ARD und ZDF zerschlagen? – mit Tom Bohn

28. Nov 202419 Kommentare

Neutral berichten und alle relevanten Meinungen abbilden? Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland tut genau das Gegenteil seines Auftrags. ARD und ZDF agieren politisch einseitig und verweigern den echten Diskurs. Meinungsvielfalt findet nicht statt, Andersdenkende werden diffamiert. Der Tatort-Regisseur und Journalist Tom Bohn ist ein Kind der Öffentlich-Rechtlichen. Und kritisiert die Entwicklung harsch. Aufgeben will er den ÖRR allerdings nicht…reformieren schon. Ein Streitgespräch über den teuersten Staatsfunk der Welt.

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Ich würde mich freuen, wenn ihr meine unabhängige journalistische Arbeit unterstützen würdet, damit ich auch in Zukunft weitermachen kann. Vielen Dank!

Ich möchte mich auch ganz herzlich bei allen bedanken, die mich bereits unterstützen.

Milena Preradovic

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19 Kommentare

  1. Mondenschein

    Hallo Frau Preradovic,

    vielen Dank für das Interview.
    Nicht ganz so „brav“, wie sonst allermeist, sondern das Aufeinandertreffen zweier Sichten.
    Das finde ich gut.

    Für mich ist Herr Bohn relativ unkritisch, aber trotzdem jemand, der „etwas zu sagen hat“, zumindest mit Einschränkungen.

    Auch wir „Systemkritischen“ müssen es aushalten, dass es andere Positionen gibt, denn das ist es ja, was wir von den anderen für uns einfordern….
    Wenn es anders herum wäre: würden wir die anderen dann auch ausgrenzen, wie wir es gerade selbst erleben?
    Wäre das dann besser? – Weil wir ja „recht“ haben?

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  2. Antonia

    Vielen Dank für Ihre Interviews, Frau Preradovic – im Speziellen auch für Ihren Mut, kluge und wesentliche Fragen zu stellen und nicht locker zu lassen, auch wenn der Interviewpartner, wie hier Tom Bohn, im Slalom spricht und im Grunde genommen nicht wirklich Stellung beziehen will, weil er seine eigene Haut retten will. Musste jetzt nach der Hälft mal unterbrechen, weil ich sein Gedruckse und seine Rechtfertigungen und Beschönigungen unerträglich finde. Abgesehen davon finde ich es auch ziemlich unmöglich, wie oft er Ihnen ins Wort fällt.
    Im eigentlichen untermauert er genau die traurige Tatsache, dass man sich ja nicht zu weit aus dem Fenster lehnen soll, wenn man seine gut installierten Aufträge und Beziehungen erhalten will.
    Danke für Ihre Arbeit!!

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  3. Markus

    „Milena at her best“ würde ich sagen! Danke für diese kontroverse Diskussion. Georg Restle hat übrigens keine gefestigte Meinung, sondern plabbert das nach, was er soll. Beim Thema Ukraine existieren entsprehende Belege, 2014 und heuer. Unterschiedlicher geht es kaum.
    Und was die Impferei betrifft: War es kein Druck der ARD, dass alle Schaupieler beim Tatort geimpft sein mussten?
    Danke jedenfalls für dieses wertvolle Interview! Unterstützung folgt auf jeden Fall!

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  4. Harry

    Ich liebe Ihre Interviews. Hier allerdings hat mir die kognitive Dissonanz des Herrn Bohn und seine Fähigkeit, sich in jedem Satz selbst zu widersprechen fast körperliche Schmerzen zugefügt und ich musste abschalten.

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    • Markus

      Für sein Abhängigkeitsverhältnis zur ARD war er doch schon sehr mutig 😉 Man muss halt alles in Relation sehen. Aber ich kann diese Schmerzen ausgehend von Herrn Bohn durchaus nachvollziehen 🙂 Brilliant, wie sich Milena immer wieder dagegen gestellt hat. Für mich eines ihrer besten Interviews

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  5. Bernhard Meyer

    Habe nach der Hälfte abgeschaltet, weil dieser Herr Bohn als Vollmatscho die Diskussionsleitung übernommen und Milena dauernd unterbrochen hat. Als Alpha-Männchen wollte er ihre Argumente und Fragen gar nicht hören.

