Wirtschaft kollabiert, Schulden explodieren, Preise steigen unaufhörlich. Es wird ungemütlich für Deutschlands Bürger. Als Schuldige sollen wir immer die gleichen Verdächtigen akzeptieren: Corona, Klima, Putin, Trump. „Nein, es ist das schlechte Geld, das immer schlechter wird und uns enteignet,“ so Bankkaufmann und Wirtschaftsinformatiker Benjamin Mudlack. „Die Goldkaufkraft eines Normalverdieners ist seit 1970 um 90 % gesunken“. Der Autor von „Neues Geld für eine freie Welt“ sieht das herrschende Geldsystem als Herrschaftsinstrument und Machterlangungsmittel, seit die Bindung an den Goldpreis gefallen ist.
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Interview mit Benjamin Mudlack (deutsch)
Milena Preradovic: Die Wirtschaft kollabiert. Die Schulden explodieren. Immer mehr Geld fließt in den Ukrainekrieg und in deutsche Kriegstüchtigkeit. Die Preise steigen seit Jahren, vor allem für Energie, zusätzlich belastet durch die CO₂-Steuer. Der normale Bürger hat Flaute im Portemonnaie. Schuld sind immer Corona, Klima, Putin, Trump. Der wahre Grund allerdings, so mein Gast, ist das schlechte Geld, das immer schlechter wird und uns enteignet. Danach ist die Kaufkraft von Arbeitseinkommen von 1970 bis heute um 90 % entwertet – eine Umverteilung von unten nach oben. Aber wo endet diese Geldspirale? Mein Gast sagt: Schlechtes Geld hat schon Imperien gestürzt. Und er vergleicht uns mit dem alten Rom. Jetzt in Punkt Preradovic. Hallo Benjamin, schön, dass Sie da sind.
Benjamin Mudlack: Danke für die Einladung und herzliches Hallo.
Milena Preradovic: Sehr gerne. Ich stelle Sie kurz vor: Sie sind Bankkaufmann, Wirtschaftsinformatiker und Unternehmer in einem seit mehr als fünf Generationen bestehenden mittelständischen Familienunternehmen. Außerdem sind Sie Vorstandsmitglied der Atlas Initiative, Mitglied der Friedrich-August-von-Hayek-Gesellschaft und begleiten aktiv andere freiheitliche Projekte wie das Free Economic Forum. Sie sind Buchautor zum Thema Geld, Ihr neuestes heißt Neues Geld für eine freie Welt – Warum das Geldsystem kein Herrschaftsinstrument sein darf. Zudem schreiben Sie für verschiedene Publikationen über das Geldsystem und betreiben einen eigenen YouTube-Kanal namens Der ökonomische IQ. Sie sagen: Von 1970 bis heute wurde die Kaufkraft der Arbeitseinkommen um 90 % entwertet. Wie errechnen Sie das?
Benjamin Mudlack: In Gold gerechnet. Die Menschen müssen heute zehnmal so lange für eine Unze Gold arbeiten wie 1970. Ich beziehe mich da auf den Durchschnittslohn in Deutschland, das lässt sich leicht bei Statista und anderen Quellen nachvollziehen. Der Grund: Die Geldmenge steigt schneller als die Einkommen. Im Zuge dieser Geldmengenausweitung steigt der Goldpreis schneller als die Löhne. Damit stiehlt man den Menschen Zeit – es sind Zeitdiebe, die das Geld verschlechtern. Umgerechnet in Gold ist die Arbeitskraft um 90 % herabgesetzt. Das ist fatal. Wenn man sich das vor Augen führt, mag es unglaublich klingen, aber jeder kann es nachrechnen. Es ist die Realität. Leider.
Milena Preradovic: Also seit die Goldbindung gefallen ist, Anfang der 70er-Jahre, verfällt unser Geld, weil immer mehr davon gedruckt wird.
Benjamin Mudlack: Genau. Bis 1971 galt die formale Golddeckung von 35 $ pro Unze Gold – allerdings nur auf dem Papier. Heute liegt der Goldpreis bei weit über 3.000 $, während die Einkommen weit weniger stark gestiegen sind. Die USA haben sich damals nicht an dieses Deckungsverhältnis gehalten. Sie führten kostspielige Kriege in Vietnam und Korea, legten Sozialprogramme auf. Immer wenn der Staat mehr ausgibt, als er an Steuern eintreibt, verschlechtert er das Geld, indem er neue Schulden macht. Neue Staatsschulden bedeuten eine Ausdehnung der Geldmenge – das führt zur Inflation. Es gibt mehr Geld, aber die Goldmenge bleibt gleich.
Charles de Gaulle, der damalige französische Präsident, ließ damals tatsächlich Kriegsschiffe nach New York schicken, um französisches Gold zurückzuholen. Daraufhin erklärte Nixon, man werde das Goldfenster „vorübergehend“ schließen – und dieser Zustand gilt bis heute. Seitdem hat sich die Geldmenge in den USA mehr als dreißigfach vergrößert. Die Folge: Menschen können sich Vermögensgüter, Immobilien, Aktien oder Edelmetalle kaum noch leisten.
Milena Preradovic: Also eine Art schleichende Enteignung.
Benjamin Mudlack: Genau. Man muss sich das so vorstellen: Ein Meter ist immer ein Meter, ein Kilo immer ein Kilo. Aber beim Geld ist das nicht so. Das hat Folgen für die Kaufleute. Ein Koch gibt seinem Lehrling ein Rezept: so und so viel Gramm hiervon, so und so viel Milliliter davon – dann schmeckt es. Wenn man die Maße verwässert, ist das Essen versalzen. Genau das passiert mit dem Geld.
Ludwig von Mises hat 1919 gesagt: Der Sozialismus scheitert am Kalkulationsproblem. Und dieses Problem haben wir jetzt auch. Ein Euro ist eben nicht mehr ein Euro. Darauf kann man sich nicht verlassen. Das führt zu Umverteilungseffekten, zu geplanten Gewinnen, die sich in Verluste verwandeln, weil die Preise schneller steigen, als man kalkuliert hat. Beispiel: Vonovia musste kürzlich Bauprojekte absagen.
All das ist eine Folge des inflationären Geldwesens. Und der Hauptakteur, der das Geld verschlechtert, ist der Staat.
Benjamin Mudlack: Das sollten die Menschen verstehen. Leider findet das Thema in den Medien nicht statt, auch nicht im Bildungssystem. Beides ist Teil dieses Systems, in dem es keinen Wettbewerb gibt. Deswegen wird nicht informiert. Umso dankbarer bin ich, dass ich mein Herzensthema hier vorstellen darf.
Natürlich können wir nur ein paar Blickwinkel beleuchten. Wichtig ist, dass die Menschen selbst erkennen: Das ist völlig irre, was hier passiert. Wir können nur die Neugier wecken. Ob jemand mein Buch liest, ist zweitrangig – wichtiger ist, dass er sich mit dem Thema beschäftigt. Mir geht es nicht um mich, sondern um eine bessere, sozial und leistungsgerechte Welt. Es geht darum, diese Missstände zu erkennen. Deshalb auch der Untertitel meines Buches: Warum das Geldsystem kein Herrschaftsinstrument sein darf.
Milena Preradovic: Darauf kommen wir gleich. Ich finde das Thema hochinteressant, deswegen sitzen wir beide hier. Und es bringt Sie ja schon ordentlich ins Schwitzen.
Benjamin Mudlack: Es ist Sommer.
Milena Preradovic: Ich möchte es jetzt konkret machen. Sie haben gesagt, das Geldsystem ist besonders schädlich für den Mittelstand. Sie sind selbst Unternehmer in einem mittelständischen Betrieb. Wo behindert Sie das schlechte Geld?
Benjamin Mudlack: Im Grunde führt ein inflationäres Geldwesen dazu, dass Preise nur eine Richtung kennen: nach oben. Man befindet sich psychologisch permanent in Preisverhandlungen – im Einkauf wie im Verkauf. Das löst Stress aus. Mittelständische Unternehmen haben nicht die Preisdurchsetzungsmacht großer Konzerne. Der Mittelstand steht im Wettbewerb, die Margen sinken.
