Während die Regierung den Deutschen einen kalten und dunklen Winter verordnet, liegt die Energie quasi auf der Straße. „Das Feuer des Wassers. Wasserstoff jetzt. Die Lösung unseres Energieproblems“ heißt das Buch des Schriftstellers und Filmemachers Timm Koch. Er ist überzeugt: die Wasserstoffrevolution kommt bald und wird bislang nur durch die Lobbyarbeit der Energie-Multis gebremst. Ein Gespräch über „ewige“ Energie im Gegensatz zu „erneuerbarer“ und die spannenden Forschungen auf dem Gebiet der Wasserstofftechnologie. Womöglich sorgen Blaualgen in Zukunft für die Energie der gesamten Menschheit…
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Interview mit Timm Koch (deutsch)
Milena Preradovic: Seit 1. September sind sie in Kraft. Die ersten Energie-Notstands-Regeln. Leuchtreklame nachts ist verboten. Geschäfte müssen Türen geschlossen halten, in öffentlichen Gebäuden wird’s kalt und auch Warmwasser auf der Amts-Toilette ist pass und Heizen ist auch untersagt. Und das, weil die Bundesregierung ein Land sanktioniert, von dem wir abhängig sind in Sachen Energie. Seitdem reisen Kanzler und Minister permanent um die Welt auf der Suche nach neuen Energiequellen. Mit bislang mäßigem Erfolg. Aus Kanada soll ab 2025 Wasserstoff geliefert werden. Ist das die neue Wunderwaffe? Ja, sagt mein Gast. Wasserstoff ist unendlich und könnte die Zukunft einer schonenden und kostenlosen Energie sein. Wenn das so ist, warum ist Wasserstoff dann nicht das ganz, ganz große Thema? Auch darüber sprechen wir jetzt in Punkt Preradovic. Hallo, Timm Koch.
Timm Koch: Hallo, Frau Preradovic.
Milena Preradovic: Ich stelle Sie kurz vor. Sie haben in Berlin Philosophie studiert, sind Schriftsteller, Filmemacher und Fotograf, engagieren sich für Umwelt und Arten-Rettung und recherchieren seit Jahren in Sachen Wasserstoff-Technologie. Ihr erstes Buch darüber hieß das „Super-Molekül“. Am 12. September kommt aufgrund der rasanten Entwicklungen eine völlig überarbeitete Neuauflage raus mit dem Titel: „Das Feuer des Wassers – Wasserstoff jetzt! Die Lösung unseres Energieproblems“. So, gerade hat BMW die Produktion des Brennstoffzellen-Systems für eine neue Kleinserie von Wasserstoffautos gestartet. Sind die damit auf dem richtigen Weg?
Timm Koch: Kann man bestimmt so sagen. Also ich war ja bei BMW und das war damals schon Thema und ich habe auch mit dem Entwickler gesprochen. Ich komme jetzt gar nicht auf den Namen, der ist dann mit mir in so einem Wasserstoff-BMW durch die Gegend gefahren. Das war wie auf so einem fliegenden Teppich. Ich denke mal, die großen Autofirmen und das wissen sie auch, stehen vor riesigen Veränderungen, weil mit den selbstfahrenden Autos liefern die am Ende nur noch die Hardware und die Tech Konzerne wie Google, Microsoft, die sind mit der Softwareentwicklung einfach schon so viel weiter, da kann BMW einfach nicht mithalten. Gut, machen jetzt am Antriebsstrang was. Es hat mir schon mal jemand erzählt, die Zukunft wird so aussehen, und zwar in ein paar Jahren, wird es so weit sein, dass wir uns die Autos mit dem Telefon selbstfahrend nach Hause holen. Wir steigen ein und fahren damit rum. Also der Verkehr, wie wir ihn heute kennen, wo wir da wirklich auch hinterm Steuer sitzen und stolz unser Gefährt durch die Gegend bewegen. Diese Zeiten neigen sich deutlich dem Ende zu und wenn, dann diese Flotten von Google, also ich glaube das I-car wird ja so sehnlichst erwartet. Wenn die dann fahren, dann werden wir nur mit den Daten bezahlen, gar nicht mehr mit Geld. Und die sind dann natürlich daran interessiert, ihre Autos so preiswert wie möglich zu betanken, so schnell wie möglich zu betanken. Also lange Wartezeiten durch Batterien wollen die nicht. Außerdem sind die Batterien, auch die Rohstoffe schwer erhältlich, in wirklich großen Mengen plus die Dinger halten nicht wirklich lange, also muss man die recyceln. Die werden alle auf Wasserstoff setzen, da bin ich mir ganz sicher. Und wenn BMW da mit den Brennstoffzellen dann die Antriebsstränge liefern kann. Sicher, sie sind bestimmt auf dem richtigen Dampfer. Auch selbst VW, die ja das Ende der Technologie-Offenheit verkündet haben mit dem mittlerweile geschassten Herrn Diess. Selbst VW hat heimlich Patente gekauft für eine Brennstoffzelle, die auf Keramik Basis funktioniert.
Milena Preradovic: Ja, aber nach außen sagen die auf jeden Fall „wir setzen auf Batterie-Mobilität und das wird jetzt vorangetrieben“, wahrscheinlich auch um ein paar Förderungen abzukassieren, nehme ich an, aber Sie sprechen ja in Ihrem Buch sogar von einem Kartell, das die Brennstoffzellen-Technologie verhindern will unter den deutschen Autobauern.
Timm Koch: Auf jeden Fall ausbremsen. Ja, das mit den Batterien, das ist so eine Wasserstoff-Verzögerungstaktik-Strategie. Verhindern werden sie die Wasserstoff-Technologie auch nicht. Wir haben es einfach mit der überlegenen Technik zu tun, plus der grüne Wasserstoff, der ist ja im Prinzip unendlich verfügbar. Man argumentiert ja immer damit, dass da so viel Energie draufgeht, um den herzustellen. Das mag ja in Teilen stimmen, wobei Energie ja physikalisch gar nicht verloren gehen kann. Also es entsteht jetzt beim Elektrolyse-Prozess Wärme. Die kann man natürlich auch nutzen. Also wenn ich eine Solarzelle auf dem Dach habe und im Keller einen Elektrolyse, dann kann ich mir zum Beispiel Warmwasser machen. Mal ganz ganz billig ausgedrückt. Genauso gut kann man dann Meerwasser mit dieser Wärme entsalzen und die Wüste begrünen oder was auch immer.
Timm Koch: Ja wir werden grün. Wasserstoff wird wahrscheinlich, ich nenne das das pure Perpetuum mobile und grüner Wasserstoff wird wahrscheinlich eine Energie-Inflation hervorrufen, mittel- bis langfristig, so dass wir einfach unbegrenzt Energie haben. Das Auto-Kartell ist da noch das geringste Problem, sondern wer wirklich interessiert ist das auszubremsen sind die Energie-Kartelle.
Milena Preradovic: Weil die nichts mehr verdienen?
Timm Koch: Die verdienen nichts mehr. Ja klar, was heißt nichts mehr, aber das zeichnet sich ja schon ab. Also VW, von dem wir gerade gesprochen haben, gehört ja zu 17 % Katar, also dem katarischen Staat. Und der ist natürlich daran interessiert, weiterhin schön sein Erdöl zu verkaufen.
Milena Preradovic: Aber die ich glaube, die sind auch an Wasserstoff-Technologie interessiert, oder?
Timm Koch: Ja sicher, die haben jetzt den Vorsprung, den finanziellen Vorsprung vor anderen Ländern, die auch über Sonne und Wind und Wasser verfügen. Katar hat halt Meerwasser. Die haben jetzt diesen finanziellen Vorsprung, dass sie mit ihrem Geld da in diese Technik reingehen können, was jetzt vielleicht der Tschad nicht kann oder der Jemen.
Milena Preradovic: Aber erklären Sie doch mal, erklären Sie doch mal ganz kurz: Sie machen den Unterschied zwischen grauem Wasserstoff und grünem Wasserstoff. Erklären Sie doch mal ganz kurz den Unterschied, weil es wird ja schon mit Wasserstoff gearbeitet, aber das ist nicht der, den Sie wollen?