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    • Lutz Pietrusky

      Danke für das prägnante Beispiel zum Opportunismus bzw. wie Ausblenden funktioniert. ÖRR  soll (wie Bildung) Pluralismus bieten und die Ausbildung des mündigen Bürgers (Souverän) ermöglichen. Wenn der Mythos der „4. Gewalt“ ernst genommen würde, soll er Kontrolle über Regierung und Mächtige bieten. Nichts davon darf er momentan realisieren – er wird mißbraucht. 
      Doch, schon vor 30 Jahren wurde Kritisches oft erst gegen Mitternacht gesendet, Talkrunden waren zunehmend unfair (Massaker an Eva Herman sind Beispielhaft). Massenverdummung war offenbar geplant. Trotzdem halte ich ÖRR für demokratisch erforderlich, wenn er Wort hält und nicht etwa AGENDEN durchpeitscht. Denn, was haben z.B. finanzabhängiger Fußball, politisch mißbrauchter Song Contest, verkürzte bzw. zusammenhanglose Historie, Pharma-Lobbyimus, NATO- Werbung, Kriegstreiberei und Tatortphantasien im ÖRR zu suchen? – NICHTS.
      Dieses Statement gibt Orientierung: „Wie sichern wir PLURALISMUS, ohne dass der erhobene Zeigefinger mit schwingt?“ (Michael MEYEN)

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    • Mondenschein

      Finde ich nicht.
      Tatsächlich konnte man hier und da zu der Ansicht gelangen, dass er der Interviewer ist.
      Aber Frau P. hat die Oberhand behalten.

      Aber es war kontrovers, beide haben manches Einsehen und „Zurückrudern“ müssen.

      Auch wenn ich seine Meinung für „weichgespült“ halte, so müssen wir doch erkennen, dass es eben unterschiedliche Positionen gibt.

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  6. Siegfried Hille

    Offensichtlich hat Tom Bohn eine recht emotionale Bindung zum ÖRR, deshalb kann er sich so schwer vorurteilsfrei durch einige Themen bewegen. Das ging mir bis Ende 2021 auch so. Vermutlich ist dieses Beharren auf manchen Standpunkten wichtig für die eigene Identität. Ansonsten, spannende Sendung mit echter Diskussion, vielen Dank!

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    • Mondenschein

      Aber natürlich ist das wichtig für die Identität.
      Das geht uns allen so.

      Erst mit weiteren Erkenntnissen wandelt sich unser Selbstverständnis.

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      • Dr. Mathias Babel

        Gerade diese Aussage von Herrn Hille hat mich geradezu begeistert:
        „Beharren auf manchen Standpunkten wichtig für die eigene Identität“.
        Exakt das ist für mich eine großartige Definition von „kognitiver Dissonanz“ – unter der Herr Bohn massiv leidet.

        Kern für mich: Meinung ist grundsätzlich weder Aufgabe des ÖRR im Speziellen noch des Journalismus‘ im Allgemeinen. Sondern Vermittlung von Fakten (zur nachfolgend eigenen Meinungsbildung). Schon als Jugendlicher haben mich diese Tagesthemen-Kommentare irritiert, und ich fand sie affig. Warum wollte mir dort jemand die Welt erklären oder das, was ich denken soll??!
        Bestes Beispiel hier: „Zu Klima und CO2 soll jeder seine Meinung haben.“ Wieso das?!? Gerade hier liegen sämtliche Fakten ebenso klar auf dem Tisch wie zu „Corona“.

        Fazit: Dieses MSM-Gesubbel ist und bleibt für mich unerträglich.

