„Geburtenrückgang liegt an Fehlgeburten“ – mit Prof. Dr. Klaus Kroy

21. März 202510 Kommentare

Die Geburtenrate bricht seit 2022 dramatisch ein. Der Physiker Prof. Dr. Klaus Kroy von der Uni Leipzig hat zusammen mit seinem Regensburger Psychologie-Kollegen Christof Kuhbandner die Daten ausgewertet. Zwei Schlussfolgerungen: Das Argument, viele Frauen hätten aufgrund von Krisen ihren Kinderwunsch verschoben, ist wegen der gleichbleibenden Zahl der Schwangerschaften nicht haltbar. Und: „Der Geburtenrückgang muss an den Fehlgeburten liegen“, so Kroy. Die wohl brennendste Frage, die weder das Bundesgesundheitsministerium noch die meisten Wissenschaftler sonderlich interessiert: Spielt die sogenannte Corona-Impfung da eine Rolle? Wir sollten uns fragen, warum das niemanden interessiert.

Ausführlicher Cicero-Artikel von Prof. Kroy und Prof. Kuhbandner zu Geburtenrückgang: https://www.cicero.de/innenpolitik/woher-kommt-der-geburtenrueckgang

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Milena Preradovic

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Interview mit Prof. Dr. Klaus Kroy (deutsch)

Milena Preradovic: Es gibt Fragen, die so wichtig sind, dass sich Politik, Wissenschaft und Medien eigentlich darauf stürzen müssten. Die Geburtenrate ist so eine Frage. Denn sie sinkt nicht nur langsam – sie bricht dramatisch ein. Und zwar seit 2022, nicht nur in Deutschland. Einzelne Medien berichten darüber und suchen nach Erklärungen: Die Frauen verschieben wegen der vielen Krisen ihren Kinderwunsch, oder der Klimawandel ist schuld.
Aber es gibt noch eine andere mögliche Erklärung. Eine Neuerung seit 2021. Dieser Spur will jedoch kaum jemand nachgehen, obwohl wir wissen, dass die sogenannte Corona-Impfung drastisch in den weiblichen Zyklus eingreifen kann. Die Spritze – der Elefant im Raum – ist ein Tabu.
Doch es gibt sie: Wissenschaftler, die offen und unbeirrt auf der Suche nach der Wahrheit sind – egal, wie unbequem sie ausfällt.
Jetzt bei Punkt Preradovic. Hallo, Professor Dr. Klaus Kroy. Schön, dass Sie da sind.

Prof. Dr. Klaus Kroy: Danke, Frau Preradovic, für die Einladung.

Milena Preradovic: Sehr gerne. Ich stelle Sie kurz vor: Sie sind seit 2004 Professor für Theoretische Physik an der Universität Leipzig. Sie haben an der TU München Physik studiert und promoviert. Geforscht haben Sie unter anderem am ESPCI in Paris, an der University of Edinburgh und am Hahn-Meitner-Institut in Berlin.
Seit einiger Zeit beschäftigen Sie sich mit der Geburtenrate – gemeinsam mit dem Regensburger Psychologieprofessor Christoph Kubandner haben Sie dazu einen ausführlichen Artikel im Cicero veröffentlicht. Den verlinken wir natürlich in der Beschreibung.
Warum haben Sie sich überhaupt mit der Geburtenrate beschäftigt? Und was genau haben Sie ausgewertet?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Ja, das war ein bisschen Zufall. Ich bin letztes Jahr auf ein interessantes Buch von Emmanuel Todd aus Frankreich gestoßen – ein Bevölkerungsforscher im weiteren Sinne. Bekannt wurde er dadurch, dass er einst den Niedergang der Sowjetunion anhand von Geburten- und Kindersterblichkeitszahlen vorhergesagt hat.
In seinem neuen Buch geht es um den Niedergang des Westens – wieder mit ähnlichen Argumenten. Das hat mich neugierig gemacht. Ich habe mir die Sache dann etwas genauer angeschaut.
Und weil ich Professor Kubandner schon kannte – er hatte sich mit dem Thema auch bereits befasst –, haben wir gemeinsam einen genaueren Blick auf die Daten geworfen. Und tatsächlich: Es gibt da zurzeit einige auffällige Entwicklungen.

Milena Preradovic: Was genau ist Ihnen dabei aufgefallen?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Das ist nicht ganz einfach in Worte zu fassen. Es wäre hilfreich, dazu eine Grafik einzublenden – die ist auch in unserem Artikel zu finden.
Man sieht dort die Zahl der Lebendgeburten über die Jahre. Die Kurve verläuft über längere Zeit eher gleichmäßig, mit kleinen Schwankungen – und dann, ab etwa 2022, fällt sie plötzlich deutlich ab. Auch die vorläufigen Zahlen für 2024 zeigen, dass der Abwärtstrend weitergeht.
Das ist ein Effekt, der deutlich aus dem Rahmen fällt – so etwas hat man zuvor nicht gesehen. Und wir sind nicht die Einzigen, die das bemerkt haben: Diese Daten stammen vom Statistischen Bundesamt, und auch dort sieht man den Rückgang.
Erst kürzlich war auf der Website des Bundesamtes zu lesen, dass der November 2024 der zweitschwächste Geburtsmonat seit 1990 war – oder so ähnlich. Auch in der wissenschaftlichen Literatur ist das Thema inzwischen angekommen.
Beispielsweise hat Herr Bujard vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung zusammen mit einem schwedischen Kollegen einen Artikel im European Journal of Population veröffentlicht – bereits im letzten Jahr. Auch dort wurde der Effekt als auffällig beschrieben.

Milena Preradovic: Also keine normale Schwankung. Können Sie das in Zahlen fassen? Wie viele Kinder sind denn nicht geboren worden – also im Vergleich zu dem, was man hätte erwarten können?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Ja, genau. Das variiert natürlich von Jahr zu Jahr, aber wir haben das einmal zusammengefasst: Wenn man den Zeitraum vom Jahresbeginn 2023 bis Mitte 2024 betrachtet – also basierend auf den aktuellsten verfügbaren Daten –, dann fehlen rund 100.000 Geburten.
Umgerechnet wären das etwa 180 Kinder pro Tag, die weniger geboren werden, als statistisch zu erwarten gewesen wäre. Und das ist schon sehr auffällig.

Milena Preradovic: Das ist tatsächlich eine ganze Menge. Wenn man aber die Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamts liest, entsteht der Eindruck, der Rückgang werde wieder schwächer – zumindest prozentual gesehen.

Prof. Dr. Klaus Kroy: Ja, aber das bezieht sich auf das Vorjahr.

Milena Preradovic: Verstehe – das heißt, es sieht nur so aus.

Prof. Dr. Klaus Kroy: Genau. Wenn man den Rückgang mit einer realistischen Erwartung aus der Vergangenheit vergleicht, wird es von Jahr zu Jahr drastischer.

Milena Preradovic: Haben Sie auch eine konkrete Prozentzahl?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Die Veränderung von Jahr zu Jahr ist zuletzt nicht mehr größer geworden – das stimmt. Aber je nachdem, wie man es darstellt, kann man einen sehr unterschiedlichen Eindruck erzeugen. Fakt ist: Es fehlen jedes Jahr mehr Geburten – nicht weniger. Und das ist eben der beunruhigende Trend.

Milena Preradovic: Wenn man den Rückgang also ab 2022 als Beginn nimmt – wie viel Prozent sind es dann?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Das ist gar nicht so einfach, weil es darauf ankommt, welchen Bezugspunkt man wählt. Warum 2022 und nicht 2021 – oder noch früher? Auch vorher gab es leichte Abwärtstrends.
Wir haben eine Trendanalyse gemacht und sind dabei auf einen Wert von etwa -16 % gekommen. Aber man muss das richtig einordnen:
Diese -16 % beziehen sich nicht auf einen einzelnen Vorjahreswert, sondern auf eine Trendlinie – also auf die statistisch zu erwartende Entwicklung ohne den Einbruch. Man schaut also: Was hätte man anhand des bisherigen Trends erwarten können – und wie groß ist die Abweichung davon? Und das ergibt dann eben rund -16 %.

Milena Preradovic: Und dieser Trend scheint sich fortzusetzen?

Prof. Dr. Klaus Kroy: So sieht es derzeit aus. Die neuesten, wenn auch noch nicht abschließend bestätigten Zahlen setzen den Abwärtstrend fort. Nicht mehr ganz so steil wie zuvor – das hat auch das Statistische Bundesamt festgestellt –, aber es geht weiter bergab.
Und das beunruhigt auch die Demografen. Denn die Geburtenrate ist ein Frühindikator – eine sehr sensible Zahl. Und auf dieser Grundlage ergeben sich keine guten Prognosen für die Zukunft.

Milena Preradovic: Interessant wird es auch, wenn man zwischen Müttern mit deutscher und mit ausländischer Staatsangehörigkeit unterscheidet. Was haben Sie da beobachtet?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Ja, das ist ein wichtiger Punkt. Unsere Analyse zielte ja auch darauf ab, mögliche Ursachen zu finden. Und dafür muss man sich bewusst machen, dass es viele statistische Effekte gibt – auch Artefakte.
Der Rückgang zeigt sich übrigens auch in der Bevölkerungspyramide – das wäre übrigens noch eine weitere aufschlussreiche Grafik.

Milena Preradovic: Schauen wir uns das mal an.

Prof. Dr. Klaus Kroy: Genau. Man sieht auf der Grafik, dass die Bevölkerungspyramide gewissermaßen auf dem Kopf steht. Ganz unten befinden sich die Jüngsten, aber statt dass diese Altersgruppe die breiteste ist – wie es eigentlich in einer „gesunden“ Pyramide der Fall wäre –, verjüngt sich die Form bereits dort.
Nach oben hin, mit zunehmendem Alter, wird die Pyramide schmaler, weil Menschen im Alter sterben – das wäre normal. Aber insgesamt zeigt sich eben: Die klassische Pyramidenform ist verloren gegangen.
Und dann gibt es noch weitere Effekte: Die Pyramide ist nicht glatt, sondern bauchig, sie zeigt Schwankungen, und Männer und Frauen sind meist in Blau und Rot aufgetragen. Was man daran gut erkennen kann: Die Zahl der gebärfähigen Frauen verändert sich im Zeitverlauf – sie ist keineswegs konstant.
Da spielen viele Faktoren eine Rolle: Frauen können gestorben, ausgewandert oder eingewandert sein. Besonders Migration war zuletzt ein bedeutender Faktor, denn es gab viele Wanderungsbewegungen.
Und da haben wir tatsächlich sehr interessante Beobachtungen gemacht: Der Geburtenrückgang zeigt sich sehr deutlich bei Frauen mit deutscher Staatsbürgerschaft. Bei Frauen ohne deutsche Staatsangehörigkeit – die in Deutschland leben – sieht man diesen Einbruch zunächst nicht.
Aber: Gerade in dem Zeitraum, über den wir sprechen, sind viele dieser Frauen neu zugewandert.

Milena Preradovic: Ich habe bei Ihnen gelesen: Rund 500.000 gebärfähige Frauen sind zugewandert. Das heißt, eigentlich hätte die Geburtenrate doch steigen müssen?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Genau. Man hätte erwarten können, dass die Gesamtgeburtenzahl steigt – oder zumindest bei den Frauen mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit ein Zuwachs sichtbar wird. Aber auch dieser Zuwachs ist nicht zu erkennen.

Milena Preradovic: Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann zeigen die Daten: Am Ende ist der Geburtenrückgang bei allen Frauen sichtbar – unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Ja, genau. Wir sehen den Rückgang überall.
Um solche Verzerrungen durch statistische Effekte auszublenden, arbeiten Demografen mit einer speziellen Kennzahl: der sogenannten Geburtenziffer. Auf Englisch spricht man von der fertility rate, also der Fruchtbarkeitsrate.
Das ist eine abstrakte Größe, die angibt, wie viele Kinder eine Frau im Schnitt bekommen würde, wenn das aktuelle Jahr repräsentativ wäre und sich fortsetzte.
Diese Zahl wird so berechnet, dass Schwankungen – etwa durch Migration oder demografische Verschiebungen – weitgehend herausgerechnet werden. Sie wurde genau dafür entwickelt: Um vergleichbare Aussagen über Zeiträume und Gruppen hinweg treffen zu können.
Und auch diese Geburtenziffer zeigt ganz klar den Rückgang – der Effekt bleibt also bestehen.

Milena Preradovic: Wichtig wäre ja auch: Wie viele Schwangerschaften gab es überhaupt in diesem Zeitraum? Gibt es dazu Daten?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Das ist tatsächlich schwierig. Schwangerschaften werden nicht in absoluten Zahlen zentral erfasst. Aber wir haben versucht, uns dem über Umwege zu nähern.
Im Artikel haben wir Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung ausgewertet – also Abrechnungen zu Schwangerschaftstests, Vorsorgeuntersuchungen und Ähnlichem.
Das sind zwar keine absoluten Zahlen, aber man kann Veränderungen erkennen: Wenn beispielsweise weniger Schwangerschaftstests oder weniger Schwangerschaftsuntersuchungen abgerechnet werden, wäre das ein Indikator für rückläufige Schwangerschaften.
Aber genau das sehen wir nicht. Und das war für uns eine interessante Entdeckung: Die Zahl der Schwangerschaften scheint nicht signifikant zurückzugehen.

Milena Preradovic: Das heißt: Schwangerschaften sind ungefähr gleich geblieben – aber Geburten nehmen ab?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Genau. Und das ist ein wichtiges Indiz. Wir müssen natürlich noch andere Effekte berücksichtigen und schauen: Ist das wirklich ein signifikanter Effekt? – Und ja, das ist er.
Dann muss man sich fragen: Wie steht das im Zusammenhang mit anderen Kennzahlen? Nur so kann man langsam mögliche Ursachen identifizieren.
Dazu haben wir auch eine weitere Abbildung. Wollen wir da mal reinschauen?

Milena Preradovic: Zeigen Sie mal.

Prof. Dr. Klaus Kroy: Ja. Es ist ein bisschen komplex, denn wir haben zwei Kurven übereinandergelegt. Ich erkläre das mal:
Die obere Kurve zeigt – ähnlich wie die eingangs gezeigte Grafik – die Gesamtzahl der Lebendgeburten, allerdings nicht pro Jahr, sondern pro Quartal.
Das heißt: Für jedes Jahr gibt es vier Datenpunkte – einen pro Quartal. Die Zahlen sind daher niedriger als in der Jahresstatistik. Wenn man den Mittelwert der Quartale mal vier nimmt, kommt man wieder auf die bekannten Jahreswerte – also etwa 600.000 Lebendgeburten in normalen Jahren.
In den letzten Quartalen aber gehen diese Werte deutlich nach unten.
Und nun zur zweiten Kurve: Sie zeigt beispielhaft die Abrechnungszahlen für Abtreibungen nach der Beratungsregelung. Es gibt natürlich noch weitere Daten – etwa zu Totgeburten, Fehlgeburten oder positiven Schwangerschaftstests. Wir haben uns viele davon angesehen.
Jetzt kann man diese Abrechnungen mit den Geburtenzahlen in Beziehung setzen. Denn: Wenn es in einer bestimmten Zeit mehr Schwangerschaften gibt, steigen logischerweise auch die Zahlen bei Fehlgeburten, Totgeburten und Abtreibungen – diese Effekte „wandern mit“.

Milena Preradovic: Wenn es aber mehr Schwangerschaften als Geburten gibt – was schließen Sie dann daraus?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Was wir beobachten ist: Ende 2020, Anfang 2021 nehmen die Geburtenzahlen erst mal zu. Gleichzeitig sehen wir einen Rückgang bei den Abtreibungen nach Beratungsregelung.
Das sieht also so aus, als hätte es in dieser Zeit mehr gewollte Kinder gegeben – Wunschkinder. Und das war ja die Zeit der Lockdowns, in der alle zu Hause bleiben mussten.

Milena Preradovic: Die berühmten Lockdown-Babys?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Ja, genau – das drängt sich förmlich auf.

Milena Preradovic: Und was passiert ab 2022? Wenn Sie sagen: Es gibt genauso viele Schwangerschaften wie vorher, aber weniger Geburten – was ist Ihre Schlussfolgerung?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Genau das ist der Punkt. Die Schwangerschaften bleiben relativ stabil. Dazu gibt es auch eine weitere Abbildung, die ich gerne einblenden würde.
Dort haben wir die Quartale 3 und 4 aus dem Jahr 2020 sowie das erste Quartal 2021 betrachtet. Gezeigt werden die Schwangerschaftsuntersuchungen in den Schwangerschaftswochen 5 bis 13 – dargestellt als blaue Balken.
Man sieht: Die Zahlen sind recht konstant, im ersten Quartal 2021 sogar etwas höher als zuvor.
Die roten Balken zeigen die Lebendgeburten etwa ein halbes Jahr später – also jene Kinder, die aus den vorher beobachteten Schwangerschaften hervorgegangen sein müssten. Und da sieht man: Die Zahl der Geburten geht deutlich nach unten.
Das ist ein starker Hinweis: Es gab gleich viele oder sogar etwas mehr Schwangerschaften – aber daraus resultierten deutlich weniger Geburten.

Milena Preradovic: Jetzt ist natürlich die Frage: Warum? Denken Sie, dass ein massiver Anstieg von Fehlgeburten der Hauptgrund ist?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Ja, das müssen Fehlgeburten sein. Totgeburten haben wir uns auch gesondert angesehen – da sieht man ebenfalls gewisse Effekte. Aber im Kern müssen es Fehlgeburten sein.
Ein Teil davon wird medizinisch behandelt und erfasst, ein anderer verläuft eher unbemerkt oder ohne ärztliche Konsultation. Manche Frauen merken es gar nicht, andere schon – aber es wird nicht immer dokumentiert.
Unsere wesentliche Schlussfolgerung ist: Der starke Rückgang der Geburten ist in erster Linie durch eine Zunahme von Fehlgeburten zu erklären.

Milena Preradovic: Das ist wirklich hochspannend – und es stellt ein gängiges Argument in Frage: Dass Frauen wegen der Krisen ihren Kinderwunsch einfach nur aufgeschoben hätten. Das ist dann wohl vom Tisch?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Genau. Neben anderen Erklärungen wie Klimawandel, Krieg oder wirtschaftlicher Unsicherheit war das Verschieben des Kinderwunsches eine der zentralen Hypothesen. Aber viele dieser Argumente wurden bereits von Martin Bujard in seiner Studie kritisch beleuchtet – und unsere Daten widersprechen diesem Erklärungsansatz ebenfalls deutlich.
Die Idee „Frauen haben ihre Schwangerschaft einfach nur verschoben“ passt nicht zu den beobachteten Zahlen. Das lässt sich nicht mehr halten.

Milena Preradovic: Also die Krisen, der Krieg – das alles kann nicht der Hauptgrund sein. Dabei liest man das ja überall als Standarderklärung.

Prof. Dr. Klaus Kroy: Ja, und genau da liegt die Bedeutung unserer Arbeit: Wir zeigen, dass es sich um einen medizinischen Notstand handeln könnte. Und dem müsste dringend wissenschaftlich nachgegangen werden.

Milena Preradovic: Man müsste doch eigentlich Alarm schlagen, oder?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Unbedingt. Wir haben unsere Erkenntnisse auch dem Gesundheitsministerium mitgeteilt – aber bisher keine Antwort erhalten.

Milena Preradovic: Das ist verrückt. Was müsste aus Ihrer Sicht jetzt wissenschaftlich geschehen?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Wichtig wäre, dass man systematisch nach den Ursachen forscht. Wir konnten den Beginn dieses Rückgangs sehr präzise zeitlich eingrenzen – auch durch die Korrelation mit den Schwangerschaftsdaten.
Doch von zeitlichen Korrelationen auf Kausalität zu schließen, ist immer schwierig – besonders in der Statistik. In der Physik können wir uns auf Naturgesetze stützen, die täglich überprüft werden. In diesem Fall geht das nicht.
Ein Beispiel: Ich wurde gefragt, ob die Impfung eventuell die Befruchtung beeinträchtigt habe. Aber das können wir ausschließen – die Schwangerschaften gab es ja. Nur: Die Zahl der Lebendgeburten danach ging stark zurück.
Und wir sprechen hier über sehr große Effekte. Denn schon unter normalen Bedingungen führt weniger als die Hälfte aller befruchteten Eizellen zu einer Geburt – viele enden in Fehlgeburten. Wenn sich an dieser Quote etwas ändert, schlägt sich das deutlich in den Zahlen nieder. Und genau das scheint passiert zu sein.

Milena Preradovic: Sie sprechen es an: Die Impfung. Dass die sogenannte Corona-Impfung viele gesundheitliche Probleme verursachen kann, ist belegt – gerade bei Frauen gab es auffällig viele Zyklusstörungen, starke Monatsblutungen, Unregelmäßigkeiten. Das waren sogar häufig gemeldete Nebenwirkungen.
Da steht doch der sprichwörtliche Elefant im Raum – aber niemand schaut hin. Das muss man doch untersuchen.

Prof. Dr. Klaus Kroy: Ganz genau. Solche Hinweise müssten unbedingt wissenschaftlich verfolgt werden. Wir selbst haben das nicht analysiert – aber man sollte annehmen, dass das Gesundheitsministerium, das über weitaus mehr Daten verfügt, entsprechende Untersuchungen anstößt.
Leider haben wir festgestellt: Viele dieser Daten sind gar nicht öffentlich zugänglich.

Milena Preradovic: Ganz ehrlich – mich macht das misstrauisch. Dass in genau diese Richtung nicht geforscht wird, ist doch auffällig. Und wenn Sie nicht mal eine Antwort vom Ministerium erhalten – kommt Ihnen das nicht auch verdächtig vor?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Ja, das wirkt zumindest seltsam. Wenn ich das ins Verhältnis setze: Jedes Jahr kommt jemand zu mir nach Hause, um mein Wasser auf Legionellen zu testen. Ich habe mich gefragt, wie viele Fälle es davon überhaupt gibt – rund 2000 im Jahr.
Und selbst bei diesen Erkrankungen sterben nur sehr wenige Menschen.
Jetzt reden wir aber von 100.000 fehlenden Geburten – und dazu gibt es keinerlei Reaktion.
Dieses Missverhältnis ist frappierend. Auf der einen Seite wird enormer Aufwand betrieben, bei minimalem Risiko. Auf der anderen Seite geht es um ein riesiges gesellschaftliches Thema – und es herrscht Funkstille.

Milena Preradovic: Ja, mich macht das wirklich sehr misstrauisch. Werden Sie weiterforschen?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Ja, wir bleiben dran. Das Thema ist wichtig, und wir sehen ähnliche Effekte auch in anderen Ländern.

Milena Preradovic: Haben Sie konkrete Beispiele?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Ja – in Schweden zum Beispiel. Dort wurde der Effekt ebenfalls beobachtet. In der Schweiz hat Herr Beck dazu gearbeitet. Und auch in Tschechien gibt es Hinweise auf ähnliche Entwicklungen.
Dort ist interessant: Die haben die Geburtenzahlen nach Impfstatus der Mütter aufgeschlüsselt – und könnten so gezielt untersuchen, ob es Zusammenhänge gibt.

Milena Preradovic: Wer hat solche Daten?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Das tschechische Bundesamt für Statistik – ähnlich wie unser Statistisches Bundesamt.

Milena Preradovic: Haben Sie Kontakt zu den Kollegen dort?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Ich habe die Daten gesehen, ja. Für Deutschland lässt sich das nicht eins zu eins übertragen. Aber es zeigt zumindest: Andere Länder sammeln relevante Daten – und sehen teilweise auffällige Unterschiede.
Ob diese auf die Impfung zurückgehen, ist nicht abschließend geklärt. Man muss immer auch an methodische Artefakte denken: Eine schwangere Frau wird sich z. B. vielleicht nicht impfen lassen wollen – was solche Analysen erschwert.
Aber genau deshalb braucht es detaillierte, kontrollierte Auswertungen. Und genau das versuchen die tschechischen Kollegen.

Milena Preradovic: Aber eines ist doch klar: Es gibt Indizien. Und es ist schon sehr merkwürdig, dass das hierzulande niemanden zu interessieren scheint.

Prof. Dr. Klaus Kroy: Ja, leider wird in diese Richtung kaum geforscht. Das ist wirklich bedauerlich.

Milena Preradovic: Mensch, vielen Dank, Professor Kroy – für Ihre Arbeit und für dieses aufschlussreiche Gespräch. Schön, dass Sie da waren.

Prof. Dr. Klaus Kroy: Vielen Dank, Frau Preradovic. Es hat mir Freude gemacht.

Milena Preradovic: Tja, Leute – es wird immer schwieriger, um den immer größer werdenden Elefanten im Raum herumzulaufen.
Und es ist verdammt noch mal die Pflicht von Wissenschaftlern und Politikern, diesem nachzugehen. Dass sie es nicht tun, ist für mich ein klares Statement.
Wichtig ist: Wir dürfen nicht vergessen – und wir müssen weiter Fragen stellen. Denn was nicht aufgearbeitet wird, das ist auch nicht vorbei.
Ich wünsche euch eine gute Zeit. Bis bald.

Interview with Paul Brandenburg (english)

Milena Preradovic: There are issues that are so important that politicians, scientists, and the media should be jumping on them. The birth rate is one such issue. It is not just falling slowly—it is plummeting dramatically. And this has been happening since 2022, not just in Germany. Individual media outlets are reporting on it and looking for explanations: Women are postponing having children because of the many crises, or climate change is to blame.

But there is another possible explanation. A new development since 2021. However, hardly anyone wants to pursue this lead, even though we know that the so-called coronavirus vaccination can drastically interfere with the female cycle. The injection – the elephant in the room – is taboo.

But they do exist: scientists who are openly and unwaveringly searching for the truth – no matter how uncomfortable it may be.

Now on Punkt Preradovic. Hello, Professor Dr. Klaus Kroy. Thank you for joining us.

Prof. Dr. Klaus Kroy: Thank you, Ms. Preradovic, for the invitation.

Milena Preradovic: My pleasure. Let me introduce you briefly: You have been Professor of Theoretical Physics at the University of Leipzig since 2004. You studied physics at the Technical University of Munich and earned your doctorate there. You have conducted research at the ESPCI in Paris, the University of Edinburgh, and the Hahn-Meitner Institute in Berlin, among other places.

For some time now, you have been looking at birth rates—together with Regensburg psychology professor Christoph Kubandner, you published a detailed article on the subject in Cicero. We will of course link to it in the description.

Why did you decide to look at birth rates in the first place? And what exactly did you analyze?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Yes, it was a bit of a coincidence. Last year, I came across an interesting book by Emmanuel Todd from France – a population researcher in the broader sense. He became famous for predicting the decline of the Soviet Union based on birth and infant mortality rates.

His new book is about the decline of the West – again using similar arguments. That made me curious. I then took a closer look at the matter.

And because I already knew Professor Kubandner – he had also dealt with the topic – we took a closer look at the data together. And indeed, there are some striking developments at the moment.

Milena Preradovic: What exactly caught your attention?

Prof. Dr. Klaus Kroy: It’s not easy to put into words. It would be helpful to show a graph – you can find it in our article.

It shows the number of live births over the years. The curve remains fairly steady over a long period of time, with minor fluctuations – and then, starting around 2022, it suddenly drops significantly. Preliminary figures for 2024 also show that the downward trend is continuing.

This is a clearly abnormal effect – something that has never been seen before. And we are not the only ones who have noticed this: these data come from the Federal Statistical Office, and the decline can also be seen there.

Just recently, the Federal Office’s website reported that November 2024 was the second weakest month for births since 1990 – or something to that effect. The topic has also made its way into scientific literature.

For example, Mr. Bujard from the Federal Institute for Population Research, together with a Swedish colleague, published an article in the European Journal of Population last year. There, too, the effect was described as striking.

Milena Preradovic: So it’s not a normal fluctuation. Can you put that into numbers? How many children were not born – compared to what might have been expected?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Yes, exactly. Of course, this varies from year to year, but we have summarized it as follows: If you look at the period from the beginning of 2023 to mid-2024 – based on the latest available data – there are around 100,000 fewer births.

Converted, that would be about 180 fewer children born per day than would have been statistically expected. And that is very striking.

Milena Preradovic: That is actually quite a lot. But when you read the publications of the Federal Statistical Office, you get the impression that the decline is slowing down again – at least in percentage terms.

Prof. Dr. Klaus Kroy: Yes, but that refers to the previous year.

Milena Preradovic: I see – so it only looks that way.

Prof. Dr. Klaus Kroy: Exactly. If you compare the decline with realistic expectations based on past figures, it becomes more drastic from year to year.

Milena Preradovic: Do you have a specific percentage?

Prof. Dr. Klaus Kroy: The change from year to year has not increased recently – that’s true. But depending on how you present it, you can create a very different impression. The fact is that there are more births every year – not fewer. And that is precisely the worrying trend.

Milena Preradovic: So if you take the decline from 2022 as the starting point, what percentage is that?

Prof. Dr. Klaus Kroy: That’s not so easy to say, because it depends on which reference point you choose. Why 2022 and not 2021 – or even earlier? There were slight downward trends even before that.

We conducted a trend analysis and arrived at a figure of around -16%. But you have to put that into context:

This -16% does not refer to a single figure from the previous year, but to a trend line – in other words, the statistically expected development without the slump. So you look at what you would have expected based on the previous trend and how big the deviation from that is. And that comes to around -16%.

Milena Preradovic: And this trend seems to be continuing?

Prof. Dr. Klaus Kroy: That’s how it looks at the moment. The latest figures, although not yet confirmed, continue the downward trend. It’s not quite as steep as before – as the Federal Statistical Office has also noted – but it’s still going downhill.

And that is also worrying demographers. Because the birth rate is an early indicator – a very sensitive figure. And on this basis, the forecasts for the future are not good.

Milena Preradovic: It also becomes interesting when you distinguish between mothers with German and foreign citizenship. What have you observed there?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Yes, that’s an important point. Our analysis also aimed to identify possible causes. And to do that, you have to be aware that there are many statistical effects – including artifacts.

Incidentally, the decline is also reflected in the population pyramid – which would be another informative graph.

Milena Preradovic: Let’s take a look at that.

Prof. Dr. Klaus Kroy: Exactly. The graph shows that the population pyramid is, in a sense, upside down. The youngest are at the bottom, but instead of this age group being the largest—as would be the case in a “healthy” pyramid—the shape already narrows at this point.

Towards the top, with increasing age, the pyramid becomes narrower because people die as they get older – that would be normal. But overall, it is clear that the classic pyramid shape has been lost.

And then there are other effects: the pyramid is not smooth, but bulbous, it shows fluctuations, and men and women are mostly shown in blue and red. This clearly shows that the number of women of childbearing age changes over time – it is by no means constant.

Many factors play a role here: women may have died, emigrated, or immigrated. Migration has been a particularly significant factor recently, as there have been many migratory movements.

And we have actually made some very interesting observations here: the decline in births is very clear among women with German citizenship. Among women without German citizenship who live in Germany, this decline is not initially apparent.

However, many of these women immigrated during the period we are talking about.

Milena Preradovic: I read that around 500,000 women of childbearing age have immigrated. That means the birth rate should have risen, right?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Exactly. One would have expected the total number of births to rise – or at least for an increase to be visible among women with non-German citizenship. But this increase is not apparent either.

Milena Preradovic: If I understand you correctly, the data shows that, ultimately, the decline in births is visible among all women, regardless of their citizenship?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Yes, exactly. We are seeing the decline everywhere.

To filter out such distortions caused by statistical effects, demographers use a special indicator: the fertility rate. This is the number of children that a woman would have if she were to have sex every day for the rest of her life and all her children were born and lived to the age of 18.

This is an abstract figure that indicates how many children a woman would have on average if the current year were representative and continued.

This figure is calculated in such a way that fluctuations – due to migration or demographic shifts, for example – are largely eliminated. It was developed precisely for this purpose: to enable comparable statements to be made across time periods and groups.

And this birth rate also clearly shows the decline – so the effect remains.

Milena Preradovic: It would also be important to know how many pregnancies there were during this period. Is there any data on this?

Prof. Dr. Klaus Kroy: That is indeed difficult. Pregnancies are not recorded centrally in absolute numbers. But we have tried to approach this indirectly.

In the article, we evaluated data from the National Association of Statutory Health Insurance Physicians – i.e., invoices for pregnancy tests, prenatal checkups, and similar services.

These are not absolute figures, but they do reveal changes: if, for example, fewer pregnancy tests or fewer prenatal checkups are billed, this would be an indicator of a decline in pregnancies.

But that’s not what we’re seeing. And that was an interesting discovery for us: the number of pregnancies does not appear to be declining significantly.

Milena Preradovic: So pregnancies have remained roughly the same, but births are declining?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Exactly. And that’s an important indicator. Of course, we have to take other effects into account and see if this is really a significant effect – and yes, it is.

Then you have to ask yourself: How does this relate to other key figures? That’s the only way to slowly identify possible causes.

We have another illustration for this. Shall we take a look?

Milena Preradovic: Show me.

Prof. Dr. Klaus Kroy: Yes. It’s a bit complex because we have two curves superimposed on each other. Let me explain:

The upper curve shows – similar to the graph shown at the beginning – the total number of live births, but not per year, but per quarter.

This means that there are four data points for each year – one per quarter. The figures are therefore lower than in the annual statistics. If you take the average of the quarters and multiply it by four, you get back to the familiar annual figures – around 600,000 live births in normal years.

In recent quarters, however, these figures have fallen significantly.

And now to the second curve: It shows, for example, the billing figures for abortions under the counseling regulation. There is, of course, additional data—for example, on stillbirths, miscarriages, or positive pregnancy tests. We looked at a lot of it.

Now we can compare these figures with the birth rates. Because if there are more pregnancies in a given period, the numbers of miscarriages, stillbirths, and abortions will logically also rise—these effects “migrate” with them.

Milena Preradovic: But if there are more pregnancies than births, what conclusion do you draw from that?

Prof. Dr. Klaus Kroy: What we are observing is that at the end of 2020 and beginning of 2021, the number of births initially increased. At the same time, we are seeing a decline in abortions following counseling.

So it looks as if there were more wanted children during this period – children who were desired. And that was the time of the lockdowns, when everyone had to stay at home.

Milena Preradovic: The famous lockdown babies?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Yes, exactly – that’s the obvious conclusion.

Milena Preradovic: And what will happen from 2022 onwards? If you say that there are just as many pregnancies as before, but fewer births, what is your conclusion?

Prof. Dr. Klaus Kroy: That’s exactly the point. The number of pregnancies remains relatively stable. There is another figure that I would like to show you.

Here we have looked at the third and fourth quarters of 2020 and the first quarter of 2021. The figures show pregnancy examinations in weeks 5 to 13 of pregnancy, represented by blue bars.

As you can see, the figures are fairly constant, and in the first quarter of 2021 they are even slightly higher than before.

The red bars show the live births about six months later – i.e., the children who should have been born from the pregnancies observed previously. And here you can see that the number of births is falling significantly.

This is a strong indication that there were the same number or even slightly more pregnancies, but that these resulted in significantly fewer births.

Milena Preradovic: Now, of course, the question is: Why? Do you think that a massive increase in miscarriages is the main reason?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Yes, it must be miscarriages. We also looked at stillbirths separately – and there we see certain effects as well. But essentially, it must be miscarriages.

Some of these are treated medically and recorded, while others go unnoticed or without medical consultation. Some women don’t even notice, while others do – but it’s not always documented.

Our main conclusion is that the sharp decline in births can primarily be explained by an increase in miscarriages.

Milena Preradovic: That’s really fascinating – and it challenges a common argument: that women have simply postponed having children because of the crises. So that’s off the table now?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Exactly. Alongside other explanations such as climate change, war, and economic uncertainty, postponing childbearing was one of the central hypotheses. But many of these arguments have already been critically examined by Martin Bujard in his study – and our data also clearly contradict this explanatory approach.

The idea that “women have simply postponed pregnancy” does not fit the figures we have observed. It is no longer tenable.

Milena Preradovic: So the crises, the war – none of that can be the main reason. Yet that is the standard explanation you read everywhere.

Prof. Dr. Klaus Kroy: Yes, and that is precisely where the significance of our work lies: we are showing that this could be a medical emergency. And that needs to be investigated scientifically as a matter of urgency.

Milena Preradovic: Surely we should be sounding the alarm, shouldn’t we?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Absolutely. We have also shared our findings with the Ministry of Health – but have not yet received a response.

Milena Preradovic: That’s crazy. What do you think needs to happen now from a scientific point of view?

Prof. Dr. Klaus Kroy: It would be important to systematically investigate the causes. We were able to pinpoint the start of this decline very precisely – also by correlating it with pregnancy data.

However, it is always difficult to draw conclusions about causality from temporal correlations, especially in statistics. In physics, we can rely on laws of nature that are tested every day. In this case, that is not possible.

An example: I was asked whether the vaccination might have impaired fertilization. But we can rule that out—the pregnancies did occur. However, the number of live births subsequently declined sharply.

And we are talking about very significant effects here. Even under normal conditions, less than half of all fertilized eggs result in a birth – many end in miscarriage. If this rate changes, it is clearly reflected in the figures. And that seems to be exactly what has happened.

Milena Preradovic: You mentioned it: the vaccine. It has been proven that the so-called coronavirus vaccine can cause many health problems – women in particular have experienced a striking number of menstrual disorders, heavy periods, and irregularities. These were even frequently reported side effects.

It’s the proverbial elephant in the room – but no one is looking at it. This needs to be investigated.

Prof. Dr. Klaus Kroy: Exactly. Such indications must be scientifically investigated. We haven’t analyzed this ourselves, but one would assume that the Ministry of Health, which has far more data at its disposal, would initiate appropriate investigations.

Unfortunately, we have found that much of this data is not publicly available.

Milena Preradovic: To be honest, it makes me suspicious. It’s striking that no research is being done in this area. And when you don’t even get a response from the ministry, doesn’t that seem suspicious to you?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Yes, it seems strange, to say the least. To put it into perspective: every year, someone comes to my home to test my water for Legionella. I wondered how many cases there actually are – around 2,000 a year.

And even with these diseases, very few people die.

But now we’re talking about 100,000 missing births – and there’s no reaction whatsoever.

This disproportion is striking. On the one hand, enormous effort is being made with minimal risk. On the other hand, this is a huge social issue – and there’s radio silence.

Milena Preradovic: Yes, it really makes me very suspicious. Will you continue your research?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Yes, we’re staying on it. The issue is important, and we’re seeing similar effects in other countries.

Milena Preradovic: Do you have any specific examples?

Prof. Dr. Klaus Kroy: Yes – in Sweden, for example. The effect has also been observed there. Mr. Beck has been working on this in Switzerland. And there are also indications of similar developments in the Czech Republic.

What’s interesting there is that they broke down the birth rates according to the vaccination status of the mothers, which allowed them to specifically investigate whether there are any correlations.

Milena Preradovic: Who has such data?

Prof. Dr. Klaus Kroy: The Czech Federal Statistical Office, which is similar to our Federal Statistical Office.

Milena Preradovic: Are you in contact with your colleagues there?

Prof. Dr. Klaus Kroy: I have seen the data, yes. It cannot be transferred one-to-one to Germany. But it does at least show that other countries are collecting relevant data – and in some cases seeing striking differences.

Whether these differences are due to vaccination has not been conclusively clarified. One must always consider methodological artifacts: For example, a pregnant woman may not want to be vaccinated, which complicates such analyses.

But that is precisely why detailed, controlled evaluations are needed. And that is exactly what our Czech colleagues are trying to do.

Milena Preradovic: But one thing is clear: there is evidence. And it is very strange that no one here seems to be interested in it.

Prof. Dr. Klaus Kroy: Yes, unfortunately, there is hardly any research being done in this area. That is really regrettable.

Milena Preradovic: Thank you very much, Professor Kroy, for your work and for this insightful conversation. It was great to have you here.

Prof. Dr. Klaus Kroy: Thank you very much, Ms. Preradovic. It was my pleasure.

Milena Preradovic: Well, folks, it’s getting harder and harder to dance around the ever-growing elephant in the room.

And it’s the damn duty of scientists and politicians to investigate this. The fact that they’re not doing so is a clear statement to me.

The important thing is that we mustn’t forget – and we must continue to ask questions. Because what isn’t dealt with isn’t over.

Have a good time. See you soon.

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10 Kommentare

  1. Axel

    VIelleicht verstehe ich ja die Zahlen nicht – aber wenn ich die Lebendgeburten der vier Quartale eines Jahres addiere, dann komme ich bis mindestens ins Jahr 2022 auf weit über 700.000 – statt der im Diagramm mit den jährlichen Geburten angegebenen 600.000. Da stimmt doch was nicht? Die Daten sollten schon in sich konsistent sein!

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    • Klaus Kroy

      Danke für den Hinweis! In der Tat zeigt die erste Grafik nur Geburten für Mütter mit deutscher Staatsangehörigkeit, was ich vergessen hatte zu erwähnen. Ich sehe mal, ob sich das nun noch ausbessern lässt.

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  2. Olaf

    Das Ganze wird ein wenig lächerlich mit der Zeit.
    Wir tun so, als sei das doch alles merkwürdig, dass alle die Tattoos haben, die sich vor 3-5 Jahren eines stechen lassen haben und zwar unter Androhung von Ausschluss, Einkommensverlust, Status-Einbuße usw., also wieder über die Abhängigkeit zum System über meistens Geld und damit Existenz.. das übliche gemachte Verhältnis unseres Dauergefängnisses.

    Könnte es da wohl einen Zusammengang geben?

    Die Wächter, Einpeitscher und Handlanger sagen, da gibt es absolut keinen Zusammenhang. Der Rest tut so als sei er einfach nur Dumm und versucht die Karten zu legen, ob es vielleicht doch eher was mit dem Zeichenunterricht zu tun hat, oder vielleicht waren es Ameisen mit Tinte an den Beinen?

    Aber damit haben wir so die Situation erschaffen, dass wir uns der Sache nicht stellen und jeder kann sich in sein Schneckenhäuschen zurückziehen.

    Und warum ist das so?
    Warum wird nicht klare Kante gesagt was ist und die Verbrecher eingesperrt, enteignet, ihr System gekippt usw.?

    Vielleicht weil wir uns nicht eingestehen wollen, moderne Sklaven ohne Macht zu sein, weil wir dann ja was tun müssten, was uns weggezüchtet wurde?
    Die Hürde überspringen und einen Wandel einleiten?
    Es doch viel bequemer einfach den Zuschauer zu spielen und mal in die Tastatur zu hämmern, wie böse alles in dem System ist, aber dann wenns drauf ankommt, setzen wir uns wieder an Ruder und lauschen dem Befehl der den Takt vorgibt.

    So werden sich die Herrschenden eben immer mehr rausnehmen und immer weiter machen.. Der Tropfen im Ozean hat die Kontrolle über das System und damit über das ganze Weltmeer.. Gratulation…

    Antworten
    • Arturo

      Schön formuliert.
      In Zeiten, in denen Dissens mit Terrorismus gleichgesetzt wird, bauen sich Tabus auf.

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  3. Nina-Fabienne Schust

    Falls du einen begleitenden Beitrag über ein Alternatives Kinderwunschbehandlungsprogramm schreiben magst- melde dich gern bei mir. Passend zum Thema sind es dennoch Tausende Menschen jeden Monat, die Kinder bekommen möchten & Unterstützung suchen…

    Antworten
  4. Marco Müller

    Der große rosa Elefant im Raum, den keiner sehen will.

    Antworten
    • G.Nau

      Ein Physiker und ein Psychologe haben statistische Daten ausgewertet und das interessiert keinen Mediziner.
      Warum sollte es auch? Statistik ist ein Mittel zur Darstellung von Meinungen und kein wissenschaftliches Beweisverfahren! Wir erfahren hier also lediglich, was ein Physiker und ein Psychologe über Corona vermuten.
      Und nächste Woche erklärt uns vielleicht der „UFO-Experte“ Robert Fleischer, dass die Außerirdischen schuld sind…

      Antworten
      • S. König

        Statistiken geben nicht Meinungen wieder, sie erfassen einen Sachverhalt über die Zeit anhand von Meldedaten. Statistiken geben somit Hinweise auf Auffälligkeiten, denen man wissenschaftlich ggf. nachgehen sollte, wenn dies nicht geschieht sollte man sich Fragen warum nicht…

        Antworten
        • G.Nau

          @S.König
          Ich habe den Grundkurs Statistik an der Uni absplviert und kann Ihnen versichern, dass Statistik nichts anderes tut, als Meinungen darzustellen. Da diese Tatsache nicht allgemein bekannt ist, werden statistische Darstellungen immer wieder als „Beweis“ angeführt.

          Habe ich das Phänomen einer erhöhten Kindersterblichkeit selber wahrgenommen – kann ich also bestätigen, dass es überhaupt existiert? Nein – in meiner Nachbarschaft sind im letzten Jahr zwei gesunde Kinder geboren worden und keins ist gestorben. Deshalb sollte meine Grundeinstellung zu diesem Interview skeptisch sein.

          Haben zum Beispiel Hebammen auf eine erhöhte Zahl von Abgängen hingewiesen? Ich habe nichts davon gehört, also warum sollte ich einem Physiker und einem Psychologen glauben, dass es so ist?
          Sein Sie doch bitte in alle Richtungen kritisch und nicht nur in eine!

          Antworten
          • .TS.

            Absolviert heißt offensichtlich nicht bestanden. Sonst würden sie nicht solchen gequirlten Quatsch zusammenschreiben:
            1) Statistik ist keine Meinungsdarstellung sondern die Zusammenfassung von numerischen Daten, unabhängig irgendwelcher Zuschreibungen
            2) Statistiken sind nicht die Wirklichkeit sondern ein Abbild der Wirklichkeit, somit also immer ein unvollständiger und vereinfachter Ausschnitt der Wirklichkeit. Dieser ist, sofern statistisch korrekt gearbeitet wird, aber wirklichkeitstreu.
            3) Statistiken über Häufigkeiten taugen umso beser als Indikator je größer die Datenmenge ist. Umgekehrt sagen isolierte Einzelfälle wie das von ihnen genannten 3-Kinder-Beispiel mangels hinreichend großer Beobachtungsgrundlage nicht um irgendwelche Tendenzen daraus ableiten zu können – selbst bei einer 50%-Fallwahrscheinlichkeit wäre da die Unschärfe noch enorm.

            Und zudem fragt sich woher sie ihre Informationen beziehen, oder ob sie überhaupt mit beteiligtem Fachpersonal in Kontakt sind:
            Praktisch alle Mediziner mit denen ich mich unterhalten habe berichten über erheblich gestiegene Fallzahlen seit 2021/2022, und alle haben denselben Hauptverdacht woran das liegen könnte.

            Mein Rat: Trollen sie woanders und überlassen sie das Denken und Bewerten besser den Physikern – die sind nämlich auf sachliche Datenanalyse spezialisiert.

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