Timm Koch: Die Farbpalette wird ja immer größer. Es gibt ja grauen, türkisen, blauen und grünen. Mit dem sogenannten grauen Wasserstoff wird schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts hantiert. Den gewinnt man aus Kohlenwasserstoffen. Normalerweise holt man sich den Aus aus Erdgas raus. Man kann ihn aber genauso gut aus Steinkohle oder Braunkohle holen. Also selbst Steinkohle hat einen Wasserstoff-Anteil oder Erdöl . Das macht die Industrie schon lange im großen Maßstab. Das war ja auch ein Grund, warum also meiner Auffassung nach ein Grund, warum die Bundesregierung unbedingt das russische Gas zur grünen Energieform erklären wollte, weil die dann mit Nordstream 2, die jetzt doch nicht in Betrieb genommen wird, die wollten sich mit Nordstream zwei das russische Erdgas holen, da sich den Wasserstoff rausknapsen und den dann zum grünen Wasserstoff erklären. Genau wie übrigens mit dem Atomstrom. Der grüne Atomstrom sollte aus der Ukraine kommen. Da sieht man einfach, wie diese Energie-Kartelle verhindern wollen die Demokratisierung der Energieerzeugung. Weil wir könnten ja längst auf jedem Dach, auf jeder Fabrikhalle, über der ganzen Autobahn könnten wir schon längst Solar angebracht haben und könnten unsere unseren grünen Wasserstoff selber produzieren und damit unsere Autos betanken, unsere Häuser heizen und hätten unser Energieproblem gelöst. Aber dann werden ja aus den Konsumenten von gestern Produzenten geworden und das Modell dieser äußerst mächtigen Kartelle und aggressiven Staaten wie Saudi Arabien, Russland, Katar etc. deren ganze Lebensgrundlage ist dann kaputt. Und das wird auch so kommen. Das wird so kommen. Die Frage ist wann.
Milena Preradovic: Wo stehen wir denn jetzt mit Wasserstoff-Technologie? Wie weit sind wir denn?
Timm Koch: Technologisch steckt es immer noch in den Kinderschuhen, aber es ist schon so weit gediehen, dass wir damit alles machen können. Wir können damit Fahrräder fahren, Laptops bedienen, Autos fahren, Kraftwerke betreiben. Alles, was mit Energie zu tun hat, kann man mit Wasserstoff machen. Wasserstoff ist ja nur ein Energiespeicher. Aber der ist halt das Schlüsselelement für die sogenannten erneuerbaren Energien. Ich mag dieses Wort nicht. Also so ein Rapsfeld, das ist vielleicht eine erneuerbare Energie, das Öl davon. Aber was erneuern wir, wenn morgens die Sonne aufgeht oder der Wind weht? Ich spreche lieber von den ewigen Energien und um die zu speichern, weil die Sonne scheint halt nur tagsüber und im Sommer mehr als im Winter. Und der Wind weht jetzt auch nicht immer. Deswegen brauchen wir die Speicherung und Transportierbarkeit dieser Energie. Da kommt Wasserstoff ins Spiel. Wir nehmen Wasser, holen uns den Wasserstoff raus und wenn wir dieses Speicher-Element dann verbraucht haben, haben wir wieder Wasser. Das ist doch wunderbar. Also besser geht es eigentlich nicht.
Milena Preradovic: Aber da fragt man sich doch gerade, die Grünen, die ja unbedingt diese Erneuerbaren, die wollen ja die erneuerbaren Energien haben. Warum ist da Wasserstoff nicht das ganz große Thema? Warum?
Timm Koch: Ja, da fragen Sie mich. Ich bin kein Grüner.
Milena Preradovic: Ich auch nicht.Die gesamte Politik setzt auf Batterien. Das verstehe ich nicht nach Ihren Ausführungen.
Timm Koch: Also die Grünen wissen auch mittlerweile, dass Wasserstoff kommt und ihre LNG Terminals sind ja auch alle Wasserstoff-ready. Ja, die betrügen uns halt wie jede größere politische Partei, wahrscheinlich äußerst unterwandert von Lobbyisten aus der Wirtschaft und wie gesagt, wenn wir eine Energie Inflation haben, dann verdienen die kein Geld mehr. Ich bin sicher, es gibt eine Menge Grüne, die die Idee von Wasserstoff auch ganz charmant finden.
Milena Preradovic: Interessant ist ja auch, dass viele Kritiker sagen, es gibt gar keine Tankstellen dafür. Aber das stimmt ja nicht.
Timm Koch: Also wir haben 100 Stück, das ist natürlich viel zu wenig.
Milena Preradovic: Aber in Ihrem Buch steht ja, dass man quasi bestehende Tankstellen umrüsten könnte und nicht extra wie bei den Batterien neue Ladesäulen bauen müsste.
Timm Koch: Also die Infrastruktur ist ja da. Da stehen die Häuschen, die brauchen dann so einen Wasserstoff-Tank. Ich glaube der kostet heute 1 Million. Aber das ist nur die Skalierung, das wird auch deutlich billiger. Und genau dann kann man das so weiter nutzen und dann sagt man da halt nicht mehr Benzin, sondern Wasserstoff. Ja, das ist auf jeden Fall schlauer. Alsso ne E-Auto-Flotte wird nicht kommen. Wir sehen jetzt zwar viele E-Autos, aber die meisten davon, ich glaube 2/3 parken auf der Straße. Wo sollen die dann nachts den Strom kriegen? Vielleicht aus der Laterne?
Milena Preradovic: Ich denke mir immer, wenn das so geplant ist, dass jetzt die Mobilität also mit Batterien kommen soll, dann kann ich mir nur vorstellen, dass wir keine Autos mehr fahren sollen. Dann könnte es vielleicht klappen.
Timm Koch: Ja, im Moment sind das ja eher so Rechenspiele. Die haben dannnoch zwei Benziner in der Garage und machen jetzt einen auf Öko mit ihrem protzigen Ehepartner.
Milena Preradovic: Fahren Sie ein Wasserstoff-Auto?
Timm Koch: Nein, ich fahre Fahrrad.
Milena Preradovic: Steht doch im Buch. Weiß ich doch.
Timm Koch: Ja, den alten Diesel habe ich abgeschafft. Also mittlerweile, wenn ich Auto fahre, leihe ich mir das Auto von meiner Tochter, der verbrennt Super, das ist ja mittlerweile sogar billiger als Diesel.
Milena Preradovic: Ja, stimmt.
Timm Koch: Ich habe auch noch das Auto, aber ich habe kein Geld dafür.
Milena Preradovic: Wollen wir hoffen, dass ich das Buch gut verkauft. Wasserstoff ist ja jetzt gerade in die Schlagzeilen gekommen, weil der Kanzler auf seiner Kanada-Reise ein Wasserstoff-Abkommen mit Kanada geschlossen hat. Ab 2025 soll Wasserstoff über die Meere geliefert werden. Ist das ein sinnvolles Unterfangen?
Timm Koch: Einerseits natürlich schon, weil es natürlich die Entwicklung in Schwung bringt in Sachen Wasserstoff. Aber man fragt sich da natürlich, der Herr Habeck und Herr Scholz, Sie waren auf Schatzsuche in Kanada: Wieso suchen die den Schatz denn nicht hier bei uns? Weil wir können doch hier genauso viel teuer den Wasserstoff herstellen. Da sind wir wieder bei dem Punkt, den ich vorhin angesprochen habe. Die Energiekartelle, die versuchen sich dann jetzt so mit dem internationalen Geschäft so ihr Geschäftsmodell hinüberzuretten in die neuen Zeiten. Dann importiert man das halt aus Kanada.
Milena Preradovic: Einen grünen Wasserstoff aus Kanada importieren und dann mit den dicken Kähnen übers Meer schippern.
Timm Koch: Die kann man ja auch mit Wasserstoff betreiben.
Milena Preradovic: Gibt es das schon?
Timm Koch: Es gibt schon Wasserstoff im Schiffbau und es gibt auch Pläne, die ersten Kreuzfahrtschiffe mit Wasserstoff zu betreiben. Doch das gibt es und das finde ich auch sehr gut. Wenn dann so ein Wasserstoff-Dampfer auf Grund läuft, dann tritt Wasserstoff aus und wir haben keine Ölpest.
Milena Preradovic: Also kann das nicht explodieren, dann? Wir erinnern uns an die Hindenburg.
Timm Koch: Das war keine Explosion.
Milena Preradovic: Brand.
Timm Koch: Zeppelin-Technik ist auch so ein ganz heißes Ding in Sachen Wasserstoff. Man denkt immer an die Hindenburg. Aber wie viele Flugzeuge sind seitdem abgestürzt? Bei der Hindenburg haben ganz viele Leute überlebt. Tatsächlich, obwohl die aus 60 Meter Höhe gefallen ist. Aber das war halt so, das wurde gefilmt und das war dann das riesen Drama. Also ich könnte mir vorstellen, dass man so ein Wasserstoff-getriebenes Zeppelin wesentlich sicherer gestalten könnte als ein Flugzeug. Allein wegen der Fähigkeiten. Die können ja nicht nur senkrecht starten, die können auch senkrecht landen. Und mit der heutigen Drohnen-Technik glaube ich könnte man da Bruchlandung hinlegen, wo wesentlich weniger Menschen sterben müssten als bei so einer Bruchlandung von einer Düsen-Maschine, die kann halt nicht senkrecht starten.
Milena Preradovic: Also Sie sagen wir kriegen wieder Zeppeline?
Timm Koch: Ach, eigentlich schon. Da gibt es ja Projekte, die sind hochinteressant mit Zeppelin-Technik, die wahrscheinlich auch zum Beispiel Containerschiffe überflüssig machen könnten, weil die haben dann die Ladekapazität, das reicht die 30-fache Ladekapazität von der heutigen Transport-Maschine und Transportflugzeug und die brauchen zum Starten einen Parkplatz und die können quasi vom Fabrik-Parkplatz in sagen wir mal China innerhalb von zwei Tagen jeden Ort in der USA erreichen. Diese Zeppeline, die fliegen so 300 Stundenkilometer, sollen die mal schnell sein und dann braucht man nicht mit dem LKW zum Bahnhof, mit dem Bauernhof zum Schiff die Container umladen und bei uns wieder das ganze Gedöns.
Milena Preradovic: Also es wird dann auch viel billiger?
Timm Koch: Ja logistisch viel besser, wenn man von man fliegt man Zeppelin von A nach B und was man dann mit Van machen kann machst. Das macht man dann wahrscheinlich auch irgendwann mit Menschen. Das ist vielleicht sogar Personennahverkehr denkbar mit so Dingern.
Milena Preradovic: Interessant. In Ihrem Buch habe ich gelesen, dass die Asiaten bzw Japan, China und Südkorea schon wesentlich weiter sind mit Wasserstoff-Technologie. Was gibt es denn da schon alles oder was läuft da?
Timm Koch: Ich habe mich jetzt bei den Recherchen nicht so sehr auf die konzentriert. Ich weiß, in Südkorea gibt es das erste Wasserstoff-Kraftwerk. Die Japaner haben serienmäßig Wasserstoffautos auf der Straße. Die haben die Wasserstoff-Gesellschaft offiziell ausgerufen mit grauem Wasserstoff, den sie aus aus Kohle gewinnen, das sie aus australischer Kohle gewinnen wollen um die Sachen in Gang zu bringen.
Milena Preradovic: Busse fahren da auch?
Timm Koch: Schon über 1000 Wasserstoff betriebene Busse. Gab es ja auch dann bei uns ein Projekt in Hamburg. Das wurde auch so ein bisschen kleingeredet. Jetzt fährt ja bei uns der erste Wasserstoff-Zug schon. Der ist gerade an den Start gegangen, der fährt auch mit grauem Wasserstoff. Allerdings ist ja dann noch so eine Spielart mit sogenannten Abfall-Wasserstoff, weil bei vielen Prozessen in der chemischen Industrie fällt Wasserstoff an, den die einfach in die Luft blasen. Und mittlerweile gibt es dafür einen Markt oder soll ein Markt entstehen. Und macht ja auch Sinn, den dann aufzufangen. Ich denke eh, wie ist das eigentlich mit diesem Erdgas, dass die Russen jetzt ja einfach nur verbrennen, um es uns nicht zu liefern. Und da hört man ja, ich glaube, die können die Produktion gar nicht stoppen. Es hieß mal in den 90er Jahren oder habe ich irgendwo mal gehört, ich finde die Information nicht mehr, hieß es mal, die Russen haben ihre Erdgasvorkommen mit unterirdischen Atombomben erschlossen. Also quasi so eine Art Fracking mit Atombomben. Ich glaub da ist dann so ein Druck erzeugt worden. Selbst wenn die wollten, können die das gar nicht mehr stoppen, dieses Gas.
Milena Preradovic: Aber wie ich gehört habe, wir zahlen es ja eh.
Timm Koch: Da sind wir dann beim Thema türkiser Wasserstoff. Vielleicht würde es ja Sinn machen, dass wir dieses Gas, wenn es eh raus strömt, nutzen. Wir holen uns den Wasserstoff raus und bei türkisen Wasserstoff, wo der Kohlenstoff-Anteil in reinen Kohlenstoff verwandelt und den man dann wieder nutzen kann für alles mögliche. Das ist wahrscheinlich schlauer als das einfach nur zu verbrennen, wenn sie eh da rausströmt.
Milena Preradovic: Aber was sind jetzt noch die ganz großen Probleme um Wasserstoff-Technologie großflächig anzubringen? Also einmal dass es zu viel Energie verbraucht, also diese Energie-Rentabilität ist nicht so besonders toll, aber da haben Sie gesagt, gibt es auch Lösungen. Was sind sonst noch Probleme außer Politik und Energiewirtschaft?
Timm Koch: Gar nicht so ein Problem. Wir müssen einfach nur das höher skalieren. Es gibt ja auch noch die überdachte Autobahn als Projekt.
Milena Preradovic: Da wäre ich auch noch hingekommen.
Timm Koch: Die Schweizer haben schon angefangen mit oder fangen glaube ich nächstes Jahr an Ausschreibungen zu verteilen. Wir haben 13.000 Kilometer Autobahn, die mit Solar überdacht, würde schon reichen für 1/3 des Strombedarfs Deutschlands Stand 2022. Man muss einfach nur die Energieerzeugung höher skalieren und dann ist das eigentlich gar nicht so, dass…
Milena Preradovic: Hätte ja auch Vorteile, denn man wäre immer überüberdacht unterwegs. Es werden wahrscheinlich weniger Unfälle wegen Schnee und Glatteis und solche Sachen?
Timm Koch: Auch besser für den Asphalt. Wir brauchen keine Räumfahrzeuge.
Milena Preradovic: Darüber wird in Deutschland nicht nachgedacht?
Timm Koch: Doch, doch, da gibt es auch irgendwo ein Projekt. Ich glaube, das Fraunhofer Institut betreut das. Aber anstatt da mal ranzuklotzen, so wie an die LNG Terminals, wird da erst mal gezaudert und gehadert. Das größte Problem sind meiner festen Überzeugung nach die Kartelle bzw Politiker, die dann von fremden Mächten gesteuert sind, wie zum Beispiel der Herr Schröder oder ich glaube, auch bei der Frau Merkel hat man diesen Verdacht.
Milena Preradovic: Vielleicht, wenn man jetzt nur nach Berlin guckt man auch auf solche Politiker.
Timm Koch: Herr Steinmeier war ja auch mal bei der Clique.
Milena Preradovic: Ja, ich hatte letzte letzte Woche ein Interview zum Thema Blackrock und Co, also diese großen Vermögensverwalter und wenn man sich anschaut, was die alles kontrollieren, was denen also wo die immer überall drin sitzen und wen die antanzen lassen als große Chefs und Politiker, na ja, dann weiß man schon wo die Macht sitzt. Aber was ich in Ihrem Buch besonders spannend fand, das war diese Sektoren-Koppelung. Also ich habe gelernt, Sektoren sind die vier Bereiche, für die man Energie braucht: Heizen, Kühlen, Transport, Industrie und Elektrizität. Und bislang wurde das alles einzeln betrachtet. Und Sie sagen, mit Wasserstoff kann man das alles wunderbar verbinden. Können Sie das mal an einem Beispiel erklären?
Timm Koch: Ja, Sektorenkopplung. Gehen wir mal gedanklich nach Norddeutschland. Da trifft die Stromleitung von den ganzen Offshore Windkraftanlagen irgendwo auf das Erdgas-Netz. So und an der Stelle braucht man quasi eine großen Elektrolyse, der Wasserstoff herstellt und dann könnte man den schon in das Erdgas-Netz einspeisen. Da hat man einen prima Speicher.Eine prima Lösung für unser Gas-Problem und hätte den Strom und den Gassektor gekoppelt. Das ist eine Sektorenkopplung. Kann man dann natürlich auch noch weiterdenken, dass wenn man mit diesen Autobahnen sich das vorstellt, da erzeugt man ja die Energie genau da, wo man sie braucht, also den Wasserstoff. Dann hätte man mit den Tankstellen und in den solar-überdachten Autobahnen auch diesen denn Energieerzeugungssektor gekoppelt mit Transport.
Milena Preradovic: Nur ganz kurz, falls es irgendjemand nicht so versteht oder nicht so viel Naturwissenschaften hatte, so ähnlich wie ich in der Schule: Wie gewinnt man jetzt den Wasserstoff aus Wind und Sonne?
Timm Koch: Per Elektrolyse. Also wir hatten ja alle mal, auch Sie, einen Chemielehrer.
Milena Preradovic: Hatte Lehrermangel damals.
Timm Koch: Ich weiß gar nicht, ob es Chemie oder Physik war…
Milena Preradovic: Hatte ich auch nicht wegen Lehrermangel.
Timm Koch: Okay, das hatten wir. Auch einen guten und auch einen richtigen kleinen Hörsaal dafür. Man nimmt die Anode und die Kathode, das sind also zwei Kabel, durch die fließt Strom, die leitet man in Wasser. Wasser selber leitet nicht den Strom, erst wenn das Ionische aufgeladen ist. Ich hoffe, ich sage nichts Falsches. Man muss ein bisschen Salz ins Wasser streuen, Kali oder so. Dann fließt durch das Wasser Strom und an der Anode und an der Kathode bilden sich Bläschen. An der Anode ist das der Wasserstoff und an der Kathode der Sauerstoff. Ich hoffe, ich habe das jetzt nicht verwechselt, aber ich glaube das ist so so. Dann kann man den Wasserstoff fangen. Das nennt sich Elektrolyse und der hat das dann gefangen, dann hat er den wieder vermischt. Dann hat er seine Brille aufgesetzt, seine Sicherheitsbrille und das angezündet und dann hat es bumm gemacht und das war die Knall-Gas-Reaktion.
Milena Preradovic: Genau wenn Wasserstoff mit Sauerstoff dann Vermischt wird. Genau so funktioniert ja auch die Brennstoffzelle im Auto, oder?
Timm Koch: Nee, nee.
Milena Preradovic: Ich habe gelesen, die hat Wasserstoff gespeichert in Gasform und durch eine chemische Reaktion mit Sauerstoff wird dann diese Energie erzeugt, die dann den Elektromotor anwirft.
Timm Koch: Genau. Das ist eine Brennstoffzelle. Aber die Knall-Gas-Reaktion die funktioniert in einem Wasserstoff-Verbrenner, die gibt es ja auch noch. Man kann sogar Dieselmotoren von LKWs umrüsten auf Wasserstoff. Also dann explodiert im Kolben diese Wasserstoff-Sauerstoff-Gemisch und treibt den Kolben an wie beim klassischen Verbrenner. Ich glaube auch Wankelmotor eignet sich da besonders gut. Aber da bin ich auch nicht so der Spezialist.
Milena Preradovic: Aber Sie haben ja einen Forscher besucht. Das war auch hochinteressant. Der plant, mit genmanipulierten Blaualgen Wasserstoff zu produzieren. Und seine Theorie ist: Wenn man 2,2 % der Sahara mit Flachbett-Reaktoren bedecken würde, wo dann die neuen Blaualgen im Meerwasser ihre Arbeit machen, also Wasserstoff produzieren, das, was sie ganz, ganz früher mal gemacht haben. Man muss sie quasi zurückbringen in ihre Urzeit. Und so könnte dann der Energiebedarf der gesamten Menschheit gedeckt werden. Halten Sie das für in irgendeiner Form realistisch?
Timm Koch: Durchaus durchaus. Aber bevor ich dazu komme, würde ich gerne noch die Sache mit der Brennstoffzelle auch zu Ende führen.
Milena Preradovic: Natürlich, dachte es wäre schon zu Ende.
Timm Koch: Also das mit den Algen finde ich hochinteressant. Bei der Brennstoffzelle muss man sich so vorstellen: Bei der modernen Brennstoffzelle hat eine Membran. Man hat auf der einen Seite den Sauerstoff, auf der anderen Seite den Wasserstoff. Die wollen sich verbinden, die sind ja so reaktionsfreudig. Ich erkläre das jetzt mal mit ganz einfachen Worten und die Membran lässt nur das Proton des Wasserstoffs durch, nicht aber das Elektron. Das Elektron wandert durchs Kabel. Schwer vorstellbar, aber so ist halt elektrischer Strom. Das Elektron wandert und dann fließt Strom und das treibt dann die Elektromotoren an und dann hat man halt nicht diesen Knall, sondern es fließt einfach Energie. Und das ist tatsächlich wesentlich effektiver als diese Knall-Gas-Reaktion.
Milena Preradovic: So, und jetzt kommen wir zu den Algen.
Timm Koch: OK, kommen wir jetzt zu den Algen. Ich finde, diese Idee hat einen riesengroßen Charme. Man braucht ja auch gar nicht bis in die Sahara zu gehen, sondern könnte das wahrscheinlich genauso wie Solar-Reaktoren auch hier zu Hause, wenigstens im Sommer in großem Umfang herstellen. Können wir darüber nachdenken, dann müssten wir sehen, dass ein ganz großer Teil des Wasserstoffs, den wir heute verbrauchen, in die Erzeugung von Dünger geht. Stichwort Ammoniak-Synthese. Wenn ich mich nicht irre, ist Ammoniak NH4, also ein Stickstoffatom und vier Wasserstoffatome. Aus Ammoniak macht man Kunstdünger. Kunstdünger ist einerseits deshalb in Verruf, weil die klassische Ammoniak Synthese heute findet mit Erdgas statt. Also da sind alle möglichen anderen Stoffe noch drin, auch radioaktive in diesem Kunstdünger. Und zum anderen ist Kunstdünger schlecht, weil unsere Böden kaputtmacht gemacht werden, also unsere Lebensgrundlage. Und wenn wir jetzt in die Algenproduktion gehen: die Algen sterben nach einer gewissen Weile und sind dann prima Dünger, der eben nicht die Böden kaputt macht. Wir würden quasi die Ammoniak-Synthese überflüssig machen, bräuchten viel weniger Wasserstoff und hätten die Böden nicht belastet mit irgendwelchen Stoffen, die wir da nicht haben wollen. Plus sie würden natürlich den Humus aufbauen und nicht den Humus vernichten. Doch das halte ich für sehr interessant und auch für sehr realistisch. Die Sache ist chronisch unterfinanziert, die Idee ist nicht neu. Die Forschung ist halt super unterfinanziert. Ich war da bei der Ruhr Uni Bochum und der hat mir dann so eine Maschine gezeigt, wo die dann mit den Algen experimentieren. Die kostet dann halt 1 Million. Aber was ist heute schon 1 Million €, wenn man bedenkt, wie viel Milliarden wir für Energie ausgeben oder für sonst irgendeinen Quatsch.
Milena Preradovic: Aber das interessiert nicht so richtig. Da ist es wieder ist wieder die Lobby im Hintergrund, die Energielobby?
Timm Koch: Die Algen-Menschen haben halt noch nicht so die richtige Lobby. Aber Düngemittel ist natürlich Düngemittel und Agrar und so ist natürlich ein Riesending. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Lobby dann auch irgendwann entsteht.
Milena Preradovic: Ja, vor allem Algen sind ja auch noch ein Super-Dünger. Also so richtig gut. Sie schreiben auch „Wissenschaftler glauben, dass Mitte des Jahrhunderts mittels Kernfusion aus vier Eimern Wasser Energie wie aus 40 Tonnen Kohle gewonnen werden kann“. Dann geht’s gar kein Energieproblem mehr. Also Mitte des Jahrhunderts gar nicht so weit hin. Ist das realistisch?
Timm Koch: Da bin ich mir ehrlich gesagt nicht so sicher. Außerdem ist das schon auch Nukleartechnologie. Die Arbeiten auch mit Uran und so, da entsteht weniger Atommüll als bei heutigen Reaktoren. Aber da ist auch Nukleartechnologie im Spiel. Sonst kriegen die gar nicht diese hohen Temperaturen für das Plasma hin.
Milena Preradovic: Irgendwas ist immer.
Timm Koch: Ob es klappt oder nicht, ich finde es faszinierend. Wasserstoff ist das Element, das tatsächlich vier Zustände hat, also es ist gasförmig, flüssig bis hin zu fest, Wasserstoff-Slash und tatsächlich auch in Plasmaform vorhanden. Also ist faszinierend. Es hat ja wohl auch mal ganz kurz geklappt für ein Bruchteil von einer Sekunde. Ich glaube Frau Merkel hat damals den Knopf gedrückt. Sie ist ja Physikerin. Aber, ich denke mal, das ist nicht das Grüne vom Ei und nicht der Weisheit letzter Schluss. Wir haben doch genug Energie mit der Sonne und dem Wind. Warum soll man dann wieder so einen Weg gehen? Wieder eine zentrale Energieversorgung, wir brauchen aber meiner Überzeugung nach eine dezentrale.
Milena Preradovic: Ja, ich meine, wir hatten es ja ganz kurz angerissen. Im Grunde könnte jeder Häuslebauer oder jeder im Mietshaus Besitzer sich komplett autark machen in seinem Haus. Energieautark mit Wasserstoff?
Timm Koch: Ja, es gibt ja jetzt schon die ersten Wasserstoff-Häuser. Die haben eine kleine Puffer-Batterie, Solar auf dem Dach und was sie halt nicht sofort verbrauchen und nicht in die Puffer-Batterie geht, das geht dann halt in die Wasserstoff-Produktion für den Winter. Die haben dann hinterm Haus so einen Wasserstoff-Speicher. Das sind so Stahl-Flaschen. Sie brauchen auf jeden Fall nie mehr Strom kaufen. Und das reicht auch in Oberbayern, wenn da im Winter die Schneelast auf den den Solarzellen liegt, haben die immer noch genug Strom. Diese Elektrolyseure und Brennstoffzellen produzieren wie gesagt Wärme. Damit machen die ihr Warmwasser. Zum Heizen reichts noch nicht so ganz. Ich denke mal, es kommt dann auch so ein bisschen auf die Dachfläche an, also so ein Mietshaus hat wahrscheinlich zu wenig. Wer eine riesen Villa hat oder Landwirte mit großen Ställen, dort dürfte es wahrscheinlich auch zum Heizen reichen. So kann man das ja auch noch als Solar noch unterstützen mit kleinen Windkraftwerken. Ich denke da an diese Vortex-Bladless-Dinger. Die funktionieren mit Oszillation. Das ist quasi nur so ein wackelnder Stab.
Milena Preradovic: Den kann man sich in den Garten stellen?
Timm Koch: Man kann die leider noch nicht kaufen. Das ist halt auch so eine Technologie, die nicht unterstützt wird, die zerschreddert keinen einzigen Vogel, keine Insekten. Aber ja, die sind sogar im urbanen Bereich einsetzbar, die machen keinen Lärm. Also ich weiß nicht, vielleicht bei Orkanstärke wird wahrscheinlich schon der Wind drumpfeifen. Aber jetzt nicht so ein Rotor. Bei Orkan macht ja sogar ein Schornstein Lärm. Ja, gehen auch bei schwachen Wind. Die wackeln einfach nur, haben kein Getriebe, sind ganz wartungsarm.
Milena Preradovic: Ich bin mal gespannt, ob ich das noch erleben werde, die große Wasserstoff-Revolution.
Timm Koch: Also das ist der Megatrend und der wird schon kommen. Also in 20 Jahren.
Milena Preradovic: Aha, jetzt möchte ich zum Schluss noch ein bisschen philosophisch werden mit Ihnen. Also wir haben ja schon drüber geredet, dass dann eine Welt mit Wasserstoff-Technologie bedeuten würde, dass Energie eigentlich dann nichts mehr wert ist, weil sie im Überfluss da ist. Und das würde ja auch die komplette Weltwirtschaft auf den Kopf stellen, das heißt, nichts wäre mehr so wie vorher. Haben Sie eine Vision von dieser Welt, wie die aussehen könnte?
Timm Koch: Ja. Also meine Vision wäre es…Okay, der Mensch ist ja so ein Wesen, der mag es ja nicht so richtig friedlich, also einige mögen es schon, aber irgendwie verstricken wir uns ja doch immer in diese Kriege. Auf der anderen Seite sieht man, dass die Menschheit kontinuierlich wächst, das heißt, eigentlich sind wir uns gegenüber freundlich eingestellt, wenn man das mal so tiefenpsychologisch betrachtet und diese Kriege sind eigentlich eher Ausrutscher.
Milena Preradovic: Oder auch interessengesteuert häufig.
Timm Koch: Sicherlich. Also es wird auf jeden Fall viel Druck aus dem Kessel nehmen, wenn wir das Energieproblem gelöst haben. Ja dann wird bestimmt viel draufgehen für, ich nenne es Eitelkeiten, wie fliegende Autos und so, neue Sachen, neue Spielzeuge für unseren Energiehunger. Aber man kann die Wüsten mit der Technik begrünen und es werden bestimmt auch viele schöne Sachen entstehen. Gucken wir mal.
Milena Preradovic: Gucken wir mal, ob wir das noch mitkriegen.
Timm Koch: Also wenn nicht was Schlimmes passiert ist, wir erleben gerade den Beginn des Ganzen.
Milena Preradovic: Okay. Ja, ich bin jetzt auch angefixt. Ich werde mich mal erkundigen. Vielen Dank Timm Koch für diesen Blick. Völlig neue Energiezukunft! Also wer mehr wissen will, der müsste Ihr Buch lesen. Also, wir konnten nicht alles besprechen. Es ist sehr dicht, Ihr Buch, muss ich sagen. Man muss jeden Satz lesen. Das habe ich dann auch getan. Und ja, danke, ich bin auf jeden Fall wieder etwas intelligenter und klüger geworden.
Timm Koch: Ja, ich danke Ihnen.
Milena Preradovic: Tja, Leute, auch beim Thema Energie gilt, nicht alles glauben, was Politik und Unternehmen verbreiten. Lieber selber informieren! Ist natürlich zeitaufwändiger als Tagesschau gucken, aber am Ende ist Wissen doch Macht und Unwissenheit ist immer Ohnmacht. In diesem Sinne eine gute Zeit. Bis bald.
Interview with Timm Koch (english)
Milena Preradovic: Since September 1 they are in force. The first energy emergency rules. Illuminated advertising at night is banned. Stores have to keep doors closed, it gets cold in public buildings and hot water in the official toilet is pass and heating is also prohibited. And that’s because the German government is sanctioning a country on which we depend for energy. Since then, the chancellor and ministers have been constantly traveling around the world in search of new energy sources. With moderate success so far. Hydrogen is to be supplied from Canada from 2025. Is this the new wonder weapon? Yes, says my guest. Hydrogen is infinite and could be the future of low-impact, free energy. If that’s the case, why isn’t hydrogen the very, very big issue? We’ll talk about that now, too, in Point Preradovic. Hello, Timm Koch.
Timm Koch: Hello, Ms. Preradovic.
Milena Preradovic: Let me introduce you briefly. You studied philosophy in Berlin, you are a writer, filmmaker and photographer, you are committed to the environment and species conservation, and you have been researching hydrogen technology for years. Their first book about it was called the „Super Molecule.“ Due to the rapid developments, a completely revised new edition will be published on September 12 with the title: „The Fire of Water – Hydrogen Now! The solution to our energy problem“. So, BMW has just started production of the fuel cell system for a new small series of hydrogen cars. Are they on the right track with that?
Timm Koch: You can certainly say that. Well, I was at BMW and that was already a topic at that time and I also talked to the developer. I can’t remember the name, but he took me for a ride in one of those hydrogen BMWs. It was like riding on a flying carpet. I think the big car companies, and they know it, are facing huge changes, because with the self-driving cars they’re only supplying the hardware, and the tech companies like Google and Microsoft are so much further ahead with software development that BMW simply can’t keep up. Well, they’re doing something about the powertrain now. Someone once told me that the future will look like this, and in a few years, it will be so far that we will bring our cars home with the phone driving itself. We’ll get in and drive it around. So the traffic as we know it today, where we really sit behind the wheel and proudly move our vehicle through the area. These times are clearly coming to an end and when they do, then these fleets from Google, I think the I-car is so eagerly awaited. When they start driving, we will only pay with our data, not with money. And of course they are interested in filling up their cars as cheaply as possible, as quickly as possible. So they don’t want long waiting times due to batteries. Also, the batteries, also the raw materials are hard to get, in really large quantities plus the things don’t really last long, so you have to recycle those. They’re all going to go for hydrogen, I’m sure of it. And if BMW can deliver the powertrains there with the fuel cells. Sure, they’re definitely on the right track. Even VW, which announced the end of technology openness with Mr. Diess, who has been fired in the meantime. Even VW has secretly bought patents for a fuel cell that works on a ceramic basis.
Milena Preradovic: Yes, but to the outside world they definitely say „we’re focusing on battery mobility and we’re pushing that forward now,“ probably also to collect some subsidies, I assume, but in your book you even speak of a cartel that wants to prevent fuel cell technology among German carmakers.
Timm Koch: Definitely put the brakes on. Yes, the battery thing is one of those hydrogen delaying tactics. They won’t prevent hydrogen technology either. We are simply dealing with superior technology, plus green hydrogen, which is in principle infinitely available. People always argue that so much energy is needed to produce it. That may be true in part, but physically, energy cannot be lost. Heat is generated during the electrolysis process. Of course, this can also be used. So if I have a solar cell on the roof and an electrolyzer in the basement, I can make myself hot water, for example. To put it very simply. Just as well, you can then desalinate seawater with this heat and green the desert or whatever.
Timm Koch: Yes, we are going green. Hydrogen will probably, I call it pure perpetual motion and green hydrogen will probably cause energy inflation, medium to long term, so that we just have unlimited energy. The car cartel is the least of the problems, but who is really interested in stopping this are the energy cartels.
Milena Preradovic: Because they don’t earn anything anymore?
Timm Koch: They don’t earn anything anymore. Yes, of course, what does nothing mean anymore, but that is already becoming apparent. VW, which we just talked about, is 17% owned by Qatar, the Qatari state. And of course it is interested in continuing to sell its oil.
Milena Preradovic: But I think they are also interested in hydrogen technology, aren’t they?
Timm Koch: Yes, of course, they now have a head start, a financial head start over other countries that also have sun and wind and water. Qatar has seawater. They now have this financial advantage that they can use their money to invest in this technology, which perhaps Chad or Yemen cannot do.
Milena Preradovic: But explain, explain very briefly: You make the difference between gray hydrogen and green hydrogen. Explain very briefly the difference, because hydrogen is already being used, but that’s not the one you want?
Timm Koch: The color palette is getting bigger and bigger. There are gray, turquoise, blue and green. The so-called gray hydrogen has been in use since the beginning of the 20th century. It is obtained from hydrocarbons. Normally, it is extracted from natural gas. But you can get it just as well from hard coal or lignite. Even hard coal has a hydrogen content, or crude oil. Industry has been doing this on a large scale for a long time. That was also a reason why, in my opinion, the German government wanted to declare Russian gas a green form of energy, because they wanted to use Nordstream 2, which is not going to be put into operation, to get Russian natural gas, to extract the hydrogen and declare it green hydrogen. Just like with nuclear power, by the way. The green nuclear power was supposed to come from Ukraine. You can see how these energy cartels want to prevent the democratization of energy production. Because we could have installed solar power on every roof, on every factory building, over the entire highway, and we could produce our own green hydrogen and use it to fuel our cars, heat our houses, and we would have solved our energy problem. But then the consumers of yesterday would become producers and the model of these extremely powerful cartels and aggressive states like Saudi Arabia, Russia, Qatar etc. their whole basis of life would be destroyed. And that is what will happen. That’s what’s going to happen. The question is when.
Milena Preradovic: Where are we now with hydrogen technology? How far have we come?
Timm Koch: Technologically, it’s still in its infancy, but it’s already so far advanced that we can do everything with it. We can use it to drive bicycles, operate laptops, drive cars, run power plants. Anything that has to do with energy can be done with hydrogen. Hydrogen is just an energy storage medium. But it is the key element for so-called renewable energies. I don’t like that word. So a rapeseed field may be a renewable energy, the oil from it. But what do we renew when the sun comes up in the morning or the wind blows? I prefer to talk about the eternal energies and to store them, because the sun shines only during the day and in summer more than in winter. And the wind does not always blow. That’s why we need to store and transport this energy. That’s where hydrogen comes in. We take water, extract the hydrogen, and when we have used up this storage element, we have water again. That’s wonderful. So it doesn’t really get any better than that.
Milena Preradovic: But you have to ask yourself, the Greens, who absolutely want these renewables, they want renewable energies. Why isn’t hydrogen the big issue? Why?
Timm Koch: Yes, you ask me. I am not a Green.
Milena Preradovic: Neither am I. The whole policy is based on batteries. I don’t understand that after what you said.
Timm Koch: Well, the Greens know by now that hydrogen is coming and their LNG terminals are all hydrogen-ready. Yes, they are just cheating us like any major political party, probably extremely infiltrated by lobbyists from business and as I said, if we have energy inflation, then they don’t make any more money. I am sure there are a lot of Greens who find the idea of hydrogen quite charming as well.
Milena Preradovic: It’s also interesting that many critics say that there are no filling stations for it. But that is not true.
Timm Koch: Well, we have 100, which is of course far too few.
Milena Preradovic: But your book says that existing filling stations could be retrofitted, so to speak, and that no new charging stations would have to be built, as is the case with batteries.
Timm Koch: Well, the infrastructure is there. The houses are there, and they need a hydrogen tank. I think it costs 1 million today. But that’s just scaling it up; it will also become much cheaper. And that’s exactly when you can continue to use it, and then you just don’t say gasoline anymore, but hydrogen. Yes, that’s definitely smarter. Alsso ne E-car fleet will not come. We see a lot of e-cars now, but most of them, I think 2/3 are parked on the street. Where should they get the electricity at night? Maybe from the lantern?
Milena Preradovic: I always think to myself that if this is planned in such a way that mobility is now to come with batteries, then I can only imagine that we should no longer drive cars. Then maybe it could work.
Timm Koch: Yes, at the moment it’s more like a calculation game. They’ll still have two gasoline-powered cars in the garage, and now they’re going green with their swanky spouses.
Milena Preradovic: Do you drive a hydrogen car?
Timm Koch: No, I ride a bicycle.
Milena Preradovic: It’s in the book. I know that.
Timm Koch: Yes, I got rid of the old diesel. So in the meantime, when I drive, I borrow the car from my daughter, who burns super, which is now even cheaper than diesel.
Milena Preradovic: Yes, that’s right.
Timm Koch: I also still have the car, but I don’t have any money for it.
Milena Preradovic: Let’s hope that I sell the book well. Hydrogen has just hit the headlines because the chancellor signed a hydrogen agreement with Canada during his trip to Canada. From 2025, hydrogen is to be delivered across the seas. Is that a sensible undertaking?
Timm Koch: On the one hand, of course, it does, because it will boost the development of hydrogen. But of course one wonders, Mr. Habeck and Mr. Scholz, you were on a treasure hunt in Canada: Why don’t they look for the treasure here with us? Because we can produce hydrogen here just as expensively. This brings us back to the point I made earlier. The energy cartels are now trying to survive into the new times with their international business model. Then they import it from Canada.
Milena Preradovic: Importing green hydrogen from Canada and then sailing across the sea on the big barges.
Timm Koch: You can also run them on hydrogen.
Milena Preradovic: Does that already exist?
Timm Koch: There is already hydrogen in shipbuilding and there are also plans to operate the first cruise ships with hydrogen. But there is, and I think that’s very good. If such a hydrogen steamer runs aground, hydrogen will leak out and we won’t have an oil spill.
Milena Preradovic: So it can’t explode, then? We remember the Hindenburg.
Timm Koch: That was not an explosion.
Milena Preradovic: Fire.
Timm Koch: Zeppelin technology is also such a hot thing in terms of hydrogen. One always thinks of the Hindenburg. But how many planes have crashed since then? With the Hindenburg, a lot of people survived. In fact, even though it fell from a height of 60 meters. But that’s just the way it was, it was filmed and that was the big drama. So I could imagine that a hydrogen-powered zeppelin could be made much safer than an airplane. Just because of the capabilities. They can not only take off vertically, they can also land vertically. And with today’s drone technology, I think you could crash-land there, where far fewer people would have to die than with a crash-landing of a jet plane, which can’t take off vertically.
Milena Preradovic: So you’re saying we’ll get zeppelins again?
Timm Koch: Oh, actually yes. There are projects that are highly interesting with zeppelin technology, which could probably make container ships superfluous, for example, because they would then have the loading capacity, which is 30 times the loading capacity of today’s transport aircraft, and they would need a parking lot to take off, and they could reach any place in the USA from the factory parking lot in, say, China within two days. These zeppelins, which fly at 300 kilometers per hour, are supposed to be fast and then you don’t need to reload the containers with the truck to the train station, with the farm to the ship and with us again the whole fuss.
Milena Preradovic: So it will also be much cheaper?
Timm Koch: Yes logistically much better, if one of one flies one zeppelin from A to B and what one can make then with van makes. You probably also do that with people at some point. Maybe even local passenger transport is conceivable with such things.
Milena Preradovic: That’s interesting. I read in your book that the Asians, or Japan, China and South Korea, are already much further along with hydrogen technology. What is there already or what is going on there?
Timm Koch: In my research, I didn’t concentrate so much on them. I know that South Korea has the first hydrogen power plant. The Japanese have hydrogen cars on the road as standard. They’ve officially proclaimed the hydrogen society with gray hydrogen, which they’re going to get from coal, which they’re going to get from Australian coal to get things going.
Milena Preradovic: Buses drive there, too?
Timm Koch: Already over 1000 hydrogen powered buses. There was also a project in Hamburg. That was also talked down a bit. Now the first hydrogen train is already running here. It has just been launched, and it also runs on gray hydrogen. However, there is another type of waste hydrogen, because many processes in the chemical industry produce hydrogen that is simply blown into the air. And in the meantime there is a market for it, or a market is supposed to develop. And it also makes sense to collect it. I think, how is it actually with this natural gas that the Russians are now just burning in order not to deliver it to us. And we hear that I don’t think they can stop production at all. It was once said in the 90s, or I heard it somewhere, I can’t find the information anymore, that the Russians have developed their natural gas deposits with underground nuclear bombs. So it’s a kind of fracking with nuclear bombs. I think that’s where the pressure came from. Even if they wanted to, they would not be able to stop this gas.
Milena Preradovic: But as I have heard, we pay it anyway.
Timm Koch: That brings us to the topic of Turkish hydrogen. Maybe it would make sense that if this gas is flowing out anyway, we use it. We get the hydrogen out and with turquoise hydrogen, where the carbon part turns into pure carbon and which can then be used again for all kinds of things. That’s probably smarter than just burning that when it’s flowing out of there anyway.
Milena Preradovic: But what are the big problems to apply hydrogen technology on a large scale? Well, once that it consumes too much energy, so this energy profitability is not so great, but there you said, there are also solutions. What other problems are there besides politics and the energy industry?
Timm Koch: Not such a problem at all. We just have to scale that up. There is also the covered highway as a project.
Milena Preradovic: I would have gotten there, too.
Timm Koch: The Swiss have already started with or I think will start next year to distribute tenders. We have 13,000 kilometers of highway that are covered with solar, would already be enough for 1/3 of Germany’s electricity needs as of 2022. You just have to scale the energy generation higher and then that’s actually not so that….
Milena Preradovic: It would also have advantages, because you would always be traveling under a roof. There will probably be fewer accidents because of snow and black ice and things like that?
Timm Koch: Also better for the asphalt. We don’t need snowplow trucks.
Milena Preradovic: They don’t think about that in Germany?
Timm Koch: Yes, yes, there is a project somewhere. I think the Fraunhofer Institute is in charge of it. But instead of getting to grips with it, as with the LNG terminals, there is a lot of dithering and floundering. I am firmly convinced that the biggest problem is the cartels or politicians who are controlled by foreign powers, such as Mr. Schröder or I believe that Mrs. Merkel is also suspected of this.
Milena Preradovic: Perhaps, if one looks now only to Berlin one also on such politicians.
Timm Koch: Mr. Steinmeier was also once part of the clique.
Milena Preradovic: Yes, I had an interview last week on the subject of Blackrock and Co, these big asset managers, and when you look at what they control, what they have to do, where they sit everywhere and who they let show up as big bosses and politicians, well, then you know where the power is. But what I found particularly exciting in your book was this linking of sectors. I learned that sectors are the four areas for which energy is needed: Heating, cooling, transportation, industry and electricity. And so far, it’s all been looked at separately. And you say that hydrogen is a wonderful way to combine all of these. Can you explain that with an example?
Timm Koch: Yes, sector coupling. Let’s take a look at northern Germany. The power line from all the offshore wind turbines meets the natural gas grid somewhere. At that point, you need a large electrolysis plant that produces hydrogen, which you could then feed into the natural gas grid. This would be a great solution to our gas problem and would link the electricity and gas sectors. That is a sector coupling. Of course, you can also think further, that if you imagine these highways, you generate the energy exactly where you need it, i.e. the hydrogen. Then, with the filling stations and the solar-covered highways, you would also have this energy generation sector coupled with transportation.
Milena Preradovic: Just very briefly, in case anyone doesn’t understand it that way or didn’t have as much science as I did in school: How do you produce hydrogen from wind and sun?
Timm Koch: By electrolysis. So we all had a chemistry teacher at one time, including you.
Milena Preradovic: There was a shortage of teachers back then.
Timm Koch: I don’t know whether it was chemistry or physics…
Milena Preradovic: I didn’t have either because of a teacher shortage.
Timm Koch: Okay, we had that. Also a good one and also a real small lecture hall for it. You take the anode and the cathode, that’s two cables, through which current flows, which you conduct in water. Water itself does not conduct the current, only when the ionic is charged. I hope I’m not saying anything wrong. You have to put a little salt in the water, potash or something. Then current flows through the water and bubbles form at the anode and at the cathode. At the anode it’s hydrogen and at the cathode it’s oxygen. I hope I didn’t mix it up now, but I think that’s the way it is. Then you can catch the hydrogen. It’s called electrolysis and he caught it, then he mixed it again. Then he put on his glasses, his safety glasses and lit that and then it went boom and that was the bang gas reaction.
Milena Preradovic: Exactly when hydrogen is mixed with oxygen. That’s exactly how the fuel cell in the car works, right?
Timm Koch: No, no.
Milena Preradovic: I read that it has hydrogen stored in gas form, and through a chemical reaction with oxygen, this energy is then generated, which then starts the electric motor.
Timm Koch: Exactly. That’s a fuel cell. But the bang-gas reaction that works in a hydrogen burner, that still exists. You can even convert diesel engines of trucks to hydrogen. So then this hydrogen-oxygen mixture explodes in the piston and drives the piston like in the classic combustion engine. I think the Wankel engine is also particularly suitable. But I’m not a specialist there either.
Milena Preradovic: But you visited a researcher. That was also very interesting. He is planning to produce hydrogen with genetically modified blue-green algae. And his theory is: If you were to cover 2.2 % of the Sahara with flatbed reactors, where the new blue-green algae would then do their work in the seawater, i.e. produce hydrogen, which is what they used to do in the past. You have to bring them back to their primeval times, so to speak. And in this way, the energy needs of the entire human race could be met. Do you think that’s realistic in any way?
Timm Koch: Absolutely. But before I get to that, I’d like to finish up with the fuel cell.
Milena Preradovic: Of course, I thought it was already finished.
Timm Koch: Well, I find the algae thing very interesting. With the fuel cell, you have to think of it like this: In the modern fuel cell has a membrane. You have oxygen on one side and hydrogen on the other. They want to combine, they are so reactive. I’ll explain this in very simple terms, and the membrane only lets the proton of the hydrogen through, but not the electron. The electron wanders through the cable. Hard to imagine, but that’s how electric current is. The electron wanders and then current flows and that drives the electric motors and then you don’t have this bang, but energy simply flows. And that is actually much more effective than this bang-gas reaction.
Milena Preradovic: So, and now we come to the algae.
Timm Koch: OK, let’s get to the algae now. I think this idea has a huge charm. You don’t even need to go all the way to the Sahara, you could probably produce that just like solar reactors here at home, at least in the summer on a large scale. If we could think about it, we would have to see that a very large part of the hydrogen we consume today goes into the production of fertilizer. Keyword ammonia synthesis. If I’m not mistaken, ammonia is NH4, which is one nitrogen atom and four hydrogen atoms. Ammonia is used to make artificial fertilizer. Artificial fertilizer is discredited on the one hand because the classic ammonia synthesis today takes place with natural gas. So there are all kinds of other substances in it, including radioactive ones. And on the other hand, artificial fertilizer is bad because it destroys our soils, our basis of life. And if we now go into algae production: the algae die after a certain time and are then excellent fertilizer, which does not destroy the soil. We would virtually make ammonia synthesis superfluous, would need much less hydrogen and would not have polluted the soil with any substances that we do not want there. Plus, of course, they would build up the humus and not destroy the humus. But I think that’s very interesting and also very realistic. The thing is chronically underfunded, the idea is not new. Research is just super underfunded. I was at the Ruhr University in Bochum and he showed me a machine where they are experimenting with algae. It costs 1 million euros. But what is 1 million € today, when you consider how many billions we spend on energy or on any other nonsense.
Milena Preradovic: But that’s not really of interest. There it is again is the lobby in the background, the energy lobby?
Timm Koch: The algae people just don’t have the right lobby yet. But fertilizer is of course fertilizer and agriculture and so on is of course a huge thing. I could imagine that this lobby will also emerge at some point.
Milena Preradovic: Yes, algae in particular are a super fertilizer. So really good. You also write „Scientists believe that by mid-century nuclear fusion will be able to produce energy from four buckets of water as if from 40 tons of coal“. Then there’s no energy problem at all. So mid-century is not that far off. Is that realistic?
Timm Koch: To be honest, I’m not so sure. Besides, this is also nuclear technology. They also work with uranium and so on, which produces less nuclear waste than today’s reactors. But nuclear technology is also involved. Otherwise, they wouldn’t be able to achieve these high temperatures for the plasma.
Milena Preradovic: There’s always something.
Timm Koch: Whether it works or not, I find it fascinating. Hydrogen is the element that actually has four states, so it’s gaseous, liquid to solid, hydrogen slash, and actually also present in plasma form. So it’s fascinating. It did work once for a fraction of a second. I think Mrs. Merkel pressed the button at that time. She is a physicist. But I don’t think that’s the last word on the subject. We have enough energy from the sun and the wind. Why should we go down this road again? Again a centralized energy supply, but I am convinced that we need a decentralized one.
Milena Preradovic: Yes, I mean, we touched on it very briefly. Basically, every house builder or every owner of an apartment building could make himself completely self-sufficient in his house. Energy self-sufficient with hydrogen?
Timm Koch: Yes, there are already the first hydrogen houses. They have a small buffer battery, solar on the roof, and what they don’t use immediately and doesn’t go into the buffer battery goes into hydrogen production for the winter. They then have a hydrogen storage behind the house. These are steel cylinders. In any case, they never need to buy more electricity. And that’s enough even in Upper Bavaria, when the snow load lies on the solar cells in winter, they still have enough electricity. These electrolysers and fuel cells produce heat, as I said. With it they make their hot water. For heating, it’s not quite enough. I think it depends a bit on the roof area, so an apartment building probably has too little. Who has a huge villa or farmers with large stables, there it should probably be enough for heating. So one can support that also still as solar still with small wind power stations. I think there of these Vortex Bladeless things. They work with oscillation. It’s just a wobbling rod, so to speak.
Milena Preradovic: You can put it in your garden?
Timm Koch: Unfortunately, you can’t buy them yet. It’s just another technology that’s not supported, it doesn’t shred a single bird, no insects. But yes, they can even be used in urban areas, they don’t make any noise. I don’t know, maybe at hurricane force the wind will probably whistle around. But not such a rotor. In a hurricane, even a chimney makes noise. Yes, they also work in light winds. They just wobble, have no gearbox, and require very little maintenance.
Milena Preradovic: I’m curious to see whether I’ll live to see the big hydrogen revolution.
Timm Koch: Well, that’s the megatrend and it will come. So in 20 years.
Milena Preradovic: I see, now I’d like to get a little philosophical with you at the end. We’ve already talked about the fact that a world with hydrogen technology would mean that energy would actually no longer be worth anything, because there would be an abundance of it. And that would also turn the entire global economy upside down, which means that nothing would be the same as before. Do you have a vision of what this world could look like?
Timm Koch: Yes. Well, my vision would be… Okay, man is such a creature, he doesn’t really like it peaceful, well, some people do, but somehow we always get caught up in these wars. On the other hand, you can see that mankind is growing continuously, which means that we are actually friendly towards each other, if you look at it from a depth-psychological point of view, and these wars are actually more like slips.
Milena Preradovic: Or also often interest-driven.
Timm Koch: Certainly. So it will definitely take a lot of pressure off the kettle when we have solved the energy problem. Yes then a lot will definitely go to, I call it vanity, like flying cars and stuff, new stuff, new toys for our energy hunger. But you can green the deserts with the technology and I’m sure a lot of nice things will come out of it. Let’s see.
Milena Preradovic: Let’s see if we can still catch that.
Timm Koch: So unless something bad has happened, we’re just witnessing the beginning of it all.
Milena Preradovic: Okay. Yeah, I’m hooked now too. I’m going to check it out. Thank you very much Timm Koch for this look. Completely new energy future! So if you want to know more, you would have to read your book. So, we couldn’t discuss everything. It’s very dense, your book, I must say. You have to read every sentence. So that’s what I did. And yes, thank you, I’ve definitely become a bit more intelligent and wiser again.
Timm Koch: Yes, thank you.
Milena Preradovic: Well, folks, even when it comes to energy, don’t believe everything that politicians and companies spread around. It’s better to find out for yourself! Of course, it’s more time-consuming than watching the news, but in the end, knowledge is power and ignorance is always powerlessness. In this sense a good time. See you soon.
Dieser Mensch arbeitet auf einem erstaunlich dilettantischen Niveau, sein chemisches Verständnis bewegt sich auf dem Niveau eines Mittelstufenschülers und offensichtlich fehlt ihm das technische Know-How um die Konsequenzen seiner Ideen abschätzen zu können, würde man sie denn trotz ihrer Unsinnigkeit umsetzen. Er denkt doch tatsächlich, dass Wasserstoff eine Art Perpetuum mobile sei, eine Energiequelle in sich.
Wasserstoff ist aber keine Energiequelle sondern ein Energiespeicher. Sogar ein ziemlich lausiger, weil verhältnismäßig gefährlich, bislang eher umständlich zu lagern und mit einer viel geringeren Energiedichte im Vergleich zu Kohlenwasserstoffen.
Durch die physikalische Limitierung des Carnot-Prozess gehen bei jeder Energieumwandlung mindestens rund 30% des Energiegehalts flöten, beim Kreisprozess Wasser -> Wasserstoff -> Wasser ist schonmal die Hälfte der Energie im Prozess verloren, den umständlichen Transport nicht eingerechnet. Man muss also mindestens doppelt so viel Energie vorne reinstecken als hinten rauskommt, wie bei jedem hocheffizienten Energiespeicher. Wenn es grüner Wasserstoff sein soll, dann kommt die nötige Energie aus fluktuierender Wind- oder Solarenergie, die ihrerseits eine sehr schlechte Bilanz über den Lebenszyklus haben und uns mit ihren ständigen Schwankungen die Stabilität vom Stromnetz versauen. Terrestrische Solarenergie als Energiequelle macht nur im Bereich des Äquators Sinn und Windenergie beeinflusst signifikant das lokale Klima in negativer Weise, vom Vogelsterben und der nötigen Zerstörung des Bodens ganz abgesehen.
Wasserstoff als mobiler Energieträger lohnt sich nur, wenn man enorme Mengen Energie aus anderen Quellen zur Verfügung stellen kann, quasi bereits in verfügbarer Energie schwimmt, ist also ein Luxusthema. Öl und Erdgas zu verwenden wäre lediglich die Verunedelung dieser deutlich höherwertigeren Energieträger, da kann man auch gleich den Kühlschrank offen stehen lassen weil man glaubt damit seine Wohnung zu kühlen. Fossile Energieträger sind für uns Energiequellen, da die hierfür benötigte Solarenergie vor Jahrmillionen auf biologischem Wege eingefangen und im Erdreich abgelagert wurde. Öl und Erdgas sind das Fettgewebe des Planeten, von dem wir dankbarerweise zehren können bis uns etwas besseres wie Kernenergie, Fusion, extraterrestrische Solarenergie etc. einfällt.
Sinn macht die Herstellung von Wasserstoff als mobiler Energieträger mit aktuell verfügbaren Technologien eigentlich nur mit Kernenergie, die mit hoher Wirtschaftlichkeit sehr kontinuierlich große Mengen Energie bereitstellt und das wird sich bis zum Weltraumaufzug auch nicht ändern.
Um die fluktuierende Solar- und Windenergie ortsgebunden zu speichern gibt es bessere Methoden, Pumpspeicherkraftwerke etc. Aber als mobiler Energieträger für Fahrzeuge taugt er auch nicht wirklich was, höchstens für spezielle Nieschenanwendungen. Wasserstoff ist ein weiteres Wolkenschloss der Grünen, die mit ihrem kindlichen Verständnis der Welt bessere Geschichtenerzähler als Naturwissenschaftler sind. Eine bis auf den einzelnen Haushalt dezentralisierte Energieversorgung ist zudem extrem ineffizient, die Sonne und der Wind mögen zwar keine Rechnungen ausstellen, jedoch die Hersteller der Geräte, die diese Energieformen mühsam und ineffizient auffangen.
Von seiner Mär mit den Kunstdüngern und dass er nicht mal den grundlegenden Unterschied zwischen Fission und Fusion zu beherrschen scheint fange ich erst mal gar nicht an, er hat sich und sein Buch bereits ausreichend selbst disqualifiziert.
Weil es zum Thema passt: Ich trinke schon seit Jahren Wasserstoff-Wasser, da es ein tolles Antioxidans (vermutlich vorteilhafter als Vitamin C) und gleichzeitig Energielieferant für die Zellen ist. Ich kann jedem nur empfehlen, sich mit dem Thema zu beschäftigen.
ich tauch mich sofort auf die suche nach den hoffentlich ungifigen blaualgen!