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  7. Michael Freytag

    Das Problem des ÖRR hängt mit der Finanzierung zusammen. Damit haben wir das Problem schon mal erkannt. Wer zahlt bestimmt: Ganz einfach. So funktioniert es. Jetzt bestimmt die Politik, wer das Geld bekommt. Sie zieht es vom Bürger ein und verteilt es nach Gutdünken. Also senden die Medien, was die Politik hören will. Idealerweise bestimmen es aber die Bürger. D.h. die Bürger müssen darüber entscheiden können, wer ihre Gebühren bekommt. So wie Leser am Zeitungskiosik. Die eine Zeitung wird gekauft. Die andere weniger. Das wäre demokratisch. Dann werden die Sender auch das senden, was die Leute hören wollen. Privatisieren ist auch suboptimal. Dann wird alles nur noch über Werbung finanziert. Und wer zahlt bestimmt wieder: Dann sind es finanzstarke Konzerne im Hintergrund, die entscheiden wo sie ihre Werbung schalten. Auch wenn wir uns alle gerne die GEZ Gebühren sparen möchten: Qualititive hochwertige Information hat einen Preis und darf (muss) auch etwas kosten.

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  8. Dr. Rolf Lindner

    Gülle in Hülle und Fülle

    Da schweben sie im Weltenraum,
    vier kühne Astronauten,
    Deutschland medial kennt man sie kaum,
    die ihr Leben vertrauten
    einer kleinen Hülle aus Blech
    mit viel Technik um sie herum.
    Der Medienhörer hat das Pech
    man verkauft ihn für dumm,
    und die für dumm verkaufen gern
    die leben auch in einer Hülle,
    die hat keine Kühnheit im Kern,
    nur woke gutmenschliche Gülle
    – in Fülle.

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    • Bertram Burian

      Liebe Milena,
      ich muss dir endlich mal ein riesen Kompliment machen. Ich schau mir viele deiner Sendungen an, und ich finde es auch sehr gut, dass du hier jemanden zu Wort kommen lässt, der die Welt nicht so sieht, wie viele von den Kräften, die heute überzeugt sind, klar zu erkennen, wo das Übel alleine liegt. (Und die auch oft recht haben, aber nicht immer). Entscheidend ist: Das Interview wird vor allem durch deine präzisen und angstfreien Fragen so gut! Ohne diese Fragen von dir wäre es wohl in viel zu wenig Kritik hineingeschlittert. Genau so soll Journalismus gehen!! Danke. Übrigens hat Dirk Pohlmann auch einen Vorschlag zum ÖRR, nämlich, so, dass man die Redaktionen über die direkte Bezahlung von der Bevölkerung abhängig macht, so dass sie wissen, für welche Brötchengeber sie schreiben, nämlich für die Bevölkerung, und nicht für die Politiker oder die Reichtumsoligarchen. (Das meint ja Tom Bohn auch vielleich) Ich weiss jetzt nicht ob du dieses Statement von Dirk Pohlmann schon einmal hattest, aber ich habe den Vorschlag von ihm, ohne dass ich ihn jetzt im Detail ausführen kann, sehr interessant gefunden. Ich denke aber, eine Abhängigkeit von privaten Profitmaschienen ist auch nicht erstrebenwert!!Übrigen, ich denke, wir, die wir gegen die heute Herrschenden kämpfen, sollten dringend aufhören die Einteilerei in Links- Rechts-Schubladen freiwillig zu übernehmen!! Das fördert die Spaltung und ist ohne Inhalt!! Glg Bertram Burian

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      • Kerstin Schubert

        Liebe Frau Preradovic,
        Auch ich danke Ihnen vielmals, wie immer ein tolles Interview, in dem sich wie so oft der Befragte in seinen Antworten verfängt. Es ist ja schön, daß er selbst auch zu seinem Standpunkt steht und anerkennenswert daß er das Projekt Allesdichtmachen gewagt hat. Aber er mußte auch viele Blümchenranken um die Sprechblasen wie der tolle Burow nichts für den Diskurs in den Sendern verantwortet u.Ä. winden. Und ich fürchte er ist einer von denen, die noch aus einer anderen Zeit kommen und er hat in dem Alter auch ausgesorgt.
        Vielleicht können Sie dieses Jahr an Silvester in Champagner schwelgen und nicht auf ein kleines Piccolöchen zurückgreifen wie letztes Jahr.
        😉

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        • Mondenschein

          „Und ich fürchte er ist einer von denen, die noch aus einer anderen Zeit kommen und er hat in dem Alter auch ausgesorgt.“

          Das glaube ich auch: ich hatte mal eine Kollegin, deren Partner Dokumentarfilme für den ÖRR gemacht hat, ihre Aussage: „da wird rrrrrrrichtig Geld verdient“.

          Ich tippe, er ist Multimillionär, wenn man so hört, was er beim ÖRR alles so macht; ohne zu wissen, wie er mit Geld umgeht natürlich.

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  9. Mr. M

    Na ja, das ist ein Normie und Profiteur und Teil vom Kuchen. Alles was er hat und je gemacht hat…. . Deshalb seine Kompromiss-Vorschläge. Dass er ausgerechnet den Propaganda-Sender Nr. 1 der Welt, BBC, als gutes Beispiel nennt, zeigt ja alles…. Er ist naiv und weiss nicht wie die Welt und die Macht funktionieren, trotz bereits reifem Alter. Da ist Rot-Grün in Deutschland ja erst der Anfang oder die Schminke des Problems… Dass das Ganze System hat, kann er nicht verstehen.

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  10. Beweis

    Ein paar Jahre vor Corona ging es los, dass in der Fachzeitschrift „Journalist“ der „Haltungsjournalismus“ glorifiziert wurde. Das war für viele Journalisten der alten Schule befremdlich. Denn wie HJ Friedrichs eben zu recht immer wieder betont hatte, muss der Job darum gehen, dem Leser oder Zuschauer Rechercheergebnisse an die Hand zu geben, aus denen sich die ihre eigene Meinung frei bilden können. Dabei ist es zwingend, dass zu einem Themengebiet natürlich die Pro- und die Contra-Position beleuchtet wird. Und zwar möglichst emotionslos und rational. Anders ist das nicht möglich.
    Wenn nun die Argumentation so läuft, dass es am Montag ein AgitProp-Schmachtinterview mit Habeck geben kann, wenn am Donnerstag auch 30 Sek. Weidel im Bundestag eingeblendet werden, dann ist das Augenwischerei im Sinne eines senderweiten Haltungsjournalismus. Das ist kein richtiger Journalismus. Damit kann man sich nicht rausreden. Die unterschiedlichen Positionen müssen in der selben Sendung, im selben Beitrag oder im selben Artikel dargestellt werden. Das passiert aber im Mainstream kaum mehr. Die Journalisten agieren mit ihren Haltungen wie die Politiker, die sie doch eigentlich kritisch hinterfragen sollten.
    Es ist tragisch, was aus Journalismus im Sinne eine vierten Gewalt geworden ist.

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  11. G.Nau

    Zum Glück sagt Herr Bohn von sich aus, dass er keine kritische Einstellung zum ÖR-Fernsehen hat, weil er bislang gut an den Zwangsgebühren mitverdient hat und dies auch in Zukunft tun möchte.
    Die Frage bleibt nur: Warum wird er dann interviewt und nicht jemand, der zu einer kritischen Sicht bereit und in der Lage ist?

    Es stimmt schon, dass früher besser berichtet wurde als heute, aber nur in den „Dritten“, die nur von einer intellektuellen Minderheit wahrgenommen wurden. Die große Masse – auf die es in einer Demokratie nun einmal ankommt – hat auch früher nur die „Tatort“-Produktionen von Regisseuren wie Herrn Bohn angeschaut. Auch wenn der ÖR einmal im Jahr die Zuschauer befragt, was man besser machen könnte, melden sich fast ausschließlich „Tatort“-Fans zu Wort, die sich beim letzten mal nicht genug gegruselt haben und das sollte auch Herrn Bohn bekannt sein! Die Mehrheit zahlt ihre Rundfunkgebühren nicht wegen der aktuellen Nachrichten, sondern für den „Tatort“ – und dafür zahlen sie gerne. Ulrike Meinhof hat, als sie noch eine Journalistin war, ein interessantes Essay geschrieben, in dem sie die Gleichschaltung der Bevölkerung durch „Tatort“ und „XYZimmermann“ beleuchtet. Schade, dass Herr Bohn es nicht gelesen hat!

    Wie wir die Qualität des ÖR-Funks verbessern können?
    Den „Tatort“ verbieten…

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