2021/22 war es noch möglich, höhere Preise durchzusetzen. Heute wird es enger, die Margen schrumpfen, die Verhandlungen härter. Auf der einen Seite steigen Preise und Regulierungslasten, auf der anderen Seite wird der Mittelstand zunehmend von Konzernen aufgekauft. Denn die niedrigen Zinsen begünstigen Übernahmen. Je billiger das Geld, desto unwichtiger ist es, ob ein Unternehmen profitabel ist. Es geht nur noch um Marktanteile. Das verdrängt den Mittelstand.
Ein Beispiel: Ende der 80er hatte ein damals noch mittelständisches Unternehmen eine Eigenkapitalquote von nur 10 %. Es kaufte massiv Konkurrenten auf – fast ausschließlich mit Fremdkapital. Wären die Zinsen damals marktgerecht gestiegen, hätte es das nicht überlebt. Doch die Zinsen sanken, und so wurde das Unternehmen groß.
Das zeigt: Künstlich niedrige Zinsen, manipuliert durch die Zentralbanken, machen Konzerne größer und den Mittelstand kleiner.
Hinzu kommt: Der Mittelständler steht ständig unter Stress, weil er mit Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern neu verhandeln muss. Letztere fordern höhere Löhne, weil die Preise steigen. Aber höhere Löhne sind nur gerechtfertigt, wenn die Produktivität wächst. Wenn Löhne steigen, ohne dass die Produktivität zunimmt, vernichtet das Arbeitsplätze. Und dann kommt noch die Regulierungswut aus Brüssel obendrauf.
Milena Preradovic: Jetzt lautet ja das Gegenargument: Die Geldmenge müsse mit der Wirtschaftsleistung wachsen, sonst würde die Wirtschaft abgewürgt. Außerdem seien im Goldstandard der heutige Wohlstand und teure technische Entwicklungen nicht möglich gewesen. Was sagen Sie dazu?
Benjamin Mudlack: Eine fantastische Frage, weil das im Grunde die wichtigste ist. Es gibt Narrative, die den Menschen ständig eingetrichtert werden: Die Geldmenge müsse parallel zur Wirtschaftsleistung wachsen. Tatsächlich hat sich das längst entkoppelt. Die Geldmenge steigt schneller als die Wirtschaftsleistung. Das Ergebnis: Die Preise steigen, weil die zusätzliche Geldmenge nicht durch mehr Güter „aufgesogen“ wird, sondern nur durch höhere Preise.
Man muss sich klarmachen: Was schafft Wohlstand? Mehr Geld oder mehr Güter? Natürlich mehr Güter. Wenn die Geldmenge steigt, die Gütermenge aber gleich bleibt, können die Preise nur steigen. Es kommt zu Umverteilung. Die vorhandene Geldmenge reicht vollkommen aus. Es stimmt nicht, dass die Wirtschaft sonst abgewürgt würde. Stattdessen würden einfach die Preise fallen. Entscheidend ist die Produktivität: neue Fertigungsverfahren, Innovationen. Denken wir an Henry Ford mit der Fließbandproduktion: Das Model T wurde für jedermann erschwinglich. Das waren Produktivitätsfortschritte, die zu sinkenden Preisen führten und aus einem Luxusgut ein Massengut machten.
Wohlstand entsteht durch steigende Produktivität – nicht durch Gelddrucken. Wenn der Staat die Geldmenge ausweitet, wird nur die Konkurrenz um Ressourcen größer, die Preise steigen und die Menschen werden ärmer, weil ihre Einkommen nicht mithalten.
Milena Preradovic: Also ist das im Grunde nur eine Ausrede für Staaten, die sich immer weiter verschulden und mehr Geld brauchen – etwa, um den Krieg in der Ukraine zu finanzieren.
Benjamin Mudlack: Genau. Ein wichtiges Kapitel in meinem Buch heißt Der Kampf um die öffentliche Meinung. Es geht immer darum, Akzeptanz für gewisse Narrative zu schaffen – für Regierungshandeln und eine Politik des lockeren Geldes. Dazu rechnet man etwa die Teuerungsrate klein. In ihr fehlen Vermögensgüter, berücksichtigt werden nur Konsumgüter. Außerdem verändert man die Gewichtung im Warenkorb. Beispiel: 2022 lag die Gewichtung für Wohnen, Gas usw. bei 235 Promille. 2023, als die Preise stiegen, wurde sie auf 165 gesenkt. Eine klare Manipulation.
Milena Preradovic: Der Warenkorb ist Verarschung.
Benjamin Mudlack: So drastisch wollte ich es nicht sagen – aber Sie haben es getan.
Milena Preradovic: Ich habe gefragt.
Benjamin Mudlack: Dann sage ich: Ja, es ist statistische Akrobatik. Täuschung. In den USA noch deutlicher: Würde man den Warenkorb so berechnen wie in den 80ern, läge die Teuerung dort in den letzten 20 Jahren um 10 % höher.
Und zum Argument, dass technische Innovationen bei knappem Geld nicht möglich seien: Sehen wir auf die Zeit um 1914. Damals wurden Kanäle gebaut, Straßen, der Nord-Ostsee-Kanal. Deutschland hatte eine Golddeckung von 30 %. Geld war knapp, man musste genau rechnen. In dieser Zeit entstand die Schwerindustrie – kapitalintensiver als die heutigen Innovationen. Smartphones etwa sind im Vergleich geradezu billig. Das Argument, knapperes Geld verhindere Fortschritt, ist also falsch.
Natürlich gab es auch damals Krisen, aber keine von der Tragweite wie 1929. Damals entstand ein kreditbasierter Aktienboom, der in die große Depression führte und mit dazu beitrug, dass Hitler an die Macht kam. Solche Verwerfungen kennen wir erst seit den modernen Zentralbanken.
Und man muss sich klarmachen: Innovationen entstehen durch Eigenkapital, nicht durch Kreditgeld. Wer eine Idee hat, bekommt das Startkapital selten von der Bank, sondern von Investoren, die zuvor gespart haben. Innovationen waren immer eigenkapitalfinanziert. Das heutige kreditbasierte Fiatgeld spielt dabei keine Rolle.
Deshalb: Viele Argumente, die man den Menschen erzählt, sind Fehlschlüsse. Die Geschichte und die Logik widerlegen sie. Und ich lade jeden ein, sich den Warenkorb selbst anzuschauen, meine Analysen nachzulesen oder beim Statistischen Bundesamt nachzusehen.
Milena Preradovic: Das sage ich den Leuten auch immer: Alles anschauen und sich eine eigene Meinung bilden. In der Finanzkrise 2008 erinnere ich mich an Schlagworte wie Too big to fail. Solche Slogans kannten wir später auch aus der Coronazeit oder jetzt aus dem Krieg. Da sitzen PR-Strategen im Hintergrund, die Begriffe prägen, die wir dann übernehmen. Sie haben gerade die Zentralbanken erwähnt.
Benjamin Mudlack: Darf ich da kurz einhaken?
Milena Preradovic: Ganz kurz.
Benjamin Mudlack: Danke. Sie haben recht: Da sind Profis am Werk. Scheitert der Euro, scheitert Europa – das ist ein brillanter Satz. Wer das Gegenteil erklären will, braucht viele Sätze. Das ist der Trick.
2007/08, in der Eurokrise, begann die Geldmenge zügellos zu wachsen. Ich nenne diese Epoche den Hyper-Interventionismus: Zentralbanken kaufen Institute heraus, die „too big to fail“ sind. Das hat mit marktwirtschaftlichen Prinzipien nichts mehr zu tun. Marktwirtschaft heißt: Wer sich verspekuliert, haftet. Mich rettet niemand, Sie rettet niemand. Aber Banken oder Konzerne werden gerettet – manche sind eben „gleicher“ als andere.
Das führt zu mehr Spekulation, Umverteilung nach oben – und hier kommen die Zentralbanken ins Spiel, die im Hyper-Interventionismus eine Schlüsselrolle haben.
Milena Preradovic: Die Frage habe ich noch nicht gestellt. Also: Sie sagen, dieses Fiatgeld – also Geld, das nicht durch Gold gedeckt ist – habe selbstzerstörerische Elemente. Welche sind das, und welchen Einfluss haben die Zentralbanken?
