Sie ist die „Fürstin des offenen Wortes“. Gloria von Thurn und Taxis über moralisierende Gutmenschen, die sich der Diskussion verweigern, zerstörerische Ideologien und die „Einheitsbrei“-EU. Die Autorin von „Lieber unerhört als ungehört“ entdeckt außerdem interessante Widersprüche der deutschen Zeitgeist-Gesellschaft; Zwischen Abtreibung und ökologischem Anspruch und bei den absurden Doppelstandards in Sachen ethnischer Volkszugehörigkeit. Ein Gespräch auch über das Christentum, Mords-Hetze und natürliche Logik.
Buchbestellung „Lieber unerhört als ungehört“: https://www.amazon.de/Lieber-unerh%C3%B6rt-als-ungeh%C3%B6rt-Lektionen/dp/378443746X
___________
Ich würde mich freuen, wenn ihr meine unabhängige journalistische Arbeit unterstützen würdet, damit ich auch in Zukunft weitermachen kann. Vielen Dank!
Ich möchte mich auch ganz herzlich bei allen bedanken, die mich bereits unterstützen.
Milena Preradovic
Name: Milena Preradovic
IBAN: AT40 2070 2000 2509 6694
BIC: SPFNAT21XXX
oder paypal.me/punktpreradovic
___________
theplattform: https://theplattform.net
Odysee: https://odysee.com/@Punkt.PRERADOVIC:f
Lbry: https://lbry.tv/@Punkt.PRERADOVIC:f
Telegram:
Youtube: https://www.youtube.com/channel/UC-q8URCNmX5Wg4R9kXtW4tg
Linkedin: https://www.linkedin.com/in/milena-preradovic-4a2836147/?originalSubdomain=at
Twitter: https://twitter.com/punktpreradovic
Facebook: https://www.facebook.com/punktpreradovic/
Instagram: https://www.instagram.com/milena.preradovic/?hl=de
Interview mit Fürstin Gloria von Thurn und Taxis (deutsch)
Milena Preradovic: Wenn man das Demokratieradar anwirft, erkennt man ein Regime immer daran, wie es mit seinen Kritikern und seiner politischen Konkurrenz umgeht. Und da dürfte das Radar in Deutschland schon heftig Alarm schlagen.
Echte Kritiker sind erst einmal per se umstritten, dann höchst umstritten. Dann werden sie ausgegrenzt, gecancelt, diffamiert – Leugner, Schwurbler, rechts, Nazi. Je kompetenter ein Kritiker, desto härter wird er bekämpft. Und wenn die größte Oppositionspartei die größte Regierungspartei überflügelt, dann wird eben die Brandmauer etwas höher gezogen. Der Wille des Bürgers ist egal.
Mein Gast kennt das alles auch. Sie ist inzwischen umstritten, lässt sich aber ihren Mund nicht verbieten – und schon gar nicht vorschreiben, mit wem sie verkehrt. Sie sagt: Streiten Sie, aber lassen Sie sich nicht von der Gesellschaftskrankheit Distanzeritis anstecken. Kontaktschuld gibt es nur in Diktaturen.
Jetzt in punkt.preradovic: Hallo Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Vielen Dank für die Einladung.
Milena Preradovic: Ich stelle Sie kurz vor. Sie sind Unternehmerin, Managerin und Buchautorin. Nach dem Tod Ihres Mannes im Jahr 1990 übernahmen Sie die Führung des Fürstenhauses, strukturierten die Thurn-und-Taxis-Unternehmensgruppe um und machten sie profitabler. Sie engagieren sich für den Erhalt des umfangreichen kulturellen Erbes, etwa der Museen im Familienschloss St. Emmeram, dem größten privat bewirtschafteten Schloss Europas. Dort fördern Sie auch soziale Projekte wie eine tägliche Notstandsküche.
Und Sie sind Buchautorin. Ihr aktuelles Werk heißt Lieber unerhört als ungehört – Lektionen aus meinem Leben. Darin nehmen Sie sich alles vor, was in Deutschland gerade schiefläuft – ausgesprochen akribisch und deutlich.
