„Sanktionen gegen China sind Selbstmord“ – mit Prof. Dr. Max Otte

18. Mai 20232 Kommentare

Deutschland und die Welt stehen Kopf. Der Skandal um die grüne Vetternwirtschaft, das umstrittene Heizungsgesetz, Deindustrialisierung fürs Klima, Schuldenrekord der USA, Abkehr vom Dollar, Eskalation im Krieg in der Ukraine, Wirtschaftskrieg gegen China. Ökonom Prof. Dr. Max Otte befürchtet, dass Europa und auch Deutschland immer unwichtiger werden und auch die deutsche Wirtschaft bereits am Abgrund steht. „Jetzt auch noch Sanktionen gegen China wären Selbstmord“, sagt der Autor von „Der Crash kommt“, der die Finanzkatastrophe 2008 vorhergesagt hat.

 

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Milena Preradovic

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Interview mit Prof. Dr. Max Otte (deutsch)

Milena Preradovic: Es sind windige Zeiten in Deutschland und der Welt und das in vielerlei Hinsicht. Der Fall Graichen zeigt, wie tief verfilzt Regierung und NGOs agieren. Und das wird wohl auch nicht besser. Denn auch Graichens wahrscheinlicher Nachfolger Müller gehört zum Netzwerk, das nur ein Ziel hat: das Klima retten. Auch mit dem neuen Heizungsgesetz, das in erster Linie die Bürger belastet. Die Industrie bangt um ihre Wettbewerbsfähigkeit, die USA um ihre Zahlungsfähigkeit. Und während sich Deutschlands Grüne für den Atomausstieg feiern, steigen die Nachbarländer erst richtig ein. Die Außenministerin reist derweil nach China und droht mit Sanktionen. Und Kanzler Scholz macht Milliarden über Milliarden für die Ukraine locker. Während sich viele Menschen fragen, wie sie weiter ihr Leben finanzieren sollen. So könnte ich ewig weitermachen. Aber wir wollen lieber darüber reden. Jetzt in Punkt Preradovic. Hallo Prof. Dr. Max Otte.

Prof. Dr. Max Otte: Tag, Frau Preradovic.

Milena Preradovic: Ich stelle Sie kurz vor. Sie sind Ökonom, Fondsmanager und Autor. Sie haben an der Eliteuni Princeton promoviert und an der Boston University, der Hochschule Worms und der Karl Franzens Uni Graz gelehrt. Seit 2008 arbeiten Sie als Fondsmanager, sind Gründer des Instituts für Vermögensentwicklung und Fondsmanager. Bekannt wurden Sie 2006 mit dem Buch Bestseller “Der Crash kommt” und da kam dann ja auch. Die Zeitschrift Cicero kürte Sie 2019 zum Aufsteiger des Jahres unter Deutschlands Intellektuellen. Die Zeit nannte Sie einen der angesehensten Ökonomen Deutschlands. Und sie sind bei der letzten Bundespräsidentenwahl gegen Frank Walter Steinmeier angetreten, und zwar auf einem AfD Ticket. Das führte zum endgültigen Zerwürfnis mit der CDU, bei der Sie 30 Jahre Mitglied waren. So, und jetzt fangen wir mal an, durch die Probleme der Welt zu surfen. Fangen wir in Deutschland an. Momentan in aller Munde die Vetternwirtschaft um den Ex-Staatssekretär in Habecks Ministerium, Patrick Graichen. Wie erleben Sie diese Situation?

Prof. Dr. Max Otte: Ja, ich darf noch eins zur Vorstellung leicht korrigieren, denn das Framing ist mittlerweile durch die Medien gegangen. Es gibt kein Parteiticket laut Grundgesetz für die Wahl zum Bundespräsidenten. Man wird von Mitgliedern der Bundesversammlung vorgeschlagen. Das zeigt aber, wie weit sich der Parteienstaat schon hinein gefressen hat, dass also dieses Narrativ dann natürlich auch sich verbreitet hat.

Milena Preradovic: Vielen Dank für diese Korrektur.

Prof. Dr. Max Otte: Die Sache mit Graichen: Ich meine, man kann diesen ganzen Zirkus in Berlin sich natürlich nur noch mit einem Haufen Ironie oder Humor und auch Entsetzen anschauen. Das sind Vorfälle, Vorgänge, wo bei ähnlichen Vorgängen einer wesentlich minderen Größenordnung vor wenigen Jahren noch die Leute viel früher ihren Hut genommen hätten bzw. ein Aufschrei durch die Medien gegangen ist. Jetzt ist mal einer einer aus diesem ganzen Stall quasi zurückgetreten. Der wird durch einen wahrscheinlich konformen und genehmen Neuen ersetzt, der es so ähnlich weiter machen wird. Das sind derartig viele Verflechtungen und Verfilzungen, die ja auch zu Entscheidungen führen, die die Praxis der Bundesrepublik Deutschland von Jahrzehnten umstoßen, gelebte Politik umstoßen, die auch Rechtsverständnis umstoßen. Also das muss man schon mit sehr viel Gelassenheit nehmen, denn das Ausscheiden von Graichen alleine wird nicht viel ändern.

Milena Preradovic: Wahrscheinlich nicht. Und wie erleben Sie Ihre ehemalige Partei, die CDU unter Friedrich Merz, in diesen Zeiten. Satisfaktionsfähig?

Prof. Dr. Max Otte: Na ich war ja schon immer ein Merz Kritiker. 2015 rum hat der SWR noch zwei große Dokus zum Thema BlackRock gemacht, wo ich als Kronzeuge dann in längeren Interviews befragt wurde. Herr Merz ist schon immer ein Lobbyist gewesen. Er hat sich dann sehr aufgeregt, als ich das mal gesagt habe, er wäre doch bei BlackRock fest angestellt gewesen, also wäre man doch kein Lobbyist, so sein Argument. Das ist natürlich völliger Blödsinn. Herr Merz ist Lobbyist im Dienste einer sehr mächtigen, unheimlichen amerikanischen Fondsgesellschaft gewesen. Die haben mittlerweile, ich glaube 7 Billionen an Vermögen, das sie verwalten.

Milena Preradovic: Und ich glaube, zehn sind sogar gut.

Prof. Dr. Max Otte: Ich bin sogar ein bisschen raus. Wahrscheinlich sind Sie da aktueller. Ich verfolge das gar nicht mehr so eng, wie Sie sehen, weil die Macht dieses Konzerns mittlerweile sich über die ganze westliche Welt erstreckt. Es gibt ja auch einen Deal zwischen Selensky und BlackRock zum Wiederaufbau der Ukraine. Da muss man sie natürlich vorher schön kaputt machen, dass man dann das Geld hinwerfen kann, sage ich jetzt mal halb zynisch. Aber das sind Zustände, die selbst wenn man 2006 ein Buch “Der Crash kommt” geschrieben hat, die man sich so nicht erhofft und erwartet hat.

Milena Preradovic: Ja, BlackRock soll ja auch den Green Deal der EU von Frau von der Leyen umsetzen. Also eine wahrlich große Macht. Ja, Klima und Krieg scheinen ja momentan die einzig wichtigen Themen für die deutsche Regierung. Dafür wird jede Menge Geld ausgegeben. Nun ist Deutschland vor allem ein Industriestandort. Wie beurteilen Sie die Zukunft der deutschen Wirtschaft?

Prof. Dr. Max Otte: Also wir sind noch nicht die Klippe runtergefallen oder vielleicht sind wir auch so wie im Bild wie bei Road Runner, der dann schon über der Klippe drüber ist, wo die Beine dann leer drehen. Und irgendwann geht es dann im Sturzflug runter. Vielleicht sind wir da jetzt schon und uns trägt noch ein gewisses Momentum nach vorne. Aber es sieht natürlich absolut düster aus und im Prinzip brechen alle Säulen der Wirtschaft weg. Wir waren, man muss das fast wehmütig sagen, vor 110, 120 Jahren waren wir die Wissenschaftsnation Nummer eins auf der Welt mit bei weitem den meisten Patenten. Deutsch war die Wissenschaftssprache. China hat uns schon vor circa zehn Jahren überholt bei der Zahl der Patenten. Also in der Forschung, sind wir auch nicht mehr so toll. Bildung und Wissenschaft waren die Säule für ein rohstoffarmes Land. Wir waren mit die ersten, die die allgemeine Schulpflicht hatten in Rheinland Pfalz und dann später auch im Rheinland und dann später in Preußen. Bildung bricht weg, Forschung bricht weg. Jetzt bricht die Industrie weg, der Mittelstand bricht weg, weil auch da die Regulierung, die Auflagen immer stärker werden. Es wird ja scharenweise oder massenweise werden Firmen an Private Equity verkauft. Hinter denen stehen oft auch anglo-angelsächsische Finanzinvestoren. Unser Land fährt vor die Wand. Ich meine, das wird jetzt auch schon seit vielen Jahren so gesagt. Ich kann es nur wiederholen. Ich wundere mich, dass es immer noch irgendwie geht. Wir haben ja irgendwo schon erwartet, dass jetzt im Winter vielleicht die Energieversorgung knapp wird und dass wir anfangen zu frieren. Das ist aber irgendwie nicht passiert. Aber irgendwann jetzt ist der Ofen aus.

Milena Preradovic: Ja, die Energiepreise sind in Deutschland konkurrenzlos hoch. Es kommen immer höhere CO2 Abgaben auf die Industrie zu. Wenn Sie hören, dass der geschasste Wirtschaftsstaatssekretär Graichen noch vor ein paar Wochen gesagt hat, wenn es den Unternehmen zu teuer wird, dann sollen sie halt gehen. Was denken Sie da?