Benjamin Mudlack: Zunächst sollte man sich ansehen, wie Geld heute überhaupt in die Welt kommt. Das geschieht durch Kreditvergabe – auf zwei Arten. Wenn wir zur Bank gehen und ein Haus finanzieren, bucht die Bank auf der Aktivseite eine Forderung gegen uns und auf der Passivseite ein Guthaben. So entsteht neues Geld.
Dasselbe machen Zentralbanken. Beispiel Finanzkrise: JP Morgan hatte faule Griechenland-Papiere in der Bilanz. Die Zentralbank kaufte diese Papiere, nahm sie in ihre eigene Bilanz und schrieb JP Morgan das Geld gut. Auf diese Weise entsteht ebenfalls neues Geld. Das geht viel schneller, als die Einkommen steigen, und führt deshalb zur Umverteilung.
Ein Beispiel: Warren Buffett. Ihm gönne ich jeden Dollar. Aber die Bilanz der US-Notenbank ist von 1987 bis 2020 um den Faktor 40 gestiegen – und Buffetts Vermögen ebenfalls. Das zeigt den Zusammenhang: Das frisch geschöpfte Geld landet in den Spekulationskreisläufen und steigert dort die Vermögen. Die realen Einkommen aber sind kaufkraftbereinigt gleich geblieben.
Genau deshalb muss heute ein Durchschnittsarbeiter zehnmal so lange für eine Unze Gold arbeiten wie 1970. Das System ist selbstzerstörerisch, weil es ständig neue Schuldner braucht. Und die findet es vor allem bei den Staaten. Dazu kommt der Anreiz, mit möglichst wenig Eigenkapital große Geschäfte zu machen. Wer ein Mietobjekt zu 100 % Eigenkapital kauft, erzielt 5 % Rendite. Wer es zu 80 % fremdfinanziert, erzielt 25 %. Das befeuert Kreditaufnahme, Geldvermehrung und damit die Geldentwertung.
Milena Preradovic: Also: Immer wenn ich einen Kredit aufnehme, wird neues Geld geschaffen?
Benjamin Mudlack: Ganz genau.
Milena Preradovic: Das heißt, es muss gar niemand beschließen: „Wir drucken neues Geld.“ Es passiert automatisch.
Benjamin Mudlack: Richtig. Deshalb spricht man vom Cantillon-Effekt: Die Erstempfänger des neu geschaffenen Geldes profitieren – zulasten der Letztempfänger. Letzte Empfänger sind Rentner, Pensionäre und Arbeitnehmer, die erst später höhere Einkommen bekommen. Wer früh kauft – etwa Immobilien – profitiert. Denn anfangs ist der Preis noch günstig. Doch durch die Geldvermehrung steigen die Immobilienpreise, während die Einkommen hinterherhinken. Für normale Arbeitnehmer wird Wohneigentum so unerschwinglich.
Milena Preradovic: Früher war es für einen normalen Arbeiter selbstverständlich, sich auch ein Auto leisten zu können. Heute ist das viel schwieriger.
Benjamin Mudlack: Richtig. Nach der Coronakrise sind zum Beispiel die Gebrauchtwagenpreise um 40 % gestiegen. Und das gilt in vielen Bereichen. Entscheidend ist: Geld kommt durch einen Buchungssatz in die Welt – ohne zusätzliche Produktion. Die Menschen müssen es später mit entwerteter Arbeit zurückzahlen. Deshalb müssen sie heute zehnmal so lange für eine Unze Gold arbeiten wie 1970.
Milena Preradovic: Ich tue mich noch ein wenig schwer. Also: Ein Kredit wird vergeben, Geld entsteht. Warum wird das später mit entwerteter Arbeit bezahlt?
Benjamin Mudlack: Weil die Geldmenge steigt, die Einkommen aber nicht im gleichen Maß. Deshalb müssen die Menschen mehr arbeiten. Diejenigen, die das Geld verschlechtern – Zentralbanken und Geschäftsbanken – sind also Zeitdiebe. Man könnte es auch anders machen: Erst müsste jemand sparen, damit ein anderer Kredit bekommt. Dann wäre es eigenkapitalgedeckt. Banken hätten höhere Eigenkapitalquoten, das System wäre stabiler.
Früher, im 19. Jahrhundert, lag die Eigenkapitalquote der Banken bei 80 %. Heute sind 10 % schon viel, oft sind es nur 5 %. Das ist extrem fragil. Jede neue Kreditvergabe macht es wackeliger. Deshalb wünsche ich mir eine absolut konstante Geldmenge, wie bei Bitcoin mit den 21 Millionen. Wir brauchen klare Maßstäbe wie bei Zentimeter oder Kilogramm. Noch besser wäre echter Währungswettbewerb. Aber mein Vorschlag wäre eine feste Geldmenge – das würde vieles stabilisieren. Heute profitieren immer nur die, die sich am meisten verschulden.
Milena Preradovic: Aber wie lange kann das gutgehen? Wenn das Geldsystem so schlecht ist, warum hält es schon so lange?
Benjamin Mudlack: Ich fürchte, es kann noch deutlich länger halten, als wir Kritiker oft denken. Viele Prognosen sind da schon widerlegt worden.
Milena Preradovic: Vielleicht mit dem digitalen Euro?
Benjamin Mudlack: Genau. Das könnte der „Notausgang“ für ein überschuldetes System werden. Man könnte die beiden Geldschöpfungskreisläufe – Banken und Zentralbanken – zu einem machen, indem jeder Bürger ein Konto bei der Zentralbank erhält. Als „Leckerli“ bekäme er dort direkt Geld gutgeschrieben.
So ließe sich das System verlängern. Ein digitaler Euro wäre programmierbar: Preiskontrollen oder Rationierungen ließen sich direkt einbauen. Man könnte bestimmen, was jemand kaufen darf – ob er noch Kiwis oder Milch bekommt. Das ist der trojanische Rettungsanker, die CBDCs. Und das wäre düster, weil es viel Not und Elend erzeugen würde.
Doch ich glaube, die Menschen würden kreativ reagieren – wie in der Covid-Zeit. Sie würden Tauschsysteme entwickeln, mit Wodka, Zigaretten oder anderen Dingen. Vor allem hoffe ich, dass wir schon vorher eine Gegenöffentlichkeit schaffen können. Beim Impfzwang hat es funktioniert. Ich hoffe, beim digitalen Euro gelingt es ebenfalls – vielleicht auch dank der Unfähigkeit der Institutionen, ihn überhaupt auszurollen. Aber ich setze auf die Vernunft der Menschen, dass sie erkennen: Das ist etwas aus der Hexenküche der Tyrannei, das wollen wir nicht.
Milena Preradovic: Also sagen wir mal so: Automatisch erreicht dieses Video die Vernunftbegabten oder jedenfalls die hinterfragenden Menschen. Deshalb ein Appell an euch da draußen: Helft mit, dass auch die anderen, die vielleicht nicht zu den Abonnenten dieses Kanals gehören, solche Gespräche mitbekommen. Sie haben vorhin schon erwähnt: Geld sei Macht- und Herrschaftsmittel. Können Sie das noch einmal kurz auf den Punkt bringen?
Benjamin Mudlack: Gerne. Wettbewerb ist das Entmachtungsinstrument schlechthin – das hat der Rechtsgelehrte Franz Böhm gesagt. Wo es keinen Wettbewerb gibt, herrscht Monopolisierung.
Schauen wir auf die wichtigsten Märkte der Menschheit: Den Markt für gesellschaftliches Zusammenleben – die Staaten. Haben wir da Wettbewerb? Nein, die Staaten sind alle ähnlich organisiert. Bildung? Es gibt zwar private Einrichtungen, doch sie sind unterfinanziert und müssen staatlichen Lehrplänen folgen. Auch dort also kein echter Wettbewerb. Die Pisa-Ergebnisse zeigen, dass es schlechter wird – viele Menschen können kaum noch rechnen.
Bei den Medien ist es ähnlich. Zwar gibt es heute durch YouTube und Kanäle wie Ihren mehr Vielfalt, aber der Mainstream bleibt dominant. Und beim Geld ist es genauso: Kein Wettbewerb. Zwar gibt es Gold, Silber und Bitcoin, aber deren Einsatz als Tauschmittel wird durch Steuern oder regulatorische Hürden erschwert. Hinzu kommt das gesetzliche Zahlungsmittel. Der Euro wurde einfach eingeführt – ohne Volksabstimmung, ohne echte Mitsprache. Dasselbe gilt für die Euro-Rettung.