Ich würde gern aktuell anfangen: Wie haben Sie in den letzten Tagen die Diskussion in Deutschlands Medien um die Ermordung des US-Aktivisten Charlie Kirk erlebt? Ich bin sicher, Sie haben da aufmerksam hingeschaut.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Natürlich war ich erschüttert, dass die linke Propaganda so hämisch, ja fast hasserfüllt über diesen Mann hergezogen ist, der eigentlich ein christlicher Missionar, ein evangelikaler Missionar war. Das hat mich schockiert. Ich wusste zwar, dass es Gleichgültigkeit und Ablehnung gegenüber der Kirche gibt, aber dass es ein solcher Hass ist – auf die christliche Botschaft, auf die Kirche, auf alles, worauf wir unsere tausendjährige europäische Geschichte aufbauen, auf das, was unsere Identität ausmacht –, dass man das so in den Dreck tritt, ist ein Zeichen absoluter Degeneration, ein Selbsthass. Das ist mir in diesem Fall mit Schrecken klar geworden. Dagegen müssen wir kämpfen.
Milena Preradovic: Der Hass ging natürlich auch in eine politische Richtung. Es ging nicht nur gegen sein Christsein, sondern auch darum, dass er Unterstützer von Donald Trump war und ihm viel junges Publikum zugeführt hat. Ich habe das bisher eher als politische Diskussion wahrgenommen und war ebenfalls erschüttert über diesen Hass und diese Hetze. „Verrotte in der Hölle, Charlie“ – das haben junge linke Politiker geschrieben, und ihre Partei schwieg dazu. Der Witwe wird die Trauer abgesprochen, man unterstellt ihr, sie mache nur eine große Show. Ich frage mich: Woher kommt das? Diese Entmenschlichung, dieser tiefe Hass?
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Ich glaube, ich weiß, woher das kommt. In der Philosophie der letzten 200 Jahre hat sich ein sehr nihilistisches Denken breitgemacht, das über Universitäten und Geisteswissenschaften in die Gesellschaft eingesickert ist. Dieser Nihilismus hat letztlich auch ins Dritte Reich geführt.
Was wir am Dritten Reich so kritisieren – die Entmenschlichung der Juden, die Reichskristallnacht, die Gewalt auf den Straßen, den Hass –, all das dachten wir, hätten wir überwunden. Wir glaubten, wir seien zu einer menschlicheren, pazifistischeren Gesellschaft geworden.
Ich bin jetzt 65. Wenn ich die letzten 40 Jahre Revue passieren lasse, sehe ich mit Schrecken, wie schnell sich eine Gesellschaft wieder wandeln kann. Der Hass auf Charlie Kirk – Sie sehen das Politische, ich sehe den geistigen Hintergrund.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Ich gehe auf die Inhalte ein. Was waren letzten Endes seine Botschaften? Das waren Glaubensbotschaften: Familie, weil der liebe Gott uns als Mann und Frau erschaffen hat, mit dem Auftrag: „Macht euch die Erde untertan und mehret euch.“
Alle Botschaften, die er vertreten hat, waren letztlich christliche Botschaften. Deswegen hat er all die Phänomene abgelehnt, die heute Platz greifen und die spalten. Spaltung kommt immer vom Teufel.
Bei der Trauerfeier ging es um Vergebung, um Liebe. Die Botschaft dort war Liebe und Verzeihung – keine Spur von Hass oder Rache. Wenn man das vergleicht mit dem Mord an dem schwarzen Drogensüchtigen George Floyd – der ja voll mit Fentanyl war und, wie später gesagt wurde, an einer Überdosis gestorben ist und nicht daran, dass die Polizei ihn festgehalten hat …
Milena Preradovic: Das wurde damals natürlich sehr instrumentalisiert, das ist richtig.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Aber damals haben die Städte gebrannt. Die Linken riefen „Rache, Rache, Rache“. Daran sieht man den Unterschied: Auf der einen Seite die christliche Botschaft von Liebe und Verzeihung, auf der anderen Seite die hasserfüllte, rachsüchtige Botschaft voller Missgunst und Bösartigkeit.