Prof. Dr. Max Otte: Ja, ich denke erst mal, dass diese Leute nichts denken. Was Graichen in der Wirtschaft macht, macht Annalena Baerbock in der Außenpolitik. Sie blamiert unser Land, sie zerstört unser Land, sie zerstört Beziehungen, diplomatische Traditionen. Diese Menschen, man muss das sagen, sind instrumentalisiert. Sie sind in ihrem Rädchen, sie sind in ihren Perspektiven drin, man darf dann auch das Weltwirtschaftsforum erwähnen, aber das alleine ist es ja nicht. Sie sind im Prinzip ausführende Organe wahrscheinlich amerikanischer Außenpolitik, die würden das natürlich nie so sehen. Aber wenn Robert Habeck sagt, er möchte eine dienende Führungsrolle einnehmen, dann muss man sich fragen: Wem will er dienen? Dem deutschen Volk, das ist ja zumindest im Grundgesetz noch gibt? Sicherlich nicht. Und da muss man sich schon fragen, was sind die Interessen, die ihn steuern? Und das habe ich damals auch bei Angela Merkel so gesagt: “Wonach richtet sie sich aus?” Parteien sind streng zentralistisch. Mittlerweile vielleicht mit Ausnahme der AfD und der Linken. In der AfD wird noch diskutiert und gestritten. Die anderen Parteien sind auf eine oder wenige Personen ausgerichtet. Also sind im Prinzip die Wähler relativ. Ein nicht so starker Faktor, möchte ich sagen. Die hat man einigermaßen im Griff. Und wo bekommt man dann seine Signale her? Ich würde sagen aus den USA, von Großkonzernen, von einem Mediengeflecht. Also man ist dann eher oben horizontal vernetzt und empfängt da Funksignale. Das müssen ja keine direkten gewesen sein. Menschen, die in solchen Positionen sind, sind ja klug und intelligent, die richten sich dann nach dem Konsens aus und dann passieren solche Katastrophen wie Annalena Baerbock.

Milena Preradovic: Deutschland ist ja auch beim momentanen Wachstum eines der Schlusslichter Europas. Was bedeutet das für die anderen EU Staaten, wenn die Lokomotive schwächelt?

Prof. Dr. Max Otte: Ja, die EU lebt schon lange stark von uns, wurde immer gesagt. Wir haben aber auch große Vorteile von der EU. Das sehe ich gar nicht so. Auch durch die Einführung des Euro. Ich war schon von Anfang an ein Euroskeptiker. Ich habe da 1998 in den USA ein Paper zu geschrieben. Würde jetzt zu weit führen. Damals hatte ich allerdings eine Fehlprognose insofern, als dass ich gesagt habe, der Euro hat große Konstruktionsfehler. Und in ungefähr zehn Jahren, 2008 wäre das gewesen, wird er wackeln. Und dann wird Brüssel wackeln, weil man merkt, dass Brüssel große Konstruktionsfehler hat. Aber das Gegenteil ist passiert. Die Schrauben wurden immer enger angezogen, die Macht in Brüssel hat sich ausgeweitet. Das ist ein technokratisches Monster geworden. Wenn Deutschland weiter wackelt, wird es natürlich schwierig für Europa. Europa ist insgesamt natürlich in einer schwierigen Lage. Dadurch, dass jetzt Europa in der Ukraine gespalten ist, in Europa bis zum Ural und vielleicht weiter, also zumindest mal bis zum Ural. Und diese Spaltung koppelt uns natürlich von russischen Rohstoffen ab. Das hat ja der Stratege George Friedman 2014 auch mehrfach gesagt. Das wäre seit langem das Ziel amerikanischer Außenpolitik gewesen und war damals nicht in einer offiziellen Funktion, sondern ist halt in einem Think Tank gewesen. Aber er hat gesagt, seit 100 Jahren ist es das Ziel gewesen, amerikanische Außenpolitik, die Verbindung von deutscher Technologie und russischen Rohstoffen zu verhindern. Aber das ist ja nicht das Einzige, dieser Streit. Diese Sanktionen sind eine große, große Last für Deutschland, damit für Westeuropa. Also nicht nur Deutschland befindet sich im Sinkflug, ganz Westeuropa ist ökonomisch im Sinkflug. Die französische Industrie war schon vor dem Ukrainekrieg massiv angeschlagen, ist eigentlich seit der Finanzkrise nie so wirklich wieder auf die Beine gekommen. Die deutsche ist wieder auf die Beine gekommen. Aber es sieht nicht nur in Deutschland düster aus, es sieht für ganz Europa düster aus.

Milena Preradovic: Was ist eigentlich Ihre momentane Prognose für den Euro?

Prof. Dr. Max Otte: Ja, der wird irgendwie weitergeführt werden, denn die zentralwirtschaftlichen, die planwirtschaftlichen Elemente werden immer stärker. Nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten wäre er ja schon länger weg, aber das ist eben keine Marktwirtschaft und ich bin auch kein rein Wirtschaftsliberaler. Ich sehe die Wirtschaft eher soziologisch und Markt- und Macht-Politik gibt es in jedem System. Die Frage ist, wie die Mischung ist, ob diese Mischung gesund ist. Und jetzt haben wir halt eine Vermachtung der Politik, eine Kartellisierung. Die großen Akteure werden immer stärker, auch zum Beispiel durch viele, viele Auflagen, denn diese Auflagen beinhalten dann ein gewisse Fixkosten. Ganz einfaches Beispiel: Sie brauchen heutzutage eine Lizenz oder ein Schein, wenn Sie als Schreiner Türen machen, da müssen die brandsicher sein usw.. Wenn Sie jetzt im Jahr nur zwei, drei Türen machen, lohnt sich das nicht. Wenn Sie 100 oder 200 Türen machen, dann können Sie diesen Schein machen. Und so zieht sich das durch die ganze Wirtschaft, dass diese Auflagen, die ja von einer neuen Kaste von Bürokraten sozusagen erlassen werden, im Prinzip die Kleinen aus dem Markt drängen und die Großen begünstigen. Und das haben wir auch noch. Von daher sieht es insgesamt für Europa nicht gut aus.

Milena Preradovic: Ja, dieser Regulierungswahn treibt ja auch viele Leute ins Ausland. Rund 200.000 meist gut ausgebildete Bürger verlassen jährlich das Land und ich tippe mal, dass das nicht weniger wird. Und andererseits ist Deutschland relativ unattraktiv für qualifizierte Zuwanderer, auch weil wenig Netto vom Brutto bleibt. Was bedeutet das, wenn das so weitergeht?

Prof. Dr. Max Otte: Ich kann es immer nur wiederholen: Das Land steht schon über der Klippe oder an der Klippe, wahrscheinlich schon drüber. Und irgendwann fängt jetzt der freie Fall an. Aber wir trainieren ja im Prinzip schon die Polizei auf diese Zustände. Das ist ja durchaus auch passiert, dass man da gewisse Verhaltensmuster eingeübt hat und auch gewisse Repressionsmuster. Ich denke, dass man sich darauf vorbereitet. Das ist jetzt schon zehn Jahre her, dass ich mit dem einem Mitarbeiter aus dem Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages sprach, der mir damals sagte, es ist gerade ein neuer Geheimdienst in Europa entstanden mit 300-400 Leuten und keiner schreibt drüber. Also der Polizeistaat, der Überwachungsstaat nimmt starke Züge an. Johanna Subber von Harvard schreibt vom Überwachungskapitalismus. Aber mittlerweile ist es eben nicht nur der Kapitalismus, also die Großkonzerne, sondern die Politik. Der Staat ist eben auch sehr stark ins Überwachungsgeschäft eingestiegen.

Milena Preradovic: Ja, und Frau Faeser macht nicht den Eindruck, als wolle sie das stoppen. Sie sind ja ziemlich gut vernetzt in der Welt. Wie wird Deutschlands Kurs von außen wahrgenommen?

Prof. Dr. Max Otte: Ja, gespalten. Also bleiben wir mal bei den USA. Ich bin ja amerikanischer Staatsbürger, seit zwei Jahrzehnten knapp, auch ganz normal eingewandert. Ich habe ja lange in dem Land gelebt, habe die deutsche Staatsbürgerschaft behalten. Wir haben ja dieselbe Spaltung wie in Deutschland, auch in den USA mit anderen Gewichtungen, teilweise mit anderen Themen. Die USA hat auch eine Antifa. Das ist also momentan der beste deutsche Exportartikel. Die treibt sich vor allem in den Städten an der Westküste rum. Also auch in den USA gibt es ja die Spaltung, sogenannte Populisten in Anführungszeichen und Eliten oder diejenigen, die gerade an der Macht sind. Das sind dann die Demokraten, aber auch Teile der Republikaner. Da sind die Kräfteverhältnisse etwas ausgeglichener. Aber die Demokraten halten sich eben über Joe Biden an der Macht. Also muss man auch, wenn man vom Ausland auf uns schaut und das ist eben vor allem die USA, kommen gleich noch zwei, zwei anderen großen Akteuren, muss man auch von zwei Perspektiven ausgehen. Also die Trumpisten würden sagen, Deutschland zahle mehr für die NATO, aber macht da ein eigenes Ding und wir ziehen uns zurück. Was ich übrigens begrüßen würde. Also Deutschland wird nicht bedroht, Deutschland ist in der Mitte Europas. Und meine Prognose ist bzw. meine feste Überzeugung ist, dass Putin die NATO nicht angreifen würde. Die Ukraine ist ein Sonderfall, da müsste man ganz, ganz tief reingehen und drüber diskutieren. Aber es gibt keine unmittelbare Bedrohung für Deutschland. Also das wären die Republikaner, die eher populistische Richtung oder der populistische Teil der Republikaner, der globalistische Teil der Republikaner und die Demokraten freuen sich natürlich darüber, dass wir uns selber quasi abschaffen, dass wir viel Geld liefern, dass wir Hilfstruppen liefern.

Prof. Dr. Max Otte: Wir finanzieren ja diesen Krieg. Die Amerikaner verleihen größtenteils ihre Waffen, wir bezahlen sie. Das ist auch noch mal ein Unterschied. Die Polen verkaufen ihre Kampfjets an die Europäische Union. Wir zahlen der Europäischen Union Geld. Das sind alles so versteckte Transfermechanismen, wo deutsches Vermögen ins Ausland transferiert wird. Also diejenigen, die im Moment in den USA das Sagen haben und schon lange das Sagen haben, die freuen sich. Da läuft im Moment alles nach Plan. Jetzt gehen wir zu zwei anderen Ländern. In China werden wir zunehmend abgeschrieben. Man nimmt uns nicht mehr ernst. Wie sollte man uns auch ernst nehmen? Das hat man auch gemerkt beim letzten Besuch, wo also Frau Baerbock alleine ankam und Herr Macron zumindest freundlich begrüßt würde oder Frau von der Leyen durch die normale Passagierabfertigung musste. Ich habe mich ein bisschen gefreut, muss ich sagen. Wobei, ich habe Frau von der Leyen früher mal in zwei großen Talkshows erlebt, die plappert Sie schon platt. Und dann kriegt sie natürlich vom Moderator auch noch den Vorteil, also das Spiel, was ihr Spiel spielt sie schon gut, aber es ist natürlich kein Spiel, was wirklich Europa oder Deutschland nützt. Und auch in Russland hat Putin sehr lange natürlich gehofft, dass sich das alles normalisiert. Und dass man mehr zusammenwächst. Er kennt unser Land ja aus der Westentasche. Er spricht sehr, sehr gut Deutsch. Also das war sicherlich eine große Fehlkalkulation. Hat gehofft, dass er die Beziehung reparieren könnte, dass es halten könnte. Und das ist auch nicht passiert. Also wendet sich Russland Asien und China und der Dritten Welt zu. Und so sieht es aus. Und Europa wird zunehmend marginalisiert. Das ist übrigens das Szenario, was ich auf Seite 398 in meinem Buch “Welt-Systemcrash” als das wahrscheinlichste von drei Szenarien aufgemalt habe.

Prof. Dr. Max Otte: Damals habe ich drei Szenarien aufgemalt Einmal ein eine multipolare Welt mit einem wiedererstarkten Europa, einer westlichen Hemisphäre und einem chinesischen Block. Das wäre mein Traum. Habe ich dazu geschrieben. Sehr unwahrscheinlich. Dann gibt es ein zweites Szenario: Großer Krieg. Leider eine gewisse Wahrscheinlichkeit, also zumindest wahrscheinlicher als mein Traum-Szenario. Und das wahrscheinlichste Szenario, das war das erste, ist ein neuer Kalter Krieg mit einem amerikanisch dominierten westlichen Block und einem chinesischen Block. Mit Stellvertreterkriegen und allem anderen. Und damals habe ich noch geschrieben, Status von Russland und China ungewiss. Wobei sich das bei Russland schon abzeichnete. Also Russland wäre natürlich gut im Westen aufgehoben, würde den Westen stärken. Aber durch diesen Ukrainekrieg, den wir ja auch weiter am Leben halten durch Waffenlieferungen. Die Ukraine wäre schon vor zehn Jahren pleite gewesen. Es wurden vor zehn Jahren bereits die Kreditbedingungen des IWF geändert, des Internationalen Währungsfonds, damit die Ukraine weiteres Geld bekommen konnte. denn normalerweise gibt der IWF Ländern, die sie im Krieg oder kriegsähnlichen Zuständen befinden, kein Geld. Das wurde extra für die Ukraine geändert. Wurde wenig drüber geschrieben. Die Ukraine wäre schon vor zehn Jahren pleite gewesen. Es ist kein funktionierender Staat mehr, sondern es wird nur noch durch Transfers am Leben gehalten natürlich. Also wir haben durch diesen Krieg jetzt natürlich Russland in die Arme Chinas getrieben, was langfristig den Westen schwächt. Aber wir haben, was ich auch in dem Szenario vorhergesehen habe, Europa noch fester an die USA angeschlossen. Das ist quasi das, was schon mal mit TTIP versucht wurde, jetzt auf einem anderen Weg.

Milena Preradovic: Hmm. Über die USA haben wir schon ein bisschen geredet. Die haben ja auch nicht wenige Probleme. Überschuldung, drohende Zahlungsunfähigkeit. Auf dem Immobilienmarkt sind die Verkäufe von Wohngebäuden um mehr als 70 % zurückgegangen. Wie schätzen Sie die Stärke der US Wirtschaft momentan ein?

Prof. Dr. Max Otte: Naja, die US Wirtschaft ist auch schwach, das ist klar. Also im ganzen Westen ist da nicht mehr viel los und wir gehen aber und das Manager Magazin hat schon vor über einem Jahr ein Cover gehabt mit einem umgedrehten Leo auf dem Cover. Nicht das Tier, sondern der Panzer und hat getitelt “Kriegswirtschaft”. Wir gehen in die Kriegswirtschaft. Das ist unter dem Druck immer mehr Waffenkäufe, immer mehr Stützungskäufe, immer mehr Direktiven. Auch diese Energiegeschichten kann man ja unter dem Titel Kriegswirtschaft sehen, wenn man will. Also die Wirtschaft läuft nicht mehr gut, aber eine Planwirtschaft, die kann man erst mal noch einige Jahre am Laufen halten. Dann werden eben Schulden gestrichen, dann werden neue Töpfe aufgemacht, dann werden alte Schulden stillgelegt usw. und so fort. Das ist alles nicht gut für die Wirtschaftsstruktur, aber es geht erst mal weiter.

Milena Preradovic: Kommen wir zum Bankensektor. Die Welt hat ja ganz kurz den Atem angehalten, als in den USA ein paar Regionalbanken gecrasht sind. Die Gründe lagen unter anderem in den Zinserhöhungen nach langen Jahren der Nullzinspolitik. Wie gefährdet sind denn Banken in Europa und in Deutschland?

Prof. Dr. Max Otte: Das hängt alles zusammen, und das war eine der Überraschungen damals, als ich “der Crash kommt” geschrieben habe und als der Crash dann kam, habe ich gesagt, der geht von den USA aus und wird die USA kräftig schütteln. Ich war dann doch überrascht, wie schnell und wie unmittelbar das alles in Deutschland ankam. Sprich diese Verflechtungen, Verknüpfungen sind natürlich immer noch da, trotz angeblich höhere Eigenkapitalregeln und Anforderungen. Also der Bankensektor oder die viele Banken sind gefährdet. Aber ich habe als damals und als vor kurzer Zeit damals es ist vielleicht zu lang gegriffen, die Banken wackelten, die Silicon Valley Bank und einige Regionalbanken habe ich ein Video gemacht zur Entwarnung und habe gesagt: “Ja, da wackelt jetzt was. Aber das wird keine neue Bankenkrise geben”, weil auch da die plan- und staatswirtschaftlichen Elemente mittlerweile so ausgebaut sind, dass das einfach abgefangen wird und dass man die Decke drübermacht. Und dann geht es weiter.

Milena Preradovic: Manche Finanzexperten sehen ja auch in den großen Schattenbanken eine Gefahr, also in den Vermögensverwaltern a la BlackRock, über die wir schon geredet haben, die 10 Billionen Dollar verwalten vor allem, weil sie keinerlei Regulierung unterliegen. Wie sehen Sie die Rolle der Schattenbanken?

Prof. Dr. Max Otte: Gut, BlackRock ist von der Börsenaufsicht reguliert, also nicht von der Bankenaufsicht, sondern von der Börsenaufsicht. Aber da gibt es natürlich vieles im System wie Derivate und viele, viele andere Dinge. Aber das ist längst außer Kontrolle. Ich habe Der Crash kommt 2006 geschrieben und jetzt sind wir fast 20 Jahre weiter. Das ist eine große Wegstrecke. Die Gefahren sind nicht kleiner geworden. Das, was wir nachher gemacht haben, hat auch nicht wirklich geholfen. Da könnte ich jetzt im Detail einsteigen, aber das ist eher Kurieren an Symptomen gewesen. Wir haben die Starken noch stärker gemacht. Ich komme zu meiner relativ einfachen Antwort zurück: Ja, da gibt es riesige potenzielle Gefahrenherde. Aber wenn ich dann gewisse Dinge verbiete oder mit einem Gesetz verändere oder stilllege oder sonst was mache, dann kann ich weitermachen. Dann werden halt etliche Leute ärmer und andere werden geschützt und gerettet. Und dann geht es weiter.

Milena Preradovic: Kommen wir noch mal zu Ihrer Lieblingsgrünen Annalena Baerbock. Die hat jüngst chinesischen Unternehmen mit Wirtschaftssanktionen gedroht, wenn sie kriegswichtige Güter nach Russland liefern. Auch die EU spielt und flirtet mit Sanktionen. Ist das klug angesichts der Abhängigkeit Europas von China bei so einigen wichtigen Gütergruppen wie Computer, Chemikalien, mineralische Rohstoffe? Da sind wir ja abhängig.

Prof. Dr. Max Otte: Das ist selbstmörderisch. Und es ist natürlich die perfekte Exekution amerikanischer Außenpolitik. Ich war 1986 Praktikant im Institute for International Economics in Washington, heißt jetzt Peterson Institute. Und da war gerade ein Gary Clyde Hofbauer. Der hat einen dicken Wälzer geschrieben “Economic Sanctions we considered”. Der ist mehrere 100 Seiten dick, also die Prüfung ökonomischer Sanktionen. Die Amerikaner machen das ja spätestens seit der Revolution im Iran. Und dann hat er richtig ein Rezeptbuch gemacht, wie Sanktionen funktionieren können. Also die Amerikaner setzen Sanktionen seit Jahrzehnten als Waffe ein, zum Beispiel in Syrien, wo die Bevölkerung natürlich unendlich darunter leidet. Und da sind jetzt auch neue Dinge im Gespräch. Aber das perfide, perverse fast an den zum Beispiel Ukraine-Sanktionen oder Russlandsanktionen ist folgendes: Wir Europäer und da sind Deutschland und Österreich die Hauptleidtragenden bekommen, Waren-Export gestoppt. Wir schicken nichts mehr hin, wir kaufen nichts mehr oder in bestimmten Waren und Gütergruppen und das wird immer weiter ausgedehnt. Das schadet unserer Wirtschaft extrem, denn gerade diese beiden Länder hatten natürlich einen starken Osthandel. Die Amerikaner machen einen Großteil ihrer Sanktionen anders, sie sanktionieren einzelne russische Personen und betreiben ansonsten munter weiter Handel in vielen Dingen. Natürlich jetzt nicht mehr in wichtigen Rüstungsgütern. Und damit schlagen sie aus amerikanischer Sicht sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe, sie schwächen Russland, sie schwächen Europa und sie stärken Amerika.

Milena Preradovic: Der ehemalige australische Premier Keating hat etwas Bemerkenswertes gesagt: “China hätte in den Augen der USA die größte Sünde begangen, eine so große Wirtschaft wie die USA aufzubauen”. Ist das die vorherrschende Denke in den USA, dieser absolute Anspruch auf die Nummer eins?

Prof. Dr. Max Otte: Das ist ja nicht nur in den USA so. Die USA sind da sicherlich sehr paranoid und auch sehr bedacht drauf. Also als ich in Princeton anfing zu studieren im September 1989, da war gerade die große Sorge, dass Japan Nummer eins wurde. Esra Vogel, ein Harvard Soziologe, hatte zehn Jahre zuvor schon ein Buch geschrieben, “Japan ist Number One”, aber Japan ist es nicht geworden. Also gerade als ich da ankam und als diese Japan Sorgen, möchte ich mal in Anführungszeichen sagen, auf dem Höhepunkt waren, da begann Japans Krise. Aber China ist natürlich viel, viel größer. Und was da passiert, wie Supermächte denken, können wir uns in Deutschland und in Österreich nicht mehr vorstellen. Die wollen Supermacht sein, die setzen Militär ein, die haben Geheimdienste, die bringen auch Menschen um, wenn es sein muss, und zwar über die Jahrhunderte. Das ist mal mehr, mal weniger. Aber es ist immer gängige Praxis gewesen. Und das ist einfach drin. Wir wollen Nummer eins bleiben, wir sind die Besten. Madeleine Albright hat gesagt: “wir sind die unersetzliche Supermacht, weil wir weiter schauen als andere, sozusagen, weil wir klüger sind als andere.” Das ist bei vielen da im etwas drin, aber vor allem bei den Eliten.

Prof. Dr. Max Otte: Aber das ist kein neues Problem. Das hat der griechische General Thukydides schon vor 440 vor Christus geschrieben, in seinem Peloponnesischen Krieg zwischen Athen und Sparta. Es war der Aufstieg Spartas, der die Athener nervös machte und der dann zu diesem 30-jährigen Krieg führte. Das John Mearsheimer hat “The Tragedy of Great Power Politics” drüber geschrieben. Ich hatte ihn gerade hier zu einem Seminar. Es war sehr anregend. Er ist Professor an der University of Chicago. Die Welt ist leider nach wie vor ein anarchischer Ort, in der es um Macht geht. Und es gibt stabilere und weniger stabile Epochen, auch im Kalten Krieg, der ja sehr stabil war. Im Großen und Ganzen wurden Kriege geführt, es wurden Menschen getötet. Die USA haben Kriege mit Kriegslügen begonnen, wie den Vietnamkrieg mit dem Golf von Tongien-Vorfall. Das ist leider das Geschäft der internationalen Politik. Und wir Deutschen, wir denken da nicht mehr so dran, weil wir uns da zurückgezogen haben. Aber ein konservativer Denker, den ich sehr schätze, Oswald Spengler hat mal gesagt, Anfang der dreißiger Jahre in der Weimarer Republik: “der Verzicht auf Weltpolitik schützt nicht vor ihren Konsequenzen.” Das bekommen wir jetzt zu spüren.

Milena Preradovic: Wie weit kann denn so ein Wirtschaftskrieg Westen gegen China gehen?

Prof. Dr. Max Otte: Ja, wenn es nur beim Wirtschaftskrieg bleibt, dann wollen wir ja mal alle durchatmen. Wir haben eine weitgehende Isolation der Blöcke. Aber wenn das, dann, wenn die wirtschaftlichen Möglichkeiten erschöpft sind und China macht ja weiter. Sie haben vielleicht nicht die hochwertigsten Chips, aber sie haben genug Chips, um das, was sie tun wollen, zu tun. Irgendwoher bekommen die Russen auch genug Chips für ihre gesteuerten Bomben und für ihre Marschflugkörper. Das sind vielleicht auch nicht die modernsten, aber es funktioniert das Zeug. Also wenn das dann irgendwann nicht nichts nützt und im Ukrainekrieg gab es ja zwei große Fehlkalkulation. Einmal Putin am Anfang, wo er sicherlich keinen brutalen Krieg führen wollte. Die Truppen waren gar nicht darauf vorbereitet, weil er gedacht hat, er befreit ein Brudervolk und das ist in ein paar Tagen erledigt. Und die zivilen Toten, zum Beispiel im Ukrainekrieg waren im März 2020 am höchsten. Insgesamt übrigens in Anführungszeichen möchte ich das sagen, weil es natürlich schrecklich ist, aber in Anführungszeichen nur 11.000 zivile Tote und die meisten im März 2022, weil damals nämlich die Ukraine auch Zivilisten mit Panzerabwehrwaffen ausgerüstet hat und zum Teil auch Zivilisten im Einsatz waren. Ja, jetzt müssen wir noch mal auf den Faden zurückkommen.

Milena Preradovic: Wir waren bei China. Wie weit der Wirtschaftskrieg gegen China, führen könnte. Und Sie hofften, dass es nur ein Wirtschaftskrieg ist.

Prof. Dr. Max Otte: Das hoffe ich. Und jetzt sehen wir mal an, dass die Sanktionen haben eine gewisse Wirkung, wie auch jetzt in Russland. Das war der Umweg, den ich gemacht habe. Aber China wächst weiter, wo nach es sehr aussieht. Dann haben wir natürlich die neuralgischen Punkte: Iran. Das ist ganz wichtig für China. Und der Iran ist eine eigene Macht und eine regionale Mittelmacht in gewisser Weise wie Russland. Russland ist natürlich noch stärker, aber beide sind keine Supermächte, aber doch souveräne Regionalmächte. Dann wird wahrscheinlich im Iran weiter gezündelt und Taiwan ist das nächste. Und wir haben schon Aussagen von amerikanischen Politikakteuren, dass bevor China dann Taiwan einnehmen sollte, was ich übrigens nicht glaube, das wäre eine amphibische Operation. Ich bin kein Militärexperte, aber eine amphibische Operation gegen ein Land wie Taiwan, was doch recht gut gerüstet ist, ist nicht durchführbar in der Form, das müsste scheitern. Das wissen auch die Chinesen. Aber falls es dann so weit kommen sollte, gibt es Aussagen aus den USA, dass man dann natürlich Taiwans Siliconducter und die Chipfabrikanten in die Luft sprengt, bevor sie den Chinesen in die Hand fallen. Und auch dafür gibt es ja gewissermaßen Präzedenzfälle in der Ostsee.

Milena Preradovic: Ja, ja, ja, ja, genau. Nordstream. Geopolitisch tut sich ja wahnsinnig viel. Sie waren ja auch zwei Jahre Professor für internationale Beziehungen. Und jetzt muss der Westen zusehen, wie sich die Länder des globalen Südens von USA und Europa im Grunde komplett abwenden. Russland und China nähern sich an, Indien gehört dazu. Brasilien, also die bevölkerungsreichsten Länder, machen ihr eigenes Ding. Ist die Dominanz des Westens ein Auslaufmodell für Sie?

Prof. Dr. Max Otte: Ja, wir sind in so einer globalen Übergangsphase. Natürlich versuchen die USA, ihre Stellung zu verteidigen, Zu behaupten mit allen Mitteln, kann man fast sagen, war rein ökonomisch. Rein bevölkerungstechnisch ist das sehr bedroht. Und das macht diese Phase eben so gefährlich und so instabil. Es muss nicht. Es muss nicht zum großen Krieg kommen. Aber die Gefahr ist riesig. Die Gefahr ist riesig. Und wenn Sie sagen, die wenden sich alle ab. Dessen Abwendung vom Dollar ist ja auch ein Thema. Aber dann haben wir eben auch ein Spiel wie in Pakistan, wo dann auch prowestliche Eliten, die unter Umständen auch gekauft sind oder beeinflusst sind, die Demokratie mal eben außer Kraft setzen. Imran Khan Ich bin da auch nicht ganz tief drin, aber es ist ja eine Tragödie, was sich da abspielt. Im Sudan spielt sich eine Tragödie ab. Also im Moment wird fleißig weiter gezündelt und die 22 Staaten der Arabischen Liga haben jetzt Syrien wieder aufgenommen. Und es geht ja so weit, dass wir uns anmaßen zu sagen: “Ihr dürft aber die Beziehungen zu Syrien nur dann normalisieren”, das war ja ein Beschluss der Arabischen Liga, dass das gemacht wird, “wenn ihr weiter drauf schaut, dass Syrien starke Auflagen einhält.” Also diese Instrumentalisierung, der amerikanischen Machtperspektive ist schon sehr weit geschritten, und es ist völlig klar, dass in der Dritten Welt man sich das auf Dauer nicht gefallen lässt, vor allem, weil sich die Gewichte so verschoben haben. Ich habe gestern noch ein Paper von Jeffrey Sachs gelesen, das ich auch jetzt mit der Kriegsfrage sehr beschäftigt. Das hat er als Ökonom lange nicht so gemacht, aber er ist da sehr tief eingestiegen und auch sehr besorgt und warnt auch im Bereich von Nord Stream. Der hat mal Anteil am Weltsozialprodukt des Westens oder der Nordatlantikregion und Greater China sozusagen gegenübergestellt. Und noch 1830, 1840 war Greater China wirtschaftlich viel stärker als der Nordatlantik. Und dann wurde der Nordatlantik sehr viel stärker bis 1950. Dann begann sich das zu verschieben. Und jetzt ist China wieder sehr viel stärker. Und eigentlich hat China die USA schon 2013 überholt, wenn man nach Kaufkraftparität geht, also nicht nach den nominalen Zahlen, die beim Internationalen Währungsfonds und bei der Weltbank stehen, sondern was kann mit diesen Summen dann im jeweiligen Land gekauft werden an tatsächlichen Waren und Dienstleistungen. China ist schon lange größer als die USA, und all das ist keine angenehme Weltlage.

Milena Preradovic: Nein, ist es nicht. Kommen wir noch mal auf den Dollar zurück. Also Russland und China machen schon Geschäfte mit dem chinesischen Yuan statt dem Dollar. Saudi-Arabien überlegt auch, den Petrodollar den Rücken zu kehren. Was passiert, wenn sich alle diese Länder, die zum Beispiel in BRICS zusammengeschlossen sind, oder der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit, also wenn sich diese Länder vom Dollar abwenden, was passiert dann?

Prof. Dr. Max Otte: Ja, die USA müssen ja irgendwie ihren Apparat finanzieren und brauchen Geld. Und dann ist natürlich die Rolle des Dollars extrem eingeschränkt. Ich glaube nicht, dass der Dollar implodieren wird. Also es wird ja weiterverwendet. Es war ja auch mit dem britischen Pfund nach 1919 nicht so, dass es implodierte, aber es ging halt kontinuierlich zurück.

Milena Preradovic: Es ist unwichtig?

Prof. Dr. Max Otte: Ja, Großbritannien wurde immer schwächer ökonomisch. Das hat ja lange gedauert und ist immer noch nicht besonders stark. Also von daher, so was ähnliches passiert da auch. Die USA müssen sich weiter finanzieren. Sie werden sich das Geld auf anderem Wege holen, nicht mehr über die Welt Reservewährung, sondern durch direkte Transfers aus Europa. Zum Beispiel wenn Deutschland ein gemeinsames Flugzeugprojekt mit Frankreich zu Beginn des Ukrainekrieges streicht, ein Kampfflugzeugs-Projekt und das die Flugzeuge überteuert in den USA einkauft zum doppelten oder dreifachen Preis dessen, was die Schweiz bezahlt für dieselben Flugzeuge. Also so quasi werden die Protektorate ausgenommen. Auch das hat Thukydides übrigens sehr schön im Peloponnesischen Krieg beschrieben. Die Athener hatten Verbündete, das waren ja Stadtstaaten und die mussten Schiffe stellen mit einer Flotte, damit man sich im Zweifelsfalle verteidigen konnte. Irgendwann haben die Athener gesagt: “Ach, was machen wir doch für euch und ihr müsst uns nur Geld geben.” Und das ging auch ganz gut. Aber als dann die Schiffe und die Flotte weg waren, wurden die Geldforderungen natürlich immens. Und das passiert in Deutschland gerade auch. Deutschland wird ausgepresst wie eine Zitrone und da bleibt nicht viel übrig.

Milena Preradovic: In Sachen Geld tut sich ja noch viel mehr. Das digitale Zentralbankgeld steht schon vor der Tür. Nicht nur in Europa. Überall auf der Welt wird geprobt, wie das mit dem digitalen Geld ist. Wie stehen Sie dazu?

Prof. Dr. Max Otte: Das ist natürlich das absolute Horrorszenario. Ich habe gerade gestern, vorgestern mir auch ein paar Videos angeschaut zur Entwicklung der KI, der künstlichen Intelligenz und habe dann auch mich mal bei ChatGPT angemeldet. Also Harari hat gerade ein sehr gutes Video zur künstlichen Intelligenz gemacht. Ich empfehle es jedem. Es ist sehr beängstigend. Der ehemalige oder einer der Entwickler in dem Bereich von Google hat sich von Google losgesagt. Das ist aber auch schon 75, um freier sprechen zu können. Die sind alle sehr besorgt. Das ist ein ganz eigenes Thema. Aber zurück zu den digitalen Währungen. 2016 habe ich ein kleines Büchlein geschrieben “Rettet unser Bargeld!” Und danach habe ich mit Joachim Starbatty und Thorsten Schulte zusammen die erste Demonstration meines Lebens gemacht vor der Frankfurter Hauptwache zum Thema Bargeld bewahren, weil das Thema seit 2014 virulent ist. Wenn wir digitale Währung bekommen. Und die Staaten arbeiten natürlich daran, die anderen Kryptowährungen zu verdrängen, wobei Kryptowährungen falsch ist. Kryptos sind für mich Waren. Es sind Tauschgüter, die im Wert stark schwanken, Bitcoin usw. Es sind keine Währungen. Und wenn jetzt tatsächlich digitale Währungen eingeführt werden, dann wären wir völlig überwachbar. Dann kann man uns unliebsame Personen absperren, den Geldhahn zumachen. Man kann machen, was man will. Das ist schon sehr beängstigend.

Milena Preradovic: Ja. Glauben Sie, dass das noch zu verhindern?

Prof. Dr. Max Otte: Ein bisschen Hoffnung bleibt immer.

Milena Preradovic: Zahlen Sie mit Bargeld.

Prof. Dr. Max Otte: So gut, wie’s geht. Ja.

Milena Preradovic: Ich auch.

Prof. Dr. Max Otte: Ja, doch. Also, das ist das kleine Bisschen, was wir tun können. Aber die Kräfte, die uns dahin drängen, sind natürlich brutal.

Milena Preradovic: Ja, Mensch, vielen Dank, lieber Professor Otte, für diesen Streifzug durch durch eine Welt auf dem Schleudersitz.

Prof. Dr. Max Otte: Wollen wir nicht irgendwie positiv enden? Ich weiß, haben wir da noch was?

Milena Preradovic: Fällt Ihnen da jetzt was ein?

Prof. Dr. Max Otte: Na ja, es ist tatsächlich im Moment eine Welt, die aus den Fugen geraten ist, wenn man sie sich so nüchtern analytisch anschaut, schon ein ziemlich deprimieren kann. Meine Rezepte sind tatsächlich ein bisschen das Private stärken. Bei allem Blick, bei allem Realismus. Ich meine, die andere Möglichkeit ist ja, diese Dinge zu verdrängen. Was ganz viele Menschen machen. Das haben wir schon in einer gewissen medizinischen Krise gesehen, die wir vor ein, zwei Jahren hatten, wo viele Leute nicht so genau hingeschaut haben. Und auch bei diesen Kriegen schauen viele nicht hin. Die Mehrheit verdrängt es. Die lebt dann in ihrer Welt und es ist gut. Also ich verdränge es nicht, sondern ich stelle mich diesen Dingen und ich glaube, das ist auch gut, wenn jeder das macht. Aber man muss dann aktiv Gegengewichte suchen. Wir nehmen das jetzt, heute am Himmelfahrtstag auf. Es ist wunderschönes Wetter draußen, ich gehe gleich in den Garten und komm da runter.

Milena Preradovic: Ja, und Sie werden sich wundern, wie gleich mein Schlusswort lautet. Vielen Dank, dass Sie da waren.

Prof. Dr. Max Otte: Sehr gerne.

Milena Preradovic: Tja, Leute. Grund zur Sorge gibt es genug. Aber trotzdem sollten wir unsere Lebensfreude nicht vergessen. Das hatte ich mir fest vorgenommen, gerade heute zu sagen Der Sommer kommt und wir sollten ihn nicht nur genießen, wir müssen ihn genießen, unsere Kräfte sammeln, die Seele stärken und das am liebsten mit unseren Lieben, mit unseren lieben Menschen. Und ich wünsche euch eine gute Zeit. Tut das. Und bis bald.

Interview with Prof. Dr. Max Otte (english)

Milena Preradovic: These are windy times in Germany and the world, and in many respects. The Graichen case shows how deeply the government and NGOs are intertwined. And this is not likely to get any better. Because Graichen’s probable successor, Müller, is also part of the network that has only one goal: to save the climate. Even with the new heating law, which primarily burdens the citizens. Industry fears for its competitiveness, the USA for its solvency. And while Germany’s Greens are celebrating the nuclear phase-out, neighboring countries are really getting into the act. Meanwhile, the foreign minister travels to China and threatens sanctions. And Chancellor Scholz is making billions upon billions for Ukraine. While many people are wondering how they are going to continue to finance their lives. I could go on forever. But we’d rather talk about it. Now in point Preradovic. Hello Prof. Dr. Max Otte.

Prof. Dr. Max Otte: Hello, Ms. Preradovic.

Milena Preradovic: Let me introduce you briefly. You are an economist, fund manager and author. You have a PhD from the elite university of Princeton and have taught at Boston University, the University of Worms and Karl Franzens Uni Graz. You have been working as a fund manager since 2008 and are the founder of the Institute for Asset Development and Fund Manager. You became known in 2006 with the book bestseller “Der Crash kommt” (The crash is coming), and that’s when it happened. In 2019, Cicero magazine named you Rising Star of the Year among Germany’s intellectuals. Die Zeit called you one of Germany’s most respected economists. And you ran against Frank Walter Steinmeier in the last German presidential election, on an AfD ticket. That led to a definitive rift with the CDU, of which you were a member for 30 years. So, let’s start surfing through the world’s problems. Let’s start in Germany. Everyone is currently talking about the nepotism surrounding Patrick Graichen, the ex-secretary of state in Habeck’s ministry. How do you experience this situation?

Prof. Dr. Max Otte: Yes, I may slightly correct one thing about the presentation, because the framing has meanwhile gone through the media. There is no party ticket according to the Basic Law for the election of the Federal President. One is nominated by members of the Federal Assembly. But that shows how far the party state has already eaten into it, so that this narrative has then naturally also spread.

Milena Preradovic: Thank you very much for this correction.

Prof. Dr. Max Otte: The thing with Graichen: I mean, of course, one can only look at this whole circus in Berlin with a heap of irony or humor and also horror. These are incidents, events, where a few years ago people would have taken off their hats much earlier or an outcry would have gone through the media in the case of similar events of a much smaller magnitude. Now one of this whole stable has resigned, so to speak. He will be replaced by a probably compliant and agreeable new one, who will continue in a similar way. There are so many interconnections and entanglements that lead to decisions that overturn decades of practice in the Federal Republic of Germany, overturn policies that have been lived, and overturn the understanding of the law. So you have to take that with a lot of composure, because the departure of Graichen alone will not change much.

Milena Preradovic: Probably not. And how do you experience your former party, the CDU under Friedrich Merz, in these times. Satisfactory?

Prof. Dr. Max Otte: Well, I have always been a Merz critic. In 2015, SWR made two large documentaries on the subject of BlackRock, where I was questioned as a key witness in lengthy interviews. Mr. Merz has always been a lobbyist. He got very upset when I said that he had been a permanent employee of BlackRock, so he argued that he was not a lobbyist. That is, of course, complete nonsense. Mr. Merz was a lobbyist in the service of a very powerful, sinister American fund company. They now have, I think 7 trillion in assets that they manage.

Milena Preradovic: And I think ten is even good.

Prof. Dr. Max Otte: I’m even a little bit out. You are probably more up to date there. I don’t follow it so closely anymore, as you can see, because the power of this corporation now extends all over the Western world. There is also a deal between Selensky and BlackRock to rebuild Ukraine. Of course, you have to break it beforehand so that you can throw the money at it, I say half cynically. But these are conditions, which even if you wrote a book “The Crash is Coming” in 2006, you did not hope for and expect.

Milena Preradovic: Yes, BlackRock is also supposed to implement Mrs. von der Leyen’s EU Green Deal. So it’s a really big power. Yes, climate and war seem to be the only important issues for the German government at the moment. A lot of money is being spent on them. Now, Germany is primarily an industrial location. How do you assess the future of the German economy?

Prof. Dr. Max Otte: Well, we haven’t fallen off the cliff yet, or maybe we’re like in the picture like Road Runner, who’s already over the cliff, where the legs then turn empty. And at some point it goes down in a nosedive. Maybe that’s where we are now, and we still have a certain momentum carrying us forward. But of course it looks absolutely bleak and basically all the pillars of the economy are collapsing. We were, it has to be said almost wistfully, 110, 120 years ago the number one science nation in the world with by far the most patents. German was the language of science. China overtook us in terms of the number of patents about ten years ago. So in research, we’re not so great anymore either. Education and science were the pillars for a country poor in raw materials. We were among the first to have compulsory education in Rhineland-Palatinate and then later in the Rhineland and later in Prussia. Education is disappearing, research is disappearing. Now industry is disappearing, small and medium-sized businesses are disappearing, because regulation and requirements are becoming ever more stringent. Companies are being sold to private equity in droves or en masse. Behind them are often Anglo-Saxon financial investors. Our country is running into the wall. I mean, this has been said for many years now. I can only repeat it. I’m amazed that it’s still going on somehow. We already expected somewhere that now in winter perhaps the energy supply would become scarce and that we would start to freeze. But somehow that didn’t happen. But at some point now, the stove is off.

Milena Preradovic: Yes, energy prices in Germany are unrivaled. There are higher and higher CO2 levies coming on the industry. When you hear that just a few weeks ago, Graichen, the state secretary for the economy, who has been dismissed, said that if it becomes too expensive for companies, then they should just leave. What do you think?

Prof. Dr. Max Otte: Yes, first of all I think that these people are not thinking anything. What Graichen is doing in the economy, Annalena Baerbock is doing in foreign policy. She disgraces our country, she destroys our country, she destroys relationships, diplomatic traditions. These people, it must be said, are instrumentalized. They are in their cogs, they are in their perspectives, you may mention the World Economic Forum then, but that alone is not it. They are in principle executive organs of probably American foreign policy, they would never see it that way, of course. But when Robert Habeck says he wants to take on a servant leadership role, then you have to ask yourself: Who does he want to serve? The German people, which is still there, at least in the Basic Law? Certainly not. And you have to ask yourself, what are the interests that are driving him? And that’s what I said at the time about Angela Merkel: “What is she guided by?” Parties are strictly centralist. By now, perhaps with the exception of the AfD and the left. In the AfD, people still discuss and argue. The other parties are aligned with one or a few people. So in principle, voters are relative. A not so strong factor, I would say. You have them under control to a certain extent. And then where do you get your signals from? I would say from the U.S., from large corporations, from a media network. So you’re more horizontally networked at the top and receive radio signals there. They don’t have to be direct. People who are in such positions are smart and intelligent, they align themselves with the consensus and then disasters like Annalena Baerbock happen.

Milena Preradovic: Germany is also one of the worst performers in Europe in terms of current growth. What does that mean for the other EU countries if the locomotive weakens?

Prof. Dr. Max Otte: Yes, the EU has been living strongly off us for a long time, it has always been said. But we also have great advantages from the EU. I don’t see it that way at all. Also due to the introduction of the euro. I was a Euroskeptic from the very beginning. I wrote a paper on this in the USA in 1998. That would take me too far now. At the time, however, I made a wrong prognosis in that I said the euro had major design flaws. And in about ten years’ time, which would have been 2008, it will start to wobble. And then Brussels will wobble, because it will become clear that Brussels has major design flaws. But the opposite has happened. The screws have been tightened more and more, the power in Brussels has expanded. It has become a technocratic monster. If Germany continues to wobble, it will of course be difficult for Europe. Europe as a whole is naturally in a difficult situation. The fact that Europe is now divided over Ukraine, divided into Europe as far as the Urals and perhaps further, at least as far as the Urals. And this division naturally cuts us off from Russian raw materials. That’s what strategist George Friedman said several times in 2014. That would have been the goal of American foreign policy for a long time, and at that time he was not in an official function, but was just in a think tank. But he has said, for 100 years, the goal has been to prevent American foreign policy, the connection of German technology and Russian raw materials. But that’s not the only thing, this dispute. These sanctions are a big, big burden for Germany, so for Western Europe. So it’s not just Germany that’s in a slump, all of Western Europe is in a slump economically. French industry was already in a massive slump before the Ukraine war and has never really gotten back on its feet since the financial crisis. Germany’s has gotten back on its feet. But it doesn’t just look bleak in Germany, it looks bleak for all of Europe.

Milena Preradovic: What is your current forecast for the euro?

Prof. Dr. Max Otte: Yes, it will continue somehow, because the central economic, the planned economic elements are becoming stronger and stronger. From the point of view of a market economy, it would have been gone a long time ago, but that is not a market economy, and I am not a purely economic liberal. I see the economy more sociologically, and market and power politics exist in every system. The question is what the mix is, whether that mix is healthy. And now we just have a monopolization of politics, a cartelization. The big players are becoming stronger and stronger, also, for example, through many, many requirements, because these requirements then include a certain fixed cost. A very simple example: Nowadays, you need a license or a certificate if you make doors as a carpenter; they have to be fireproof, and so on. If you only make two or three doors a year, it’s not worth it. If you make 100 or 200 doors, then you can make this certificate. And so it goes through the whole economy that these requirements, which are issued by a new caste of bureaucrats, so to speak, basically force the small ones out of the market and favor the big ones. And we still have that. So, overall, it doesn’t look good for Europe.

Milena Preradovic: Yes, this regulatory mania is also driving many people abroad. Around 200,000 mostly well-educated citizens leave the country every year, and my guess is that this number will not decrease. And on the other hand, Germany is relatively unattractive for qualified immigrants, also because there is little net income left. What does that mean if this continues?

Prof. Dr. Max Otte: I can only keep repeating it: The country is already over the cliff, or at the cliff, probably already over it. And at some point, the free fall will begin. But in principle, we are already training the police to deal with these conditions. It has certainly happened that certain behavior patterns have been rehearsed and also certain repression patterns. I think that people are preparing for this. It was ten years ago that I spoke with an employee of the Scientific Service of the Bundestag, who told me at the time that a new secret service had just been created in Europe with 300-400 people and no one was writing about it. So the police state, the surveillance state is taking on strong features. Johanna Subber from Harvard writes about surveillance capitalism. But in the meantime, it is not only capitalism, i.e. the large corporations, but also politics. The state is also very much involved in the surveillance business.

Milena Preradovic: Yes, and Ms. Faeser doesn’t give the impression that she wants to stop it. You are pretty well connected in the world. How is Germany’s course perceived from the outside?

Prof. Dr. Max Otte: Yes, divided. So let’s stay with the U.S. for a moment. I’m an American citizen, and have been for two decades now. I have lived in the country for a long time and have retained my German citizenship. We have the same division as in Germany, also in the U.S. with different emphases, sometimes with different issues. The USA also has an Antifa. So that’s the best German export at the moment. It’s mainly in the cities on the West Coast. So in the U.S., too, there is a division, so-called populists in quotation marks and elites or those who are currently in power. These are the Democrats, but also parts of the Republicans. The balance of power is somewhat more even there. But the Democrats are holding on to power through Joe Biden. So if you look at us from abroad, and that’s primarily the U.S., with two or two other major players coming in at the same time, you also have to start from two perspectives. So the Trumpists would say that Germany is paying more for NATO, but is doing its own thing and we are withdrawing. Which I would welcome, by the way. So Germany is not threatened, Germany is in the middle of Europe. And my prediction is or my firm belief is that Putin would not attack NATO. Ukraine is a special case, you would have to go very, very deep into it and discuss it. But there is no immediate threat to Germany. So that would be the Republicans, the more populist direction or the populist part of the Republicans, the globalist part of the Republicans and the Democrats are of course happy that we are quasi abolishing ourselves, that we are supplying a lot of money, that we are supplying auxiliary troops.

Prof. Dr. Max Otte: After all, we are financing this war. The Americans lend their weapons for the most part, we pay for them. That’s another difference. The Poles sell their fighter jets to the European Union. We pay money to the European Union. These are all such hidden transfer mechanisms, where German assets are transferred abroad. So those who are in charge in the U.S. right now and have been in charge for a long time, they’re happy. Everything is going according to plan there at the moment. Now we go to two other countries. In China, we are increasingly being written off. We are no longer taken seriously. How could they take us seriously? That was also noticeable during the last visit, where Ms. Baerbock arrived alone and Mr. Macron was at least greeted in a friendly manner, or Ms. von der Leyen had to go through the normal passenger check-in process. I was a bit pleased, I must say. Whereby, I have seen Mrs. von der Leyen in the past in two big talk shows, she babbles you already flat. And then, of course, she also gets the advantage from the moderator, so the game, which is her game, she plays well, but of course it’s not a game that really benefits Europe or Germany. And in Russia, too, Putin hoped for a very long time that everything would normalize. And that we would grow together more. He knows our country like the back of his hand. He speaks German very, very well. So that was certainly a big miscalculation. Hoped that he could repair the relationship, that it could last. And that didn’t happen either. So Russia is turning to Asia and China and the Third World. And that’s the way it looks. And Europe is becoming increasingly marginalized. That, by the way, is the scenario that I painted on page 398 in my book “World System Crash” as the most likely of three scenarios.

Prof. Dr. Max Otte: At that time, I drew three scenarios One is a multipolar world with a reinvigorated Europe, a Western hemisphere and a Chinese bloc. That would be my dream. I wrote in addition. Very unlikely. Then there is a second scenario: Great war. Unfortunately a certain probability, so at least more probable than my dream scenario. And the most likely scenario, that was the first one, is a new Cold War with an American-dominated Western bloc and a Chinese bloc. With proxy wars and everything else. And at that time I wrote that the status of Russia and China was uncertain. But that was already apparent in the case of Russia. So of course Russia would be in good hands in the West, would strengthen the West. But this war in Ukraine, which we are also keeping alive by supplying weapons. Ukraine would have been broke ten years ago. Ten years ago, the loan conditions of the IMF, the International Monetary Fund, were changed so that Ukraine could get more money, because normally the IMF does not give money to countries that are at war or in war-like conditions. This was changed especially for Ukraine. Little has been written about it. Ukraine would have been broke ten years ago. It is no longer a functioning state, it is only kept alive by transfers of course. So we have now, of course, driven Russia into the arms of China through this war, which in the long run weakens the West. But we have, what I also foresaw in the scenario, connected Europe even more tightly to the United States. This is sort of what was tried before with TTIP, now on a different path.

Milena Preradovic: Hmm. We have already talked a bit about the USA. They have quite a few problems, too. Over-indebtedness, impending insolvency. In the real estate market, home sales are down more than 70%. How do you assess the strength of the U.S. economy at the moment?

Prof. Dr. Max Otte: Well, the US economy is also weak, that’s clear. So there’s not much going on in the whole West anymore and we’re going but and Manager Magazin already had a cover over a year ago with an upside down Leo on the cover. Not the animal, but the tank, and it was titled “War Economy.” We’re going to the war economy. That’s under the pressure of more and more arms purchases, more and more support purchases, more and more directives. You can also see these energy stories under the title of war economy, if you want. So the economy is no longer running well, but a planned economy can be kept going for a few more years. Then debts are cancelled, then new pots are opened, then old debts are shut down, and so on. All this is not good for the economic structure, but it will continue for the time being.

Milena Preradovic: Let’s move on to the banking sector. The world held its breath very briefly when a few regional banks crashed in the United States. The reasons included interest rate hikes after many years of zero interest rate policy. How endangered are banks in Europe and Germany?

Prof. Dr. Max Otte: It’s all connected, and that was one of the surprises back then when I wrote “the crash is coming” and when the crash then came, I said it would start in the U.S. and shake the U.S. up a lot. I was then surprised at how quickly and how directly it all arrived in Germany. These interconnections are still there, of course, despite supposedly stricter capital adequacy rules and requirements. So the banking sector or the many banks are at risk. But I have as then and when a short time ago then it is perhaps too long, the banks wobbled, the Silicon Valley Bank and some regional banks I made a video to the all-clear and said, “Yes, there is now something wobbles. But that won’t cause a new banking crisis,” because there, too, the planned and state-economy elements are now so expanded that that is simply intercepted and that you put the blanket over it. And then it goes on.

Milena Preradovic: Some financial experts also see a danger in the large shadow banks, i.e. in the asset managers a la BlackRock, which we have already talked about, which manage 10 trillion dollars, primarily because they are not subject to any regulation. How do you see the role of shadow banks?

Prof. Dr. Max Otte: Well, BlackRock is regulated by the Securities and Exchange Commission, so it’s not the banking regulator, it’s the Securities and Exchange Commission. But there is of course a lot in the system like derivatives and many, many other things. But that’s long out of control. I wrote The Crash is Coming in 2006 and now we’re almost 20 years down the road. That’s a long way down the road. The dangers have not diminished. What we’ve done after hasn’t really helped either. I could go into that in detail now, but that has been more like curing symptoms. We have made the strong even stronger. I come back to my relatively simple answer: Yes, there are huge potential sources of danger. But if I then ban certain things or change them with a law or shut them down or do something else, then I can continue. Then quite a few people become poorer and others are protected and saved. And then it goes on.

Milena Preradovic: Let’s go back to your favorite Green, Annalena Baerbock. She recently threatened Chinese companies with economic sanctions if they deliver war-related goods to Russia. The EU is also playing and flirting with sanctions. Is that wise, given Europe’s dependence on China for so many important groups of goods, such as computers, chemicals and mineral raw materials? After all, we are dependent there.

Prof. Dr. Max Otte: That is suicidal. And it is, of course, the perfect execution of American foreign policy. I was an intern in 1986 at the Institute for International Economics in Washington, now called the Peterson Institute. And there was just a Gary Clyde Hofbauer. He wrote a thick tome, “Economic Sanctions We Considered.” It is several hundred pages thick, i.e. the examination of economic sanctions. The Americans have been doing this at least since the revolution in Iran. And then he really made a recipe book on how sanctions can work. So the Americans have been using sanctions as a weapon for decades, for example in Syria, where of course the population suffers immensely. And there are new things being talked about now. But the perfidious, perverse thing about the Ukraine sanctions or the Russia sanctions, for example, is the following: We Europeans, and Germany and Austria are the main sufferers, get our exports of goods stopped. We send nothing more there, we buy nothing more or in certain goods and groups of goods and this is extended further and further. This is extremely damaging to our economy, because these two countries in particular, of course, had a strong Eastern trade. The Americans do a lot of their sanctions differently, they sanction individual Russian individuals and otherwise blithely continue to trade in many things. Of course, now they’re not doing it in major arms. And so, from the American point of view, they are killing two birds with one stone, so to speak, they are weakening Russia, they are weakening Europe, and they are strengthening America.

Milena Preradovic: Former Australian Prime Minister Keating said something remarkable: “China would have committed the greatest sin in the eyes of the United States to build an economy as large as the United States.” Is that the prevailing thinking in the U.S., this absolute claim to number one?

Prof. Dr. Max Otte: That is not only the case in the USA. The U.S. is certainly very paranoid about it, and also very intent on it. So when I started studying at Princeton in September 1989, the big concern was that Japan became number one. Ezra Vogel, a Harvard sociologist, had written a book ten years earlier, “Japan is Number One,” but Japan didn’t become it. So just when I got there and when these Japan concerns, I want to say in quotes, were at their peak, that’s when Japan’s crisis started. But China, of course, is much, much bigger. And what’s happening there, how superpowers think, we can’t imagine in Germany and in Austria anymore. They want to be a superpower, they use the military, they have secret services, they also kill people if they have to, and they have done so over the centuries. That is sometimes more, sometimes less. But it has always been common practice. And that’s just in there. We want to stay number one, we’re the best. Madeleine Albright has said, “we are the irreplaceable superpower because we look further than others, so to speak, because we are smarter than others.” That’s in there somewhat with many, but especially with the elites.

Prof. Dr. Max Otte: But this is not a new problem. The Greek general Thucydides wrote that already before 440 BC, in his Peloponnesian War between Athens and Sparta. It was the rise of Sparta that made the Athenians nervous and that then led to this 30-year war. That John Mearsheimer wrote “The Tragedy of Great Power Politics” about. I just had him here for a seminar. It was very stimulating. He’s a professor at the University of Chicago. The world, unfortunately, is still an anarchic place where power is at stake. And there are more stable eras and less stable eras, even in the Cold War, which was very stable. By and large, wars were fought, people were killed. The U.S. started wars with war lies, like the Vietnam War with the Gulf of Tongien incident. Unfortunately, that is the business of international politics. And we Germans, we don’t think about it that way anymore, because we’ve withdrawn from it. But a conservative thinker whom I hold in very high esteem, Oswald Spengler, once said, in the early 1930s in the Weimar Republic: “renouncing world politics does not protect us from its consequences.” We are getting to feel that now.

Milena Preradovic: How far can such an economic war between the West and China go?

Prof. Dr. Max Otte: Yes, if it only remains an economic war, then let’s all take a breath. We have an extensive isolation of the blocs. But if that, then when the economic possibilities are exhausted and China goes ahead, yes. They may not have the highest quality chips, but they have enough chips to do what they want to do. Somewhere the Russians also get enough chips for their guided bombs and for their cruise missiles. They may not be the most advanced either, but it works stuff. So if that doesn’t come to nothing at some point, and in the Ukraine war, yes, there were two big miscalculations. One was Putin at the beginning, where he certainly didn’t want to wage a brutal war. The troops were not prepared for it at all, because he thought he would liberate a brother nation and that would be done in a few days. And the civilian deaths, for example, in the Ukraine war were highest in March 2020. Overall, by the way, in quotation marks I would like to say that, because of course it is terrible, but in quotation marks only 11,000 civilian deaths and most of them in March 2022, because at that time, namely, Ukraine also equipped civilians with anti-tank weapons and some of them were civilians. Yes, now we have to come back to the thread.

Milena Preradovic: We were with China. How far the economic war against China, could go. And you were hoping that it’s just an economic war.

Prof. Dr. Max Otte: I hope so. And now let’s see that the sanctions have some effect, as also now in Russia. That was the detour I took. But China continues to grow, where after it looks very. Then, of course, we have the neuralgic points: Iran. That’s quite important for China. And Iran is a power in its own right and a regional middle power in some ways like Russia. Russia, of course, is even stronger, but neither of them are superpowers, but they are sovereign regional powers. Then Iran is probably going to continue to be ignited, and Taiwan is next. And we already have statements from U.S. policy actors that before China should then take Taiwan, which I don’t believe, by the way, that would be an amphibious operation. I am not a military expert, but an amphibious operation against a country like Taiwan, which is quite well armed after all, is not feasible in that form, that would have to fail. The Chinese know that, too. But if it should come to that, there are statements from the USA that Taiwan’s silicon producers and chip manufacturers will be blown up before they fall into the hands of the Chinese. And there are also precedents for this in the Baltic Sea, so to speak.

Milena Preradovic: Yes, yes, yes, exactly. Nordstream. Geopolitically, a lot is happening. You were a professor of international relations for two years. And now the West has to watch how the countries of the global South are basically turning away completely from the United States and Europe. Russia and China are getting closer, India is one of them. Brazil, the most populous countries, are doing their own thing. Is the dominance of the West a discontinued model for you?

Prof. Dr. Max Otte: Yes, we are in such a global transition phase. Of course, the U.S. is trying to defend its position, to assert itself by all means, one can almost say, was purely economic. Purely in terms of population, it’s very threatened. And that’s what makes this phase so dangerous and so unstable. It doesn’t have to. It doesn’t have to come to the big war. But the danger is huge. The danger is huge. And when you say they’re all turning away. Whose turning away from the dollar is also an issue. But then we also have a game like in Pakistan, where pro-Western elites, who may also be bought or influenced, suspend democracy. Imran Khan I’m not really in the thick of it either, but it’s a tragedy what’s happening there. There is a tragedy going on in Sudan. So at the moment, they are diligently continuing to ignite and the 22 Arab League states have now readmitted Syria. And it goes so far that we presume to say: “You may only normalize relations with Syria,” that was a decision of the Arab League, that this would be done, “if you continue to ensure that Syria complies with strong conditions.” So this instrumentalization, of the American power perspective, has already gone very far, and it’s quite clear that in the Third World, they’re not going to put up with that in the long run, especially because the weights have shifted so much. Yesterday I read a paper by Jeffrey Sachs, which I think is also very concerned now with the war issue. He hasn’t done that as an economist for a long time, but he’s very deep into it and also very concerned and also warns in the area of Nord Stream. He once compared the share of the world social product of the West or the North Atlantic region and Greater China, so to speak. And as late as 1830, 1840, Greater China was economically much stronger than the North Atlantic. And then the North Atlantic became much stronger until 1950. Then that started to shift. And now China is much stronger again. And actually, China has already overtaken the U.S. in 2013, if you go by purchasing power parity, that is, not by the nominal figures that are at the International Monetary Fund and the World Bank, but what can be bought with these sums then in the respective country in terms of actual goods and services. China has been bigger than the USA for a long time, and all this is not a pleasant world situation.

Milena Preradovic: No, it is not. Let’s come back to the dollar. So Russia and China are already doing business with the Chinese yuan instead of the dollar. Saudi Arabia is also considering turning its back on the petrodollar. What happens if all these countries that are grouped together in BRICS, for example, or the Shanghai Cooperation Organization, in other words, if these countries turn away from the dollar, what happens then?

Prof. Dr. Max Otte: Yes, the U.S. has to finance its apparatus somehow and needs money. And then, of course, the role of the dollar is extremely limited. I don’t think the dollar will implode. So it will continue to be used. After 1919, the British pound did not implode, but it declined continuously.

Milena Preradovic: It is not important?

Prof. Dr. Max Otte: Yes, Great Britain became weaker and weaker economically. It took a long time and it’s still not very strong. So from there, something similar is happening there. The U.S. has to continue to finance itself. They will get the money in a different way, no longer through the world reserve currency, but through direct transfers from Europe. For example, if Germany cancels a joint aircraft project with France at the beginning of the Ukraine war, a fighter aircraft project, and that buys the aircraft overpriced in the U.S. at double or triple the price of what Switzerland pays for the same aircraft. So, in a way, the protectorates are exempted. By the way, Thucydides also described this very nicely in the Peloponnesian War. The Athenians had allies, these were city states and they had to provide ships with a fleet, so that one could defend oneself in case of doubt. At some point, the Athenians said, “Oh, what we’ll do for you, and all you have to do is give us money.” And that went quite well. But then, of course, when the ships and the fleet were gone, the demands for money became immense. And that’s what’s happening in Germany right now. Germany is being squeezed like a lemon and there’s not much left.

Milena Preradovic: There’s a lot more happening in terms of money. Digital central bank money is already around the corner. Not only in Europe. All over the world, people are rehearsing what digital money will be like. What is your opinion on this?

Prof. Dr. Max Otte: That is, of course, the absolute horror scenario. Just yesterday, the day before yesterday, I also watched a few videos on the development of AI, artificial intelligence, and then I also signed up for ChatGPT. So Harari just did a very good video on artificial intelligence. I recommend it to everybody. It’s very scary. The former or one of the developers in the field of Google has broken away from Google. But that’s already 75 to be able to speak more freely. They’re all very concerned. That’s a whole separate issue. But back to digital currencies. In 2016, I wrote a little booklet “Save Our Cash!” And after that, together with Joachim Starbatty and Thorsten Schulte, I did the first demonstration of my life in front of Frankfurt’s Hauptwache on the topic of preserving cash, because the topic has been virulent since 2014. When we get digital currency. And of course the states are working to displace the other cryptocurrencies, where cryptocurrencies is wrong. Cryptos, to me, are commodities. They are barter commodities that fluctuate wildly in value, bitcoin, etc. They are not currencies. And if digital currencies are actually introduced now, then we would be completely surveillable. Then we can be shut off from people we don’t like, shut off the money spigot. You can do whatever you want. That’s already very scary.

Milena Preradovic: Yes. Do you think that this can still be prevented?

Prof. Dr. Max Otte: A little hope always remains.

Milena Preradovic: Pay with cash.

Prof. Dr. Max Otte: As well as you can. Yes.

Milena Preradovic: Me too.

Prof. Dr. Max Otte: Yes, I do. So, that’s the little bit that we can do. But the forces that push us there are brutal, of course.

Milena Preradovic: Yes, gosh, thank you very much, dear Professor Otte, for this foray through through a world on an ejector seat.

Prof. Dr. Max Otte: Don’t we want to end on a positive note somehow? I know, do we have anything else there?

Milena Preradovic: Can you think of anything now?

Prof. Dr. Max Otte: Well, it’s actually at the moment a world that has come apart at the seams, if you look at it soberly analytically, it can be quite depressing. My recipes are actually to strengthen the private a bit. With all due respect, with all due realism. I mean, the other option is to suppress these things. Which is what a lot of people do. We have already seen that in a certain medical crisis that we had one or two years ago, where many people did not look so closely. And also with these wars, many are not looking. The majority suppresses it. They live in their own world and it’s fine. So I don’t suppress it, but I confront these things and I think that’s also good if everyone does that. But then you have to actively seek counterweights. We’re taking this up now, today on Ascension Day. It’s beautiful weather outside, I’m about to go into the garden and get down there.

Milena Preradovic: Yes, and you’ll be surprised what my closing words will be in a moment. Thank you very much for being there.

Prof. Dr. Max Otte: You’re very welcome.

Milena Preradovic: Well, folks. There is enough reason to worry. But nevertheless, we should not forget our joie de vivre. That’s what I had firmly resolved to say, especially today The summer is coming and we should not only enjoy it, we have to enjoy it, gather our strength, strengthen the soul and preferably with our loved ones, with our dear people. And I wish you a good time. Do that. And see you soon.

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2 Kommentare

  1. Simon

    Max Otte hat ja sicher in vielen Punkten recht aber ich weigere mich, die Welt ganz so schwarz zu sehen. Es geht nicht alles um steigende Aktienkurse und niedriege Inflation. Viel mehr Sorgen macht mir der aufgekeimte moralische Narzissmus der Deutschen, verkörpert von den Grünen.

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  2. Carsten Schwemmer

    Seit Corona trage ich in meinem Portemonnaie einen Zettel bei mir, auf dem vier Namen stehen:
    Sucharit Bhakdi, Wolfgang Wodarg, Ernst Wolff und Max Otte – falls mal jemand fragt…
    …es fragt aber leider niemand!

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