Wenn es keinen Wettbewerb gibt, herrscht Machtkonzentration. Staat, Bildung, Medien und Geld spielen dabei zusammen. In der Bildung wird das Thema Geld nicht behandelt. Alternative Gesellschaftsmodelle werden kaum diskutiert. Beim Geld wiederum ermöglicht die Verschuldung des Staates, seinen Anteil an der Wirtschaftsleistung auszuweiten.
Seit 1914 ist das klar sichtbar: Damals lag die Staatsquote bei 10 bis 15 %. 1949 schon bei 30 %. Heute sind es 50 % und mehr. Möglich wurde das nur durch die Politik des lockeren Geldes. Ohne sie hätte man die Steuern massiv erhöhen müssen – bei Corona oder der Eurokrise etwa. Das hätte keine Regierung überlebt. Stattdessen verschiebt die Inflation die Kosten zeitlich. Deshalb sage ich: Geld ist ein Machterlangungs- und Herrschaftsmittel.
Milena Preradovic: Jetzt wird ja viel Geld gebraucht – für den Ukrainekrieg und Deutschlands „Kriegstüchtigkeit“. Es wird massiv aufgerüstet. Dieses Geld – wird das auch einfach gedruckt?
Benjamin Mudlack: Es gibt zwei Wege. Erstens: Der Staat gibt Anleihen aus. Wir beide könnten die kaufen – was wir natürlich nicht tun. Also springen Banken ein. Die halten die Anleihen und verkaufen sie später oft an die Zentralbank. Dort landen sie in der Bilanz – und die Geldmenge wächst. Genau das führt zu Inflation.
Und was die Rüstungsausgaben betrifft: Wenn die Infrastruktur und die Unternehmen schon ausgelastet sind, können zusätzliche Projekte nur zu steigenden Preisen führen. Ein Beispiel: Ich spiele hier in der Gegend in einer Kaserne Fußball. Der Rasen dort ist perfekt. Trotzdem wird er jetzt für 100.000 € ausgetauscht – nur weil das „Sondervermögen“, also Sonderschulden, vorhanden ist. Das führt zu absurden Ausgaben. Landschaftsbauer sind ausgebucht, die Preise steigen.
Milena Preradovic: Warum tauschen die den Rasen, wenn er gut ist?
Benjamin Mudlack: Weil es budgetiert ist.
Milena Preradovic: Irgendwo muss man den Rasen austauschen.
Benjamin Mudlack: Genau. Wenn das Budget nicht genutzt wird, gibt es im nächsten Jahr weniger. Also wird es ausgegeben – egal wofür. Das ist Verschwendung, eine Fehlallokation von Ressourcen. In der DDR konnte man sehen, wohin Planwirtschaft führt: ökologische Katastrophen, ineffiziente Nutzung. Mit hohen Staatsquoten und Sonderschulden bewegen wir uns leider in eine ähnliche Richtung.
Milena Preradovic: Und das Geld wird sich weiter verschlechtern – durch Hilfen für die Ukraine und durch neue Sondervermögen. Ich bin sicher, das war nicht das letzte. Sie sagen: Schlechtes Geld hat sogar Imperien gestürzt. Das Weströmische Reich sei daran untergegangen. Erzählen Sie.
Benjamin Mudlack: Es gibt einen aufschlussreichen Vergleich zwischen West- und Ostrom. Natürlich war Geld nicht der einzige Grund für den Untergang Westroms, aber ein zentraler.
Der Denar war ursprünglich silbergedeckt. Über 250 Jahre sank der Edelmetallgehalt von 100 % auf 5 %. Gleichzeitig gab es innere Unruhen, Bürgerkriege, Machtkämpfe. Hinzu kamen Bürokratismus, Überbesteuerung und Migration. Alles Probleme, die uns heute bekannt vorkommen.
Ostrom dagegen prägte den Solidus – eine zu 100 % goldgedeckte Münze. Er blieb stabil, und das Reich bestand fast 1.000 Jahre länger.
Überschuldete Imperien neigen zudem zu Kriegen. Sie versuchen, an Ressourcen anderer Länder zu gelangen, um ihre Schuldenlast zu tragen. Auch heute: Die USA haben in 80 Ländern rund 800 Militärstützpunkte. Das kostet enorme Summen. Es geht oft um Rohstoffe – und um die Rolle des Dollars als Weltreservewährung.
Gleichzeitig sind die USA mit über 37.000 Milliarden Dollar verschuldet. Die Zinslast ist inzwischen höher als die Militärausgaben. Das zeigt: Überschuldete Imperien werden kriegerisch – und brechen irgendwann unter ihrem eigenen Gewicht zusammen, weil es nicht mehr zu finanzieren ist.
Milena Preradovic: Mal abgesehen von diesem Thema gibt es noch das Thema Enteignung in Deutschland, das immer aktueller wird. Die SPD in Berlin, die dort mit der CDU regiert, hat einen Gesetzesentwurf vorgelegt, nach dem nicht nur Immobilienbesitzer enteignet werden dürfen, sondern auch Firmen. Berlin plant eine Vergesellschaftungsbehörde. Und erinnern wir uns: Friedrich Merz sprach schon vor seiner Kanzlerschaft davon, „ungenutztes“ Vermögen auf Konten einzuziehen.
Zurück zum Vergesellschaftungsgesetz in Berlin: Die SPD sagt, es gehe nicht um Enteignung, sondern um Eingriffsmöglichkeiten des Staates gegen offensichtliche manipulative Fehlentwicklungen. Besteht da nicht die Gefahr, dass der Bock zum Gärtner gemacht wird? Will der Staat an unser Geld?
Benjamin Mudlack: Das scheint so. Schon in der Finanz- und Eurokrise gab es eine große Kollektivierung – nicht durch direkte Enteignung im Grundbuch, sondern durch massive Garantieverpflichtungen. Der Staat verschleiert dabei seine wahre Verschuldung. Offiziell sprechen wir von 70–80 % der Wirtschaftsleistung. Würde der Staat aber so bilanzieren, wie er es Unternehmen vorschreibt, lägen wir bei 400 % und mehr – also beim Sechsfachen.
Das bedeutet: Der Staat ist überschuldet, also sind wir alle kollektiv überschuldet. Und wenn ein Staat überschuldet ist, werden Guthaben irgendwann mit den Schulden verrechnet. Dann greift man auf Erspartes zurück – Immobilien, Bankguthaben, Vermögen.
Kennzeichnend ist dabei eine Sprachverwirrung: Man spricht von „Sondervermögen“ statt von Schulden oder von „Vergesellschaftung“ statt Enteignung. In der DDR nannte man es „Bodenreform“. Das sind Verniedlichungen. Tatsächlich geht es um Enteignung.
Eine freiheitliche Gesellschaft basiert auf uneingeschränktem Privateigentum: Mein Körper gehört mir, und alles, was ich erwirtschafte, gehört mir. Wird mir etwas davon genommen, ist es Raub. Deshalb muss man sich wehren. Eigentlich schon seit Beginn des Hyperinterventionismus 2007/08, spätestens aber seit der Eurokrise. Mit Sätzen wie „Whatever it takes“, „Scheitert der Euro, scheitert Europa“ oder „Das ist alternativlos“ haben wir längst absolutistische Züge erreicht.
Milena Preradovic: Oh ja, vieles wirkt inzwischen absolutistisch. Auch die Meinungsfreiheit wird eingeschränkt. Wie schon zu Corona beschränken soziale Netzwerke wieder Reichweiten, es gibt Shadowbans. Viele Kollegen berichten, dass ihre Videos gesperrt werden. Wir bewegen uns auf einem autoritären, wenn nicht totalitären Kurs.
Nun mag sich der eine oder andere sagen: Okay, sparen macht wenig Sinn. Was also tun? Soll er raus aus der EU mit seinen paar Kröten, sie woanders anlegen?
Benjamin Mudlack: Zunächst: Anlageempfehlungen gebe ich nicht. Aber ich kann sagen: Investieren Sie dort, wo Wertschöpfung entsteht – nicht dort, wo sie abgebaut wird. Deutschland baut Industriekapazitäten ab, andere Länder bauen auf. Polen, Argentinien, verschiedene Kontinente – dort gibt es Chancen.
Wichtig ist, Klumpenrisiken zu vermeiden. Wer hier wohnt, hier arbeitet, hier Immobilien besitzt, hat alles auf ein Land konzentriert. Das sollte man streuen – weltweit, soweit möglich. Klassisch in Gold und Silber, aber auch Bitcoin ist ein Thema, das mir Hoffnung macht. Die Community dort ist dynamisch, viele kommen durch Bitcoin zur Österreichischen Schule – zu Denkern wie Ludwig von Mises oder Carl Menger.
Milena Preradovic: Marktwirtschaft, wenig Staat – kurz zusammengefasst.
Benjamin Mudlack: Genau. Dazu kommt: Der wichtigste Sachwert sitzt zwischen den Ohren. In die eigene Bildung und die der Kinder zu investieren, ist die sicherste Absicherung gegen Enteignung. Fähigkeiten bleiben. Wer keine Kinder hat, kann Wissen an andere weitergeben – mit Zeit, Erfahrung oder Ausbildung.
Auch Zwischenmenschliches ist wichtig: Streuobstwiesen, eine Hütte in den Bergen, ein Stück Natur – das schafft Unabhängigkeit. Außerdem Netzwerke. In den letzten Jahren sind viele entstanden, wie die Atlas Initiative. Man lernt wunderbare Menschen kennen, das gibt Hoffnung. Vernetzung wird uns durch unsichere Zeiten tragen.
Milena Preradovic: Das war schon ein schönes Schlusswort. Aber noch eine letzte Frage: Stellen wir uns eine perfekte Welt vor, das Fiatgeldsystem ist abgeschafft. Sie dürfen ein neues Geldsystem erschaffen. Was machen Sie?
Benjamin Mudlack: Eine absolut konstante Geldmenge. Das wäre für mich entscheidend. Dazu Wahlfreiheit, weil die Präferenzen der Menschen unterschiedlich sind. Absolute Konsumenten- und Produzentensouveränität: Menschen sollen frei entscheiden, welches Angebot sie nutzen – sei es ein Auto, ein Handy oder ein Buch. Der Staat darf nicht vorschreiben, welches Auto ich fahre oder welche Technologie genutzt wird. Marktwirtschaft heißt: freie Wahl und Wettbewerb.
Milena Preradovic: Vielen Dank, Herr Mudlack, für dieses Gespräch und Ihr Buch. Da bin ich ins Nachdenken gekommen. Es enthält viele Grafiken, die Ihre Thesen belegen – damit die Leute nicht Ihnen glauben müssen, sondern Statista oder anderen Quellen. Und es ist auch für Laien gut lesbar. Schön, dass Sie da waren.
Benjamin Mudlack: Vielen Dank. Und ja, Texte sind wichtig – aber manchmal sprechen Grafiken einfach für sich.
Milena Preradovic: Richtig. Tja, Leute, wir wissen zu wenig über Geld, obwohl es jeden von uns betrifft. Egal, welches Thema wir hinterfragen – am Ende geht es immer um Macht und Money, nie um unsere Interessen. Wir sollen dumm gehalten und bewirtschaftet werden. Doch wenn wir nicht mehr dumm sind, zeigt die Macht ihre hässliche Fratze. Dann macht sie Druck – und da hilft nur Gegendruck. Eine gute Zeit, bis bald.
Interview with Benjamin Mudlack (english)
Milena Preradovic: The economy is collapsing. Debt is skyrocketing. More and more money is being poured into the war in Ukraine and into Germany’s military capabilities. Prices have been rising for years, especially for energy, and are being further burdened by the CO₂ tax. Ordinary citizens are feeling the pinch in their wallets. Corona, climate change, Putin, and Trump are always to blame. However, according to my guest, the real reason is bad money, which is getting worse and worse and is dispossessing us. As a result, the purchasing power of earned income has been devalued by 90% between 1970 and today – a redistribution from the bottom to the top. But where does this money spiral end? My guest says that bad money has already brought down empires. And he compares us to ancient Rome. Now in Punkt Preradovic. Hello Benjamin, nice to have you here.
Benjamin Mudlack: Thank you for the invitation and hello.
Milena Preradovic: My pleasure. Let me introduce you briefly: You are a banker, business IT specialist, and entrepreneur in a medium-sized family business that has been around for more than five generations. You are also a board member of the Atlas Initiative, a member of the Friedrich August von Hayek Society, and actively support other liberal projects such as the Free Economic Forum. You are the author of books on the subject of money, your latest being Neues Geld für eine freie Welt – Warum das Geldsystem kein Herrschaftsinstrument sein darf (New Money for a Free World – Why the Monetary System Must Not Be an Instrument of Domination). You also write about the monetary system for various publications and run your own YouTube channel called Der ökonomische IQ (The Economic IQ). You say that from 1970 to today, the purchasing power of labor income has been devalued by 90%. How do you calculate that?
Benjamin Mudlack: Calculated in gold. People today have to work ten times as long for an ounce of gold as they did in 1970. I am referring to the average wage in Germany, which can be easily verified by Statista and other sources. The reason: the money supply is growing faster than incomes. As a result of this expansion of the money supply, the price of gold is rising faster than wages. This is stealing time from people – it is time thieves who are devaluing money. Converted into gold, labor has been devalued by 90%. That is fatal. When you think about it, it may sound unbelievable, but anyone can calculate it. It is reality. Unfortunately.
Milena Preradovic: So since the gold standard was abandoned in the early 1970s, our money has been deteriorating because more and more of it is being printed.
Benjamin Mudlack: Exactly. Until 1971, there was a formal gold standard of $35 per ounce of gold – but only on paper. Today, the price of gold is well over $3,000, while incomes have risen much less. The US did not adhere to this coverage ratio at the time. It waged costly wars in Vietnam and Korea and launched social programs. Whenever the government spends more than it collects in taxes, it devalues the currency by creating new debt. New government debt means an expansion of the money supply, which leads to inflation. There is more money, but the amount of gold remains the same.
Charles de Gaulle, the French president at the time, actually sent warships to New York to bring back French gold. Nixon then declared that the gold window would be closed “temporarily” – and this situation remains in place today. Since then, the money supply in the US has increased more than thirtyfold. The result: people can hardly afford assets, real estate, stocks, or precious metals anymore.
Milena Preradovic: So it’s a kind of creeping expropriation.
Benjamin Mudlack: Exactly. Think of it this way: a meter is always a meter, a kilo is always a kilo. But that’s not the case with money. This has consequences for merchants.
A chef gives his apprentice a recipe: this many grams of this, this many milliliters of that – then it will taste right. If you water down the measurements, the food will be too salty. That’s exactly what happens with money. Ludwig von Mises said in 1919: Socialism fails because of the calculation problem. And we now have that problem too.
One euro is no longer one euro. You can’t rely on that. This leads to redistribution effects, to planned profits that turn into losses because prices rise faster than calculated. Example: Vonovia recently had to cancel construction projects.
All of this is a consequence of inflationary money. And the main actor responsible for the deterioration of money is the state.
Benjamin Mudlack: People need to understand that. Unfortunately, the topic is not covered in the media or in the education system. Both are part of this system in which there is no competition. That is why no information is provided. I am therefore all the more grateful that I am able to present the topic that is close to my heart here.
Of course, we can only shed light on a few perspectives. It is important that people realize for themselves that what is happening here is completely insane. We can only arouse curiosity. Whether someone reads my book is secondary—what’s more important is that they engage with the topic. It’s not about me, but about a better, more socially just and performance-based world. It’s about recognizing these injustices. That’s why the subtitle of my book is: Why the monetary system must not be an instrument of domination.
Milena Preradovic: We’ll come to that in a moment. I find the topic extremely interesting, which is why we’re both sitting here. And it’s already making you sweat.
Benjamin Mudlack: It’s summer.
Milena Preradovic: Let’s get specific. You said that the monetary system is particularly harmful to small and medium-sized businesses. You yourself are an entrepreneur in a small business. How does bad money hinder you?
Benjamin Mudlack: Basically, an inflationary monetary system means that prices only know one direction: up. Psychologically, you are constantly in price negotiations – in purchasing as well as in sales. That causes stress. Small and medium-sized companies do not have the price-setting power of large corporations. SMEs are competing with each other, and margins are falling.
In 2021/22, it was still possible to push through higher prices. Today, the situation is becoming tighter, margins are shrinking, and negotiations are becoming tougher. On the one hand, prices and regulatory burdens are rising, while on the other, SMEs are increasingly being bought up by corporations. This is because low interest rates favor takeovers. The cheaper the money, the less important it is whether a company is profitable. It’s all about market share. This is squeezing out SMEs.
Here’s an example: At the end of the 1980s, a company that was still medium-sized at the time had an equity ratio of only 10%. It bought up competitors on a massive scale – almost exclusively with borrowed capital. If interest rates had risen in line with the market at the time, it would not have survived. But interest rates fell, and so the company grew.
This shows that artificially low interest rates, manipulated by central banks, make corporations bigger and small and medium-sized businesses smaller.
What’s more, small and medium-sized businesses are under constant stress because they have to renegotiate with customers, suppliers, and employees. The latter are demanding higher wages because prices are rising. But higher wages are only justified if productivity grows. When wages rise without an increase in productivity, jobs are destroyed. And then there’s the regulatory frenzy from Brussels on top of that.
Milena Preradovic: Now, the counterargument is that the money supply must grow in line with economic output, otherwise the economy would be stifled. Furthermore, they say that today’s prosperity and expensive technological developments would not have been possible under the gold standard. What do you say to that?
Benjamin Mudlack: That’s a fantastic question, because it’s basically the most important one. There are narratives that are constantly being drummed into people: that the money supply must grow in parallel with economic output. In fact, the two have long since become decoupled. The money supply is growing faster than economic output. The result: prices rise because the additional money supply is not “absorbed” by more goods, but only by higher prices.
We need to be clear about what creates prosperity: more money or more goods? More goods, of course. If the money supply increases but the quantity of goods remains the same, prices can only rise. This leads to redistribution. The existing money supply is perfectly adequate. It is not true that the economy would otherwise be stifled. Instead, prices would simply fall. Productivity is the decisive factor: new manufacturing processes, innovations. Think of Henry Ford and assembly line production: the Model T became affordable for everyone. These were productivity gains that led to falling prices and turned a luxury good into a mass-market product.
Prosperity comes from rising productivity, not from printing money. When the government expands the money supply, competition for resources only increases, prices rise, and people become poorer because their incomes cannot keep pace.
Milena Preradovic: So basically, this is just an excuse for governments that are getting deeper and deeper into debt and need more money—for example, to finance the war in Ukraine.
Benjamin Mudlack: Exactly. An important chapter in my book is called The Battle for Public Opinion. It’s always about creating acceptance for certain narratives – for government action and a policy of loose money. This includes, for example, underestimating the rate of inflation. It does not include capital goods, only consumer goods. In addition, the weighting in the basket of goods is changed. For example, in 2022, the weighting for housing, gas, etc. was 235 per mille. In 2023, when prices rose, it was reduced to 165. A clear manipulation.
Milena Preradovic: The basket of goods is a joke.
Benjamin Mudlack: I didn’t want to put it so drastically – but you did.
Milena Preradovic: I asked.
Benjamin Mudlack: Then I’ll say: Yes, it’s statistical acrobatics. Deception. It’s even clearer in the US: if the basket of goods were calculated as it was in the 1980s, inflation there would have been 10% higher over the last 20 years.
And as for the argument that technical innovations are not possible when money is tight, let’s look at the period around 1914. At that time, canals were built, roads were built, the Kiel Canal was built. Germany had a gold standard of 30%. Money was tight, and people had to calculate carefully. It was during this period that heavy industry emerged – more capital-intensive than today’s innovations. Smartphones, for example, are downright cheap in comparison. So the argument that scarce money prevents progress is wrong.
Of course, there were crises back then, but none on the scale of 1929. At that time, a credit-based stock market boom emerged, which led to the Great Depression and contributed to Hitler’s rise to power. We have only known such upheavals since the advent of modern central banks.
And it must be made clear that innovation is driven by equity, not credit money. Those who have an idea rarely get the start-up capital from a bank, but from investors who have saved up beforehand. Innovation has always been equity-financed. Today’s credit-based fiat money plays no role in this.
Therefore, many of the arguments presented to the public are fallacies. History and logic refute them. I invite everyone to take a look at the shopping basket themselves, read my analyses, or check with the Federal Statistical Office.
Milena Preradovic: That’s what I always tell people: look at everything and form your own opinion. During the financial crisis in 2008, I remember slogans like “too big to fail.” We heard similar slogans later during the coronavirus pandemic and now during the war. PR strategists sit in the background, coining terms that we then adopt. You just mentioned central banks.
Benjamin Mudlack: May I interject briefly?
Milena Preradovic: Very briefly.
Benjamin Mudlack: Thank you. You’re right: there are professionals at work here. “If the euro fails, Europe fails” – that’s a brilliant phrase. Anyone who wants to explain the opposite needs a lot of words. That’s the trick.
In 2007/08, during the euro crisis, the money supply began to grow unchecked. I call this era hyper-interventionism: Central banks buy out institutions that are “too big to fail.” This has nothing to do with market economy principles. Market economy means that if you speculate wrongly, you are liable. No one will save me, no one will save you. But banks and corporations are saved—some are just more “equal” than others.
This leads to more speculation, redistribution to the top – and this is where central banks come into play, which have a key role in hyper-interventionism.
Milena Preradovic: I haven’t asked that question yet. So: You say that fiat money – money that is not backed by gold – has self-destructive elements. What are these, and what influence do central banks have?
Benjamin Mudlack: First, we should look at how money comes into the world today. It happens through lending – in two ways. When we go to the bank to finance a house, the bank books a claim against us on the assets side and a credit on the liabilities side. This creates new money.
Central banks do the same thing. Take the financial crisis, for example: JP Morgan had bad Greek bonds on its balance sheet. The central bank bought these bonds, added them to its own balance sheet, and credited JP Morgan with the money. This also creates new money. It happens much faster than incomes rise, and therefore leads to redistribution.
Take Warren Buffett, for example. I don’t begrudge him a single dollar. But the US Federal Reserve’s balance sheet grew by a factor of 40 between 1987 and 2020 – and so did Buffett’s fortune. This shows the connection: the newly created money ends up in speculative cycles, where it increases wealth. Real incomes, however, have remained the same in terms of purchasing power.
That is precisely why today’s average worker has to work ten times as long for an ounce of gold as in 1970. The system is self-destructive because it constantly needs new debtors. And it finds them primarily in the form of governments. Added to this is the incentive to do big business with as little equity as possible. Anyone who buys a rental property with 100% equity achieves a 5% return. If you finance it with 80% debt, you get 25%. This fuels borrowing, money creation and thus currency devaluation.
Milena Preradovic: So whenever I take out a loan, new money is created?
Benjamin Mudlack: Exactly.
Milena Preradovic: That means no one has to decide, “Let’s print new money.” It happens automatically.
Benjamin Mudlack: Correct. That’s why we talk about the Cantillon effect: the first recipients of the newly created money benefit at the expense of the final recipients. The final recipients are pensioners, retirees, and employees who only receive higher incomes later on. Those who buy early—such as real estate—benefit. Because initially, the price is still low. But as the money supply increases, real estate prices rise, while incomes lag behind. This makes home ownership unaffordable for ordinary workers.
Milena Preradovic: In the past, it was normal for an ordinary worker to be able to afford a car. Today, that is much more difficult.
Benjamin Mudlack: That’s right. After the coronavirus crisis, for example, used car prices rose by 40%. And that applies to many areas. The key point is that money comes into the world through an accounting entry – without any additional production. People have to pay it back later with devalued labor. That’s why they have to work ten times as long for an ounce of gold today as they did in 1970.
Milena Preradovic: I’m still finding this a little difficult to understand. So, a loan is granted and money is created. Why is this later paid for with devalued labor?
Benjamin Mudlack: Because the money supply increases, but incomes do not increase at the same rate. That’s why people have to work more. Those who devalue money – central banks and commercial banks – are therefore thieves of time. It could also be done differently:
First, someone would have to save so that someone else could get a loan. Then it would be covered by equity capital. Banks would have higher equity ratios and the system would be more stable.
In the 19th century, banks‘ equity ratios were around 80%. Today, 10% is a lot, and often it’s only 5%. That’s extremely fragile. Every new loan makes it more unstable. That’s why I would like to see an absolutely constant money supply, like Bitcoin with its 21 million coins. We need clear standards, like centimeters or kilograms. Even better would be genuine currency competition. But my proposal would be a fixed money supply – that would stabilize a lot of things. Today, it’s always those who borrow the most who benefit.
Milena Preradovic: But how long can that work? If the monetary system is so bad, why has it lasted so long?
Benjamin Mudlack: I fear it could last much longer than we critics often think. Many predictions have already been proven wrong.
Milena Preradovic: Perhaps with the digital euro?
Benjamin Mudlack: Exactly. That could be the “emergency exit” for an over-indebted system. The two money creation cycles – banks and central banks – could be merged into one by giving every citizen an account with the central bank. As a “treat,” they would have money credited directly to their accounts.
This would allow the system to be extended. A digital euro would be programmable: price controls or rationing could be built in directly. It would be possible to determine what someone is allowed to buy – whether they can still get kiwis or milk. That is the Trojan lifeline, the CBDCs. And that would be grim, because it would cause a lot of hardship and misery.
But I believe people would respond creatively – as they have during the Covid pandemic. They would develop barter systems involving vodka, cigarettes, or other items. Above all, I hope that we can create a counter-public sphere before it comes to that. It worked with compulsory vaccination. I hope it will also work with the digital euro – perhaps thanks to the inability of the institutions to roll it out in the first place. But I am counting on people’s common sense to recognize that this is something out of the witch’s kitchen of tyranny, and that we don’t want it.
Milena Preradovic: Let’s put it this way: this video automatically reaches people who are capable of reason, or at least those who question things. So here’s an appeal to you out there: help us make sure that others who may not be subscribers to this channel also hear these conversations. You mentioned earlier that money is a means of power and domination. Can you briefly summarize that again?
Benjamin Mudlack: Gladly. Competition is the ultimate instrument of disempowerment, as the legal scholar Franz Böhm said. Where there is no competition, monopolization reigns.
Let’s look at the most important markets for humanity: the market for social coexistence – the states. Do we have competition there? No, the states are all organized in a similar way. Education? There are private institutions, but they are underfunded and have to follow state curricula. So there is no real competition there either. The Pisa results show that things are getting worse – many people can hardly do arithmetic anymore.
The situation is similar in the media. Although there is more diversity today thanks to YouTube and channels like yours, the mainstream remains dominant. And it’s the same with money: there is no competition. Gold, silver, and Bitcoin exist, but their use as a medium of exchange is hampered by taxes and regulatory hurdles. Added to this is legal tender. The euro was simply introduced – without a referendum, without any real say. The same applies to the euro bailout.
When there is no competition, power becomes concentrated. The state, education, the media, and money all play a role in this. The topic of money is not addressed in education. Alternative social models are hardly ever discussed. When it comes to money, government debt enables the state to increase its share of economic output.
This has been clearly visible since 1914: at that time, the public spending ratio was between 10 and 15%. By 1949, it was already 30%. Today, it is 50% and rising. This was only made possible by loose monetary policy. Without it, taxes would have had to be raised massively – during the coronavirus pandemic or the euro crisis, for example. No government would have survived that. Instead, inflation shifts the costs over time. That’s why I say: Money is a means of gaining power and control.
Milena Preradovic: A lot of money is needed right now – for the war in Ukraine and Germany’s “war readiness.” There is massive rearmament. Will this money simply be printed?
Benjamin Mudlack: There are two ways. First, the government issues bonds. We could both buy them—which we don’t, of course. So banks step in. They hold the bonds and often sell them later to the central bank. There they end up on the balance sheet—and the money supply grows. That’s exactly what leads to inflation.
And as far as military spending is concerned, if infrastructure and companies are already operating at full capacity, additional projects can only lead to rising prices. Here’s an example: I play soccer at a barracks in my neighborhood. The lawn there is perfect. Nevertheless, it is now being replaced at a cost of €100,000 – just because there is “special funding,” i.e., special debt. This leads to absurd spending. Landscape gardeners are fully booked, prices are rising.
Milena Preradovic: Why are they replacing the lawn when it’s fine?
Benjamin Mudlack: Because it’s in the budget.
Milena Preradovic: The lawn has to be replaced somewhere.
Benjamin Mudlack: Exactly. If the budget isn’t used, there will be less next year. So it gets spent – no matter what. That’s wasteful, a misallocation of resources. In the GDR, you could see where a planned economy leads: ecological disasters, inefficient use of resources. With high government spending and special debts, we are unfortunately moving in a similar direction.
Milena Preradovic: And the money will continue to deteriorate – through aid to Ukraine and new special funds. I’m sure that wasn’t the last of it. You say that bad money has even brought down empires. The Western Roman Empire collapsed because of it. Tell us more.
Benjamin Mudlack: There is an insightful comparison between the Western and Eastern Roman Empires. Of course, money was not the only reason for the fall of the Western Roman Empire, but it was a central one.
The denarius was originally backed by silver. Over 250 years, the precious metal content fell from 100% to 5%. At the same time, there was internal unrest, civil wars, and power struggles. Added to this were bureaucracy, overtaxation, and migration. All problems that seem familiar to us today.
Ostrom, on the other hand, minted the solidus – a coin backed 100% by gold. It remained stable, and the empire lasted almost 1,000 years longer.
Over-indebted empires also tend to go to war. They try to obtain resources from other countries in order to bear their debt burden. This is still the case today: the US has around 800 military bases in 80 countries. This costs enormous sums of money. It is often about raw materials – and about the role of the dollar as the world’s reserve currency.
At the same time, the US is in debt to the tune of over $37 trillion. The interest burden is now higher than military spending. This shows that over-indebted empires become belligerent – and eventually collapse under their own weight because they can no longer be financed.
Milena Preradovic: Apart from this issue, there is also the issue of expropriation in Germany, which is becoming increasingly relevant. The SPD in Berlin, which governs there together with the CDU, has presented a draft law according to which not only property owners but also companies can be expropriated. Berlin is planning a socialization authority. And let’s remember: even before he became chancellor, Friedrich Merz talked about confiscating “unused” assets in bank accounts.
Back to the socialization law in Berlin: the SPD says it’s not about expropriation, but about the state’s ability to intervene against obvious manipulative developments. Isn’t there a danger of putting the fox in charge of the henhouse? Does the state want our money?
Benjamin Mudlack: It seems so. There was already a large-scale collectivization during the financial and euro crisis—not through direct expropriation in the land register, but through massive guarantee commitments. In doing so, the state is concealing its true level of debt. Officially, we are talking about 70–80% of economic output. But if the state were to balance its books as it requires companies to do, we would be at 400% and above – six times as much.
This means that the state is over-indebted, so we are all collectively over-indebted. And when a state is over-indebted, assets are eventually offset against debts. Then you fall back on savings – real estate, bank deposits, assets.
This is characterized by a confusion of language: people talk about “special assets” instead of debt, or ‘socialization’ instead of expropriation. In the GDR, it was called “land reform.” These are euphemisms. In reality, it is expropriation.
A free society is based on unrestricted private property: my body belongs to me, and everything I earn belongs to me. If something is taken from me, it is theft. That is why we must defend ourselves. Actually, since the beginning of hyperinterventionism in 2007/08, but at the latest since the euro crisis. With phrases like “whatever it takes,” “if the euro fails, Europe fails,” or “there is no alternative,” we have long since reached absolutist traits.
Milena Preradovic: Oh yes, a lot of things seem absolutist now. Freedom of expression is also being restricted. As with COVID-19, social networks are once again limiting reach, and there are shadow bans. Many colleagues report that their videos are being blocked. We are moving toward an authoritarian, if not totalitarian, course.
Now, some people may say: Okay, saving doesn’t make much sense. So what should we do? Should they leave the EU with their few pennies and invest them elsewhere?
Benjamin Mudlack: First of all, I don’t give investment advice. But I can say this: invest where value is created, not where it is destroyed. Germany is dismantling industrial capacity, while other countries are building it up. Poland, Argentina, various continents—there are opportunities there.
It is important to avoid cluster risks. Anyone who lives here, works here, and owns real estate here has everything concentrated in one country. You should spread it out—worldwide, as far as possible. Classically in gold and silver, but Bitcoin is also a topic that gives me hope. The community there is dynamic, and many people are coming to the Austrian School through Bitcoin—to thinkers like Ludwig von Mises and Carl Menger.
Milena Preradovic: Market economy, little government – in a nutshell.
Benjamin Mudlack: Exactly. What’s more, the most important asset is between your ears. Investing in your own education and that of your children is the safest protection against expropriation. Skills remain. Those who don’t have children can pass on their knowledge to others – with time, experience, or training.
Interpersonal relationships are also important: orchards, a cabin in the mountains, a piece of nature – these things create independence. Networks are also important. Many have emerged in recent years, such as the Atlas Initiative. You get to know wonderful people, and that gives you hope. Networking will carry us through uncertain times.
Milena Preradovic: That was a nice closing remark. But one last question: Let’s imagine a perfect world where the fiat money system has been abolished. You are allowed to create a new monetary system. What would you do?
Benjamin Mudlack: An absolutely constant money supply. That would be crucial for me. Plus freedom of choice, because people have different preferences. Absolute consumer and producer sovereignty: People should be free to decide which products they use—be it a car, a cell phone, or a book. The state should not dictate what kind of car I drive or what technology is used. Market economy means free choice and competition.
Milena Preradovic: Thank you very much, Mr. Mudlack, for this interview and your book. It really got me thinking. It contains many graphics that support your arguments – so that people don’t have to believe you, but can refer to Statista or other sources. And it’s also easy to read for laypeople. It was great to have you here.
Benjamin Mudlack: Thank you very much. And yes, texts are important – but sometimes graphics simply speak for themselves.
Milena Preradovic: That’s right. Well, folks, we know too little about money, even though it affects every one of us. No matter what issue we examine, in the end it’s always about power and money, never about our interests. We are supposed to be kept ignorant and managed. But when we are no longer ignorant, power shows its ugly face. Then it applies pressure – and the only thing that helps is counterpressure. Take care, see you soon.
Oh je, oh je, Frau Preradovic. Welch haarsträubenden neoliberalen Unsinn muss ich mir seit einiger Zeit auf Ihrem Kanal anhören. Es ist unsäglich. Wenn schon Ökonomie, dann laden Sie doch wieder mal Heiner Flassbeck ein. Er wird Ihnen erklären, warum das Geldmengengerede ein Unsinn ist. Ich staune sowiso. Flassbeck hat ein absolut hervorragendes Grundlagenbuch geschrieben, in dem er den ganzen Neoliberalismus zerlegt und auf den Misthaufen entsorgt. Es ist ein grandioses Werk – meiner Meinung nach vergleichbar mit der „General Theory“ von Keynes – und Sie laden ihn nicht ein zum Gespräch! Dafür hören wir hier dauernd die längstens falsifizierte Sekten-Voodoo-Ökonomie der Hayek-Gesellschaft. Oh je, oh je, oh je.
Etwas weniger Polemik und Ideologie wurde Ihren Beitrag wenigstens bedenkenswert erscheinen lassen.
SO gewinnt man den Eindruck, Sie glauben an den Goldesel und Gläubigee hätten kein Interesse an Rückzahlung ihrer – wenn auch nicht gegenfinanzierten – Kredite…
Im Übrigen fußt Demokratie auf Meinungsfreiheit und wohin uns die von Ihnen herangezogen Theoretiker gebracht haben ist ja offenkundig.
Nein, da ist garnichts offenkundig, da es sich bei der Keynesianischen Theorie eben nicht um ein schlichtes ‚So ist es (immer) richtig‘ – Rezept handelt – wie bei der wirklich sehr unzulänglichen Behauptung einer begrenzt verfügbaren Geldmenge, sondern um ein Ideengebäude, das auf einer Analyse der wirtschaftlichen Situation im konkreten Fall beruht einerseits und einer Einschätzung der wirtschaftlichen Effekte spezifischer Ausgaben andererseits. Selbstverständlich hätte auch Keynes unproduktiven Milliardenausgaben für Aufrüstung widersprochen, während es bei staatlichen Investitionen in die Infrastruktur oder auch in Sozialsysteme darauf ankommt, ob das investierte Geld voraussichtlich kursieren und damit die Wirtschaft ankurbeln wird oder ob es in den Taschen von Menschen landet, die ohnehin zuviel haben und das Geld in einem schlechten Investitionsklima ’sicher anlegen‘ und dadurch ‚Blasen‘ -auf dem Immobilienmarkt, bei Derivaten, ..erzeugen. …Ich empfehle, Keynes einmal zu lesen (oder auch Flassbeck). Gerade um die bremsende Polarität zwischen ’sozialistischer‘ und ‚liberaler‘ Geldpolitik zu überwinden, hat Keynes geniale Lösungen entwickelt.
Würde mich hier der Meinung von „Stormy Monday“ anschließen.
Immerhin gab es in dem Interview ein paar Aussagen, die ich genau so sehe und die ich für eine wichtige (und wenig bekannte) Erkenntnis halte, und zwar:
Min 19:30: „.. wie kommt Geld in die Welt heutzutage: Antwort: Durch Kreditvergabe
Min 22:„immer wenn man einen Kredit aufnimmt, wird das Geld neu geschaffen“
Hier noch logische Folgerungen aus diesen sehr zutreffenden Aussagen aus dem Interview:
– Summe aller Guthaben = Summe aller Schulden
– und daraus wiederum: Wenn alle Schulden (staatliche und private Schulden) zurückgezahlt sind, dann hat niemand mehr Geld auf dem Konto oder in der Tasche (offensichtlich nicht sinnvoll oder realistisch)
– wenn jemand Geld spart (= mehr Geld ansammelt, als er bspw. 5 Jahre zuvor hatte), dann ist das (bei gleichbleibender Geldmenge) nur möglich, wenn alle anderen Wirtschaftsteilnehmer zusammen über diese Zeit in gleicher Summe Geld abgeben.
– der vorhergehende Punkt ist so ähnlich
wie das sogenannte „Sparparadoxon“ – siehe Wikipedia (ja, Wikipedia ist oft keine gute Quelle, aber hier schon):
„Während eine einzelne Person jederzeit ihre Ausgaben für den Konsum reduzieren und damit ihre Ersparnisse erhöhen kann, ist das für alle Personen in einer Ökonomie nicht möglich. Denn jeder, der seine Ausgaben reduziert, senkt damit die Einnahmen der anderen Personen. Sobald alle weniger konsumieren, sinken Produktion und Einkommen in der Volkswirtschaft.“
(da hierzu folgendes gilt: die Ausgaben des einen sind die Einnahmen des anderen)
Ebenfalls abweichend zur Meinung von Hr. Mudlack würde ich formulieren:
Betreffend Staatsschulden: diese werden (offensichtlich) niemals zurückgezahlt. Als Beispiel: sogar die Bundesrepublik Deutschland, anerkannt eines der Länder mit der „solidesten“ Finanzpolitik weltweit, hat zwischen 1949 und 1990 niemals staatliche Schulden zurückgezahlt, sondern jedes Jahr neue Schulden hinzugefügt.
Wichtig für die Tragfähigkeit von Schulden ist, dass es sich um Schulden in eigener Währung handelt, da Schulden in fremder Währung selbstverständlich zu 100% und ggf. zu harten Zinsbedingungen zurückzuzahlen sind. Deshalb haben bspw. die Türkei, Argentinien, etc. seit Jahrzehnten sehr große Probleme, da die Länder nicht in Ihrer eigenen Währung, sondern in Dollar verschuldet sind. Die Staatsschulden der Türkei in eigener Währung (=türkische Lira) betragen bspw. nur 30% des jährlichen Bruttoinlandsprodukts (was deutlich unter der durchschnittlichen Verschuldung der Länder der Eurozone liegt).
Ob ein Staat seine Schulden (auch in eigener Währung) dafür vergrößern sollte, dass er in ‚Spritzstoffe‘ und Rüstung investiert, ist aber eine ganz andere Frage.