely an online academy?

Prof. Maximilian Ruppert: Exactly. It’s all online to begin with. But we will also meet physically. That is also important to us. And I sincerely hope that in a year’s time, at the latest, we will also be teaching here in the Academy House, where we can touch and see each other again, and that this will be the way it should be for science, for real science. The word „academy“ was chosen deliberately, because it implies, so to speak, the claim to scientificity, and we have always been the people of poets and thinkers, as we have been recognized around the world, and we can become so again, we have a chance to do so. And the Academy of Thinkers wants to make a contribution to this in the academic, scientific field. That is our mission. And it’s not about conveying the truth here. We don’t have that either. So if someone says he has the truth, then he has not understood at all how anti-scientific his statement is. What is science? That is the search for the truth and the same will never be found. That is science. If one has found the truth or in good Bavarian „cleverness with spoons has eaten“, then you can actually stop. Then you can say that you have given up science. You have then hung it on the nail.

Milena Preradovic: But that is still exactly what is happening now: „Follow the science. We listen to the science.“ That’s what’s happening now, isn’t it?

Prof. Maximilian Ruppert: But that’s total nonsense, I have to say. Anyone who parrots this kind of thing has not understood at all what science is really about. And this parroting must come to an end. You can’t get good grades and then titles for parroting science. That doesn’t exist. That’s why we don’t have any titles at the Academy of Thinkers, no diploma, no bachelor’s degree, no master’s degree, nothing that is recognized by the state in any way. It will probably be the case that nothing at all that we hand out will first cause irritation. And then I can already see the first graduate applying to a large automotive company and saying, „Yes, here I have something“. And then they say, „But that’s irritating,“ and I say, „Yes, that’s exactly what Einstein said. And then there is the discussion. In the end, you will hire the lady or the gentleman because you can’t do otherwise.

Milena Preradovic: Very briefly, what can a student expect who enrolls at your academy?

Prof. Maximilian Ruppert: Well, first of all, an incredible breadth of different subjects. We have weekly lectures in the fields of politics and the humanities, as well as engineering, of course. But also media, media law, PR and journalism, but also a lecture that takes place every 14 days on the subject of the philosophy of music. There are regular lectures every week.

Milena Preradovic: And whoever registers can attend all lectures? Or how does that work?

Prof. Maximilian Ruppert: It’s important. The word „can“ Ms. Preradovic, that’s a teaser because he can or she can, but doesn’t have to and probably won’t be able to do that, the offer. I would say that it is these 100% offers are not stemmbar for someone who can really also reflect, again calmly on himself. I guess just under 50% will be able to „pull in“ the young people. I learned that from my children. I pull myself in and I say okay, in the past you attended a lecture, today you pull yourself in. All right, so I think you’ll be able to cope with just under half of it. But that is also exactly the goal, that one really also I say it now times so directly, so a young person or also older are not excluded, which you would like to feel perhaps thereby by our study generale young. Cordially welcome. But that they say wow, now I have to decide, I have to get a taste of everything and then I have to find myself. I have to think about what I enjoy doing. And what is it when you enjoy something? I think we can both confirm that, we can tell everyone. When I have fun doing something, then I know I have talent. And when I have talent, it’s more fun. They are clearly identical twins, talent and fun. And you have to discover that first.

Milena Preradovic: And that’s it, a kind of guidance for young people?

Prof. Maximilian Ruppert: That’s exactly what gives orientation. So in the best case, it will be so that someone knows, okay, now I know what I enjoy, that’s what it’s all about. And of course I also have talent and then it can happen, that’s what I meant by maybe even a kind of symbiosis, also with the current institutions, that people then say, okay, now I know what I want. I’m now studying physics at the Technical University or something, that could be anyone.

Milena Preradovic: Is it still possible to register now for the summer semester?

Prof. Maximilian Ruppert: Yes, exactly. The summer semester starts with the kick-off week already next week on April 25. I also have a lecture called „World of Engineers“ which starts on May 2, on Monday. And as I said, the first week is our last week in April, which is meant to be a nice time to groove in and mentally arrive, with lots of information events, including the start of the first lecture series. You always have a lecture series on Monday and Wednesday evenings on very different topics and with very different lecturers.

Milena Preradovic: That’s exactly who I wanted to come to. What kind of people do you have teaching? I assume free thinkers?

Prof. Maximilian Ruppert: I assume so, because otherwise the ladies and gentlemen would not have found their way to us. Absolutely right. But they are not only free thinkers themselves, but they also enjoy it and have heartfelt joy in it. When students also confront our lecturers with their free, revolutionary, lateral proposals and thoughts in the lectures and look forward to this dialogue, then I and the colleagues lecturers, also look forward to it very much.

Milena Preradovic: Okay, so you can register on your site. The academy of the thinkers.de. It’s also under the video in the description. There you can register for a Studium Generale. How much does that cost, by the way?

Prof. Maximilian Ruppert: We have different rates. The normal rate is 450 € per semester. But if someone says okay, I can’t afford that, then the reduced rate is €250 per semester. If someone says I can’t afford that either, then please just put it in the motivation letter, by the way, that’s the most important thing for us. We’ll look at the grades, we have to, but we don’t really look at them. Yes, but the letter of motivation is important to us. And we will read it carefully and value it, reflect on it. And not just me alone, for God’s sake, I’m part of a large or powerful team, yes, also in this academy at the start. And if someone says that I can’t afford it, then they definitely won’t be turned away. For us, it’s not about taking money out of people’s pockets. We do it all voluntarily. It’s really the case that at the moment we don’t have any sponsors, but that really, my own pocket, my partner’s pocket finances the whole thing at the start. And of course we have to cover the costs. And it’s also important that the, that the infrastructure is really on a good footing. And you have to put that in professional hands. And that’s what I say, what costs nothing is worth nothing. That’s just the way it should be! So you can talk to us about anything, no one is turned away. The only point that is perhaps still important is that you have to have a Matura, as they say in Austria, or a vocational school or high school, so you have to be able to prove that you have a university entrance qualification, which is important to us. We have there namely already high academic level and we have, what I will wait at the beginning, doziert there. There are professors, doctors, but there are also people who have not chased after a title, but who represent their field with passion and expertise. It’s a very diverse mix. You probably put it correctly. All of them are probably people who love free thinking.

Milena Preradovic: Super exciting, Prof. Ruppert. Thank you very much for this digression in free thinking. Thank you for being there. Toi, toi, toi for the academy.

Prof Maximilian Ruppert: Thank you very much as well. Yes.

Milena Preradovic: Well, guys, maybe this is the way out. Alternative academies and schools, alternative ways of learning, new ways to establish freedom of expression, even if only in a closed space for now. Or maybe students and professors will stand up united for free thought at free universities. We will see how it goes on. Have a good time. See you soon.

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1 Kommentar

  1. Froese Peter

    Liebe Milena,
    Wieder ein sehr gutes Video mit einem interessanten Gast.
    Solche „ Querdenker“ brauchen wir für unsere Zukunft.
    Hoffentlich wird die Akademie ein voller Erfolg.
    Wir brauchen wieder Wissenschaftler , wie der Professor Sie beschrieben hat.
    Grüße aus Ostholstein

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