Milena Preradovic: Kirks Markenzeichen war ja, mit jedem zu diskutieren – eigentlich das, was wir fordern: dass man mit jedem reden kann. In der Tagesschau wird er allerdings jedes Mal als Ultrarechter bezeichnet. Immer wieder, die Macht der Wiederholung. Schauen Sie sich solche öffentlich-rechtlichen Sender eigentlich noch an?
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Wenig. Mir sind die Nachrichten zu laut und zu sensationslüstern geworden, das mag ich nicht. Ich lese sehr aufmerksam Zeitung und einige Magazine, aber Fernsehen läuft bei mir kaum noch.
Und schon der Ausdruck „rechtsextrem“ oder „rechtsradikal“ – kein Mensch kann wirklich definieren, ab wann man das ist.
Milena Preradovic: Einer hat mal gesagt: Wenn man nicht grün wählt.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: So ähnlich ist das. Wenn jetzt jeder, der sonntags in die Kirche geht, als rechtsradikal oder religiöser Extremist gilt – das Christentum eignet sich nicht zum Extremismus. Im Christentum geht es um Liebe und Vergebung. Wir sehen im Feind jemanden, für den man beten muss. Wenn wir auf die linke Backe geschlagen werden, sollen wir die rechte hinhalten.
Das ist keine Religion, die sich für Rache oder Hass eignet. Der „Extremismus“ im Christentum äußert sich darin, dass Johannes Paul II. ins Gefängnis ging, den Attentäter besuchte und ihm verzieh.
Er äußert sich darin, dass die Witwe des Ermordeten sagt: „Ich vergebe dem Täter.“ Wenn das Extremismus ist, dann ist es ein guter. Aber es ist jedenfalls kein rachsüchtiger oder hasserfüllter. Und das ist der Unterschied zwischen einem Christen und einem Nihilisten.
Milena Preradovic: Ja — sagen wir mal: Ein Christ ist gegenüber fremden Ideologien möglicherweise nicht so offen, weil er seinen eigenen Glauben hat. Sie haben vorhin die Familie erwähnt. Familie gilt inzwischen zum Teil schon als „rechts“ — zumindest die klassische Familie. Das liest man immer wieder. Sogar Dackel gelten inzwischen als rechts: Wer wandert, einen Dackel hat und mit seiner Familie unterwegs ist, steht schnell unter Verdacht. Wird die Familie im aktuellen Zeitgeist eher bekämpft? Als der frühere Kanzler Scholz Generalsekretär war, sagte er, man wolle die Lufthoheit über die Kinderzimmer haben. Sehen Sie die klassische Familie in Gefahr, weil sie eine Gefahr für gewisse Ideologien darstellt?
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Man muss sagen: Die herrschende Klasse, die diejenigen, die die politischen Entscheidungen letztlich treffen, war zu allen Zeiten daran interessiert, Menschen zu kontrollieren. Kontrolle bedeutet letztlich auch — das haben wir vom Kommunismus gelernt —: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“ Familie und Religion sind für die herrschende Klasse Konkurrenzinstitutionen, weil sie Menschen zusammenhalten. Einen Menschen kann man leichter manipulieren, wenn er isoliert ist und sich mit niemandem absprechen kann, dem er zutiefst vertraut. Freunden oder Arbeitskollegen vertraut man nur bis zu einem gewissen Grad; das tiefste Vertrauen liegt in der Familie. Wenn man eine Gesellschaft manipulieren will, braucht man keine andere Instanz, die Richtlinien infrage stellt — deshalb steckt hinter der Zersetzung der Familie ein strategischer Gedanke. Kommunisten haben das schon versucht; ihnen ist es nicht gelungen, und dieser Ideologie wird es auch nicht gelingen. Der Versuch ist allerdings massiv. Heute werden alternative Lebensmodelle so stark propagiert, weil sie viele Einzelindividuen hervorbringen — etwa die homosexuelle Ehe.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Das kann schön sein, aber die natürliche Gemeinschaft ist zwischen Mann und Frau. Andere Gemeinschaften können glücklich und dauerhaft sein, sind aber nicht in derselben Weise auf Bestand und Nachhaltigkeit ausgelegt wie die Verbindung von Mann und Frau. Deshalb sagen wir Christen: Jeder soll auf seine Art glücklich werden, wir zwingen niemanden zum Christentum. Aber die Institution der Ehe zwischen Mann und Frau muss geschützt werden, weil sie ein Stabilitätsfaktor der Gesellschaft ist. Wenn man eine Gesellschaft kontrollieren und ordnen will, sind stabile Beziehungen zwischen Mann und Frau mit natürlichen Kindern ein Hort gesellschaftlicher Stabilität — und das sollte gefördert werden. Wenn man hingegen eine zerrissene Gesellschaft will, die sich von innen auflöst und nur noch aus Individuen besteht, ist der andere Weg der richtige.
Milena Preradovic: „Teile und herrsche“ — wer Kontrolle haben will, spaltet das Volk. Dafür braucht man Propaganda. In den letzten fünf Jahren bin ich ziemlich geübt darin geworden, Propaganda zu erkennen. Wie erkennen Sie Propaganda?
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Ich erkenne das instinktiv und frage mich stets: Was ist natürlich, was passt zum Menschen, wofür ist der Mensch ausgelegt, und was geht gegen seine Interessen? In den Maßnahmen, die auch aus der Europäischen Union kommen, sehe ich knallhart, dass es letztlich um Kontrolle des Menschen geht. Man will den gläsernen Bürger. Europa ist aber individualistisch; das ist in China anders — dort ist die Kultur eher zu gleichgeschalteter Folgsamkeit geeignet als der Europäer. Unsere Gesellschaft ist heterogen, und gegen die Natur zu kämpfen ist schwierig; deswegen wird dieser Kampf nicht erfolgreich sein. Trotzdem versuchen sie es, und wir müssen uns dagegen wehren dürfen. Das Heilige Römische Reich war einmal ein Zusammenschluss Europas, der gut funktionierte; eher auf dieses Konzept sollte man zurückgreifen als auf ein sozialistisches Einheitsprinzip, wie es heute aus Brüssel kommt.
Milena Preradovic: Aus Brüssel kommt einiges, aber auch von unserer Regierung und aus der Gesellschaft. Ihr Buch beginnt mit einer Geschichte bei den Festspielen auf Schloss St. Emmeram: Sie hatten AfD-Chefin Alice Weidel eingeladen, mit der Sie persönlich befreundet sind. Sie schreiben: Der Caterer erklärte plötzlich, er könne aus akuten Sicherheitsbedenken für meine persönlichen Gäste im Restaurantzelt keine Plätze bereitstellen. Der Veranstalter teilte mit, die Sängerin Vicky Leandros wolle ihr Konzert zunächst absagen und dann schärfste Worte gegen meine Gästin ankündigen. Ein Sponsor drohte mit sofortiger Vertragsauflösung, der Konzertveranstalter winkte mit künftigen Künstlerabsagen. Absagen — schon heftig. Sie haben sich dann in kleiner Runde mit Frau Weidel einen gemütlichen Abend gemacht, Leandros trat ohne sie auf. Sie schreiben dort: „Kontaktschuld gibt es nur in Diktaturen.“ Ist Deutschland schon so weit? War das Kontaktschuld vom Feinsten.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: In Deutschland gibt es die Kontaktschuld noch nicht in vollem Umfang; das ist eher ein Merkmal totalitärer Staaten.
Milena Preradovic: Das ist doch bereits Kontaktschuld — gesellschaftlich hat es sich verankert.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Richtig. Kontaktschuld kann aber erst wirklich greifen, wenn Menschen im vorauseilenden Gehorsam mitmachen. Ich habe nicht mitgemacht. Für mich gibt es keine Kontaktschuld. Für mich war klar: Ins Konzert oder Restaurant konnten wir nicht gehen — das ist die Freiheit des Restaurantbesitzers. Wenn wir die Freiheit des Bäckers akzeptieren, für eine bestimmte Hochzeit keinen Kuchen zu backen, dann muss auch der Restaurantbesitzer die Freiheit haben zu sagen: „Diese Gäste möchte ich nicht bedienen.“ Ich habe gesagt: „Meine Gäste werden dort nicht bedient, dann bekommen sie etwas anderes zu essen, und wir gehen nicht hin.“ Man kann das doof oder beleidigend finden, aber Freiheit ist das Wichtigste.
Milena Preradovic: Die Freiheit ist immer die Freiheit des anderen. Künstler zeigen auf Festivals gerne Haltung. 2019 trat die Band Revolverheld bei Ihren Schlossfestspielen auf und distanzierte sich auf der Bühne öffentlich von Ihnen. Wie haben Sie reagiert?
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Damals ging es um illegale Migration. Die Schiffe im Mittelmeer waren voll, Flüchtlinge wurden aufgenommen, und ich äußerte mich gegen illegale Immigration. Immigration kann man organisieren, die Staaten wissen genau, wie viele Menschen kommen. Wenn Menschen ihre Pässe wegwerfen, wird die Zuordnung schwieriger, aber gegen illegale Immigration war ich. Ich wollte das in der Pause den Revolverhelden erklären, doch sie wollten nicht mit mir sprechen. Viele Menschen möchten ihr Feindbild nicht aufgeben — der Mensch braucht offenbar ein Feindbild. In unserer Generation war das nicht so; wir diskutierten und waren danach wieder Freunde. Heute will man oft nicht mehr befreundet sein. Ich habe das vor etwa zehn Jahren bemerkt, als es um kirchliche Angelegenheiten ging: Der Kulturkampf gegen die katholische Kirche begann früher und wurde sehr hart geführt. Ich schlug vor, miteinander zu reden, doch der politisch Polemisierende hatte kein Interesse — genauso wenig wie die Revolverheld. Für sie war klar: „Das ist ein Unmensch, der wird delegitimiert, und die Gloria wird auch delegitimiert.“ Man will das aufrechterhalten. Genauso wie die Frau im Aufzug im Bundestag, die zu ihren Kollegen sagte: „Sprich bloß nicht mit den Rechten, wenn sie dir freundlich guten Tag sagen.“ Sie sollen nicht darauf eingehen; am besten wegsehen.
Milena Preradovic: Es ist schon ziemlich bekloppt geworden – wenn der Hintergrund nicht so ernst wäre.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Ja, man kann sagen: schade. Aber wie gesagt, wir Christen nehmen das den Leuten nicht übel. Wir sagen: Okay, wir beten für euch.
Milena Preradovic: Ich lache da manchmal auch ein bisschen drüber. Sie gelten ja inzwischen selbst als „umstritten“, auf dem Weg zu „höchst umstritten“ – das ist wohl die nächste Stufe. Neil Datta, Sekretär des Europäischen Forums für sexuelle und reproduktive Rechte, sagte über Sie, Sie seien potenziell gefährlich, weil Sie eine charismatische Frau seien, die aber gleichzeitig oft unterschätzt werde. Fühlen Sie sich geschmeichelt oder beleidigt?
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Total geschmeichelt! Das ist doch das größte Kompliment, das einem jemand machen kann – vor allem, weil man mir da eine Wichtigkeit zuschreibt, die ich gar nicht habe. Aber schon bei „reproduktive Rechte“ sieht man die Lüge. Ich habe mal einen Abtreibungsarzt gefragt: Wo wird denn hier etwas reproduziert? Reproduktion heißt, aus zwei wird drei – ein Kind wird geboren. Hier aber wird getötet. Das ist keine Reproduktion, das ist Zerstörung. Schon im Begriff „reproduktive Rechte“ steckt also die Unwahrheit. Und warum braucht man Lügen? Weil die Wahrheit wehtut. Wenn man mit der Wahrheit nicht mehr umgehen kann, weiß man, dass man auf dem Weg des Bösen ist.
Milena Preradovic: Apropos Abtreibung – worauf Sie gerade angespielt haben: Haben Sie Verständnis für junge Frauen in Notsituationen, die sich für diesen Schritt entscheiden?
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Ich habe immer Verständnis für Menschen in Not, die in dieser Not eine falsche Entscheidung treffen. Aber warum redet die Gesellschaft nicht über die Frauen, die zu diesem Schritt gedrängt oder moralisch unter Druck gesetzt wurden? Wenn der Freund sagt: „Lass es lieber wegmachen, ich kann das nicht, das würde unsere Beziehung belasten“ – bedeutet das: Ich haue ab. Wenn eine Frau so unter Druck steht und in diesem Stress diesen Schritt geht, muss sie damit leben. Und natürlich gibt es abgebrühte Frauen, die keine Gefühlsregung mehr zeigen – aber ich persönlich habe noch keine erlebt.
Milena Preradovic: Ich auch nicht. Alle, die ich kenne, tragen das jahrelang mit sich herum.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Wir beide haben Freundinnen – natürlich auch solche Fälle in unserem Umfeld. Es wird ungern darüber gesprochen, aber wenn sich eine Frau öffnet, kommt ein ganz tiefer Schmerz. Ich spreche nur jene Frauen an, die in Zeitungen sagen: „Ich bin stolz darauf, wie viele Abtreibungen ich hatte. Ich mache das gerne.“ Das lesen wir ja. Aber ob das wirklich wahr ist? Und wie abgebrüht muss man sein, um das zu sagen?
Denn eines ist klar: Wenn wir schon ökologisch denken – wenn wir sagen, zurück zur Natur –, dann ist das Unnatürlichste, was es gibt, dass eine Frau ihre Leibesfrucht abtötet und herausreißt. Das ist unnatürlich. Wir achten bei Tieren, Pflanzen und Nahrungsmitteln auf natürliche Haltung, Nachhaltigkeit, Ökologie – aber beim Menschen? Da soll er Hormone nehmen, bis er umkippt, sich operieren lassen, das Kind abtreiben – warum? Der Mensch braucht genauso wie das Tier ein natürliches Habitat, ein Biotop, eine natürliche Lebensweise. Das ist es, was wir schützen müssen.
Milena Preradovic: Das ist auf jeden Fall ein interessanter Widerspruch, den Sie da aufgedeckt haben – und es gibt noch mehrere. Inzwischen gilt es ja auch als „rechts“ oder zumindest „nicht genehm“, sich als deutsch zu identifizieren. Ich bin Migrantenkind – ich darf das also sagen. Laut einem Verfassungsschutzgutachten aus dem Jahr 2020, das Sie auch in Ihrem Buch zitieren, gilt es als diskriminierend gegenüber Eingebürgerten, wenn man sich ethnisch einem Volk zugehörig fühlt. Ist das logisch? Wir akzeptieren doch auch, dass es Kurden gibt – ein Volk ohne eigenen Staat.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Ganz genau. Wir haben ja sogar Gesellschaften, die sich um aussterbende Völker kümmern. Und wir haben die Auslandsdeutschen – etwa die Sudetendeutschen oder Russlanddeutschen. Die wollen ihre Identität und Kultur bewahren. Wir können nicht auf der einen Seite Kulturförderung und Diversität propagieren und auf der anderen Seite einem bestimmten Volk die eigene Identität absprechen.
Milena Preradovic: Die Sorben haben ja auch eine anerkannte Volkszugehörigkeit in Sachsen.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Ganz genau. Oder nehmen Sie die deutschen Gemeinschaften in Südamerika – die wollen alle ihre Kultur pflegen. Wir können den Deutschen nicht verbieten, was wir anderen Völkern sogar fördern. Denken Sie an die Indianer oder indigene Stämme: Es gibt Organisationen, die sich um deren kulturellen Erhalt bemühen. Und hier? Da steckt ein Rassismus dahinter – ein Rassismus gegen das eigene Volk.
Milena Preradovic: Den Deutschen wird sofort unterstellt, sie fühlten sich dann wieder als Herrenrasse. Das ist natürlich Unsinn. Wenn jemand sagt: „Ich bin deutsch“ – das ist doch kein Ausdruck von Überheblichkeit. Ich selbst bin aus mehreren Völkern zusammengewürfelt, was ich wunderbar finde. Aber Sie haben recht – das ist eine komplette Unlogik. Im Grunde ist es Diskriminierung der eigenen Leute, während man anderen genau das zugesteht. Und die Widersprüche gehen weiter: In Ihrem Buch schreiben Sie, dass das Bundesinnenministerium auf seiner Internetseite den Erhalt und die Weiterentwicklung der ethnokulturellen Identität der Auslandsdeutschen als politisches Ziel beschreibt. Da fragt man sich wirklich: Was denn nun?
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Genau das ist die Handschrift des Teufels – er ist der Durcheinanderbringer, der alles auf den Kopf stellt. Hier sehen Sie es: Man gilt als Rassist, wenn man einen dunkelhäutigen Menschen fragt, woher er kommt. Aber darin liegt doch der eigentliche Rassismus! Es wird unterstellt, dass man sich für etwas Besseres hält und der andere sich minderwertig fühlen könnte. Also soll man gar nicht fragen. Dabei ist es bei mir genau umgekehrt: Ich liebe alle Länder. Ich habe viele bereist. Wenn ich im Taxi sitze und am Akzent höre, dass der Fahrer vielleicht aus Westafrika kommt – vielleicht aus einem Land, das ich kenne –, dann frage ich nicht, weil ich mich besser fühle, sondern weil ich mich für sein Land interessiere.
Milena Preradovic: Ja, klar.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Aber genau das wird heute verboten. Dieses Verbot ist reiner Rassismus, weil es davon ausgeht, dass der andere sich minderwertig fühlen könnte. Er ist genauso Deutscher wie ich. Sein Pass interessiert mich gar nicht – ich interessiere mich für seine Herkunft, für sein Land.
Milena Preradovic: Im Zweifel wird er sich auch seiner Herkunftskultur zugehörig fühlen – das geht ja vielen so. Ich lebe inzwischen im Heimatland meiner Mutter, in Österreich. Mein Vater war Serbe. Ich habe also das Serbische, das Deutsche und das Österreichische in mir. Und Sie ja auch – Ihre Familie ist ein richtiges Gemisch. Da haben Sie recht: Das alles dient am Ende nur der Spaltung.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Genau. Und wenn man merkt, dass jemand auf die Frage „Woher kommen Sie?“ antwortet: „Ich bin Deutscher“, dann weiß man, okay – Thema beendet. Aber wenn man spürt, da ist Offenheit, dann wird es oft ein schönes Gespräch. Ich rate zum Beispiel manchmal: „Mittlerer Osten?“ – und dann lassen sie sich gern auf das Ratespiel ein, weil es dort so viele Kulturen gibt. Am Akzent kann man das ja nicht immer erkennen.
Milena Preradovic: Nee, klar. Ich habe auch schon viele schöne Gespräche in Taxis geführt. Kommen wir zur Wirtschaft: Deutschland hat enorme wirtschaftliche Probleme und ist im Niedergang begriffen, was die Industrie betrifft. Sie sind eine erfolgreiche Geschäftsfrau, Ihre Familie besitzt ein weit verzweigtes Unternehmen. Bemerken Sie diesen wirtschaftlichen Niedergang auch in Ihren Betrieben?
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Diesen Niedergang bemerken wir alle. Aber man muss wissen: Er ist politisch gewollt. Das ist hausgemacht. Es ist ja nicht so, dass eine Naturkatastrophe oder Krankheit das Land lahmgelegt hätte – wie damals in der Corona-Zeit. Die Europäische Union mit ihrer Gleichmacherei und der Sintflut an Auflagen, Bestimmungen und Gesetzen macht es dem Mittelstand unmöglich, weiterzuarbeiten. Wenn man heute alle Vorschriften erfüllen will, braucht man eine eigene Rechtsabteilung – das können sich nur die Großen leisten.
Das bedeutet: Der Mittelstand wird langfristig zerstört. Dabei ist nur der Mittelstand in der Lage, den Staat zu kontrollieren und zu kritisieren, weil er unabhängig ist. Er schafft sich selbst eine Einkommensbasis, kann seine Kinder ausbilden, er ist finanziell frei. Die ganz Großen – multinationale Konzerne – haben so viel Geld, dass sie sich die Gesetzeslage zurechtbiegen können oder einfach ihren Sitz verlegen. Die Armen hingegen sind vom Staat abhängig und werden nicht aufmucken. Nur der Mittelstand kann das – und genau der wird zerstört. Das sehen wir: Bäckereien schließen, kleine Betriebe verschwinden, große Ketten übernehmen. Warum? Weil die Konzerne ihre Konkurrenz loswerden wollen.
Milena Preradovic: Das ist natürlich sehr schade, weil auch die Qualität extrem sinkt.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Genau. Über die ökonomischen Folgen kann man reden, aber die Ursache ist klar: Das Rückgrat jeder Gesellschaft – in Deutschland, Frankreich, Italien – ist der Mittelstand. Wenn man ihn zerstört, hat man die Menschen in der Hand. Die obersten Zehntausend machen mit der Politik gemeinsame Sache, der Mittelstand verschwindet, und die Armen sind völlig abhängig. Das ist das Ziel.
Deutschland als wirtschaftliche Lokomotive Europas muss als erstes geschwächt werden. Wir sind nicht zuerst zerstört worden, weil wir so tüchtig sind – und genau diese Tüchtigkeit wird uns jetzt zum Verhängnis. Joschka Fischer hat es schon vor Jahren gesagt: „Wenn man auf der Welt Gerechtigkeit will, muss man den Deutschen das Geld wegnehmen.“ Denn die deutsche Tüchtigkeit sorge für Ungleichheit in der Welt. Also müsse man den Deutschen das Geld wegnehmen – egal wofür: Radweg in Peru, Toilette in Nigeria, LGBT-Tanzkurs in China. Unser Geld wird in alle Welt verteilt.
Und dann hören wir von Annalena Baerbock: „Wir sind nicht nur zuständig für unser eigenes Volk, wir sind zuständig für die Welt.“
Milena Preradovic: Sie hätte vielleicht kurz prüfen sollen, worauf sie als Ministerin eigentlich geschworen hat. In der alten Bundesrepublik galt Eigentum ja noch als erstrebenswert. Heute wird es zunehmend misstrauisch beäugt. Sie haben das mal „linke DNA“ genannt. Aber auch der neue CDU-Chef Friedrich Merz hat schon vor seiner Wahl vom Vermögen der Menschen gesprochen – es liege nutzlos auf den Banken, zehn Prozent davon könnten dem Staat helfen. Finden Sie solche Aussagen bedrohlich?
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Da muss ich ihn ein bisschen in Schutz nehmen. Das heißt ja nicht unbedingt, dass man den Menschen das Geld wegnehmen will.
Milena Preradovic: Am Ende wird es aber genau darauf hinauslaufen – da bin ich sicher. Natürlich heißt es erst: „Wir leihen es uns nur und verzinsen es gut.“ Aber wenn das Geld nicht freiwillig kommt, dann wird man irgendwann sagen: „Okay, gib’s mir einfach, ich nehme es mir – aber du bekommst Zinsen.“
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Moment – man muss unterscheiden. Der Staat kann durch Zinsen eine Anlage attraktiv machen. Wenn er sagt: „Wir wollen, dass das Geld produktiv wird, statt auf Sparkonten zu liegen“, und dafür bessere Zinsen bietet – ist das legitim.
Aber Sie haben recht: Die schleichende Enteignung geschieht längst – über die Inflation. Wenn die Kaufkraft sinkt, verliert unser Geld an Wert. Das ist auch eine Form der Enteignung. