„Weniger Staat – mehr Freiheit und Erfolg“ – mit Prof. Dr. Philipp Bagus

6. Dez. 202420 Kommentare

Merz vs. Milei. Während der CDU-Chef den argentinischen Präsidenten bezichtig, das Land zu ruinieren und die Menschen mit Füßen zu treten, hat Javier Milei Argentinien vor einer Hyperinflation bewahrt, die Staatsfinanzen ausgeglichen und den Staatsapparat drastisch verkleinert. Weniger Staat – mehr Freiheit, also der Gegensatz zum deutschen System. Prof. Philipp Bagus, Autor des Buchs „Die Ära Milei“ zählt ebenso wie der Argentinier zu den Libertären. Er erklärt das System Milei, was am Ende die Armen davon haben und sieht die libertären Ideen zu einem globalen Siegeszug ansetzen. Auch wegen Donald Trump und Elon Musk…

 

Buchbestellung „Die Ära Milei“: https://www.langenmueller.de/seiten/produktdetails-buch/product/3416/Die%20%C3%84ra%20Milei/
Homepage: http://www.philippbagus.de/

 

 

___________

Ich würde mich freuen, wenn ihr meine unabhängige journalistische Arbeit unterstützen würdet, damit ich auch in Zukunft weitermachen kann. Vielen Dank!

Ich möchte mich auch ganz herzlich bei allen bedanken, die mich bereits unterstützen.

Milena Preradovic

Name: Milena Preradovic
IBAN: AT40 2070 2000 2509 6694
BIC: SPFNAT21XXX

oder paypal.me/punktpreradovic

___________​

Interview mit Professor Dr. Philipp Bagus (deutsch)

Milena Preradovic: Deutschland gegen Argentinien – im Fußball ein Klassiker, in der Politik eine neue Fehde. Seit einem Jahr regiert der libertäre Ökonom Javier Milei im Pleiteland Argentinien und räumt auf – mit dem Staat, mit Ministerien, Staatsbediensteten und jahrzehntealten Privilegien für Profiteure – mit messbarem Erfolg. Staatsfinanzen stabilisiert, Inflation von 25 auf unter 3 % im Oktober. Renten, Löhne, Börse rauf. Und trotz der rigiden Sparmaßnahmen stehen 60 % der Bürger hinter ihrem Präsidenten.

Und in Deutschland? Da stürzt die Wirtschaft gerade ins Bodenlose – aber der Staat bläht sich weiter auf. Als FDP-Chef Lindner jetzt vorschlug, ein bisschen mehr Milei zu wagen, schoss der wahrscheinlich künftige Kanzler Merz zurück: „Ich bin entsetzt. Was dieser Präsident dort macht, ruiniert das Land. Er tritt die Menschen mit Füßen.“

Kompletter Unsinn, sagt mein Gast. Der Kampf der Systeme – jetzt bei Punkt Preradovic. Hallo, Professor Dr. Philipp Bagus.

Professor Dr. Philipp Bagus: Ja, hallo Frau Preradovic. Ich freue mich.

Milena Preradovic: Ich freue mich auch. Schön, dass Sie wieder da sind. Ich stelle Sie kurz vor: Sie sind Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universidad Rey Juan Carlos in Madrid. Sie veröffentlichen Beiträge in internationalen Fachzeitschriften wie dem Journal of Business Ethics und der Independent Review. Ihre Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet, und Sie sind Träger des Ludwig-Erhard-Förderpreises für Wirtschaftspublizistik 2016. Ihr Buch Die Tragödie des Euro wurde in 13 Sprachen übersetzt.

Sie sind ein Libertärer, ein Anhänger der Österreichischen Schule und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Ludwig-von-Mises-Instituts Deutschland sowie der Friedrich August von Hayek-Gesellschaft. Ihr neues Buch heißt Die Ära Milei – Argentiniens neuer Weg, über den neuen libertären Präsidenten des Landes, Javier Milei, der dem räuberischen Staat den Kampf angesagt hat. Sie kennen ihn auch ganz gut – Milei hat das Vorwort zu Ihrem Buch geschrieben.

Sie haben sicherlich mitgekriegt, wie sich CDU-Chef Merz gerade über Milei geäußert hat. Ich zitiere: „Was dieser Präsident dort macht, ruiniert das Land. Er tritt die Menschen mit Füßen.“ Was antworten Sie Friedrich Merz?

Professor Dr. Philipp Bagus: Ja, dass er sich besser informieren sollte. Das Gegenteil ist ja der Fall: Milei hat das Land vor einer Hyperinflation und der totalen Verarmung gerettet. Und er führt es auf den Weg in die Freiheit.

Milena Preradovic: Ähm, wieso sagt Merz das dann? Ich meine, hat er wirklich null Ahnung, oder sind solche Diffamierungen beabsichtigt?

Professor Dr. Philipp Bagus: Ich weiß es nicht. Er hat sich entweder falsch informiert – oder er möchte sich auf der linken Seite, also Koalitionsoptionen, noch freihalten.

Milena Preradovic: Ja, das kann gut sein. Er hat ja auch Wirtschaftsminister Habeck als neuen Wirtschaftsminister nicht einmal ausgeschlossen. Dann schauen wir uns Javier Milei mal näher an. Wie stand es um Argentinien, als Milei Präsident wurde? Sie haben es ganz kurz schon mal angerissen.

Professor Dr. Philipp Bagus: Ja, Argentinien hat einen sehr langen Abstieg hinter sich. Argentinien war eines der reichsten Länder der Welt am Anfang des 20. Jahrhunderts. Da war es ein Einwanderungsland. Das Durchschnittseinkommen lag höher – auch als das deutsche. Deutsche wanderten nach Argentinien aus.

Und dann begann Ende der 1920er Jahre – und später noch schneller – der Abstieg durch den Peronismus. Juan Perón hat dann den Peronismus – das ist eine Spielart des Sozialismus – angewendet mit Autarkie. Das heißt, er hat Zölle eingeführt und Subventionen für die Industrie, weil er unabhängig werden wollte von Industrieimporten. Er hat einen großen Wohlfahrtsstaat eingeführt. Dadurch hat sich aber ein großer Nepotismus, eine große Korruption entwickelt, und das Land ist dann immer schneller abgestürzt.

Das hat sich in den letzten 20 Jahren noch einmal beschleunigt – durch den sogenannten Kirchnerismus, benannt nach Präsident Néstor Kirchner und Cristina Fernández de Kirchner. Die sind noch radikaler geworden in ihrer Politik und haben auch den sogenannten Fokismus gepflegt – also radikalen Feminismus, Klimahysterie und so weiter. Ende 2023 war das Land in einer Rezession, sehr hoch verschuldet, und die monatliche Inflationsrate lag bei 25 %.

Professor Dr. Philipp Bagus: Die Preise für Industriegüter, die den Konsumgüterpreisen immer etwas vorauslaufen, stiegen sogar um 54 % – monatlich. Gleichzeitig gab es ein Haushaltsdefizit bzw. ein Gesamtdefizit von 15 %: 5 % im Haushalt und 10 % bei der Zentralbank. Die Zentralbank hat sich verschuldet, Schuldverschreibungen ausgegeben, um Pesos einzusammeln – damit diese nicht die Inflation anheizen. Aber klar: Auf diese Schuldverschreibungen musste sie auch Zinsen zahlen. Und wie hat sie die Zinsen gezahlt? Durch das Drucken neuer Pesos.

Ja, und die hat sie wieder eingesammelt. Aber man sieht: Da lag eine Zeitbombe in der Zentralbankbilanz, die jederzeit explodieren konnte. Es gab eine sich beschleunigende Inflation. Eine Armutsquote von etwa 50 %. Das Land war wirtschaftlich am Ende.

Die größte Leistung Mileis ist aus meiner Sicht, dass er es geschafft hat, in dieser Situation eine Hyperinflation zu vermeiden. Denn hätte es die gegeben, wäre die Armutsquote vielleicht auf 90 % gestiegen – mit sehr schrecklichen sozialen Folgen. Das hat er abgewendet und die Inflationsrate von 25 % auf 2,7 % (Stand Oktober) gedrückt.

Milena Preradovic: Wie hat er das geschafft?

Professor Dr. Philipp Bagus: Das Hauptproblem war das Staatsdefizit – die hohen Staatsausgaben. Die Marktteilnehmer wussten, dass es dieses Defizit gibt und dass die Zentralbank, um es zu decken, einfach neues Geld druckt. Also hat er – wie er sagt – einen monetären Anker geschaffen. Er hat angekündigt: Mit mir wird es kein Staatsdefizit mehr geben.

Dadurch sind die Zinsen gesunken – weil die Inflationserwartungen zurückgegangen sind. Die Marktteilnehmer glaubten nun, dass die Zentralbank nicht mehr so viel neues Geld drucken muss. Dadurch musste der Staat auch weniger Zinsen zahlen. So hat er es geschafft, ab Januar einen ausgeglichenen Haushalt bzw. sogar einen Überschuss zu erzielen. Und ab Juni hat er auch das Defizit der Zentralbank eliminiert.

Seit Juli gibt es keine Geldproduktion der Zentralbank mehr. Das ging natürlich nur durch eine radikale Beschneidung der Staatsausgaben. Die hat er real um ein Drittel gesenkt – was historisch in Friedenszeiten seinesgleichen sucht. Vielleicht nach einem Krieg senkt man Militärausgaben so stark – aber hier wurde in Friedenszeiten ein Drittel des Haushalts gekürzt. Das ist wohl historisch einmalig.

Er hat die Transfers der Zentralregierung an die Provinzen gestrichen, die Hälfte der Ministerien abgeschafft, 30.000 Staatsangestellte entlassen bzw. ihre Verträge nicht verlängert. Die staatlichen Subventionen an die Medien wurden komplett gestrichen. Alle öffentlichen Infrastrukturprojekte wurden auf Eis gelegt. Gleichzeitig hat er die Beamtengehälter und Renten nicht im gleichen Maße wie die Inflation erhöht. Diese Radikalkur hat das Defizit beseitigt.

Milena Preradovic: Ja, es ist eh schon verrückt. Er hat diese Radikalkur im Wahlkampf angekündigt – und auch in den Jahren davor immer propagiert. Und man fragt sich: Wie hat es dieser Politik-Outsider – ohne finanzielle Mittel, ohne Partei – geschafft, die Menschen hinter sich zu bringen und mit 56 % zum Präsidenten gewählt zu werden?

Professor Dr. Philipp Bagus: Ja, das ist – wie gesagt – das Wunder, das ich in meinem Buch greifbar machen wollte. Das war meine Hauptmotivation. Wie ist es möglich, dass so jemand – ein Polit-Outsider ohne Struktur, ohne Partei, ohne Erfahrung und mit solch radikalen Ideen – Präsident wird?

Da gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Zum einen natürlich die Situation in Argentinien. Die Menschen hatten gesehen, dass der Sozialismus nicht funktioniert. Dann gab es von 2016 bis 2019 eine bürgerliche Mitte-Regierung unter Präsident Macri. Die hat aber nur zaghafte Reformen gewagt. Sie hat sich nicht getraut, wirklich durchzugreifen, und die Staatsausgaben nicht gesenkt.

Dann kamen die Kirchneristen zurück. Und dann haben die Menschen gesagt: Jetzt probieren wir mal etwas ganz anderes. Jetzt probieren wir es mit den Ideen der Freiheit. Und die hat Milei zehn Jahre lang in den Medien vertreten – prominent im Fernsehen, vehement. Er hat Aufklärungsarbeit geleistet – im Kulturkampf, wie er es nennt. Kampf der Ideen: Sozialismus versus Kapitalismus. Die Ideen der Freiheit gegen die Ideen des Zwangs.

Und so hat er es geschafft, eine breite Bevölkerungsgruppe hinter sich zu bringen, die ihm im Wahlkampf geholfen hat. Denn er hatte – wie gesagt – kein Geld für große Kampagnen. Er hat viel über soziale Netzwerke gearbeitet – über Twitter und andere Plattformen – und hatte dort ein Heer junger Anhänger, vor allem Jugendliche, die ihn unterstützt haben.

Milena Preradovic: Ja, genau. Es waren vor allem die Jungen – und es waren auch die Armen, die ihn gewählt haben. Also in Gebieten, wo vorher die Peronisten oder die Kirchneristen absolute Mehrheiten hatten, da wurde plötzlich ganz anders gewählt. Aber was haben denn die Armen von dieser Radikalkur?

Professor Dr. Philipp Bagus: Ja, den Reichen geht es immer gut – auch im Sozialismus. Die haben da kein Problem. Wer ein Problem hat, sind die Armen, die dann auch keine Aufstiegsmöglichkeiten mehr haben. Die haben keine Perspektive. Und Milei hat ihnen eine Perspektive gegeben. Er hat ihnen erklärt: Wohlstand wird durch Freiheit im Markt geschaffen.

Wenn es Freiheit für Unternehmer gibt – im Wettbewerb der Ideen und Produkte – dann entsteht das Beste für die Konsumenten, also Produkte von höherer Qualität zu geringeren Preisen. Davon profitieren vor allem die Armen. Die profitieren nicht von staatlicher Umverteilung. Die führt nur dazu, dass der Kuchen insgesamt kleiner wird. Und die Argentinier haben das am eigenen Leib gespürt: Der Kuchen wurde immer kleiner – und trotz aller Umverteilungsrezepte des Sozialismus wurden die Armen immer ärmer.

Milei hat gesagt: Das ist nicht das richtige Rezept. Und empirisch kann man das auch ganz klar sehen: In den Ländern, die freier sind, geht es den Armen besser – im Vergleich zu Ländern, die unfreier oder sozialistischer sind. Und Milei hat es geschafft, diese Idee in die Bevölkerung zu tragen – was ja nicht unbedingt einfach ist. Dazu braucht man ein rhetorisches Talent, Charisma und Authentizität. Und das hat er. Das hat dann dazu geführt, dass er vor allem auch bei den Armen gewählt wurde.

Milena Preradovic: Ja, schon erstaunlich – denn sie leiden ja jetzt auch, zumindest kurzfristig. Subventionen, zum Beispiel für öffentliche Verkehrsmittel, wurden abgeschafft. Vieles ist teurer geworden. Und bei uns im Blätterwald heißt es dann gerne: Jetzt sind die Leute noch ärmer geworden oder es gibt noch mehr Arme.

Professor Dr. Philipp Bagus: Ja, dazu lässt sich vieles sagen. Erstmal hat er die sogenannten Armuts-Intermediäre abgeschafft. Vorher war es nämlich so: Wenn man als armer Mensch eine Subvention wollte, musste man zu einem Intermediär gehen und vorweisen, dass man irgendeine Leistung erbracht hatte – zum Beispiel eine Straße gekehrt. Dieser Intermediär musste dann bescheinigen, dass die Gegenleistung erbracht wurde, und zahlte anschließend die Hilfe aus.

Nun war das System aber hochgradig korrupt. Diese Intermediäre zahlten die Hilfen nur unter zwei Bedingungen aus: Erstens, dass die Hälfte an sie abgegeben wurde – sie behielten sie einfach ein. Und zweitens, dass man bei wilden Streiks mitmachte und den Peronismus wählte.

Milei hat diese Intermediäre radikal aus dem Spiel genommen. Das bedeutet natürlich, dass die Hilfe real um 100 % steigt – weil nicht mehr 50 % abgegeben werden müssen. Ja, die Armutsquote ist zu Beginn gestiegen – aber das ist im Grunde ein statistisches Artefakt. Denn die Armutsquote wird so berechnet: Man schaut, wie viel ein Basis-Warenkorb kostet, und prüft dann, ob die Gehälter ausreichen, diesen zu kaufen.

Als er im Dezember letzten Jahres die Preise freigegeben hat, ist dieser Warenkorb natürlich teurer geworden. Statistisch ist dadurch – weil die Einkommen nicht im gleichen Maße gestiegen sind – die Armutsquote ebenfalls gestiegen. Aber man muss sich fragen: Was war vorher?

Vorher waren im Warenkorb die staatlich gedeckelten Preise. Zu diesen Preisen gab es aber keine Produkte – die Regale waren leer. Was nützt es mir, wenn die Armutsquote statistisch geringer ist, aber ich davon real nichts kaufen kann?

Er hat also die Preise freigegeben – und dadurch wurde die wahre Armut überhaupt erst sichtbar. Sie wurde statistisch erstmals realistisch erfasst. Und dann muss man sagen: Ab dem zweiten Quartal 2024 ist die Quote bereits wieder gefallen. Sie war zu Beginn auf 56 % gestiegen – was bei solchen Anpassungskuren normal ist – und ist inzwischen wieder auf 47 % gesunken. Also ein Rückgang um 9 %.

Was die Linken gerne machen: Sie vergleichen den Wert mit dem Vorjahr – ja, da war er geringer. Aber schaut euch doch mal den Quartalsvergleich oder Monatsvergleich an. Da sieht man: Erst hoch – aus den genannten Gründen – und jetzt geht es wieder runter. Es gibt nun einen Anstieg der Reallöhne und ein sich beschleunigendes Wirtschaftswachstum. Das wird die Armutsquote weiter senken.

Milena Preradovic: Ah, interessant. Ich habe nämlich heute noch ein bisschen recherchiert und bin auf einen neuen Artikel des Redaktionsnetzwerks Deutschland gestoßen. Die schreiben, Milei habe mit seinem Kampf gegen die Inflation die Wirtschaft abgewürgt.

Professor Dr. Philipp Bagus: Ja, ich weiß nicht, woher diese Autoren ihre Informationen haben. Was gesagt werden muss: Argentinien war bereits in einer Rezession, als Milei das Land übernommen hat. Es wuchs also nicht. Klar, wenn man ein Drittel der Staatsausgaben kürzt, dann kommt es zu einem Anpassungsprozess – zu einer Anpassungskrise.

Denn diese Ausgaben, die der Staat nicht mehr tätigt, bedeuten: Produktionsfaktoren werden frei – sie werden von der Privatwirtschaft übernommen. Aber das braucht Zeit. Die unternehmerischen Projekte müssen geplant, finanziert und umgesetzt werden. Das dauert. Erst kommt der Abschwung – dann aber das Wachstum.

Milena Preradovic: Ja, so differenziert hatten sie das dann natürlich nicht geschrieben – sondern nur diesen einen Satz. Die Österreichische Schule ist ja für sehr, sehr wenig Staat – oder so gut wie keinen Staat. Und auch Milei möchte ja, als Anarcho-Kapitalist, den Staat im Grunde abschaffen. Welche Aufgaben soll dieser geschrumpfte Staat dann überhaupt noch haben?

Professor Dr. Philipp Bagus: Die Österreichische Schule hat gezeigt, wie der Marktprozess funktioniert – und dass im Markt alle Güter und Dienstleistungen produziert werden können. Das Ergebnis dieses Prozesses kann durch staatliches Eingreifen nicht verbessert werden – weil der Staat nicht das nötige Wissen hat, um das Marktergebnis zu verbessern.

Die logische Schlussfolgerung ist also: Der Staat sollte sich so weit wie möglich zurückziehen – weil er das Wissen zur Verbesserung gar nicht besitzt. Die Quintessenz: Der Staat wird eigentlich nicht gebraucht.

Milei definiert sich als philosophischer Anarcho-Kapitalist. Das bedeutet: Er versteht aus der Theorie heraus, dass es den Staat eigentlich nicht braucht. Aber in der Praxis – sagt er – können wir den Staat nicht einfach von heute auf morgen abschaffen. Es gibt viele Restriktionen und Abhängigkeiten. Man kann die Menschen nicht einfach ins Nichts fallen lassen.

In der Praxis ist er daher ein Minimalstaatler. Und was sind die Aufgaben eines Minimalstaats? Innere und äußere Sicherheit – und Justiz. Auch das kann nicht sofort vollständig umgestellt werden. Er hat zum Beispiel die Hilfen für die Armen nicht gekürzt. Er hat bei Transport-Subventionen gespart – ja. Aber er hat gleichzeitig auch die Inflationssteuer abgeschafft. Das heißt: Er hat den Menschen real etwa 15 % des Bruttoinlandsprodukts zurückgegeben.

Denn Staatsausgaben sind eine Last, die auf allen Menschen liegt – auch auf den Armen. Und diese Last hat er verringert, indem er die Inflation gestoppt und die Inflationssteuer radikal gesenkt hat.

Milena Preradovic: Ja, „Steuern sind Raub“, sagt er ja auch. Und Sie – sagen das irgendwie auch. Aber wie stellt man sich dann so einen Minimalstaat ohne oder mit sehr wenig Steuern vor? Wer bezahlt zum Beispiel Infrastruktur und all diese Dinge, von denen man uns sagt, genau deshalb brauchen wir Steuern?

Professor Dr. Philipp Bagus: Ja, im Minimalstaat gibt es noch Steuern – aber nur, um Polizei, Armee und das Justizwesen zu finanzieren. Nicht, um Infrastruktur zu produzieren.

Gerade bei der Infrastruktur gibt es viele Mythen. Der erste ist: Bevor der Staat diese Aufgaben übernommen hat, hätte es keine Infrastruktur gegeben. Aber das stimmt nicht. Es gab private Eisenbahnen, es gab private Straßen – und es gibt sie auch heute noch. Fahren Sie nach Italien oder Spanien: Dort gibt es private Autobahnen – mit Maut. Wenn es sich wirtschaftlich lohnt, eine Brücke oder Straße zu bauen, dann machen Unternehmer das.

In Wohnvierteln werden Straßen dann eben von der Gemeinde oder den Anwohnern selbst finanziert. Der zweite Mythos ist, dass der Staat das effizient macht – oder die optimale Menge an Infrastruktur bereitstellt. Gerade in Argentinien war das Gegenteil der Fall: Diese Infrastrukturprojekte waren ein Selbstbedienungsladen für Unternehmer mit politischen Verbindungen. Sie wurden zu völlig überhöhten Preisen vergeben – an Unternehmer, die einen Teil davon an Politiker zurückgegeben haben.

Das führte zu extremen Preisübertreibungen und zu massiver Ressourcenverschwendung.

Milena Preradovic: Wenn man sich im Steuerhochland Deutschland so umschaut – da steht es mit der Infrastruktur ja auch nicht unbedingt zum Besten. Wenn Sie das Argentinien der Vor-Milei-Zeit mit dem Deutschland von heute vergleichen: Zu welchem Ergebnis kommen Sie da?

Professor Dr. Philipp Bagus: Ja, wir sind in Deutschland noch nicht auf dem Niveau von Argentinien. Argentinien hat einen sehr, sehr langen Abstieg hinter sich – also seit den 1940er-Jahren, das heißt acht Jahrzehnte. In Deutschland hatten wir nach dem Zweiten Weltkrieg das Wirtschaftswunder, und seit den 1970er-Jahren kann man sagen, beginnt der Abstieg – also fünf Jahrzehnte des Interventionismus.

Was beunruhigend ist, ist natürlich, dass sich dieser Abstieg zuletzt extrem beschleunigt hat. Aber wir haben immer noch großen Reichtum, ein großes Kapitalpolster – das wird natürlich zunehmend verzerrt. Wir sind also noch nicht auf dem Stand von Argentinien, wo die Armutsquote bei rund 50 % liegt und viele Menschen nicht genug zu essen haben. In Deutschland sind wir da noch nicht.

Die Frage ist: Muss es erst so weit kommen, bevor man die libertären Rezepte eines Milei anwendet – oder kann man schon vorher gegensteuern?

Milena Preradovic: Ja, das ist halt die Frage. Auch in Argentinien haben die Leute das lange mitgemacht – und erst als alles am Boden lag, haben sie Milei und einer völlig neuen Denkweise eine Chance gegeben. Jetzt hat FDP-Chef Lindner hier in Deutschland gesagt: Vielleicht sollten wir ein bisschen mehr Milei wagen. Was würde Milei in Deutschland tun, um die Wirtschaft wieder auf Vordermann zu bringen?

Professor Dr. Philipp Bagus: Im Grunde genommen hat Deutschland die gleichen Probleme wie Argentinien – nur nicht so ausgeprägt. Wenn Milei zeigt, dass man selbst bei noch viel größeren Problemen auf den richtigen Weg zurückkehren kann, dann sollte das auch in Deutschland möglich sein.

Die Probleme sind: ein viel zu großer Staat, zu hohe Staatsausgaben und ein völlig überreguliertes Land. Und genau da hat Milei angesetzt. Er hat die Staatsausgaben gekürzt, das Defizit beseitigt. In Deutschland haben wir ein Defizit – und keine nennenswerte Konsolidierung. Zudem hat er dereguliert. Darüber haben wir noch gar nicht gesprochen. Er hat ein eigenes Deregulierungsministerium eingeführt, das täglich mehrere, teils Dutzende Regulierungen einfach streicht.

Milena Preradovic: Also Bürokratieabbau.

Professor Dr. Philipp Bagus: Ja, genau. Regulierungen legen fest, wie Dinge gemacht werden müssen – oder was nicht erlaubt ist. Das führt dazu, dass viele unternehmerische Projekte gar nicht umgesetzt werden können, weil der Staat sagt: So geht das nicht, du musst es anders machen.

Wenn man diese Regulierungen aufhebt – dazu gehören auch Preiskontrollen – entsteht Raum für Unternehmertum. Ein Beispiel: Milei hat die Mietpreisbremse aufgehoben, die wir auch in Deutschland haben. Die Idee dahinter war ja, günstigen Wohnraum zu erhalten. Aber sie hatte zur Folge, dass sich das Vermieten und Bauen nicht mehr lohnte.

Viele Eigentümer haben deshalb nicht mehr vermietet oder gar nicht erst gebaut. Als Milei die Mietpreise freigegeben hat, kam plötzlich ein großes Angebot auf den Markt – Wohnungen, die zuvor zurückgehalten wurden. Und was passierte? Die Mieten sind real gesunken, weil das Angebot gestiegen ist.

Milena Preradovic: Also genau das Gegenteil dessen, was hier viele erwarten würden.

Professor Dr. Philipp Bagus: Genau. Und das würde er auch in Deutschland machen. Er hat außerdem den Flugverkehr liberalisiert, sodass Fluggesellschaften einfacher neue Verbindungen genehmigt bekommen. Das führt zu mehr Wettbewerb und niedrigeren Preisen – und das kommt wieder dem Konsumenten zugute.

In Deutschland haben wir es – auch wegen der EU-Regulierungen – mit einem extrem überregulierten System zu tun. Diese Regulierungen führen im zweiten Schritt zur Bürokratie, weil irgendjemand muss ja überprüfen, ob sie eingehalten werden. Und so wächst die Bürokratie – mit gut bezahlten Beamten, die Macht haben und ihre Positionen natürlich nicht freiwillig aufgeben.

Milena Preradovic: Und am Ende steht dann eine Staatsquote von 50 %, das heißt: 50 % von allem, was erwirtschaftet wird, landet im Bauch des Staates.

Professor Dr. Philipp Bagus: Ja, genau. Es wird immer gesagt – auch in Parteiprogrammen – man wolle entbürokratisieren. Aber dabei wird nicht verstanden, dass Entbürokratisierung nur die Folge ist – die Folge von weniger Staatsausgaben und weniger Regulierung. Wenn man da ansetzt, dann entsteht automatisch weniger Bürokratie.

Milena Preradovic: Also im Grunde ist es nicht ernst gemeint, wenn Politiker seit Jahrzehnten Bürokratieabbau versprechen. In Wirklichkeit wird es immer schlimmer.

Professor Dr. Philipp Bagus: Ja, genau. Denn sie müssten tatsächlich an die Regulierung und die Ausgaben ran. Aber sie machen das Gegenteil: Die Staatsausgaben steigen – und die Regulierungen, etwa im Energiebereich, werden immer erdrückender.

Milena Preradovic: Sie schreiben: Es ist vor allem das Konzept der sozialen Gerechtigkeit, das Argentinien vom Erfolgskurs in den Abgrund geführt hat. Für mich als gelernte Deutsche klingt „soziale Gerechtigkeit“ erstmal nicht wie ein Schimpfwort. Was ist das libertäre Gegenkonzept?

Professor Dr. Philipp Bagus: Soziale Gerechtigkeit ist weder sozial noch gerecht. Sie ist nicht sozial, weil durch sie der Kuchen kleiner wird. Wenn ich den Produktiven, die hart arbeiten, einen Teil dessen, was sie erwirtschaften, wegnehme, haben sie weniger Anreiz zu arbeiten. Und die, die etwas bekommen, ohne zu arbeiten, haben auch keinen Anreiz, produktiv zu sein. Sie machen es sich bequem.

Das schadet dem sozialen Zusammenhalt, weil man den einen etwas wegnimmt und es den anderen gibt. Es ist auch nicht gerecht, weil Gerechtigkeit bedeutet, alle gleich zu behandeln. Aber hier wird der eine unter Androhung von Gewalt gezwungen, etwas abzugeben – und ein anderer erhält es. Das ist eine Ungleichbehandlung vor dem Gesetz.

Milei hat daher völlig zu Recht nicht nur ökonomisch dagegen argumentiert – also, dass durch Umverteilung der Kuchen schrumpft –, sondern auch moralisch. Denn unter dem Label „soziale Gerechtigkeit“ wird eigentlich Neid legitimiert. Neid, Missgunst, Groll. Man sagt: Ich bin neidisch auf den Erfolgreichen – also nehme ich ihm etwas weg, gebe es jemand anderem – oder mir selbst – und sage dann: Ich bin aber ein guter Mensch, weil ich soziale Gerechtigkeit praktiziere. Das ist Selbstbetrug – und ein Betrug an anderen.

Milena Preradovic: Was ist mit Chancengleichheit? Jemand aus einem wohlhabenden Haus hat ja ganz andere Möglichkeiten als jemand aus einem Armenviertel. Wie sieht die libertäre Denkweise dazu aus?

Professor Dr. Philipp Bagus: Ja, die Menschen sind von Natur aus ungleich. Es gibt Menschen, die intelligenter sind, andere haben sportliche Talente. Milei hat mal das Beispiel gebracht: Wenn ich gegen Roger Federer Tennis spiele, besteht keine Chancengleichheit. Die gäbe es nur, wenn man Federer einen Arm abhackt – aber das wäre auch nicht gerecht.

Menschen sind unterschiedlich – das Entscheidende ist, dass es Freiheit gibt, dass man aufsteigen kann. Im Sozialismus gibt es keine Aufstiegschancen – alle sind arm, außer vielleicht der politischen Klasse. Aber die große Mehrheit hat keine Möglichkeit, ihr Leben zu verbessern.

Dazu braucht es Freiheit – die Möglichkeit, unter fairen Bedingungen unternehmerisch tätig zu sein, sein Lebensprojekt umzusetzen. Das ist aus libertärer Sicht gerecht: Dass niemand behindert wird – durch Steuern, Vorschriften, Regulierungen –, sein Potenzial zu entfalten.

Milena Preradovic: Milei war ja auch der erste Staatschef, der Donald Trump nach seinem Wahlsieg besucht hat. Und auch Trump will ja Kosten für Staat und Bürokratie abbauen. Zusammen mit Elon Musk wird das Phänomen Milei jetzt global. Formt sich da ein neues weltweites Bündnis?

Professor Dr. Philipp Bagus: Das ist zumindest Mileis Ziel – davon bin ich überzeugt. Ich kenne ihn ja persönlich. Ihm geht es nicht um Macht, Ruhm oder Geld. Er möchte die Ideen der Freiheit verbreiten. Und er will nicht nur Argentinien freier machen, sondern die ganze Welt.

Deshalb nutzt er auch jede Bühne – ob in Davos oder bei der UNO –, um diese Ideen bekannt zu machen. Er hatte schon enormen Einfluss, zum Beispiel auf Elon Musk. Die beiden haben sich mehrmals getroffen. Musk erzählte ihm, dass er morgens aufwacht und sich fragt: Welches Problem der Menschen kann ich heute lösen? Und das gefällt Milei, denn genau das ist Unternehmertum: Probleme lösen, bessere Produkte und Dienstleistungen anbieten als die Konkurrenz.

Milei hat Musk auch Bücher der Österreichischen Schule überreicht – und sie werden offenbar gelesen. Man merkt das auch, wenn man Musk auf Twitter verfolgt. Seine Tweets sind mittlerweile sehr libertär. Vor ein paar Tagen schrieb er: „Weniger Staatsausgaben bedeuten mehr Macht für die Bürger.“ Das ist eine klare libertäre Aussage.

Auch Trump hat natürlich registriert, dass Milei erfolgreich ist und gut ankommt. Trump ist kein geborener Libertärer wie Milei, kein Ökonomieprofessor. Aber er ist ein Pragmatiker. Und so hat er das Deregulierungsministerium, das es in Argentinien gibt, übernommen – zumindest in ähnlicher Form.

Milena Preradovic: Begrenzt auf ein Jahr allerdings. Da wollte er sich wohl nicht zu weit vorwagen.

Professor Dr. Philipp Bagus: Genau. Ein weiterer Unterschied ist: In den USA haben Leute wie Musk oder Vivek Ramaswamy, der übrigens auch ein Kenner der Österreichischen Schule ist, nur eine beratende Funktion. Sie haben die richtigen Ideen, aber sie können nicht direkt umsetzen.

In Argentinien ist das anders. Dort hat das Deregulierungsministerium tatsächlich legislative Befugnisse. Es kann in bestimmten Bereichen Regulierungen direkt abschaffen, ohne das Parlament zu fragen – dafür hat es eine Ermächtigung bekommen.

In den USA hingegen muss ein Vorschlag von Musk erst zu Trump, dann durchs Parlament. Aber sei’s drum – es ist eine Übernahme von Mileis Ideen. Und das zeigt: Diese Ideen verbreiten sich.

Jetzt gab es gerade den CPAC in Argentinien – das ist die Conservative Political Action Conference, eine konservative Veranstaltung, die Trump stark unterstützt. Da hat Milei schon im März in den USA gesprochen. Jetzt gab es eine Ausgabe in Buenos Aires – gestern und vielleicht heute noch. Da hat unter anderem auch Ron Paul gesprochen.

Milena Preradovic: Ganz kurz – Ron Paul?

Professor Dr. Philipp Bagus: Ron Paul ist Mitbegründer des Ludwig von Mises Instituts in den USA, ein 100-prozentiger Vertreter der Österreichischen Schule, Präsidentschaftskandidat 2008 und 2012. Er hatte damals keine echte Chance. Aber jetzt ist er im Gespräch mit Elon Musk und berät ihn, wie man den Staat beschränken kann.

Da ist unheimlich viel in Bewegung geraten. Und wenn Milei in Argentinien weiterhin Erfolg hat – er hat ja schon einiges erreicht –, dann stellen Sie sich mal vor, was das weltweit auslösen kann.

Milena Preradovic: Aber das Wunder von Argentinien ist doch auch deshalb möglich geworden, weil Milei eine ganz besondere Persönlichkeit ist – wie Sie selbst schon gesagt haben. Wenn ich nach Deutschland schaue: Ich sehe da keinen Milei. Sie?

Professor Dr. Philipp Bagus: Nein, ich sehe da auch keinen Milei. Er ist wirklich einzigartig – man kann ihn nicht einfach kopieren. Aber…

Milena Preradovic: …das bedeutet für Deutschland im Grunde: ein „Weiter so“?

Professor Dr. Philipp Bagus: In Deutschland bedeutet das: Man muss zuerst das tun, was Milei zehn Jahre lang gemacht hat, bevor er in die Politik gegangen ist. Man muss das Feld vorbereiten. Den sogenannten „Kulturkampf“ führen, wie er es nennt. Man muss die Ideen der Freiheit aktiv verbreiten.

Und wenn man eine Basis schafft – Menschen, die davon überzeugt sind –, dann können daraus früher oder später auch politische Mehrheiten entstehen.

Milena Preradovic: Genau. Vielleicht denkt dann auch ein Friedrich Merz irgendwann mal um. Vielen Dank, Professor Bagus, für diese Einordnung dieses sehr ungewöhnlichen Präsidenten. Danke, dass Sie da waren.

Professor Dr. Philipp Bagus: Sehr gerne. Es war mir ein Vergnügen, Frau Preradovic.

Milena Preradovic: Ja – und: Wer noch mehr über Milei erfahren möchte, ist bei Ihrem Buch gut aufgehoben. Ich habe es sehr gerne gelesen. Es liest sich flüssig und man erfährt eine Menge Neues. Vielen Dank!

Professor Dr. Philipp Bagus: Das freut mich sehr, dass es Ihnen gefallen hat.

Milena Preradovic: Ja, hat es wirklich. Tja, Leute: Mehr Freiheit und weniger Staat – das ist genau das Gegenteil unseres hiesigen Systems. Und genau deshalb gibt es auch diese Schnappatmung beim Thema Milei.

Ich denke, angesichts des wirtschaftlichen Absturzes sollte auch Deutschland über neue Politik nachdenken. Die Profiteure tun das natürlich nicht freiwillig. Also solltet ihr sie anstoßen – zeigt ihnen und schreibt ihnen, wer das Sagen hat und was ihr wirklich wollt. Bürger sind nicht machtlos – nicht einmal in Deutschland.

Ich wünsche euch eine gute Zeit und einen entspannten zweiten Advent. Bis bald!

Interview with Prof. Dr. Philipp Bagus (english)

Milena Preradovic: Germany versus Argentina – a classic rivalry in soccer, a new feud in politics. For a year now, libertarian economist Javier Milei has been ruling bankrupt Argentina and cleaning house – with measurable success – getting rid of the state, ministries, civil servants, and decades-old privileges for profiteers. Public finances have been stabilized, inflation has fallen from 25% to below 3% in October. Pensions, wages, and the stock market are up. And despite the rigid austerity measures, 60% of citizens support their president.

And in Germany? The economy is plummeting into the abyss – but the state continues to balloon. When FDP leader Lindner recently suggested taking a leaf out of Milei’s book, the likely future chancellor Merz shot back: “I am appalled. What this president is doing there is ruining the country. He is trampling on the people.”

Complete nonsense, says my guest. The battle of the systems – now on Punkt Preradovic. Hello, Professor Philipp Bagus.

Professor Philipp Bagus: Yes, hello Ms. Preradovic. I’m delighted to be here.

Milena Preradovic: I’m delighted too. It’s great to have you back. Let me introduce you briefly: You are a professor of economics at the Universidad Rey Juan Carlos in Madrid. You publish articles in international journals such as the Journal of Business Ethics and the Independent Review. Your work has received numerous awards, and you are the recipient of the 2016 Ludwig Erhard Prize for Economic Journalism. Your book The Tragedy of the Euro has been translated into 13 languages.

You are a libertarian, a follower of the Austrian School, and a member of the scientific advisory board of the Ludwig von Mises Institute Germany and the Friedrich August von Hayek Society. Your new book is called Die Ära Milei – Argentiniens neuer Weg (The Milei Era – Argentina’s New Path), about the country’s new libertarian president, Javier Milei, who has declared war on the predatory state. You know him quite well—Milei wrote the foreword to your book.

You have surely heard what CDU leader Merz just said about Milei. I quote: “What this president is doing there is ruining the country. He is trampling on the people.” What is your response to Friedrich Merz?

Professor Dr. Philipp Bagus: Yes, that he should inform himself better. The opposite is true: Milei saved the country from hyperinflation and total impoverishment. And he is leading it on the path to freedom.

Milena Preradovic: Um, then why does Merz say that? I mean, does he really have no idea, or are such defamations intentional?

Professor Dr. Philipp Bagus: I don’t know. Either he has been misinformed, or he wants to keep his options open on the left, i.e., coalition options.

Milena Preradovic: Yes, that could well be. He hasn’t even ruled out Habeck as the new Minister of Economics. Let’s take a closer look at Javier Milei. What was the situation in Argentina when Milei became president? You already touched on this briefly.

Professor Philipp Bagus: Yes, Argentina has been in decline for a very long time. Argentina was one of the richest countries in the world at the beginning of the 20th century. It was a country of immigration. The average income was higher than in Germany. Germans emigrated to Argentina.

Then, at the end of the 1920s – and even more rapidly later on – the decline began with Peronism. Juan Perón then applied Peronism – a form of socialism – with autarky. This meant that he introduced tariffs and subsidies for industry because he wanted to become independent of industrial imports. He introduced a large welfare state. However, this led to widespread nepotism and corruption, and the country then went into a rapid decline.

This has accelerated again in the last 20 years – through so-called Kirchnerism, named after President Néstor Kirchner and Cristina Fernández de Kirchner. They have become even more radical in their politics and have also cultivated so-called Fokism – radical feminism, climate hysteria, and so on. At the end of 2023, the country was in recession, heavily indebted, and the monthly inflation rate was 25%.

Professor Dr. Philipp Bagus: Prices for industrial goods, which always run slightly ahead of consumer goods prices, rose by as much as 54% per month. At the same time, there was a budget deficit or total deficit of 15%: 5% in the budget and 10% at the central bank. The central bank went into debt, issued bonds to collect pesos – so that they would not fuel inflation. But of course, it also had to pay interest on these bonds. And how did it pay the interest? By printing new pesos.

Yes, and it collected them again. But you can see that there was a time bomb in the central bank’s balance sheet that could explode at any moment. Inflation was accelerating. The poverty rate was around 50%. The country was economically ruined.

In my view, Milei’s greatest achievement is that he managed to avoid hyperinflation in this situation. If that had happened, the poverty rate might have risen to 90%—with terrible social consequences. He averted that and pushed the inflation rate down from 25% to 2.7% (as of October).

Milena Preradovic: How did he manage that?

Professor Dr. Philipp Bagus: The main problem was the government deficit – high government spending. Market participants knew that this deficit existed and that the central bank would simply print new money to cover it. So, as he says, he created a monetary anchor. He announced that there would be no more government deficits under his leadership.

This caused interest rates to fall because inflation expectations declined. Market participants now believed that the central bank would no longer need to print so much new money. As a result, the government also had to pay less interest. This is how he managed to achieve a balanced budget, or even a surplus, starting in January. And in June, he also eliminated the central bank’s deficit.

Since July, the central bank has not been printing any more money. Of course, this was only possible by radically cutting government spending. He reduced it by a third in real terms – which is unprecedented in peacetime. Perhaps military spending is cut so sharply after a war – but here, a third of the budget was cut in peacetime. This is probably unique in history.

He has cut central government transfers to the provinces, abolished half of the ministries, and laid off 30,000 civil servants or not renewed their contracts. State subsidies to the media have been completely eliminated. All public infrastructure projects have been put on hold. At the same time, he has not increased civil servants‘ salaries and pensions in line with inflation. This radical cure has eliminated the deficit.

Milena Preradovic: Yes, it’s crazy anyway. He announced this radical cure during the election campaign – and had been promoting it for years before that. And one wonders: How did this political outsider – without financial resources, without a party – manage to get the people behind him and be elected president with 56% of the vote?

Professor Dr. Philipp Bagus: Yes, as I said, that is the miracle I wanted to make tangible in my book. That was my main motivation. How is it possible that someone like this—a political outsider with no structure, no party, no experience, and such radical ideas—becomes president?

There are various explanations for this. On the one hand, of course, there is the situation in Argentina. People had seen that socialism does not work. Then, from 2016 to 2019, there was a bourgeois centrist government under President Macri. However, it only dared to implement tentative reforms. It did not have the courage to really take action and did not reduce government spending.

Then the Kirchnerists came back. And then the people said: Now let’s try something completely different. Now let’s try the ideas of freedom. And Milei has been promoting those ideas in the media for ten years – prominently on television, vehemently. He has done educational work – in the culture war, as he calls it. A battle of ideas: socialism versus capitalism. The ideas of freedom against the ideas of coercion.

And that’s how he managed to get a broad section of the population behind him, which helped him in the election campaign. Because, as I said, he didn’t have any money for big campaigns. He worked a lot on social media – on Twitter and other platforms – and had an army of young supporters there, mainly teenagers, who backed him.

Milena Preradovic: Yes, exactly. It was mainly young people—and it was also the poor who voted for him. So in areas where the Peronists or Kirchnerists previously had absolute majorities, the vote suddenly changed completely. But what do the poor have to gain from this radical cure?

Professor Dr. Philipp Bagus: Yes, the rich always do well—even under socialism. They have no problem there. The ones who have a problem are the poor, who then have no opportunities for advancement. They have no prospects. And Milei has given them prospects. He has explained to them that prosperity is created by freedom in the market.

When there is freedom for entrepreneurs – in the competition of ideas and products – then the best results for consumers emerge, i.e., higher-quality products at lower prices.

The poor benefit most from this. They do not benefit from state redistribution. That only leads to the pie getting smaller overall. And the Argentinians have felt this firsthand: the pie got smaller and smaller – and despite all the redistribution recipes of socialism, the poor got poorer and poorer. Milei said: that is not the right recipe. And you can see that very clearly empirically:

In countries that are freer, the poor are better off than in countries that are less free or more socialist. And Milei has managed to convey this idea to the population, which is not necessarily easy. It requires rhetorical talent, charisma, and authenticity. And he has all of that. This has led to him being elected primarily by the poor.

Milena Preradovic: Yes, it’s amazing – because they are also suffering now, at least in the short term. Subsidies, for example for public transport, have been abolished. Many things have become more expensive. And here in the media, we often hear that people are now even poorer or that there are even more poor people.

Professor Dr. Philipp Bagus: Yes, there is a lot to say about that. First of all, he abolished the so-called poverty intermediaries. Previously, if you were poor and wanted a subsidy, you had to go to an intermediary and prove that you had performed some kind of service – for example, sweeping a street. This intermediary then had to certify that the service had been performed and subsequently paid out the aid.

However, the system was highly corrupt. These intermediaries only paid out the aid under two conditions: first, that half of it was handed over to them – they simply kept it. And second, that people took part in wild strikes and voted for Peronism.

Milei has radically removed these intermediaries from the equation. This means, of course, that aid has increased by 100% in real terms, because 50% no longer has to be handed over. Yes, the poverty rate rose at the beginning, but this is basically a statistical artifact. The poverty rate is calculated by looking at how much a basic basket of goods costs and then checking whether salaries are sufficient to buy it.

When he deregulated prices last December, this basket naturally became more expensive. Statistically, this means that the poverty rate also rose, because incomes did not rise to the same extent. But one has to ask: what was the situation before?

Before, the basket contained prices that were capped by the government. But there were no products available at those prices—the shelves were empty. What good does it do me if the poverty rate is statistically lower, but I can’t actually buy anything?

So he deregulated prices – and that made true poverty visible for the first time. It was recorded realistically in statistics for the first time. And then you have to say: by the second quarter of 2024, the rate had already fallen again. It had risen to 56% at the beginning – which is normal with such adjustment measures – and has now fallen back to 47%. That’s a decline of 9%.

What the left likes to do is compare the figure with the previous year – yes, it was lower then. But take a look at the quarterly or monthly comparison. You can see that it was high at first – for the reasons mentioned – and now it’s going down again. There is now an increase in real wages and accelerating economic growth. This will further reduce the poverty rate.

Milena Preradovic: Ah, interesting. I did a little research today and came across a new article by the Redaktionsnetzwerk Deutschland. They write that Milei has stifled the economy with his fight against inflation.

Professor Dr. Philipp Bagus: Yes, I don’t know where these authors got their information. What needs to be said is that Argentina was already in recession when Milei took over the country. So it wasn’t growing. Of course, if you cut a third of government spending, there will be an adjustment process—an adjustment crisis.

Because the spending that the government no longer does means that factors of production are freed up—they are taken over by the private sector. But that takes time. Business projects have to be planned, financed, and implemented. That takes time. First comes the downturn—but then comes growth.

Milena Preradovic: Yes, of course they didn’t write it in such a nuanced way – just that one sentence. The Austrian School advocates very, very little government – or virtually no government at all. And Milei, as an anarcho-capitalist, basically wants to abolish the state altogether. What functions would this shrunk state then have left to perform?

Professor Dr. Philipp Bagus: The Austrian School has shown how the market process works – and that all goods and services can be produced in the market. The result of this process cannot be improved by state intervention – because the state does not have the necessary knowledge to improve the market outcome.

The logical conclusion is therefore that the state should withdraw as far as possible – because it does not possess the knowledge to improve things. The bottom line: the state is not really needed.

Milei defines himself as a philosophical anarcho-capitalist. This means that he understands from theory that the state is not really necessary. But in practice, he says, we cannot simply abolish the state overnight. There are many restrictions and dependencies. You cannot simply let people fall into nothingness.

In practice, therefore, he is a minimalist. And what are the tasks of a minimalist state? Internal and external security – and justice. Even that cannot be completely changed overnight. For example, he has not cut aid to the poor. He has saved on transport subsidies – yes. But at the same time, he has abolished the inflation tax. This means that he has given back about 15% of gross domestic product to the people in real terms.

Because government spending is a burden that weighs on everyone, including the poor. And he has reduced this burden by stopping inflation and radically lowering the inflation tax.

Milena Preradovic: Yes, he also says that “taxes are theft.” And you seem to say that too. But how do you imagine a minimal state with no or very few taxes? Who pays for infrastructure and all the things we are told we need taxes for?

Professor Dr. Philipp Bagus: Yes, there are still taxes in a minimal state – but only to finance the police, the army, and the justice system. Not to produce infrastructure.

There are many myths surrounding infrastructure in particular. The first is that before the state took on these tasks, there would have been no infrastructure. But that’s not true. There were private railways, there were private roads – and they still exist today. Go to Italy or Spain: there are private motorways – with tolls. If it makes economic sense to build a bridge or a road, entrepreneurs will do it.

In residential areas, roads are financed by the municipality or the residents themselves. The second myth is that the state does this efficiently – or provides the optimal amount of infrastructure. In Argentina, in particular, the opposite was true: these infrastructure projects were a self-service shop for entrepreneurs with political connections. They were awarded at completely inflated prices – to entrepreneurs who returned part of the money to politicians.

This led to extreme price exaggerations and massive waste of resources.

Milena Preradovic: If you look around Germany, which is a tax haven, the infrastructure is not exactly in the best shape. If you compare Argentina before the Milei era with Germany today, what conclusion do you come to?

Professor Dr. Philipp Bagus: Yes, we are not yet at the level of Argentina in Germany. Argentina has undergone a very, very long decline – since the 1940s, that is, eight decades. In Germany, we had the economic miracle after the Second World War, and since the 1970s, you could say that the decline began – five decades of interventionism.

What is worrying, of course, is that this decline has accelerated dramatically recently. But we still have great wealth, a large capital cushion – which is, of course, becoming increasingly distorted. So we are not yet at the level of Argentina, where the poverty rate is around 50% and many people do not have enough to eat. We are not there yet in Germany.

The question is: Do things have to get that bad before we apply Milei’s libertarian solutions – or can we take countermeasures before we get there?

Milena Preradovic: Yes, that’s the question. In Argentina, too, people put up with it for a long time – and only when everything was in ruins did they give Milei and a completely new way of thinking a chance. Now FDP leader Lindner has said here in Germany: Maybe we should dare to be a little more like Milei. What would Milei do in Germany to get the economy back on track?

Professor Dr. Philipp Bagus: Basically, Germany has the same problems as Argentina – just not as pronounced. If Milei shows that even with much bigger problems, it is possible to get back on track, then that should also be possible in Germany.

The problems are: a state that is far too big, excessive government spending, and a completely overregulated country. And that is exactly where Milei started. He cut government spending and eliminated the deficit. In Germany, we have a deficit—and no significant consolidation. He also deregulated. We haven’t even talked about that yet. He introduced his own deregulation ministry, which simply scraps several, sometimes dozens, of regulations every day.

Milena Preradovic: So, reducing bureaucracy.

Professor Dr. Philipp Bagus: Yes, exactly. Regulations dictate how things must be done – or what is not allowed. This means that many entrepreneurial projects cannot be implemented because the state says: That’s not how it works, you have to do it differently.

If you remove these regulations – including price controls – you create space for entrepreneurship. One example: Milei abolished the rent control law that we also have in Germany. The idea behind it was to preserve affordable housing. But it meant that renting and building were no longer profitable.

As a result, many owners stopped renting out their properties or didn’t build in the first place. When Milei deregulated rents, a large number of properties that had previously been held back suddenly came onto the market. And what happened? Rents fell in real terms because supply increased.

Milena Preradovic: So exactly the opposite of what many people here would expect.

Professor Dr. Philipp Bagus: Exactly. And he would do the same in Germany. He also liberalized air traffic, making it easier for airlines to obtain approval for new routes. This leads to more competition and lower prices – which in turn benefits consumers.

In Germany, we have an extremely overregulated system, partly due to EU regulations. These regulations lead to bureaucracy in a second step, because someone has to check whether they are being complied with. And so bureaucracy grows – with well-paid civil servants who have power and are naturally not willing to give up their positions voluntarily.

Milena Preradovic: And in the end, you end up with a public spending ratio of 50%, which means that 50% of everything that is earned ends up in the coffers of the state.

Professor Dr. Philipp Bagus: Yes, exactly. People always say—even in party manifestos—that they want to reduce bureaucracy. But they fail to understand that reducing bureaucracy is only the result of less government spending and less regulation. If you start there, you automatically end up with less bureaucracy.

Milena Preradovic: So basically, politicians haven’t been serious when they’ve been promising to reduce bureaucracy for decades. In reality, it’s getting worse and worse.

Professor Philipp Bagus: Yes, exactly. Because they would actually have to tackle regulation and spending. But they’re doing the opposite: government spending is rising, and regulations, for example in the energy sector, are becoming increasingly oppressive.

Milena Preradovic: You write: It is above all the concept of social justice that has led Argentina from success to ruin. To me, as a German, “social justice” does not sound like a dirty word at first. What is the libertarian counter-concept?

Professor Dr. Philipp Bagus: Social justice is neither social nor just. It is not social because it makes the pie smaller. If I take away part of what the productive, hard-working people earn, they have less incentive to work. And those who get something without working have no incentive to be productive either. They make themselves comfortable.

This damages social cohesion because you take something away from some people and give it to others. It is also not just because justice means treating everyone equally. But here, one person is forced to give something up under threat of violence—and another receives it. This is unequal treatment before the law.

Milei is therefore absolutely right to argue against this not only on economic grounds—i.e., that redistribution shrinks the pie—but also on moral grounds. Because what is actually being legitimized under the label of “social justice” is envy. Envy, resentment, grudges. People say: I envy the successful—so I take something away from them and give it to someone else—or to myself—and then say: But I am a good person because I practice social justice. That is self-deception—and deception of others.

Milena Preradovic: What about equal opportunities? Someone from a wealthy home has completely different opportunities than someone from a poor neighborhood. What is the libertarian view on this?

Professor Dr. Philipp Bagus: Yes, people are inherently unequal. Some people are more intelligent, others have athletic talents. Milei once gave the example: If I play tennis against Roger Federer, there is no equality of opportunity. That would only exist if you chopped off one of Federer’s arms – but that wouldn’t be fair either.

People are different – the crucial thing is that there is freedom, that you can move up. In socialism, there are no opportunities for advancement – everyone is poor, except perhaps the political class. But the vast majority have no way of improving their lives.

This requires freedom – the opportunity to engage in entrepreneurial activity under fair conditions and to realize one’s life project. From a libertarian perspective, this is fair: that no one is prevented – by taxes, rules, regulations – from realizing their potential.

Milena Preradovic: Milei was also the first head of state to visit Donald Trump after his election victory. And Trump also wants to cut government and bureaucracy costs. Together with Elon Musk, the Milei phenomenon is now going global. Is a new global alliance forming?

Professor Dr. Philipp Bagus: That is at least Milei’s goal – I am convinced of that. I know him personally. He is not interested in power, fame, or money. He wants to spread the ideas of freedom. And he wants to make not only Argentina freer, but the whole world.

That’s why he uses every platform – whether in Davos or at the UN – to spread these ideas. He has already had an enormous influence, for example on Elon Musk. The two have met several times. Musk told him that he wakes up in the morning and asks himself: What problem can I solve for people today? Milei likes that, because that’s exactly what entrepreneurship is: solving problems, offering better products and services than the competition.

Milei has also given Musk books on the Austrian School of Economics – and they are clearly being read. You can tell that when you follow Musk on Twitter. His tweets have become very libertarian. A few days ago, he wrote: “Less government spending means more power for citizens.” That is a clear libertarian statement.

Trump has also taken note of Milei’s success and popularity, of course. Trump is not a born libertarian like Milei, nor is he an economics professor. But he is a pragmatist. And so he has adopted the Ministry of Deregulation that exists in Argentina – at least in a similar form.

Milena Preradovic: Limited to one year, though. He probably didn’t want to go too far.

Professor Dr. Philipp Bagus: Exactly. Another difference is that in the US, people like Musk or Vivek Ramaswamy, who is also an expert on the Austrian School, only have an advisory role. They have the right ideas, but they cannot implement them directly.

In Argentina, it’s different. There, the Ministry of Deregulation actually has legislative powers. It can directly abolish regulations in certain areas without asking parliament – it has been given the authority to do so.

In the US, on the other hand, a proposal from Musk must first go to Trump, then through parliament. But anyway, it’s a takeover of Milei’s ideas. And that shows that these ideas are spreading.

The CPAC, or Conservative Political Action Conference, a conservative event that strongly supports Trump, just took place in Argentina. Milei already spoke there in March. Now there was an edition in Buenos Aires yesterday and perhaps today. Ron Paul was among those who spoke.

Milena Preradovic: Very briefly, Ron Paul?

Professor Dr. Philipp Bagus: Ron Paul is co-founder of the Ludwig von Mises Institute in the US, a 100 percent representative of the Austrian School, and was a presidential candidate in 2008 and 2012. He didn’t have a real chance back then. But now he’s in talks with Elon Musk and advising him on how to limit the state.

There is an incredible amount of momentum building. And if Milei continues to be successful in Argentina—he has already achieved a great deal—just imagine what that could trigger worldwide.

Milena Preradovic: But the miracle of Argentina has also been made possible because Milei is a very special personality, as you yourself have said. When I look at Germany, I don’t see anyone like Milei. Do you?

Professor Dr. Philipp Bagus: No, I don’t see a Milei there either. He is truly unique – you can’t just copy him. But…

Milena Preradovic: …does that basically mean “business as usual” for Germany?

Professor Dr. Philipp Bagus: In Germany, it means that you first have to do what Milei did for ten years before he entered politics. You have to prepare the ground. You have to wage what he calls the “culture war.” You have to actively spread the ideas of freedom.

And once you’ve established a base – people who are convinced of these ideas – then sooner or later, political majorities can emerge.

Milena Preradovic: Exactly. Maybe even Friedrich Merz will change his mind at some point. Thank you very much, Professor Bagus, for your assessment of this very unusual president. Thank you for joining us.

Professor Dr. Philipp Bagus: My pleasure. It was a pleasure, Ms. Preradovic.

Milena Preradovic: Yes—and if anyone would like to learn more about Milei, your book is a good place to start. I really enjoyed reading it. It’s easy to read and you learn a lot of new things. Thank you very much!

Professor Dr. Philipp Bagus: I’m very glad you liked it.

Milena Preradovic: Yes, I really did. Well, folks: more freedom and less government—that’s exactly the opposite of our system here. And that’s precisely why there’s such a knee-jerk reaction when it comes to Milei.

I think that in view of the economic crash, Germany should also think about new policies. Of course, those who profit from the current system will not do so voluntarily. So you should push them – show them and write to them who is in charge and what you really want. Citizens are not powerless – not even in Germany.

I wish you all a good time and a relaxing second Advent. See you soon!

Beitrag teilen

20 Kommentare

  1. Info

    Nacktes Niveau und Paulbrandenburg sind über den Tor-Browser nicht mehr erreichbar.

    Antworten
    • Stimmt

      Ja, da predigt er immer, man solle nicht auf die kommerziellen sondern auf die freien Quellen gehen, und nun zwingt er alle, die anonym und vor den privaten Datenkraken geschützt surfen wollen und deswegen Tor nutzen, genau zu diesen Quellen, nämlich Yutjub zu gehen, da funktioniert es nämlich weiterhin. Seine sämtlichen direkten Quellen sind tot mit Tor. NacktesNiveau, Paulbrandenburg und wie die Seiten heissen.

      Antworten
  2. Olaf

    Das System selbst ist in sich eine Fehlkonstruktion. Staat soll dienen wo er gebraucht wird und sonst die Klappe halten, ok.
    Alles Privatisieren, ja ok, aber mit Auflagen und umverteilen der Mehrwerte in einen Sozialfond, über den die Menschen bestimmen, denn sonst enden wir wieder in der Machtpyramide.

    Chancengleichheit ähm ja ganau..
    Ich kann mir kein AKW leisten, keine Autobahn bauen lassen und auch kein Wasserwerk übernehmen. Sowas machen die, die eh schon die Kohle haben und irgendwann haben wir wieder 5 Leute die die Welt unter sich aufteilen und den Rest plündern.

    Warum wird eigentlich immer eine Verteilung als Böse angesehen, wenn nur die Art und Weise wie verteilt wird das Problem ist und die Art und Weise wie genau dieses System vor Gereichtigkeit geschützt wird?

    Warum sollte an der Verteilung der Werte von Maschinenarbeit etwas nicht gerecht sein?
    Die hart arbeitenden Menschen gibts evtl. noch auf dem Bau oder bei der Müllabfuhr. Die bekommen nur nichts dafür. Der hart arbeitende CEO bedient da eher die Korruptionsebene. Und da ist gar nichts gerecht oder fair, denen noch mehr Geld und Besitz zugeben.

    Warum wird immer so getan, als gäbe es den Fortschritt nicht? Wir reden über Systeme vom 19. Jahrhundert, die Logik funktioniert heute schon längst nicht mehr.
    Warum dürfen sich wenige Menschen die gewaltigen Mehrwerte der Maschinenarbeit unter den Nagel reißen, oder mit der Kaputtmachwirtschaft neutralisieren und werden dann als die hart arbeitenden Menschen bezeichnet, die diese gestohlene Kohle dann haben, um sie wieder in die nächste Zweigstelle zu stecken und die Menschen darübr in ihrer Abhängigkeit zu halten?
    Chancengleichheit ist ein Treppenwitz der Geschichte und zwar ein schlechter…

    Die Chancengleichheit ergibt sich ja erst durch gleiche Bedingungen und Verteilen der Werte. Davon abgesehen von welchen Chancen reden wir denn überhaupt?
    Warum muss das System andere bevorteilen und der riesige Rest leidet?

    Warum ist das Denken so kaputt, dass wir glauben wir sind unsere Karrieren, wenn in Wahrheit alle am liebsten aus dem Hamsterrad aussteigen wollen, zumindest den Zwang loswerden.
    Und der Fortschritt tut ja nichts anderes, als genau dies seit übr 100 Jahren zu forcieren, es wird halt nur nicht auf die Menschen angwandt, die werden systematisch niedergehalten.

    Eher schmeißen die Herrschenden mit Bomben um sich, bevor sie die nutzlose Masse aus ihren Augen, in die Freiheit über Fortschritt entlassen.
    Da sprengen wir lieber die Energiewirtschaft in die Luft und baden die Rohsysteme der Kühlung der AKWs mit Säure.

    Merkt es denn keiner, dass das System selbst das Problem ist, weil es eben diese Machtpyramide gibt und alles von Chancen bis Werte, Besitz bis Bildung völlig falsch verteilt oder aufgezogen wird, um eben dieses Konstrukt zu schützen?

    So blöd könnte ich gar nicht sein, um dies nicht zu erkennen und das ganz ohne Professor Titel..

    Antworten
    • G.Nau

      Olaf schrieb: „So blöd könnte ich gar nicht sein…“

      Ja – Sie vielleicht nicht, aber andere schon!
      Ich habe gerade den Podcast „Tacheles“ #150 von Uwe Röper und Uwe Stein gehört und konnte es nicht fassen: Die beiden, die glauben sie seien die Superchecker, verbreiten die Lüge, dass es ein Attentat auf Donald Trump gegeben habe.
      Ich hasse das, wenn ich mich fragen muss, ob derjenige der Unsinn redet ein Lügner ist, oder ein Idiot! Meistens tendiere ich zu Lügner und das ist schade, denn jetzt muss ich wohl auch diese beiden von der Liste der Anständigen streichen.

      Wie sieht es eigentlich mit Ihnen aus, Olaf – haben Sie den Betrug durchschaut oder tun Sie auch schlauer, als Sie sind?

      Antworten
      • Olaf

        Nun mein Wissensschatz ist begrenzt.
        Es gibt soviele Dinge auf der Welt, dass ich mich am Ende als absolut unwissend bezeichnen muss.
        Die paar wenigen Sachen, die ich weiß gegenübergestellt, sind ein Tropfen in alle unsere Ozeane auf der Welt zusammen genommen, also im Grunde nichts.

        Dennoch kann man mit ein wenig denken, 1&1 in vielen Dingen zusammenzählen, auch weil man sie ja ständig miterlebt und sich dann Wissen darum aufbaut, Erfahrung und logiche Schlussfolgerungen.

        Also um Ihre Frage zu beantworten, ja ich bin leider auch nur ein unwissender Mensch, im übergeordneten Rahmen, wie alle anderen ebenso.
        Selbst Einstein oder Buddha hätten von mir oder Ihnen was lernen können, wahrscheinlich mehr als eine Sache, dabin ich mir ziemlich sicher.

        Antworten
  3. Uwe Kienitz

    Vielen Dank an „Immer noch im Ernst“. Da habe ich mich etwas verstanden gefühlt, was ich eigentlich meine. Aber klar: schriftlich lässt sich oft nicht klären, was man wirklich meint. Wo wir in der Begegnungsqualität heute stehen, kann man ganz gut an dieser Kommentarsituation sehen.
    Die Medien „eignen sich sehr gut“ für völlige Lügen, um die Menschen zu manipulieren, damit sie nicht zu sich finden und damit auch nicht zum anderen Menschen. Was sich da geistig abspielt wäre ein großes Thema. Insofern reicht es jetzt erstmal, meine ich.

    Antworten
  4. Astrid Wenke

    Im Gegensatz zu Herrn Kienitz musste ich mich sehr bemühen, das Video bis zum Ende zu hören umd war verärgert über das flachlibertäre Wirtschaftsverständnis von Herrn Bagus, das schon seit der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts vor allem durch Keynes und Schumpeter erweitert und differenziert wurde. Was in Argentinien heute gut ist, ist eben nicht überall zu jeder Zeit gut. Der Beginn des argentinischen Abstiegs lag auch nicht allgemein in ‚zu hoher Staatsverschuldung‘, sondern in Verschuldung in Dollar, also Fremdwährung. In Deutschland haben wir bekanntlich vor allem ein Energiekostenproblem. Griechenland geriet bekanntlich wegen der aufgenötigten Sparmassnahmen nach 2010 erst richtig in die Rezession, weil mit drr Verarmung der Bevölkerung auch die inländische Nachfrage einbrach. Sehr viel interessanter als Bagus ist die (ebenfalls positive) Einschätzung von Heiner Flassbeck zum Wirken von Milei. Für ein solides Verständnis von dem Zusammenhang zwischen Geldpolitik und Wirtschaft empfehle ich das Buch von Monika Stemmer, erschienen im Westend Verlag ‚Macht, Staat, Geld – Modern Monetary Theory‘. Politisch habe ich zwar in vieler Hinsicht andrre Ansichten als Frau Stemmer, aber als Geldpolitikerklärerin ist sie genial.

    Antworten
    • Sid

      MMT, was für ein grandioser sozialistischer Unfug.

      Antworten
      • Astrid Wenke

        Das nenne ich mal einen differenzierten Kommentar. Was genau soll denn an der Theorie unsinnig sein? Die Grundthese, das modernes Geld generell in Verbindung mit einer gleich hohen Schuld geschöpft wird, akzeptiert mittlerweile selbst die Bundesbank. Die These, dass der Staat einspringen muss, wenn Unternehmer aus Angst vor dem Risiko nicht bereit sind die Schulden auf sich zu nehmen, die nötig sind, um die vorhandenen wirtschaftlichen Resourcen zu nutzen, entspricht bewährtem keynesianischem Denken. Was also ist, jenseits von Sprüche ablassen, ihr Problem?

        Antworten
        • Dr. Mathias Babel

          Bereits hier liegt eine typisch deutsche Attitüde als Wurzel allen Übels:

          Ein Unternehmer, der aus Angst vor Risiken (wirtschaftswissenschaftlich „Risikoscheu“) nach dem Staat ruft, ist schon rein definitorisch – außer in einer Habeck-Welt – KEIN Unternehmer.

          Und Keynes mit seinem „deficit spending“ und der Totschlagaussage „In the long run, we are all dead.“ ist halt auch sehr speziell.
          Ein großer Anhänger davon war A.H. In der Definition von Mussolini sind wir dann auch schnell beim Korporatismus.

          Fazit: Alles andere als ein „Nachtwächterstaat“ ist in the long run 😉 eine volkswirtschaftliche Katastrophe.

          P.S.: Die Bundesbank würde ich als Kronzeugen für Geldtheorie auch nicht mehr unbesehen nehmen.

          Antworten
          • Stephan

            Als Kontrastprogramm zu den Elogen auf Milei empfehle ich diesen Artikel von Heiner Flassbeck https://www.relevante-oekonomik.com/2024/12/12/argentinien-der-libertaere-messias-und-seine-propheten/

            @ Dr. Mathias Babel
            die Aussage von Keynes „In the long run, we are all dead“ würde auch speziell auf Milei passen, der vor seinem Amtsantritt angekündigt hat, dass jetzt harte Zeiten kommen, die aber notwendig sind, weil ein Entzug (im Sinn von Drogenentzug) eben hart, aber auch erforderlich ist. Keynes wollte (im Jahr 1924) mit dem erwähnten Satz aber eine Kritik an Ökonomen formulieren, die darauf beharrten, dass ein Staat sich – auch in einer Krise — immer raushalten muss, weil sich „auf lange Sicht“ („in the long run“) eine wirtschaftliche Krisensituation immer von allein wieder einpendelt.

            Der komplette Kommentar von Keynes in der Übersetzung lautet:
            „Nun ist das auf lange Sicht wahrscheinlich richtig… Aber die lange Sicht ist ein schlechter Führer in Bezug auf die laufenden Dinge. Auf lange Sicht sind wir alle tot. Die Volkswirtschaft stellt sich eine zu leichte und nutzlose Aufgabe, wenn sie in stürmischen Zeiten uns nur sagen kann, dass, nachdem der Sturm lang vorüber ist, der Ozean wieder ruhig sein wird.“

            Zu Ihrem Verweis auf A.H.: Er war außerdem auch Vegetarier und trank keinen Alkohol. Was lässt das für Schlüsse zu?

          • stephan

            Ergänzung:
            Soll aber nicht heißen, dass ich die staatlichen Investitionen in den letzten 4 Jahren, speziell in „medizinisches Material aller Art“, für gut halten würde.

            Anstatt die Möglichkeiten eines Staates zu wirtschaftlichen Interventionen bzw. zum Ausgeben von Geld radikal einzuschränken, sollte der Staat dazu gezwungen werden, das Geld im Sinne seiner Bürger ausgeben – nicht weitgehend entgegen deren Interessen.

            Auch mächtige private Unternehmen können auf das Leben der Bürger einen äußerst negativen Einfluss haben – insofern bin ich hier einer Meinung mit @ Dr. Mathias Babel, was den erwähnten Korporatismus betrifft, worunter ich einen übergroßen Einfluss von Großkonzernen und sehr vermögenden privaten Personen auf den Staat verstehen würde, so dass die staatlichen Mittel weitgehend im Sinne von deren Interessen eingesetzt werden.

  5. Uwe Kienitz

    Das war nun wirklich wieder ein interessanter Ansatz, den Herr Bagus beschrieben hat. Es erscheint mir insofern ein Fortschritt, eine gute Idee, da dem Staat die Fähigkeit abgesprochen wird, sinnvoll in wirtschaftliche, (aber auch kulturelle Bereiche) eingreifen zu können.
    Die Aufgaben des Staates sind wesentlich kürzer zu greifen: es geht um Sicherheit (also auch keine „öffentlich-rechtliche“ Kriegspropaganda) für die Menschen und Gleichheit vor dem Gesetz. Das allein ist schon eine riesige Aufgabe.

    Kultur und Bildung muss schrittweise immer freier und stärker werden auf Grundlage von Initiative und Eigenverantwortung der Menschen. Wenn dieser Bereich stark wird, kann auch die Wirtschaft so wirken, wofür sie gebraucht wird: sie soll der Versorgung der Menschen dienen durch die kultivierten Menschen selbst, damit menschliche Kultur stärker werden kann und wird. Es geht nicht um „Kohle machen“ bei der Wirtschaft, es geht um Versorgung, damit die Menschen ihr Menschsein finden können.

    Der Staat verliert sofort den Kontakt zur sozialen Wirklichkeit wenn er anfängt alles regeln zu wollen. Und Deutschland besteht derzeit vor allem aus Angst und Regelungswut. Durch diesen Mangel entstand im Hintergrund eine ungute Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft, genau genommen Großkonzernen und Hochfinanz. Damit verliert der Staat seinen Sinn und die Menschen verlieren ihre Eigenverantwortung und die Chance wirklich eigenständig zusammen zu arbeiten.

    Die drei Sphären Bildung, der Staat mit einer realen Rechtssphäre, und die Wirtschaft können nur die Menschen selbst sinnvoll durch entsprechende soziale nicht staatliche Macht-Organe zusammengehalten werden. Der Einheitsstaat der für alles zuständig gemacht wird, kann das nicht, und fährt alle paar Jahrzehnte gegen die Wand, wie das für Deutschland leider schon wieder in Sicht kommt. Es gibt keine „Systeme“, (Achtung: auch keine elektronisch-maschinellen Systeme!!) die alles sinnvoll menschlich regeln könnten: wir Menschen sind als kultivierte Menschen gefragt das zu tun. Das mag einem Angst machen, weil wir sowenig können, wir so wenig kultivierte-soziale Fähigkeiten haben. Wenn der Raum aber für freie menschliche Kultur wirklich geöffnet wird und der Staat sich schrittweise zurück zieht, beziehungsweise ihm die Macht schrittweise genommen wird, findet auch Entwicklung und Erneuerung statt, die dem Menschsein und der menschlichen Gesellschaft wieder Sinn geben kann. Der pure irdische Materialismus führt allein nicht weiter, auch wenn wir die Erde wirklich brauchen. Aber sie braucht auch uns….

    Dazu werden wir noch durch viele „Nullpunkte“ hindurch gehen müssen. Aber es ist eben auch so im Sozialen: vor Ostern ist immer Karfreitag……aber Auferstehung ist kein religiöse Illusion, sondern das Ziel des Menschseins. Wir werden wieder lernen müssen, uns der guten göttlich-geistigen Welt zuzuwenden, die uns völlig frei lässt. Das braucht „genügend viele“ innerlich eigenständige Menschen!!! Der Christus ist mit jedem Menschen verbunden, wenn die Menschen es nur immer mehr wahrhaben wollen…..da liegt unsere Zukunft! Dafür müssen wir lernen, echte, ehrliche, individuell geistige Wege zu gehen! Das hat Wirkung für die ganze Gesellschaft und erzeugt nicht weiter die Illusion, dass der Staat und „die da oben“ alles für uns regeln werden.
    Das kann man an solchen Menschen wie Milena Preradovic und Philipp Bagus ganz gut sehen. Immer wieder gibt es bei ihr sehr spannende, interessante Gespräche, die sich wirklich auf das so „unglaublich“ komplexe Menschsein beziehen! Das wollte ich einmal „in aller Kürze auf´s Papier bringen“.

    Antworten
    • G.Nau

      Uwe schrieb:

      „Kultur und Bildung müssen schrittweise immer freier und stärker werden auf Grundlage von Initiative und Eigenverantwortung der Menschen“.

      Wow – das ist so inhaltsleer – es könnte direkt aus dem Munde von Robert Habeck oder Annalena Baerbock kommen!
      Kultur ist etwas, das man mit anderen teilt und wenn jeder sein eigenes Ding macht, dann gibt es überhaupt keine Kultur mehr. „Freier“ und „stärker“ sind in Bezug auf Kultur und ebenso auf Bildung eigentlich Gegensätze, aber nicht in LaLaLand, wo man pleite gehen kann ohne insolvent zu sein… oder so…

      Antworten
      • Uwe Kienitz

        Ja, ich sehe ein, dass das Wort Kultur, ohne zu sagen, was man darunter versteht, einfach abstrakt ist. Das wäre ein längeres Thema. Drei Qualitäten erscheinen mir Kultur zu erzeugen: 1. Das wir lernen andere Menschen zu verstehen, egal wo sie innerlich oder äußerlich stehen. Nicht einfach inhaltlich bejahen, sondern menschlich verstehen. Das würde manchen Klein- und Großkrieg verhindern können. 2. Selbstständig denken lernen. Das war ist seit Corona deutlich spürbar, wie schwer den Menschen das fällt.
        3. Langsam lernen und spüren, dass wir Menschen nicht nur aus Haut und Knochen bestehen, sondern auch geistige Wesen sind, die wieder lernen sollten, sich mit der göttlich-geistigen Welt zu verbinden. Aus freier Initiative.

        Wie viele gute freie Schulinitiativen sind im Keim durch Behörden erstickt worden, weil alles nur mit externen Vorschriften „flankiert“ wird und damit Eigenverantwortung und Eigeninitative klein gehalten wird. Das ist in ganz vielen Bereichen sichtbar.

        Soviel zur „Kulturfrage“ in einem Land, dass derzeit noch von einer hohen kulturellen Vergangenheit lebt. Auch wenn das schon gegen 100 bis 200 Jahren her ist. Der Staat kann Kultur nicht erhalten oder „fortpflanzen“, da bin ich ganz sicher.

        Antworten
        • G.Nau

          @Uwe

          Auch bei Ihrem zweiten Versuch kann ich nur ahnen, worum es Ihnen geht, denn was Sie schreiben sind nicht wirklich Gedanken – sie fassen lediglich Ihre Gefühle in Worte! Gedanken haben einen logischen Aufbau – was Sie machen ist mehr so eine Art „brainstorming“.

          Wenn ich nicht wüsste, dass Neid eine dumme Sache ist, dann würde ich Sie um ihren Geisteszustand beneiden, denn ich komme nicht einmal mit Drogen in so einen traumähnlichen Zustand wie den, in dem Sie sich von Natur aus befinden.

          So habe ich z.B. wahrgenommen, dass das Ohr von Donald Trump nach dem „Attentat“ kein Bisschen anders aussieht als vorher, so als hätte es gar kein Attentat gegeben. Das bestätigt das, was ich gleich vermutet hatte, als ich von dem Schützen auf dem Dach hörte, der dem Sicherheitsdienst gemeldet wurde ohne dass etwas unternommen worden wäre. Ich erkannte sofort, dass die Möglichkeit bestand, dass als Trump für die Kameras nicht zu sehen war, einer der Sicherheitsleute ihm Filmblut ins Gesicht geschmiert und ihm ein weisses Tuch gereicht hat, mit dem er sein Ohr verdeckt hielt. Nachdem ich sein Ohr in Großaufnahme gesehen habe kann ich mit Sicherheit sagen, dass es genau so gewesen ist! Auch habe ich bemerkt, dass es zunächst hieß es seien Personen, die hinter Trump sassen, getötet worden – aber dass die Presse mir nicht verrät, wer diese Menschen waren. Sehr verdächtig!

          Millionen, wenn nicht Milliarden von Menschen sind auf diesen Schwindel hereingefallen, denn alle diese Menschen sind genau wie Sie, Uwe! Sie lassen sich beliebig manipulieren, denn sie können nicht denken, sondern haben nur eine emotionale Wahrnehmung von sich selbst und von ihrer Umwelt.
          Diese ganze menschenverachtende Politik, über die Sie sich beklagen lieber Uwe, könnte nicht stattfinden ohne Menschen wie Sie die glauben, „emotionale Intelligenz“ sei gleichwertig mit abstrakt – logischer Intelligenz.

          Der langen Rede kurzer Sinn:
          Wir brauchen nicht mehr Christentum, denn davon haben wir bereits mehr als genug – was wir brauchen ist mehr Verstand! Im Moment scheitert die Demokratie leider daran, dass sich die Menschen eine Scheinrealität vorgaukeln lassen und sich gegen ihre eigenen Interessen wenden, weil sie gar nicht erkennen was ihre eigenen Interessen sind. Menschen wie Sie, Uwe…

          Antworten
          • Immer noch im Ernst

            Wir brauchen viel mehr Christentum – aber nicht solches der faschistoiden Religionen und Staaten. Sondern das echte.
            Sie sind ein Materialist, ohne Interesse an der Geistigen Welt. Waren Kant, Schopenhauer etc. auch schon.Halten sie sich am besten ans Trumpsche Öhrchen, das bietet Ihnen ausreichend „Beweise“. Vielleicht gibt es mehrere Donalds? Haben das vielleicht auch wahrgenommen? Aber im Endeffekt egal, es sind alles nur Diener und Erfüllungsgehilfen. Das ist ihr Auftrag. Mehr nicht.
            Es sind einfache Politiker, die liefern müssen.
            Aber solange alles nur auf analytischem Verstand basiert, zerteilen wir alles bis ins Letzte – ohne die synthetisierende Vernunft, die es zwingend braucht. Mit dem deutschen Idealismus, der seit 1871 vor sich hin darbt.
            Der politische Staat ist eine für den Menschen sinnfreie Einrichtung.

          • G.Nau

            @Immer noch…

            Nein, ich bin durchaus kein Materialist – ich habe genau so viele Gefühle, wie Sie oder wie Uwe – ich lasse mich nur nicht von ihnen leiten wenn ich die Nachrichten schaue, sondern schalte meinen Verstand ein. Der Verstand sagt: Kein Kratzer am Ohr – kein Attentat!

            Es gibt übrigens kein „echtes“ Christentum, denn Jesus war nichts anderes als ein Wunderheiler, der mit ein paar Kumpels um den See Genezareth zog und mit Handauflegen etwas dazuverdiente, weil Fisch alleine auch nicht so toll ist! Mehr hat er nie gewollt.
            Was wir heute als „Christentum“ bezeichnen, müsste eigentlich Saulismus heißen.

            Übrigens – ich habe eine Nachricht von Gott an Sie:
            Gott hat uns das Gehirn nicht gegeben, damit wir an einen Gott glauben…

  6. G.Nau

    Milena fragt, wie Präsident Milei es geschafft hat, ohne eigene finanzielle Mittel über 50% der Stimmen zu bekommen und trifft damit wieder mal genau auf die Zwölf! Machen wir uns nichts vor: Karl Marx hätte seine Werke auch nicht verfasst ohne die finanzielle Unterstützung von Friedrich Engels – also wer sind die Reichen, die hinter Milei stehen?

    Herr Bagus kneift und tut so, als wisse er dies nicht. Seine Erklärung, Milei sei halt von vielen Jugendlichen im Internet unterstützt worden, ist zutiefst lächerlich! Als ich die perlweißen Zähne von „Rezo“ gesehen habe wusste ich sofort, dass sich da nur jemand als „Streetkid“ verkleidet hat, der in Wirklichkeit mit einem silbernen Löffel im Mund geboren wurde und für den schon heute das Geld arbeitet, dass er geerbt hat. Nein – das Internet ist genauso fest in der Hand des Kapitals, wie es früher schon die Zeitungen und die Fernsehsender gewesen sind.

    Es wird von vielen Buchautoren behauptet, die Politik in Deutschland bekäme in letzter Zeit sozialistische Züge, aber nur weil es viele behaupten muß es noch lange nicht wahr sein! Die Poltik von Robert Habeck ist weder grün noch ist sie sozialistisch, denn auch im Sozialismus muss ein Wirtschaftsminister das Ziel haben, den Nutzen seines Volkes zu mehren und Schaden von ihm abzuwenden. Die Rettung des globalen Klimas, die als Erklärung für diese Politik vorgeschoben wird, ist kein sozialistisches Ziel. Das Ziel des Sozialismus ist immer noch, die Bedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen und das kann ohne äußere Einmischung auch prima funktionieren, wie die Chinesen bewiesen haben.

    Nein – die Zerstörung der Wirtschaft durch die Politik von Robert Habeck trägt keine sozialistischen Züge, sondern sie wurde ihm von den gleichen Kapitalisten diktiert, die auch hinter Milei stehen – von wem denn sonst? Immer wenn die Grenzen des Wachstums erreicht sind muss alles kaputtgeschlagen werden, damit neues Wachstum entstehen kann, denn nur in der Wachstumsphase entstehen Profite, die der Kapitalist abschöpfen kann. Die Grenze des Wachstums war in Deutschland ungefähr im Jahr 1978 erreicht und seitdem werden uns die Freiheiten und Rechte, die man uns großzügig in der Zeit des Wirtschaftswachstums gewährt hatte, wieder genommen – von den Kapitalisten und nicht von den Sozialisten! Unter Hemut Kohl wurde das „Soziale Netz“, das die Menschen vor dem Absturz in die Armut schützen sollte, zur „Sozialen Hängematte“ umdeklariert und man wurde gezwungen, jeden bekloppten Job anzunehmen und seine Altersvorsorge aufzubrauchen, bevor man vom Staat (mickrige) Unterstützung bekommt. Das waren genauso wenig die Entscheidungen von Helmut Kohl, wie die derzeitige Politik auf Entscheidungen von Robert Habeck zurückgeht – es sind die Gesetze eines freien Marktes, die uns diese Politik aufzwingen!

    Was wir im Moment erleben ist schlicht die Kehrseite des „Wirtschaftswunders“. Der Kapitalismus zeigt in der Wachstumsphase sein freundliches Gesicht und in der Zeit des Abschwungs sein böses Gesicht. Die Leute, die wirklich etwas von Wirtschaft verstehen, wussten selbstverständlich schon bei der Gründung der BRD, dass die „Soziale Marktwirtschaft“ wieder einkassiert und durch eine „Freie Marktwirtschaft“ ersetzt werden würde, sobald die Grenze des Wachstums erreicht ist, aber das haben sie für sich behalten. Stattdessen haben sie uns Bücher verkauft, in denen über diese Zusammenhänge gelogen wird…

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert