Politisches Kabarett in Zeiten von Zensur und vorauseilendem Gehorsam wirkt mutlos und regierungstreu. Aber es gibt sie auch hier, die unbequemen Gallier. Lisa Fitz, Bühnenlegende und seit mehr als 40 Jahren im Geschäft, musste selbst auch schon erleben, was passiert, wenn man sich nicht den gängigen und gewollten Meinungen beugt. Ein Gespräch über „Hasenpfötchen“- Kollegen, „Schwanz einziehende Politiker“ und den „falschen“ Umgang mit der AFD.
Website: https://www.lisa-fitz.de/
YouTube Kanal von Lisa Fitz: https://www.youtube.com/@LisaFitzOfficial/videos
Song „Der Journalist“: https://www.youtube.com/watch?v=rIIMbcQS9vE
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Milena Preradovic
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Interview mit Lisa Fitz (deutsch)
Milena Preradovic: Erst einmal ein frohes neues Jahr, ihr Lieben und vielen Dank für eure aufmunternde Nachrichten und lieben Worte gerade in der Weihnachtszeit. Und danke auch für eure Unterstützung, ohne die ich diesen Job nicht machen könnte. Und ja, danke auch für das ein oder andere geistreiche Getränk, das mich erreicht hat. Dieses Jahr wird wahrscheinlich auch wieder anstrengend. Da brauchen wir Sprit und jede Menge Energie. Die hat mein Gast im kleinen Finger. Jetzt geht es los. Was war das früher schön vor der Glotze sitzen und Dieter Hildebrandt, Die Anstalt und all die anderen politischen Kabarettsendungen anschauen, in denen der Finger in die Wunde gelegt wurde, die Regierenden ihr Fett abbekamen und Korruption und Lügen angeprangert wurden. Und heute fast nur noch müdes Beklatschen der herrschenden Ideologie oder noch schlimmer: Diffamieren und Ausgrenzen von kritischen Meinungen, um die oberen zu schützen. Staatskabarett mit Versorgungsgarantie für brave Hofnarren. Aber es gibt auch noch ein paar Gallier im politischen Kabarett-Geschäft und wie überall im neuen Normal, wer ausschert, kassiert die cancel-Keule. Die kennt mein Gast auch, aber sie kommt zurück. Jetzt in Punkt Preradovic. Hallo Lisa Fitz und ein frohes neues Jahr.
Lisa Fitz: Ja Ihnen auch. Wünsche ich gut gerutscht zu haben.
Milena Preradovic: Bin ich. Vielen Dank. Lecker, wars. So, jetzt stelle ich Sie kurz vor. Sie sind Kabarettistin, Schauspielerin und Musikerin. Nach Absolvierung von Schauspielschule und Musikstudium haben Sie in zahlreichen Filmen mitgewirkt. 1976 folgte Ihr erstes Solo Kabarettprogramm in der Münchner Lach- und Schießgesellschaft. Sie haben Theater gespielt und 1983 Ihr erstes Bühnenprogramm gestartet seid. Seitdem sind Sie mit unzähligen Programmen auf Tour gewesen und haben mehr als ein Dutzend CDs veröffentlicht. Und Sie haben inzwischen auf YouTube ihren eigenen Kanal. 2015 wurde Ihnen der Bayerische Kabarett Ehrenpreis und 2019 der Bayerische Verdienstorden verliehen. Glauben Sie, dass Sie den heute noch bekommen würden?
Lisa Fitz: Ich weiß nicht. Ich habe mich gegenüber Herrn Söder zurückgehalten. Ich war nie so vernichtend satirisch ihm gegenüber. Aber, und das was ich gesagt habe, glaube ich, hält er aus. Also mir ist gerade, wo Sie das alles so aufgezählt haben, lief da so im Schnelldurchlauf ein Film ab, weil die einzelnen Bilder, wo ich war und wie es war, die liefen dann alle ab jetzt. Ja ganz schön lang, das Leben.
Milena Preradovic: Ja, jetzt kommt noch ein Film. Sie haben ja auch wie Nena oder Monika Gruber erlebt, wie man gecancelt wird, wenn man als Künstler von der gewollten Meinung abweicht. Ende 2021 sprachen Sie bei einem Ihrer regelmäßigen Auftritte in der SWR Satire Sendung Spätschicht von 5000 Impftoten und machten dabei den Fehler, nicht zu sagen, dass es sich um Verdachtsfälle handelt. Daraufhin löschte der öffentlich rechtliche Sender ihren Auftritt, lehnte ab, die Sache mit ihnen gemeinsam klarzustellen und ein medialer Shitstorm brach über Sie herein. Sie wurden von den Leitmedien als ich zähle auf Schwurblerin, Antisemitin und Wutbürgerin beschimpft. Hatten Sie seitdem noch mal einen Auftritt bei den öffentlich rechtlichen?
Lisa Fitz: Also ich muss das ein bisschen korrigieren, weil ich habe mich eigentlich nie mit dem SWR angelegt und letztlich ausgestiegen bin ich. Also wir haben die Redaktion, der hat ja meinen Text, die hat meinen Text und konnte das alles gegenlesen und die haben das auch versaust, dass sie da genau geguckt haben. Inzwischen kriege ich aber von den ganzen Ärzteschaften Briefe und die sagen, wenn ich dann noch eine Null drangehängt hätte, dann wäre die richtig gewesen. Hilft aber nichts. Und ich habe dann in diesem ganzen Durcheinander, ich hätte mir die Regelung anders gewünscht. Aber ich habe dann hingeschmissen, weil ich dann unter den Bedingungen keine Lust mehr hatte auf die Arbeit mit dieser Redaktion. Ich war zwölf Jahre, glaube ich, bei der Spätschicht. Aber man muss sagen, die Spätschicht ist eine kleine Sendung, die inzwischen eingestellt ist, also der ganze Wind drum. Also das hätte es nicht gebraucht. Und die Antisemitin bezieht sich auf was anderes. Man kriegt so von allen Ecken irgendwie eins drauf und mittlerweile ist ja umstritten so was wie ein Orden.
Milena Preradovic: Was? Sie sind noch nicht höchst umstritten? Das ist der wahre Orden heute.
Lisa Fitz: Also man muss das halt aushalten, weil ich habe in einem Programm aufgelistet, was in meinem Leben schon alles los war. Da ging es bis vor den Kadi in Braunau wegen des Titels Kruzifix um die Religion. Dann haben irgendwelche, das kann ich Ihnen nachher erzählen. Also es war immer irgendwas und dann haben sie sich ein paar Jahre später beruhigt. Dann ging es wieder weiter. Aber so, sagen wir mal, so extrem wie es jetzt ist, war das noch nie.
Milena Preradovic: Aber waren Sie jetzt noch mal bei den öffentlich rechtlichen nach der Geschichte beim SWR?
Lisa Fitz: Nein, ich glaube nicht. Also mit dem Bayerischen Rundfunk hatte ich an sich nichts. Aber das ist so ein bisschen Sippenhaft jetzt. Ich reiße mich jetzt auch nicht drum, weil ich war jetzt glaube ich, ich weiß nicht 50 Jahre bei denen und es ist auch ganz schön, wenn man jetzt bei den Nachdenkseiten zum Beispiel wenn man die Texte nicht vorlegen muss, wenn der nicht herumgestrichen wird von irgendjemandem, dessen Meinung mir eigentlich sonstwo vorbeigeht. Also diese Freiheit hat auch was für sich.
Milena Preradovic: Ja, und war das auch der Grund, warum Sie Ihren eigenen Youtube-Kanal gegründet haben? Da reden Sie ja ordentlich Klartext.
Lisa Fitz: Nee, den hatte ich schon länger. Ich habe den bloß vernachlässigt, weil es war kein Bedarf. Mir hat man von SWR Seite von der Redaktion aus hat man mir gesagt, dass ich der bestlaufende Youtube-Act bei der Spätschicht bin. Das war das für sie natürlich auch ein herber Verlust, weil da kamen immer mehr Fans rüber. Also die haben da auch Einbußen erlitten. Aber es war nicht nötig, einen eigenen YouTube Kanal zu haben, weil das ist so verteilt worden bis zu einer Million über die Spätschicht und dann habe ich das natürlich vernachlässigt. Einfach gedacht, braucht es nicht. Und habe ihn jetzt aber dann wieder aktiviert. Man muss natürlich dranbleiben.
Milena Preradovic: Absolut. Also bei YouTube muss man immer dranbleiben. Und ich habe ja gerade schon von diesem medialen Shitstorm gesprochen. Ich habe mich da so ein bisschen durchgegoogelt, das war schon enorm. Haben die Zeitungen, die sich da über Sie hergemacht haben, haben die eigentlich auch mit Ihnen gesprochen?
Lisa Fitz: Gute Frage. Mit mir hat überhaupt niemand gesprochen, gar niemand. Der Fokus hat sich in die Niederungen der Aussage „Man muss Frau Fitz unterstellen, dass sie bewusst lügt“. Da habe ich mir gedacht, wie man auf Bayerisch sagt, ein Vogel raus. Sind sie wahnsinnig geworden? Wollte da eine Anzeige laufen lassen. Das ging auch erst mit dem SWR ging das auch über einen Rechtsanwalt, worauf die Redaktion sauer wurde, weil da der gute Herr Programmdirektor, der hat behauptet, die Zahlen von Lisa Fitz sind definitiv nachweislich falsch. Und dann haben wir mit dem Rechtsanwalt gesagt, er kann nicht die Richtigen, gar nicht nachweisen. Also das wäre justiziabel gewesen. Aber jetzt mal im Ernst, wer hat Lust sein Leben da zu versauen mit dem Rechtsstreit mit dem SWR? Auch wenn man gute Chancen hat.
Milena Preradovic: Nee, ganz und gar nicht.
Lisa Fitz: Aber mit mir keiner gesprochen. Erst später dann. Mich auch nicht gefragt, was ich dazu sage, sondern das wurde losgetreten von der taz, von einem Herrn Meisner, der darin auch so ein Geschäftsmodell hat.
Milena Preradovic: Der berühmte Herr Meisner. Ja, Matthias Meisner.
Lisa Fitz: Das Meisner. Und mit dem habe ich sogar noch ein Interview später gegeben, weil ich gesagt habe, Sie sollten vielleicht mich auch mal fragen. Das hatte der dann auch, das war sehr tendenziös das Ganze. Und der hat das verbreitet und die haben alle einfach, wie sie es gerne machen, so abgeschrieben. Also copy paste. Und im ersten Moment bricht da schon irgendwie so alles über einem zusammen, wenn man denkt, das kann doch nicht sein. Jetzt bin ich wirklich 40 Jahre im Geschäft und auf einmal werde ich angeblich zur Lügnerin, zur Antisemiten, die glauben, auf meine alten Tage werde ich plötzlich antisemitisch und habe keinen Verstand mehr oder irgend so was. Und dann merkt man aber, dass es sehr vielen Persönlichkeiten, die weitaus, sagen wir mal, honorierter sind als ich, also Professoren und Wissenschaftlern, alles, dass es denen genauso geht. Renommierten Ärzten, die wirklich weltweit normal Anerkennung haben und da denkt man sich „na dann“.
Milena Preradovic: Na ja, die meisten von denen hatte ich hier in der Sendung. Ja, und ich habe auch gesehen, auch Ihr Wikipediaeintrag handelt inzwischen größtenteils von Ihrem Ungehorsam. Und da sind Sie, wie Sie gerade gesagt haben, ja nicht die einzige. Hat dieses Ausgrenzen, Niedermachen, hat das alles Kampagnencharakter?
Lisa Fitz: Ja, das hat es ja jetzt dauernd. Das hat es ja bundesweit. Also inzwischen ist die ganze Welt wundert sich, glaube ich mittlerweile schon über Deutschland und diese Zensurbestrebungen, die also eigentlich überhaupt nicht mehr lustig sind. Ich beschließe immer, dass ich bei Wikipedia mal was ändere, weil inzwischen müsste auch da stehen nicht 2500 Gastspiele, sondern 4500 sind es mittlerweile. Und die zählen ja nicht die guten Sachen auf. Die zählen also nur das auf was kritisch ist. Und im Prinzip ist es ja eigentlich richtig, weil das ist das, was gutes politisches Kabarett machen soll und dass das Kabarett noch so aufregen kann, das ist also halb Deutschland über irgendwas aufregt, ist eigentlich wunderbar. Nur am Anfang trifft es einen natürlich, weil mein Hauptaufreger ist immer der über Ungerechtigkeit und man könnte sich den ganzen Tag aufregen. Aber da gibt es einen wunderbaren Satz, den man von den Stoikern gelernt hat „Ich bin nicht verpflichtet, mich aufzuregen“. Also das heißt, ich mache ja auch Yoga usw und ich weiß, dass vieles vergeht einfach wieder und dass sich vieles verändert. Und deswegen habe ich mich dazu entschlossen, dass ich einfach weitermache. Ich nehme auch nichts zurück. Ich rudere nicht zurück, ich mache genauso weiter. Ab und zu tu ich mir mit den Wikipedia da kleinen Kampf liefern, was rein und was raus kommt und das die meisten, sagen wir mal kritischen Bürger oder so, die wissen jetzt ja auch, dass Wikipediaeinträge, ich schaue selber rein. Aber wenn einer solche Sachen über jemand anderes schreibt, dann weiß ich „ja eh klar“. Ja, also wir wissen das ja dann auch alles spricht sich ja rum. Ja, das war nicht ganz so ernst nehmen muss. Man muss es eigentlich sehr ernst nehmen. Es ist eigentlich tödlich. Empörend. Es geht eigentlich alles überhaupt nicht. Und trotzdem muss man natürlich einfach weitermachen, finde ich.
Milena Preradovic: Ja, sehe ich auch so, auch bei mir wurde ein bisschen was verändert. So ist das nicht und man kommt da ja auch selber gar nicht mehr rein. Aber die Leute regen sich natürlich auf, weil sie das jetzt möglicherweise vom politischen Kabarett auch gar nicht mehr gewöhnt sind. Echte Kritik Haben Sie eigentlich nach Ihrem Shitstorm Rückhalt von Ihren Kollegen bekommen?
Lisa Fitz: Also man muss unterscheiden. Der Shitstorm waren ja nur die Journalistenfuzzis. Ich sage das so abwertend, weil das für mich solche sind. Es sind keine seriösen, keine ernst zu nehmenden, keine Menschen, die hinterfragen und das neutral sind oder die Journalisten-Aufgabe wahrnehmen, wie sie sein soll, wie es Joachim Kaiser auch mal definiert hat, dass man zuerst mal beschreibt, was man gesehen hat, dann was der Künstler vermutlich damit sagen wollte und dann drittens, ob es ihm geglückt ist. Und das ist ja, das sind ja alles nur mehr Haltungsjournalismus und muss man sagen, zum großen Teil bezahlt und gesponsert. Also die die geshitstormt haben, waren nicht die Fans und nicht die Bürger und nicht die Zuschauer und nicht die Kabarettfans gewesen. Also bei denen hat mir das eigentlich viel mehr Zulauf gebracht, weil die natürlich genau beobachtet haben, wer ist da stehen geblieben in dieser Zeit aufrecht und wer hat Hasenpfötchen-Kabarett gemacht und Regierungskabarett, damit sie beim Fernsehen bleibt und weiterhin sein Geld kriegt. Und die verlieren teilweise jetzt nach und nach Zuschauer. Ich nenne natürlich keine Namen, aber ich weiß von Leuten. Um auf Ihre Frage nach dem Umweg zurückzukommen, Kollegen-Rückhalt vom Otti Fischer vielleicht, der war immer sehr, sehr gerecht und ist auch allein dann aufgestanden für mich oft oder so, aber sonst Matthias Richling hat damals bei der Sendung, der hat sich stark gemacht und ist dann zur Redaktion und hat gesagt: „Das könnt ihr doch nicht machen mit der Lisa und so“. Also so vereinzelt schon, aber der Großteil, die sind dann sogar gegen mich vorgegangen.
Lisa Fitz: Das spaltet sich natürlich jetzt auch die Kabarettszene spaltet sich ja auch. Wahrscheinlich spaltet sich auch das innerhalb der Sender nicht, dass dann Leute auch entfernt werden, deren Meinung zu umstritten ist. Also alles spaltet sich und früher nannte man das halt Diskussion und heute nennt man es Spaltung. Bloß wenn ich also abschließend jetzt noch, habe zu lange geredet, aber wir sind dabei gesammelte Werke raus zu bringen und mein Sohn, der macht den Lektor, der guckt alles an und wenn ich da Texte sehe von 2008/2010, dann weiß ich bei manchen, das könnte ich heute nicht mehr sagen. Wenn ich den Scheibenwischer anschaue, könnte man heute nicht mehr sagen und das Traurige ist, dass ich viele Dinge gesagt habe und ich könnte die heute genau wieder sagen. Die treffen eins zu eins immer noch zu mit veränderten Namen und es hat sich nichts verändert. Und das ist natürlich mal bitter. Also, dass der Volker Pispers auch zu mir im Telefonat gesagt: „jetzt erzähle ich denen seit Jahren alles über die Rente und wie das geht“, dann sagt er: „Sie kapieren es nicht, ich höre jetzt auf“.
Milena Preradovic: Ja, der war sehr vorausschauend. Also ich habe ein altes Programm von ihm angeguckt, Es ist so aktuell, als ob es heute wäre. Aber wie erklären Sie sich diese gehorsame Mutlosigkeit des deutschen Kabaretts? Also ist das echt nur weil die Angst um ihre Jobs haben, weil die feige sind?
Lisa Fitz: Nee, nicht nur, das möchte ich nicht unterstellen, sondern also die Kabarettisten haben das Problem, das Kabarett ist eigentlich von der Tradition her links. Oder ist SPD-Grün. So, das ist Kabarett. Und wenn jetzt der Feind in Anführungszeichen die CDU ist, dann ist das prima. Oder für die halt die AfD, dann kann man dagegen stänkern. Wenn Sie aber jetzt sehen, dass dann sagen wir mal eigentlich ihre Parteien in der Regierung sind, dann haben die ein selbstauferlegten Maulkorb, was eigentlich falsch ist, weil der Dieter Hildebrandt war ein alter SPDler und hat die SPD aber immer heftig auch kritisiert. Sehr ironisch, der hat ja keinen Degen, der hat ja ein Florett, ja, mit dem er gefochten hat und auch sarkastisch, aber der hat das kritisiert, der hat sich sogar mit dem Programmdirektor angelegt. Aber es kommen von außen solche Zensurmaßnahmen, dass die natürlich schon, muss man sagen, berufsschädigend sind. Also wenn Veranstalter zum Beispiel diesen Wikipediaeintrag lesen oder die angeschrieben werden von manchen meiner Gegner, dann dann sagen die sich vielleicht auch: „Oh nee, mit der Fitz, es gibt Schwierigkeiten und so lassen wir mal lieber“.
Milena Preradovic: Ist das schon passiert?
Lisa Fitz: Ja, es ist zum Beispiel in Wetzlar, da bin ich schon seit Jahren beim großen Festival, kommen 900 Leute im Rosengärtchen, ist immer voll und dieses Jahr auch. Und dann hat sich irgendein Politiker sich aufgeblasen, der hat gesagt: „wie kann man eine Querdenkerin wie Lisa Fitz auftreten lassen?“ Hab ich gesagt: „Ich war nie Querdenkerin, ich war nie Impfgegnerin, sondern ich mache darauf aufmerksam, dass man vielleicht die Leichen aus dem Keller holen muss ab und zu im wahrsten Sinne des Wortes“. Und dann haben die eine Demo gemacht, dann ging das in der Zeitung wochenlang hin und her. Ich habe aber auch ein Interview gegeben, also groß war das immerhin ne, war auch gut. Und dann an diesem Tag haben die eine Demo gemacht, dass so 25 pickelige Gestalten mit so dings „kein dem Antisemitismus keine Bühne“. Also „ich bin alles, ich bin Querdenker, Antisemit“. Da standen sie da und dann sind 900 Leute an denen vorbei gelaufen und haben die angeschaut, haben gesagt: „Was ist denn das für ein Scheiß?“ Und sind alle in die Veranstaltung und fanden das toll. Und der von der Zeitung, der kritisiert hat, der hat es nicht geschafft schlecht zu schreiben, aber er hat es dann so ein bisschen runtergemacht: „Da sind schon Stammtischwitze dabei und na ja, das Volk johlt“. Aber er konnte nicht aus. Und das hat mir dann sehr stille Genugtuung verschafft. Auch, dass die Veranstalter vorbildlich Rückgrat hatten. Die haben gesagt, das kommt für sie nicht in Frage. Auch nur einen Zentimeter zu weichen. Nichts, nada. Und die meisten kennen mich seit 40 Jahren. Also die tun einen Teufel und demnach geben.
Milena Preradovic: Also ausgeladen wurden sie noch nicht, weil das passiert auch kritischen Künstlern inzwischen?
Lisa Fitz: Einmal in Bremen. Die haben irgendeinen Beitrag, der beim Schleich lief und haben gesagt der ist rassistisch. Das habe ich vergessen. Rassistisch, perfide. Ich war mit einem Perser verheiratet, dann mit nem Kubaner. Jetzt lebe ich seit 20 Jahren mit einem Wiener. Also Ausländerfeindlichkeit kann man mir schon mal nicht vorwerfen. Dann war ich aber rassistisch, weil ich dann sehr überhöhten Beitrag gemacht habe, der eigentlich nur zeigen sollte, wo die Angst sitzt, da geht’s lang und das war ein Beitrag, wie Deutschland dann später ausschaut, wenn es so weiter geht und den haben sie mir dann rassistisch ausgelegt und die haben mich dann ausgeladen irgendwo in Bremen.
Milena Preradovic: Bremen. Wo ist Bremen?
Lisa Fitz: Sie mussten aber dann bezahlen. Ganz einfach. War auch schön, weil ich bin zu Hause geblieben und habe das Geld gekriegt. Also es bleibt dann wirklich nur der Humor. Man muss also in diesem Deutschland, ich glaube, man kommt nur mit Humor durch.
Milena Preradovic: Ja, ohne Humor, das sind die Leute, die in Depressionen verfallen. Die tun mir auch richtig leid. Ja, aber haben Sie selber schon mal sich dabei ertappt, dass Sie eine Schere im Kopf angelegt haben? Also, wo Sie selber sagten: „Hach, kann ich das heute noch sagen?“
Lisa Fitz: Also es ist ja so die Schere, das das passiert ja immer vorher, wenn man mal schreibt. Also ich schreibe, dann schreibe ich, dann ist der Beitrag, sagen wir mal, er soll zwei Seiten sein, also zuerst einmal dreieinhalb. Da muss was raus, dann wird das kürzer, immer kürzer, dann wird es eingedampft, pointiert. Und dann gibt es bei mir selber vielleicht zwei Sätze, wo ich sage: „muss jetzt gerade nicht sein, könnte falsch ausgelegt werden“. Also die tue ich vielleicht raus. Dann, wo ich sehr lange sehr vorsichtig war, weil das wollte ich mir nicht auch noch aufladen zur Migration Stellung zu nehmen, weil das ist so heikel und da war ich der Bildzeitung dankbar zum Ersten Mal in meinem Leben, dass die den Schritt vorausgegangen sind und das sich getraut haben. Die waren das nämlich damals benannt und haben gesagt: „Leute, das geht nicht nur um „wir sind so gute Menschen und wir müssen alle“, sondern es gibt wirklich Probleme damit“ und dann dürfte man darüber reden offiziell. Also da bin ich vorsichtig damit, damit nicht noch ein Damoklesschwert hängt. Und weil es mir auch als Mensch schwerfällt.
Milena Preradovic: Man muss das so differenzieren. Und das ist natürlich schwierig, wenn man pointiert etwas auf den Punkt bringt. Und das ist halt ein Thema, ja, ich kann das gut verstehen, also ich tue mich da auch schwer und mir wird dann halt das Differenzieren schon vorgeworfen inzwischen.
Lisa Fitz: Ja, aber man muss das, weil die ganze Migration, die ruht auf mehreren Säulen, die ruht auf der Menschenliebe, aber auch auf dem Rassismus, der vorhanden ist, also nicht ruht auf den Säulen, sondern das sind die, die das tragen oder zusammenbrechen lassen, dann auf der Finanzierbarkeit, dann auf der zunehmenden Kriminalität und aber auch der Tatsache, dass wir natürlich alle Welt unseren Wohlstand armen Ländern verdanken oder dass vorwiegend Amerika unter Teilnahme von uns dann Kriege in die Länder trägt und die Flüchtlingsströme wieder generiert. Das ist so ähnlich, wie wenn jemand sagt: „Was gibt es heute Abend?“ und Sie sagen: „Essen“. Da muss ich sagen: „ja, gibt es Fleisch oder gibt es dies oder so?“ Das ist kann man dann differenzieren und es wird nicht differenziert, sondern die Leute haben eine Meinung, aber keine Ahnung und sie differenzieren nichts. Also jeder denkt, er hat eine eigene Meinung. Bloß woher hat er vergessen.
Milena Preradovic: Liegt das nicht auch daran, dass Debatte quasi nicht mehr gewünscht ist. Wenn man debattieren würde, könnte sich ja jeder alle Meinungen anhören und sich dann eine eigene bilden. Das ist aber ganz deutlich nicht gewünscht und es wird auch nicht offen über Problematiken gesprochen. Das ist also etwas, was ich persönlich dieser Regierung ganz groß ankreide.
Lisa Fitz: Genau. Und ich glaube, das hat damit angefangen, also ich werde wahrscheinlich in den nächsten Fettnapf, aber mit dem Sponsoring von Journalisten und der Bezahlung von denen. Inzwischen kann man das auch nachlesen, wenn man ein bisschen googelt, wer wie viel bekommen hat, also der Spiegel auch von Bill Gates finanziert und wo die Geldströme fließen und wes Brot ich ess usw. Also wenn ich denke an Spiegel-Berichte von früher, die waren so kritisch. Wir haben uns gefreut, wenn der Spiegel kommt, weil wir gesagt haben, da kriegt die Regierung eins auf die Mütze, egal welche. Und jetzt ist es halt so, dass eigentlich die Nachdenkseiten sind das, was früher der Spiegel war, das sage ich jetzt mal, das ist meine Meinung.
Milena Preradovic: Das gefällt Matthias Meisner aber auch nicht, ne?
Lisa Fitz: Nein, nein, nein, der ist ja, der will ja Deutschland säubern von so bösen Menschen wie uns.
Milena Preradovic: Hat ja nicht auch über die Nachdenkseiten geschrieben?
Lisa Fitz: Doch. Inzwischen ist ja Verschwörungstheorie ja eigentlich auch eine Ehrung. Den Unterschied hat mal jemand im Internet geschrieben: Der Unterschied zwischen Verschwörungstheorie und Realität ist die Zeit.
Milena Preradovic: Genau. Sind sechs Monate.
Lisa Fitz: Man muss bloß warten. Aber selbst wenn es so ist, die lügen ja weiter. Der Herr Lauterbach, der erzählt einfach nach wie vor unbeirrt das Gleiche. Er sagt die Impfung ist ganz sicher. Die Impfung verhindert Ansteckung, die Impfung verhindert, was weiß ich erzählt das Gleiche, obwohl längst die Erkenntnisse ganz anders sind.
Milena Preradovic: Genau.
Lisa Fitz: Ich warte drauf, dass diese Menschen ihres ihrer Pöstchen enthoben werden. Irgendwann.
Milena Preradovic: Ja, aber die Medien haben eine große Mitschuld, weil das ist ihre Aufgabe, so was aufzudecken. Tun sie nicht. Sie haben vorhin gesagt, Otti Fischer und Matthias Richling, das waren die, die Ihnen den Rücken gestärkt hat. Sind auch die Älteren. Früher ging die Rebellion ja oft von den Jungen aus. Jetzt hat man schon den Eindruck, dass es die Älteren sind, die sagen: „Vorsicht, wir gleiten ab oder so“. Was sagt uns das über die Zukunft?
Lisa Fitz: Na ja, normalerweise ist sie. Ist es so, dass der junge Hund, der rennt voran und denkt nicht so viel nach. Und der bringt aber das Feuer und sagt: „Komm, wir gehen in den Wald und jagen irgendwas“. Und der alte Hund sagt: „Vorsicht, weil ich kenne das schon so und so viele Jahre, da würde ich mal so“. Also die Alten sind weise und mahnen zur Vorsicht und die Jungen sind dumm genug, um in jede Falle wieder rein zu tappen. Jetzt im Moment, es gibt nicht viel Kabarett, weil man es im Moment tatsächlich geschafft hat, das allzu kritische Kabarett dann nach rechts zu schieben angeblich. Und die, die nachwachsen, die machen eigentlich teilweise so dummes Zeug, das muss ich mal so hart sagen, auch ohne Namen zu nennen. Also was es da auch so Preise gibt, das ist flach, es ist ganz flach und es erinnert mich ein bisschen so an, wie ich vor Jahren in den USA war und habe gedacht Mensch, wenn es bei uns so wird, dann gute Nacht. Das hat es begriffen, wie man das einfach ausräumt.
Milena Preradovic: So Comedy halt oder? Das ist eigentlich nicht mehr politisches Kabarett, gibt es eigentlich nicht mehr. Und ich meine so Sendungen wie Die Anstalt, die ich früher Georg Schramm und so, die habe ich ja wahnsinnig gern gesehen. Ja, und jetzt ertappe ich die dabei, dass die Menschen wie Wodarg aufgrund seiner Haare diskreditieren, so richtig in Stürmermanier. Also ganz schlimm. Sie haben den Auftrag bekommen, jemanden niederzumachen, gegen den eine Kampagne läuft. Das war 2020 gegen Dr. Wodarg, und die Anstalt hat da mitgemacht. Also ist das politische Kabarett eigentlich tot, also zumindest in den öffentlich rechtlichen?
Lisa Fitz: Also ich bin nicht ganz sicher, weil Kabarett wurde ja ganz oft schon tot gesagt. Und der Werner Finck damals, der hat gefährlich gelebt in der Nazizeit und der hat dann solche Witze noch gemacht. Da saßen dann so Nazi Leute im Publikum und haben ihn beobachtet und hat er zu denen gesagt nach dem Witz hat er gesagt: „Kommen Sie mit oder soll ich mitkommen?“ Also das war so hart an der Grenze und nachher hat sich das dann auch wieder verändert. Es gibt immer Zeiten, wo man denkt, das ist tot das Kabarett und darf nichts mehr. Aber ich will trotzdem die Hoffnung nicht aufgeben, dass es vielleicht wiederkommt, wenn sich die politischen Verhältnisse ändern. Weil die Moralapostel haben ja jetzt gerade Oberwasser. Also damit meine ich die Grünen. Ich war selber, ich war mit von Herzen grün in den 80er Jahren, aber da war ein anderes Personal als jetzt. Also wenn es um die Umwelt geht und dann solche Geschichten.
Milena Preradovic: Wenn man das zu Ende denkt, fragt man sich natürlich, wie soll sich das ändern? Also ich meine, mit welchen Parteien soll sich das ändern?
Lisa Fitz: Ich weiß noch, ich kann mich noch gut erinnern, wie die Grünen aufgekommen sind in den 80er Jahren. Die wurden beschimpft und die haben ja Jahre, jahrzehntelang haben die minimale Prozente gehabt. „Das waren die mit ihren Turnschuhen, diese Idioten, die Sonnenblumen und dann stricken sie, die gehören doch weg. Die muss man bekämpfen, die muss man Dinge usw.“ und jetzt ist die AfD dran gegen diese vorgegangen wird. Und ich bin wirklich eine lupenreine Demokratin, finde ich wirklich. Und ich finde wie ein Schweizer gesagt: „bei uns ist das so, wenn eine Partei viel Erfolg hat, dann lässt man die einfach mal mitregieren und schaut was sie kann. Und wenn sie nichts kann, dann verschwindet sie von selber wieder“. So würde ich das auch sehen. Ich würde eine demokratisch gewählte Partei zu Wort kommen lassen, mit Argumenten bekämpfen, schauen was sie tut, die auch durchaus mit ihr zusammen regieren und schauen, was rauskommt. Und dieses mundtot machen finde ich nirgends gut. Finde es nicht gut.
Milena Preradovic: Genau. Es sieht nur nicht so danach aus, dass das passiert. Es wird immer von dieser Brandmauer gesprochen. Wenn die CDU wäre eigentlich der klassische Wahlsieger und würde niemals zum Beispiel mit einer AfD als Juniorpartner gehen. In keinem Land. Also das müssen sie hoch und heilig versprechen, weil sie ja sonst natürlich auch mit einem großen Shitstorm durchs Land gejagt werden. Also Friedrich Merz hat ja mal so gesagt: „Na ja, man muss auch in den Kommunen mal mit den anderen reden“ und hat schon den Shitstorm abbekommen. Also das sieht danach nicht aus.
Lisa Fitz: Na ja, und wenn er Rückgrat hätte, dann würde er mal zu irgendwas stehen. Das gilt auch für den Herrn Söder. Das gilt für alle, die sagen irgendwas und dann nehmen sie es sofort wieder zurück und ziehen den Schwanz ein. Muss man wirklich sagen. Und Deutschland ist halt CDU Land vorwiegend. Natürlich war die SPD auch dran usw aber aber vorwiegend ist es doch eigentlich CDU Land und da sind halt die Deutschen so, kaum verspricht jetzt die CDU irgendwas, es kann noch so blöd sein, es können auch AfD Argumente sein, die sie sich plötzlich wie die Frau Merkel seinerzeit ist nach links gerutscht und hat sich die Grünen und die SPD Argumente angezogen und jetzt bedienen sich halt die CSU bei der AfD. Und wenn die das sagen, dann sind viele Bürger oder sagen: “ Wenn die CDU, wenn die das jetzt auch machen, dann kann ich ja Gott sei Dank wieder CDU wählen“ und dann glauben sie wieder alles wie vor jeder Wahl. Und wir wollen einfach die Harmlosigkeitserklärungen der Politiker glauben.
Milena Preradovic: Also der mündige Bürger liegt auch schon ein bisschen in der Vergangenheit. Jetzt spätestens seit Corona werden Bürger ja auch wie Kinder behandelt. Also man sagt Eigenverantwortung sind die nicht fähig, also müssen wir ihnen Befehle geben. Und ich habe den Eindruck, ganz viele Leute haben sich schon dran gewöhnt. Wie erleben Sie das?
Lisa Fitz: Na ja, das gehört ja zu den, ich habe die mal bei den Nachdenkseiten irgendwo aufgelistet, die zehn Manipulationstechniken. Dass man halt die Leute wie Kinder behandelt und denen das abspricht. Und ja das ist so und klar, das hat Methode und offensichtlich wirkt es auch. Das Problem ist auch, dass viele Leute sind erschöpft durch die Corona Zeit. Viele haben auch finanzielle Einbußen. Sie sind erschöpft beim Kämpfen, sie haben keine Lust mehr. Und es tritt natürlich bei jedem die Gefahr ist, dass irgendwann der Moment eintritt, der resignativ sagt: „Ach komm. Lasst sie doch machen. Ist eh wurscht. Wird schon irgendwie weitergehen“, oder ich habe mit einer Freundin telefoniert, wo ich gesagt habe: „Wie geht’s dir?“. Sagt sie: „Ja gut. Und der Gesundheit auch gut“, sage ich:“nur die politische Situation“ und sagt sie: „Was meinst du?“ Dann sage ich: „Naja, die ganze…“ Sagt sie: „Ach, ich kann das alles nicht mehr hören. Uns geht es doch so gut“. Dann habe ich gesagt: „Ja, dir vielleicht als Mensch. Also du hast Wohlstand um dich, aber schau dir mal die anderen Leute an, denen geht es nicht so gut“. Jetzt gehen sie auf die Straße. Die Bauern sind jetzt aufgewacht und wehren sich. Aber viele haben resigniert, haben keine Lust mehr. Weil die haben ja andere Aufgaben auch noch. Die haben eine Familie, die müssen einen Job machen. Das ist dann unsere Aufgabe. Das ist die wirklich Kabarettisten-Aufgabe, dass man aufrecht stehen bleibt und weiter stichelt und sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt.
Milena Preradovic: Ja, Sie haben ja einen neuen Song, der heißt „Der Journalist“. Kommen wir noch mal zu den Journalisten. Da singen Sie von einem Journalisten, der wieder ehrlich arbeiten will. Der verliert natürlich seinen Job dann dabei. Ja, ist aber glücklich. Ja, das ist ja eigentlich wirklich eine grauenhafte Entwicklung. Also wir haben es ja auch in den letzten Jahren gesehen. Kritische Meinungen, Videos usw werden gecancelt, Nachdenkseiten werden diffamiert, der Verlag von Monika Gruber knickt wegen eines Shitstorms jetzt ein und will das Buch säubern. Die EU will mit dem Digital Services Act in Zukunft entscheiden, was die Wahrheit ist und was weg muss. Da muss man sich doch die Frage stellen: Sind wir eigentlich noch in einer echten Demokratie oder rutschen wir da gerade raus?
Lisa Fitz: Demokratie insofern ich kann jetzt überall meine Meinung sagen. Ich komme nicht in Gulag oder so, das habe ich neulich auch schon gesagt. Ich werde nicht eingesperrt, aber…
Milena Preradovic: Aber viele die ihre Meinung sagen, haben ihre Jobs verloren usw das ist nicht Gulag, aber auch nicht wirklich schön, ne?
Lisa Fitz: Genau. Also es ist schon gefährlich jetzt einfach die Meinung laut zu sagen, weil man geächtet wird oder die Freunde dann kündigen einem die Freundschaft auf oder man wird beruflich geschädigt usw und das ist überhaupt nicht demokratisch. Das ist weiter als Demokratie nach wie vor verkauft. Ich wie Sie vorher gesagt haben, ich würde den Medien die Hauptschuld geben, weil die Medien, sie können ja jemand raufschreiben oder runterschreiben auch zum Kanzler oder zur Kanzlerin hochschreiben. Plötzlich kurz vor der Wahl kommen nur mehr gute Berichte oder Sie können jemand diffamieren und runterschreiben. Weiß man. Und die Leute schauen Tagesschau oder lesen Bildzeitung, die haben nicht die Zeit, um sich genauer zu informieren und nehmen halt diese Meinung an und da gibt es einen wunderbaren Spruch von der Emma Goldman hieß die, die hat gesagt: „das gewalttätigste Element der Gesellschaft ist die Unwissenheit“. Ist ein Satz, den sollte man sich hinhängen, meditieren, drüber nachdenken. Weil mit Leuten, die nichts wissen, kannst du alles machen, den kannst du alles erzählen, die machen alles mit auf Dauer. Also auch die Amerikaner wollten ja gar nicht mit in den Krieg damals. Dann hat die Presse dann gearbeitet, das die wirklich dann drauf waren, haben gesagt: „wir müssen in den Krieg mit gegen Deutschland“. Also denen gebe ich die Hauptschuld und ich weiß nicht ob es nur an der Bezahlung liegt, aber es sind viele dabei sicherlich, die das glauben, die das glauben, was sie nicht wissen.
Milena Preradovic: Ja, aber gerade bei den öffentlich rechtlichen ja, also die wir ja im Grunde immer alle bezahlen, die bilden nicht mehr alle relevanten Meinungen ab, wie es zum Beispiel im Staatsvertrag steht. Sie wollen den Zuschauer erziehen, also ganz eindeutig. Die spielen das Spiel der Regierenden mit. Die sie verteidigen, quasi die Oberen. Da fragt man sich: Brauchen wir die öffentlich Rechtlichen noch eigentlich? Müssten die nicht weg, wenn sie so sind, wie sie sind?
Lisa Fitz: Also das steht ja auch in der Landesmedienanstalt. Das steht ja drin, dass die Vielfalt der Meinungen ist eigentlich grundlegend. Das ist halt theoretisch. Und ich hätte nichts gegen die öffentlich rechtlichen. Wenn sie sich nur aufmachen, wenigstens ein bisschen. Ich kann die gar nicht mehr anschauen, kann nur fünf Minuten schauen, dann muss ich abdrehen.
Milena Preradovic: Ich frage mich, ob die reformierbar sind. Ich meine, Sie sagen ja, die müssten einfach nur anders werden. Aber wie sollen die anders werden? Das ist ja systemisch.
Lisa Fitz: Es ist systemisch. Aber sagen wir mal, es ist ja ist doch so, dass zum Beispiel der Regierungssprecher wechselt dann zum Bayerischen Rundfunk als Intendant und umgekehrt ist eine Fluktuation. Das haben die in Amiland ja auch. Da wird der einer der Vorstand von der Ölfirma, es wird ein Minister und das sind so Drehtürgeschichten. Und in dem Moment, wo alle merken würden, dass die Leute, die das Volk, sage ich mal in Anführungszeichen, also die Bürger, das nicht mehr mitmachen, dann müssten sie ja auch ein bisschen ihr Fähnchen wieder andersrum nach dem Wind richten. Ich hätte auch gar nichts gegen die GEZ Gebühren, weil ich meine Tatorte usw. die finanzieren sich nicht von selber. Wenn die Leute halt Tatort schauen wollen und immer noch 7 Millionen hat oder so, der muss aber die bezahlt werden.
Milena Preradovic: Die Tatorte verlieren Zuschauende habe ich jetzt gelesen. Weil die werden auch sehr sehr woke inzwischen und gefällt halt auch nicht allen.
Lisa Fitz: Das hat sich bis auf die Pilcher Filme das erstreckt. Es gibt jetzt kein Pilcher mehr ohne ein Schwulenpärchen. Dann Behinderte müssen mit drin sein, muss ganz korrekt sein und die standen natürlich so nie in den neueren. Also nicht Pilcher. Aber die Art dieser Filme, also das hat sich erstreckt sich jetzt auf alles.
Milena Preradovic: Das Herzkino wird woke.
Lisa Fitz: Genau. Was mich so stört also als Menschenfreundin: Mich stört nicht, dass man schwarze Menschen nicht anschauen soll, wie man vom Mond und sagen „Wo kommst du her?“, sondern dass man normal mit denen umgeht, das ist ja logisch. Aber mich stört dieses Aufoktroyieren und diese Penetranz, mit der das uns allen täglich im Übermaß verordnet wird. Ob es in der Werbung ist, in den Nachrichten, in Filmen ist es wird mir ständig gesagt, was ich denken soll und das ist schon neu. Also so schlimm war es noch nie wie jetzt.
Milena Preradovic: Das ist richtig. Und in den zehn Geboten der Mächtigen haben Sie auch von der Angst gesprochen, dass Menschen,das ist auch ganz wichtig ist für die mächtigen Menschen in Angst zu halten. Jetzt hatten wir ja Corona, wir haben Kriege, jetzt ganz großes Thema Klima, das gerade so richtig aufdreht. Haben Sie den Eindruck, dass das Klimathema so gut funktioniert wie das Corona Thema bei den Leuten?
Lisa Fitz: Also zuvor noch einen Satz, den finde ich toll. Der heißt: „Ein Volk ohne Angst wird frech“. Ich weiß nicht mehr, wo ich den her hab, aber finde ich toll. Sollte sich jeder merken. Ein Volk ohne Angst wird frech und je mehr man die Leute spaltet, natürlich und auseinanderdividiert, je mehr Identitäten man ihnen nimmt, also das Mannsein, das Frausein, das Deutschsein, das Familiensein, die Religion, desto weniger kriegt man, haben die natürlich die Möglichkeit vom Zusammenhalt. Also etwas, was völlig aufgespalten ist, hält nicht mehr, hat kein Zusammenhalt mehr. Und ich glaube auch nicht, dass das erwünscht ist, weil es ist leichter zu handhaben. So zerfiel das Volk und man will eigentlich nur den, habe ich immer gesagt, den klickenden Einzeller, also der kauft, der mit ohne Klick dauernd vor dem Bildschirm sitzt und kauft und vor dem Bildschirm vereinzelt, vereinzelmenschent. Und das hat schon Methode. Also letztlich geht es ja immer irgendwo ums Geld. Letztlich also folge dem Fluss des Geldes, folge dem Geld, da weißte, was los ist. Jetzt habe ich Ihre Frage vergessen, was war die Frage?
Milena Preradovic: Ob das Klimathema genauso gut funktioniert in Sachen Angst wie das Corona Thema?
Lisa Fitz: Bei den anderen schon, bei mir nicht. Also ich bin eine Naturfreundin, das klingt bissl vorgestriger. Trotzdem ist es so. Ich finde nicht, dass man Millionen von Plastiktüten, die 500 Jahre zum Verrotten brauchen, dauernd verschwenden muss. Ich finde, dass man uns auch darauf aufmerksam machen kann, dass wir Energie sparen können. Das ist alles richtig. Aber das heißt jetzt alles nur mehr Klima, das heißt nicht mehr Umwelt, das heißt nicht mehr „nimm nicht so viel Plastik“, sondern das Gerät völlig außer Acht, sondern das ist das große Wort Klima. Und das ist wie eine Religion. Und es ist natürlich auch ein Geschäftsmodell, bei aller möglichen Richtigkeit, die maße ich mir nicht an zu beurteilen. Aber ich würde mehr sagen, wir sollten nicht so handeln, als hätten wir einen zweiten Globus im Kofferraum. Aber auch gerade die Jungen, die Fridays for Future, die dann hinterlassen bei McDonalds also irgendwie ein Dreck ohne Ende und sagen aber zu uns, wir sind Umweltsäue, wo früher alles auf Haltbarkeit konstruiert wurde. Also es ist auch so viel Unsinn einfach im Umlauf.
Milena Preradovic: Ja genau. Und wenn er nur oft genug gesagt wird, alte Propagandaregel, dann wird er irgendwann wahr. Dann glauben ihn die Leute.
Lisa Fitz: Sie wissen doch alles. Ich brauche gar nichts sagen.
Milena Preradovic: Nein, ich dachte, wir sprechen doch.
Lisa Fitz: Das war war so gemeint, dass ich Ihnen Recht geben will.
Milena Preradovic: Wann gehen Sie denn eigentlich wieder auf Tour?
Lisa Fitz: Also ich war jetzt in der Schweiz. Interessanterweise. Ich war sechs Tage in der Schweiz, einen Tag in Liechtenstein und fünf Tage Schweiz, Basel bei Zürich. Da sind wir vorbeigefahren, da, wo die Tina Turner gewohnt hat. Und das sieht man natürlich nichts von außen, aber man fühlt es. Sondern wir waren in der Schweiz und es war sogar leidlich voll. Gut besucht. War lang, ewig lang schon nicht in der Schweiz. Und das toll war, dass die genauso gelacht haben. Wir hatten wirklich Schiss. Wir hatten Angst vielleicht finden die das alles nicht lustig. Oder es betrifft sie nicht. Aber die sind genauso eingestiegen, sogar dreimal mit Standing Ovations. Das war toll. Und jetzt kommt dieses Programm, das ist jetzt abgespielt. Das letzte Mal Ende Februar, glaube ich, in München, im Schlachthof. Die Derniere nennt sich. Das ist dann aus. Und dann, ab März, kommt das neue Programm. Und das heißt Avanti Dilettanti. Wer auch immer alles damit gemeint ist.
Milena Preradovic: Kommt dabei der Name Habeck in dem Bühnenprogramm vor?
Lisa Fitz: Ja. Mit Lust. Mit Lust.
Milena Preradovic: Haben Sie eigentlich schon eine Wärmepumpe?
Lisa Fitz: Nein, die geht bei uns nicht. Wir sind der typische Fall. Wir wohnen am Land. Das ist ein ganz altes, großes Gebäude. Und wir haben weder die Möglichkeit, von der Gemeinde irgendwo gespeist zu werden mit Energie, noch können wir Wärmepumpe. Das ginge hier nicht. Also wir, keine Ahnung. Und die Ölheizung, Zentralheizung läuft noch und was dann passiert, da kann man also wahrscheinlich beten. Weiß nicht was man dann muss man sehen. Ich würde mir auch keine einbauen. Ich weiß nicht. Das soll schon die ersten Prozesse geben wegen Lärm mit dem Nachbarn, weil auf seinem Grundstück baut jeder die Wärmepumpe da möglichst weit weg von sich. Die macht ja auch so Geräusche. Ja und dann hat der andere die vor dem Schlafzimmer.
Milena Preradovic: Dann werden die froh sein, wenn der Strom dann ausfällt, dann wird es leiser.
Lisa Fitz: Das ist dann stundenweise wie in Kuba.
Milena Preradovic: Genau. Ah, vielen Dank, Lisa Fitz, für dieses sehr muntere und wie ich finde, auch sehr aufmunternde Gespräch. Schön, dass Sie da sind. Und schön, dass es beim Kabarett noch Gallier gibt.
Lisa Fitz: Ja, wirklich. Also, ich mache weiter. Ich behalte mein Rückgrat. Und mein Wunsch wäre zum Schluss noch, dass ich sagen möchte: Ich freue mich natürlich, wenn ich viele Klicks auf meinem YouTube Kanal habe, wenn die Nachdenkseiten die Leute gut anschauen, aber bitte an die Zuhörer, es ist doch wichtig fürs Kabarett immer, dass die Leute auch live kommen. Erstens mal ist es unvergleichlich. Es ist wirklich der Livecharakter ist toll, ist ganz anders als die Bildschirme. Und das ist natürlich das für einen Künstler auch die Lebensbasis, dass er auf Tour geht und das Leute in die Vorstellungen kommen.
Milena Preradovic: Genau. Und das können Sie alle auf Ihrer Website nachschauen. Lisa Fitz.de?
Lisa Fitz: Ja, genau.
Milena Preradovic: Ja, ich schreibe es ja auch noch runter in die Videobeschreibung, genau wie den YouTube Kanal. Schön, dass Sie da waren. Vielen Dank!
Lisa Fitz: Ich bedanke mich auch recht herzlich für die ketzerischen Fragen. Mit Mut in dieser Zeit. Das ist ja auch viel spannender, als wenn man sagt: „Ja, dann haben Sie immer schon Texte geschrieben und haben Sie alle Ihre Lieder selbst geschrieben und wie machen Sie es eigentlich so? Haben Sie das Sie immer so Ideen haben und so“, dass solche Fragen gab es auch.
Milena Preradovic: Nein, solche Fragen habe ich aber tatsächlich auch früher noch nicht gestellt. Also dann wünsche ich viel Spaß. Tolles Jahr wünsche ich uns allen.
Lisa Fitz: Vielen Dank! Ja, und Ihnen auch. Danke schön. Tschüss.
Milena Preradovic: Tja, Leute, schweigen und mitmachen scheinen vielleicht bequeme Optionen, aber die Quittung kommt ganz sicher. Wenn alle den Mund aufmachen, dann sind wir wieder der Souverän. Vielleicht ein sinnvoller Vorsatz fürs neue Jahr. Ich wünsche euch eine gute Zeit. Bis bald.
Interview with Lisa Fitz (english)
Milena Preradovic: First of all, a happy new year, dear ones, and thank you for your encouraging messages and kind words, especially during the Christmas season. And thank you also for your support, without which I wouldn’t be able to do this job. And yes, thank you also for the one or other witty drink that has reached me. This year will probably be exhausting again. We need fuel and lots of energy. My guest has that in his little finger. Here we go. How nice it used to be to sit in front of the TV and watch Dieter Hildebrandt, Die Anstalt and all the other political cabaret shows in which the finger was put in the wound, those in power got their comeuppance and corruption and lies were denounced. And today it’s almost nothing more than tired applause for the ruling ideology or even worse: defamation and exclusion of critical opinions in order to protect those at the top. State cabaret with a guaranteed supply of good court jesters. But there are still a few Gauls in the political cabaret business and, as everywhere in the new normal, whoever gets out gets the cancel stick. My guest knows that too, but it comes back. Now it’s Preradovic’s turn. Hello Lisa Fitz and a happy new year.
Lisa Fitz: Yes, you too. I wish you a happy new year.
Milena Preradovic: I am. Thank you very much. It was delicious. So, now I’ll introduce you briefly. You are a cabaret artist, actress and musician. After graduating from drama school and studying music, you have appeared in numerous films. Your first solo cabaret program followed in 1976 at the Münchner Lach- und Schießgesellschaft. You performed in the theater and launched your first stage program in 1983. Since then, you have been on tour with countless programs and have released more than a dozen CDs. And you now have your own channel on YouTube. In 2015 you were awarded the Bavarian Cabaret Prize of Honor and in 2019 the Bavarian Order of Merit. Do you think you would still receive it today?
Lisa Fitz: I don’t know. I’ve kept a low profile with Mr. Söder. I was never so scathingly satirical towards him. But, and what I said, I think he can take it. So I just realized, when you listed it all like that, a film was running in fast-forward, because the individual images of where I was and what it was like, they were all running now. It’s quite a long life.
Milena Preradovic: Yes, now there’s another movie. Like Nena or Monika Gruber, you’ve also experienced being canceled if you deviate from the desired opinion as an artist. At the end of 2021, during one of your regular appearances on the SWR satire program Spätschicht, you spoke of 5,000 vaccination deaths and made the mistake of not saying that they were suspected cases. As a result, the public broadcaster deleted your appearance, refused to clarify the matter with you and a media shitstorm broke out against you. You were labeled a swearer, anti-Semite and angry citizen by the leading media. Have you made another appearance on public television since then?
Lisa Fitz: Well, I have to correct that a bit, because I never actually got into a fight with SWR and I ended up leaving. So we have the editors, they have my text, they have my text and were able to proofread it all and they also messed it up by looking closely. But now I get letters from all the doctors and they say that if I had added a zero, it would have been correct. But it doesn’t help. And then, in all this confusion, I realized that I would have liked the rules to be different. But then I gave up because I no longer wanted to work with this editorial team under these conditions. I was on the late shift for twelve years, I think. But it has to be said that Spätschicht is a small program that has since been discontinued, so all the fuss about it. So it wouldn’t have been necessary. And the anti-Semite refers to something else. You get hit from all sides and now it’s controversial, like a medal.
Milena Preradovic: What, you’re not highly controversial yet? That’s the real medal today.
Lisa Fitz: Well, you just have to put up with it, because I listed everything that’s happened in my life in a program. It went all the way to the court in Braunau because of the crucifix title. Then some, I can tell you about that later. So it was always something and then they calmed down a few years later. Then it went on again. But let’s say it’s never been as extreme as it is now.
Milena Preradovic: But did you go back to the public broadcasters after the SWR story?
Lisa Fitz: No, I don’t think so. I didn’t really have anything to do with Bayerischer Rundfunk. But it’s a bit of a clan thing now. I’m not bothered about it either, because I think I was with them for, I don’t know, 50 years, and it’s also quite nice when you don’t have to submit your texts to the Nachdenkseiten, for example, when they’re not being picked on by someone whose opinion I don’t really care about. So there’s something to be said for this freedom.
Milena Preradovic: Yes, and was that also the reason why you set up your own YouTube channel? You really speak plainly there.
Lisa Fitz: No, I’ve had it for a while. I just neglected it because there was no need for it. I was told by the SWR editorial team that I was the best-running YouTube act on the late shift. Of course, that was also a bitter loss for them, because more and more fans were coming over. So they also suffered a loss. But it wasn’t necessary to have my own YouTube channel, because it was distributed to a million people via Spätschicht and then of course I neglected it. Just thought it wasn’t necessary. But now I’ve activated it again. You have to keep at it, of course.
Milena Preradovic: Absolutely. With YouTube, you always have to keep at it. And I was just talking about this media shitstorm. I googled through it a bit and it was enormous. Did the newspapers that were all over you actually talk to you?
Lisa Fitz: Good question. Nobody spoke to me at all, nobody at all. The focus has shifted to the lowlands of the statement „Ms. Fitz must be accused of deliberately lying“. I thought to myself, as they say in Bavarian, a bird out of the hand. Have they gone mad? I wanted to press charges. That first went through a lawyer with SWR, whereupon the editors got angry because the good program director claimed that Lisa Fitz’s figures were definitely and demonstrably false. And then we said to the lawyer that he couldn’t prove that they were correct. So that would have been justiciable. But seriously, who wants to mess up their life with a legal dispute with SWR? Even if you have a good chance.
Milena Preradovic: No, not at all.
Lisa Fitz: But nobody spoke to me. Not until later. They didn’t ask me what I had to say about it, but it was started by the taz, by a Mr. Meisner, who also has a business model for it.
Milena Preradovic: The famous Mr. Meisner. Yes, Matthias Meisner.
Lisa Fitz: The Meisner. And I even gave an interview with him later, because I said you should maybe ask me too. He did, and the whole thing was very tendentious. And he spread it and they all just copied it, as they like to do. So copy paste. And at first everything kind of collapses on you when you think, that can’t be right. Now I’ve really been in the business for 40 years and suddenly I’m supposedly a liar, an anti-Semite, they think I’m suddenly becoming anti-Semitic in my old age and have no more sense or something like that. And then you realize that a lot of people who are, let’s say, much more respected than me, professors and scientists, everything, feel the same way. Renowned doctors who really have normal worldwide recognition and then you think „well then“.
Milena Preradovic: Well, I’ve had most of them here on the show. Yes, and I’ve also seen that your Wikipedia entry is now largely about your disobedience. And, as you just said, you’re not the only one. Does this ostracizing, putting down, does it all have a campaign character?
Lisa Fitz: Yes, it does all the time now. It’s happening nationwide. I think the whole world is now wondering about Germany and these censorship efforts, which are no longer funny at all. I always decide to change something on Wikipedia, because by now it shouldn’t say 2500 guest performances, it should say 4500. And they don’t list the good things. They only list the critical things. And in principle it’s actually right, because that’s what good political cabaret is supposed to do and the fact that cabaret can still be so upsetting, that half of Germany is upset about something, is actually wonderful. It only hits you at the beginning, of course, because my main excitement is always about injustice and you could be upset all day. But there’s a wonderful phrase that we learned from the Stoics: „I’m not obliged to get upset“. So that means I also do yoga etc. and I know that a lot of things simply pass and that a lot of things change. And that’s why I’ve decided to just keep going. I’m not taking anything back. I don’t row back, I carry on in the same way. Every now and then I have a little fight with Wikipedia about what goes in and what comes out and that most, let’s say critical citizens or something, they know that Wikipedia entries, I look at them myself. But if someone writes things like that about someone else, then I know „yes, of course“. Yes, well, we know that too, so word gets around. Yes, you don’t have to take it all that seriously. You actually have to take it very seriously. It’s actually deadly. Outrageous. It doesn’t really work at all. And yet, of course, you just have to carry on, I think.
Milena Preradovic: Yes, I agree, I’ve also changed a bit. It’s not like that and you can’t get into it yourself. But of course people get upset because they might not be used to that from political cabaret anymore. Genuine criticism Did you actually get support from your colleagues after your shitstorm?
Lisa Fitz: Well, you have to differentiate. The shitstorm was just the journalist fuzzies. I say that so pejoratively because that’s what they are to me. They’re not serious people, not people to be taken seriously, not people who question things and are neutral or who do the job of a journalist as it should be, as Joachim Kaiser once defined it, that you first describe what you saw, then what the artist probably wanted to say with it and then thirdly, whether he succeeded. And that’s all just more attitude journalism and, it has to be said, largely paid for and sponsored. So the ones who were hitstorming were not the fans, not the citizens, not the audience and not the cabaret fans. So for them it actually brought me a lot more popularity, because of course they kept a close eye on who was standing upright during this time and who was doing rabbit’s foot cabaret and government cabaret so that they could stay on TV and keep getting their money. And some of them are now gradually losing viewers. I’m not naming names, of course, but I know of people. To come back to your question about the detour, the support of Otti Fischer’s colleagues perhaps, he was always very, very fair and often stood up for me on his own or something, but otherwise Matthias Richling, back when he was on the show, he stood up for himself and then went to the editors and said: „You can’t do that with Lisa and all that“. So a few people did, but the majority, they even took action against me.
Lisa Fitz: Of course, the cabaret scene is also divided now. It’s probably not split within the broadcasters either, that people whose opinions are too controversial are removed. So everything splits and in the past it was called discussion and today it’s called division. Only if I conclude now, I’ve talked too long, but we’re about to publish collected works and my son, he’s the editor, he looks at everything and when I see texts from 2008/2010, I know that I couldn’t say that today. When I look at the windshield wipers, you couldn’t say that today and the sad thing is that I said a lot of things and I could say them again today. They still apply one-to-one with different names and nothing has changed. And of course that’s bitter. So Volker Pispers also said to me on the phone: „Now I’ve been telling them everything about pensions and how it works for years“, then he says: „They don’t get it, I’ll stop now“.
Milena Preradovic: Yes, he was very forward-thinking. So I watched an old program of his, it’s as up-to-date as if it were today. But how do you explain this obedient despondency of German cabaret? Is it really just because they’re afraid of losing their jobs, because they’re cowards?
Lisa Fitz: No, not only, I don’t want to imply that, but the cabaret artists have the problem that cabaret is actually left-wing by tradition. Or is SPD-Green. So, that’s cabaret. And if the enemy in quotation marks is the CDU, then that’s great. Or for them it’s the AfD, then you can rail against it. But if you now see that, let’s say, their parties are actually in government, then they have a self-imposed muzzle, which is actually wrong, because Dieter Hildebrandt was an old SPD member and always criticized the SPD heavily. Very ironically, he doesn’t have a sword, he has a foil, yes, with which he fought and also sarcastically, but he criticized it, he even got into a fight with the programme director. But there are such censorship measures coming from outside that they are of course, it has to be said, damaging to the profession. So when organizers read this Wikipedia entry, for example, or are contacted by some of my opponents, they might say to themselves: „Oh no, with the Fitz, there are difficulties and so we’d better leave it alone“.
Milena Preradovic: Has that already happened?
Lisa Fitz: Yes, for example in Wetzlar, I’ve been at the big festival there for years, 900 people come to the Rosengärtchen, it’s always full and this year too. And then some politician puffed himself up and said: „How can you let a lateral thinker like Lisa Fitz perform?“ I said: „I’ve never been a lateral thinker, I’ve never been an opponent of vaccination, but I draw attention to the fact that you might have to get the skeletons out of the closet from time to time in the truest sense of the word“. And then they held a demonstration and it was in the papers for weeks. But I also gave an interview, so it was big, no, it was also good. And then on that day they held a demo, 25 pimply-faced people with something like „No stage for anti-Semitism“. So „I’m everything, I’m a lateral thinker, anti-Semite“. They stood there and then 900 people walked past them and looked at them and said: „What kind of shit is that?“ And they all went to the event and thought it was great. And the guy from the newspaper who criticized it didn’t manage to write badly, but he did put it down a bit: „There are regulars‘ table jokes in there and well, the people are jeering“. But he couldn’t stop. And that gave me very quiet satisfaction. Also that the organizers had exemplary backbone. They said it was out of the question for them. To give way even one centimeter. Nothing, nada. And most of them have known me for 40 years. So they wouldn’t give a damn.
Milena Preradovic: So you haven’t been disinvited yet, because that also happens to critical artists now?
Lisa Fitz: Once in Bremen. They showed some piece on Schleich and said it was racist. I’ve forgotten that. Racist, perfidious. I was married to a Persian, then to a Cuban. Now I’ve been living with a Viennese man for 20 years. So you can’t accuse me of being xenophobic. But then I was racist because I made a very exaggerated contribution that was actually just supposed to show where the fear is, that’s where it’s going and that was a contribution about what Germany will look like later if things continue like this and they interpreted it as racist and then they disinvited me somewhere in Bremen.
Milena Preradovic: Bremen. Where is Bremen?
Lisa Fitz: But then they had to pay. Quite simply. It was nice because I stayed at home and got the money. So all that’s left is the humor. So in this Germany, I think you only get through with humor.
Milena Preradovic: Yes, without humor, those are the people who fall into depression. I feel really sorry for them too. Yes, but have you ever caught yourself putting scissors in your head? So, where you yourself said: „Oh, can I still say that today?“
Lisa Fitz: Well, it’s the scissors, that always happens beforehand when you write. So I write, then I write, then the article, let’s say it’s supposed to be two pages, so at first it’s three and a half. Something has to get out, then it gets shorter, shorter and shorter, then it gets condensed, pointed. And then there are maybe two sentences where I say: „It doesn’t have to be right now, it could be misinterpreted“. So I might take them out. Then, where I was very cautious for a very long time, because I didn’t want to burden myself with taking a stance on migration, because it’s so sensitive and I was grateful to the Bild newspaper for the first time in my life that they went the extra mile and dared to do so. They were the ones who named it back then and said: „Guys, it’s not just about „we’re such good people and we all have to“, but there really are problems with it“ and then you can officially talk about it. So I’m careful not to leave the sword of Damocles hanging. And because I also find it difficult as a person.
Milena Preradovic: You have to differentiate between the two. And of course that’s difficult when you’re trying to get to the heart of the matter. And that’s just an issue, yes, I can well understand that, so I also find it difficult and I’m accused of differentiating in the meantime.
Lisa Fitz: Yes, but you have to, because the whole migration issue rests on several pillars, it rests on the love of humanity, but also on the racism that exists, so it doesn’t rest on the pillars, but on the ones that support it or cause it to collapse, then on the financial viability, then on the increasing criminality and also on the fact that of course we all owe our prosperity to poor countries or that it is mainly America, with our participation, that then carries wars into the countries and generates the refugee flows again. It’s a bit like when someone says: „What’s for dinner tonight?“ and you say: „Dinner“. I have to say: „Yes, is there meat or is there this or that?“ You can then differentiate and there is no differentiation, people have an opinion but no idea and they don’t differentiate anything. So everyone thinks they have their own opinion. But where did they forget?
Milena Preradovic: Isn’t that also due to the fact that debate is no longer desired, so to speak? If there were a debate, everyone could listen to all opinions and then form their own. But that is clearly not what is wanted and people don’t talk openly about the issues. So that’s something that I personally hold against this government.
Lisa Fitz: Exactly. And I think that’s where it started, so I’m probably going to put my foot in my mouth next, but with the sponsorship of journalists and the payment of them. You can now read about it if you do a bit of googling, who got how much, i.e. Der Spiegel is also financed by Bill Gates and where the money flows and whose bread I eat and so on. When I think back to Spiegel reports in the past, they were so critical. We were happy when Der Spiegel came out because we said that the government would get a slap on the wrist, no matter which one. And now it’s actually the case that the Nachdenkseiten are what Der Spiegel used to be, that’s my opinion.
Milena Preradovic: Matthias Meisner doesn’t like that either, does he?
Lisa Fitz: No, no, no, he wants to cleanse Germany of evil people like us.
Milena Preradovic: Didn’t he also write about the Nachdenkseiten?
Lisa Fitz: Yes, but conspiracy theory is actually also an honor. Someone once wrote about the difference on the Internet: The difference between conspiracy theory and reality is time.
Milena Preradovic: Exactly. It’s six months.
Lisa Fitz: You just have to wait. But even if that’s the case, they’re still lying. Mr. Lauterbach, he just keeps on saying the same thing. He says the vaccination is completely safe. The vaccination prevents infection, the vaccination prevents, I don’t know, he says the same thing, even though the evidence has long been completely different.
Milena Preradovic: Exactly.
Lisa Fitz: I’m waiting for these people to be relieved of their posts. At some point.
Milena Preradovic: Yes, but the media are very much to blame, because it’s their job to uncover such things. They don’t. You said earlier that Otti Fischer and Matthias Richling were the ones who had your back. They’re also the older ones. In the past, the rebellion often came from the young. Now you get the impression that it’s the older people who are saying: „Careful, we’re slipping or something“. What does that tell us about the future?
Lisa Fitz: Well, normally it is. It’s the young dog that runs ahead and doesn’t think so much. But he brings the fire and says: „Come on, let’s go into the forest and hunt something“. And the old dog says: „Careful, because I’ve known this for so many years, I’d say so“. So the old ones are wise and urge caution and the young ones are stupid enough to fall into any trap. At the moment, there’s not much cabaret, because at the moment they’ve actually managed to push the overly critical cabaret to the right. And those who are growing up are actually doing some stupid stuff, I have to say that harshly, even without naming names. So the prices there are flat, it’s very flat and it reminds me a bit of when I was in the USA years ago and thought, „Man, if it gets like that here, then good night. It’s understood how to just clear it out.
Milena Preradovic: It’s comedy, isn’t it? That’s not really political cabaret anymore, it doesn’t really exist anymore. And I mean shows like Die Anstalt, which I used to watch with Georg Schramm and stuff like that, I loved them. Yes, and now I find them discrediting people like Wodarg because of his hair, really in a stormy manner. So very bad. They’ve been tasked with taking down someone who is the subject of a campaign. That was against Dr. Wodarg in 2020, and the Anstalt went along with it. So political cabaret is actually dead, at least on the public broadcasters?
Lisa Fitz: Well, I’m not entirely sure, because cabaret has often been pronounced dead. And Werner Finck back then, he lived dangerously during the Nazi era and he still made jokes like that. There were Nazi people sitting in the audience watching him and after the joke he said to them: „Are you coming with me or should I come with you?“ So that was so close to the edge and then it changed again afterwards. There are always times when you think that cabaret is dead and can’t do anything anymore. But I still don’t want to give up hope that it might come back when the political situation changes. Because the moralizers have the upper hand right now. By that I mean the Greens. I was a Green myself, I was a Green at heart in the 80s, but the people there were different to those now. So when it comes to the environment and then stories like this.
Milena Preradovic: If you think that through to the end, you naturally ask yourself how that should change. I mean, with which parties should it change?
Lisa Fitz: I still remember well how the Greens emerged in the 80s. They were insulted and they had minimal percentages for years, decades. „They were the ones with the sneakers, those idiots, the sunflowers and then they knit, they should be gone. You have to fight them, you have to do things, etc.“ and now it’s the AfD’s turn to take action against them. And I really am a flawless democrat, I really am. And I think, as a Swiss person said: „In our country, if a party is very successful, you just let it govern and see what it can do. And if it can’t do anything, then it disappears of its own accord“. That’s how I would see it. I would let a democratically elected party have its say, fight it with arguments, see what it does, govern with it and see what comes of it. And I don’t think this muzzling is a good thing anywhere. I don’t think it’s good.
Milena Preradovic: Exactly. It just doesn’t look like that’s going to happen. There’s always talk of this firewall. If the CDU were actually the classic election winner and would never go with an AfD as a junior partner, for example. In any country. So they have to make a solemn promise, because otherwise, of course, they will be chased around the country with a huge shitstorm. Friedrich Merz once said: „Well, you also have to talk to the others in the municipalities“ and has already received a shitstorm. So that doesn’t look like it.
Lisa Fitz: Well, and if he had a backbone, he would stand by something. That also applies to Mr. Söder. That goes for everyone who says something and then immediately takes it back and turns tail. You really have to say that. And Germany is predominantly CDU country. Of course, the SPD was also involved, etc., but it’s actually predominantly CDU country and that’s just the way the Germans are, as soon as the CDU promises something, no matter how stupid it is, it can also be AfD arguments, which suddenly, like Mrs. Merkel at the time, have slipped to the left and attracted the Greens and the SPD arguments and now the CSU is helping itself to the AfD. And when they say that, many citizens are or say: „If the CDU, if they do the same now, then thank God I can vote CDU again“ and then they believe everything as they did before every election. And we simply want to believe the politicians‘ declarations of harmlessness.
Milena Preradovic: So the responsible citizen is also a bit in the past. Since corona at the latest, citizens have been treated like children. They are told that they are not capable of taking responsibility, so we have to give them orders. And I have the impression that a lot of people have already got used to it. How do you experience that?
Lisa Fitz: Well, that’s one of the ten manipulation techniques that I once listed somewhere on the Nachdenkseiten. Treating people like children and denying them that. And yes, there is a method to it and it obviously works. The problem is also that many people are exhausted by the corona period. Many also have financial losses. They are exhausted from fighting, they no longer feel like it. And of course everyone is in danger of reaching a point where they resign themselves and say: „Come on. Let them do it. It doesn’t matter anyway. It’ll go on somehow“, or I was on the phone with a friend and I said: „How are you?“. She says: „Yes, fine. And my health is good too“, I say: „Just the political situation“ and she says: „What do you mean?“ Then I say: „Well, the whole…“ She says: „Oh, I can’t listen to all that any more. We’re doing so well“. Then I said: „Yes, maybe you as a person. So you have prosperity around you, but look at the other people, they’re not doing so well“. Now they’re taking to the streets. The farmers have woken up and are fighting back. But many have resigned themselves and are no longer in the mood. Because they have other jobs too. They have a family, they have a job to do. That’s our job then. That’s the real job of a cabaret artist, to stand up and keep on poking fun and not let anyone take the butter off your bread.
Milena Preradovic: Yes, you have a new song called „Der Journalist“. Let’s come back to the journalists. You sing about a journalist who wants to work honestly again. Of course, he loses his job in the process. Yes, but he’s happy. Yes, that really is a terrible development. We’ve also seen it in recent years. Critical opinions, videos, etc. are being canceled, think tanks are being defamed, Monika Gruber’s publishing house is now buckling because of a shitstorm and wants to clean up the book. The EU wants to use the Digital Services Act to decide in future what is the truth and what has to go. This begs the question: Are we actually still in a real democracy or are we just slipping out of it?
Lisa Fitz: Democracy in the sense that I can now express my opinion everywhere. I won’t be sent to the gulag or anything, I said that the other day. I won’t be locked up, but…
Milena Preradovic: But many people who speak their mind have lost their jobs, etc. That’s not a gulag, but it’s not really nice either, is it?
Lisa Fitz: Exactly. So it’s dangerous to just speak your mind out loud now because you’ll be ostracized or your friends will break off your friendship or you’ll be harmed professionally, etc. And that’s not democratic at all. That is still being sold as democracy. As you said before, I would put the main blame on the media, because the media can write someone up or write them down and write them up as chancellor. Suddenly, just before the election, there are only good reports or you can defame someone and write them down. You know that. And people watch the Tagesschau or read the Bild newspaper, they don’t have the time to find out more and just accept this opinion and there’s a wonderful saying by Emma Goldman, her name was, who said: „the most violent element in society is ignorance“. It’s a sentence you should hang on your wall, meditate on it, think about it. Because you can do anything with people who know nothing, you can tell them anything, they’ll go along with anything in the long run. So even the Americans didn’t want to go to war back then. Then the press worked, they were really into it, they said: „We have to go to war with Germany“. So I put the main blame on them and I don’t know if it’s just because of the pay, but there are certainly a lot of people who believe that, who believe what they don’t know.
Milena Preradovic: Yes, but especially with the public broadcasters, which we basically all pay for, they no longer reflect all relevant opinions, as it says in the state treaty, for example. They clearly want to educate the viewer. They play the game of those in power. Who defend them, the higher-ups, so to speak. This begs the question: Do we really still need the public broadcasters? Shouldn’t they be gone if they are the way they are?
Lisa Fitz: Well, that’s also what the state media authority says. It says that the diversity of opinions is actually fundamental. That’s just theoretical. And I wouldn’t have anything against the public broadcasters. If only they would open up, at least a little. I can’t watch them anymore, I can only watch five minutes and then I have to turn it off.
Milena Preradovic: I wonder whether they can be reformed. I mean, you say yes, they just need to be different. But how are they supposed to change? That’s systemic.
Lisa Fitz: It is systemic. But let’s say, for example, that the government spokesperson then moves to Bayerischer Rundfunk as director and vice versa. They have the same thing in America. Someone becomes a board member of an oil company, someone becomes a minister, and these are all revolving door stories. And the moment everyone realizes that the people, I’m using quotation marks here, i.e. the citizens, are no longer going along with this, then they would have to turn their flags the other way round. I wouldn’t mind GEZ fees at all, because I don’t think crime scenes etc. are self-financing. If people just want to watch Tatort and still have 7 million or so, they have to pay for it.
Milena Preradovic: I’ve now read that the crime scenes are losing viewers. Because they’re becoming very, very woke and not everyone likes them.
Lisa Fitz: That has extended to the Pilcher films. There’s no Pilcher now without a gay couple. Then disabled people have to be in it, it has to be quite correct and of course they were never in the newer ones. So not Pilcher. But the nature of these films, that has now extended to everything.
Milena Preradovic: The heart cinema becomes woke.
Lisa Fitz: Exactly. What bothers me as a philanthropist is not that you shouldn’t look at black people like they’re from the moon and say „Where are you from?“, but that you should treat them normally, that’s logical. But I am bothered by this imposition and the insistence with which it is imposed on us all on a daily basis. Whether it’s in advertising, on the news or in movies, I’m constantly being told what I should think and that’s something new. It’s never been as bad as it is now.
Milena Preradovic: That’s right. And in the ten commandments of the powerful, you also talked about fear, about keeping people in fear, which is also very important for powerful people. Now we’ve had corona, we have wars, and now the climate is a big issue that is really taking off. Do you have the impression that the climate issue is working as well as the coronavirus issue with people?
Lisa Fitz: Well, before that, there’s another sentence that I think is great. It’s called: „A people without fear becomes cheeky“. I can’t remember where I got it, but I think it’s great. Everyone should remember it. A people without fear becomes insolent and the more you divide people, of course, and divide them apart, the more identities you take away from them, i.e. being a man, being a woman, being German, being a family, being religious, the less you get, the less they naturally have the possibility of cohesion. So something that is completely split up no longer holds together, no longer has any cohesion. And I don’t think that’s desirable either, because it’s easier to manage. That’s how the people fell apart and all they really want, I’ve always said, is the clicking one-liner, i.e. the one who buys, who sits in front of the screen all the time without clicking and buys and isolates, isolates people in front of the screen. And there’s a method to it. Ultimately, it’s always about money somewhere. So in the end, follow the flow of money, follow the money and you’ll know what’s going on. Now I’ve forgotten your question, what was it?
Milena Preradovic: Whether the climate issue works just as well in terms of fear as the corona issue?
Lisa Fitz: It does for the others, but not for me. I’m a nature lover, so that sounds a bit more outdated. But it’s still true. I don’t think we need to keep wasting millions of plastic bags that take 500 years to rot. I think we can also be made aware that we can save energy. That’s all true. But now it all just means more climate, it doesn’t mean more environment, it doesn’t mean „don’t use so much plastic“, it’s the big word climate. And it’s like a religion. And of course it’s also a business model, for all its possible correctness, which I don’t presume to judge. But I would say more that we shouldn’t act as if we had a second globe in the trunk. But it’s also the young people, the Fridays for Future, who somehow leave behind a never-ending mess at McDonalds and say to us that we’re environmental saps, when everything used to be designed to last. So there’s just so much nonsense in circulation.
Milena Preradovic: Yes, exactly. And if it’s just said often enough, the old propaganda rule, then at some point it becomes true. Then people believe it.
Lisa Fitz: You know everything. I don’t need to say anything.
Milena Preradovic: No, I thought we were talking.
Lisa Fitz: I meant that I wanted to agree with you.
Milena Preradovic: When are you actually going on tour again?
Lisa Fitz: Well, I was in Switzerland now. Interestingly enough. I was in Switzerland for six days, one day in Liechtenstein and five days in Switzerland, Basel near Zurich. We drove past the place where Tina Turner used to live. And of course you can’t see it from the outside, but you can feel it. But we were in Switzerland and it was even reasonably full. Well attended. I hadn’t been to Switzerland for a long, long time. And the great thing was that they laughed just as much. We were really scared. We were afraid maybe they wouldn’t find it funny. Or it wouldn’t affect them. But they got in just the same, even three times with standing ovations. That was great. And now this program is coming to an end. The last time was at the end of February, I think, in Munich, at the Schlachthof. It’s called the Derniere. That’s over then. And then, from March, the new program comes. And it’s called Avanti Dilettanti. Whoever is meant by that.
Milena Preradovic: Does Habeck’s name appear in the stage program?
Lisa Fitz: Yes. With relish. With relish.
Milena Preradovic: Do you already have a heat pump?
Lisa Fitz: No, we don’t have one. We’re the typical case. We live in the country. It’s a very old, large building. And we don’t have the option of being supplied with energy by the municipality anywhere, nor can we use a heat pump. That wouldn’t work here. So we have no idea. And the oil heating, central heating is still running and what happens then, you can probably pray. I don’t know what we’ll have to see. I wouldn’t install one either. I don’t know. There’s already supposed to be the first lawsuits with the neighbors over noise, because everyone builds the heat pump as far away from them as possible. It makes a lot of noise. Yes, and then the other person has it outside their bedroom.
Milena Preradovic: Then they’ll be glad when the power goes out, it’ll be quieter.
Lisa Fitz: It’s like being in Cuba for hours on end.
Milena Preradovic: Exactly. Ah, thank you very much, Lisa Fitz, for this very lively and, I think, very encouraging conversation. It’s great that you’re here. And nice that there are still Gauls in cabaret.
Lisa Fitz: Yes, really. So, I’ll carry on. I’ll keep my backbone. And my final wish would be to say: Of course I’m happy when I have a lot of clicks on my YouTube channel, when people have a good look at the Nachdenkseiten, but please to the audience, it’s always important for cabaret that people also come live. First of all, it’s incomparable. The live character is really great, it’s completely different from the screens. And of course that’s also the basis of an artist’s life, that he goes on tour and that people come to the performances.
Milena Preradovic: Exactly. And you can all look that up on your website. Lisa Fitz.de?
Lisa Fitz: Yes, exactly.
Milena Preradovic: Yes, I also write it down in the video description, just like the YouTube channel. Great that you were there. Thank you very much!
Lisa Fitz: I would also like to thank you very much for the heretical questions. With courage at this time. That’s much more exciting than saying: „Yes, so you’ve always written lyrics and have you written all your songs yourself and how do you actually do it? Do you always have ideas like that and so on?“ There were also questions like that.
Milena Preradovic: No, I haven’t actually asked questions like that before. Well then, have fun. I wish us all a great year.
Lisa Fitz: Thank you very much! Yes, and you too. Thank you very much. Bye.
Milena Preradovic: Well, people, keeping quiet and joining in may seem like convenient options, but the repercussions are sure to come. If everyone opens their mouths, then we’ll be the sovereign again. Perhaps a sensible resolution for the new year. I wish you all a good time. See you soon.
Lisa
Es klingt fast wie ein schlechter Witz,
wenn im Fernseh’n die Lisa Fitz,
in wenig Worten das erklärt,
was in der Politik verkehrt,
wie in den Medien wird gelogen,
wie noch nie sich Balken bogen,
speziell wenn’s um Corona geht
Tatsachen werden voll verdreht.
Wenn sie beim richt’gen Namen nennt,
Dinge, die eigentlich man kennt
oder ein jeder kennen sollte,
wittern Politclowns gleich Revolte.
Möchten, um die Kritik zu enden,
am liebsten nach Sibirien senden
die Lisa Fitz und die sie hassen,
die sich nicht verdummen lassen.
Fahren auf die Speichellecker,
die sich da nennen Faktenchecker,
und alles was da sonst absondert
Schleim, der von denen wird gesponsert,
die sie hinter die Fichte führen
und zahlen auch noch Zwangsgebühren.
Je mehr an Boden sie verlieren,
so hektischer sie reagieren,
finden im deutschen Untertan
genug, die folgen ihrem Wahn.
Um diesen Umstand zu beheben,
muss es noch viel mehr Lisas geben.
Volker Pispers hat lange erfolgreich politisches Kabarett gemacht, aber er hat nicht begriffen, was die Funktion des politischen Kabaretts ist: Die Funktion ist, dass das Volk einen Abend lang über Dinge lachen darf, die nicht zu ändern sind und dann nach Hause geht und am nächsten Tag wieder friedlich an seinem Arbeitsplatz erscheint und funktioniert. Die Funktion ist NICHT, das System zu verändern, sondern es zu erhalten!
Ich habe noch keinen Kabarettisten gehört, der den Kern des Problems benannt hat und als ich es selber mal versucht habe, wurde ich umgehend gelöscht. Nicht bei youtube, sondern in den „alternativen Medien“, die nur vordergründig alternativ sind, aber in Wirklichkeit auch zensieren, sobald man der Wahrheit zu nahe kommt. Auch Lisa Fitz hält immer gebührenden Abstand zur Wahrheit und redet nur über die Symptome, aber nie über die Ursache der Krankheit, an der wir leiden!
Na da isser ja wieder, der Herr Genau, oder der G-Punkt-Nauige – ist er schon wieder am meckern? Immer das letzte Wört-chen. Jedem Tier-chen, sein Plä-sier-chen.
Der Leid-ende. Oder der Leid-volle.
Allen zusammen – auch Ihnen, wie auch immer Sie heissen mögen – ein wunderbares, erkenntnisreiches und spannendes 2024, ich freue mich auf die kommenden 12 Monate mit Frau Preradovic. 🙂
@Axel
Eigentlich sollte das Feuerwerk ja die bösen Geister vertreiben, aber Axel ist immer noch da!
Hat zum Thema nichts zu sagen, aber nutzt jede Chance zum ´rumätzen…
Das einzige was Sie vertrieben haben, sind vermutlich all die armen Tiere, die sich beim Feuerwerk vor Ihnen versteckt haben. Aber solange noch Geld fürs Feuerwerk da ist, gehts finanziell noch ganz gut.
Wissen Sie eigentlich was all der Feinstaub mit Ihrer Gesundheit macht? 😉
Jaja, die pösen, pösen Geister, die Sie riefen. Oder ich?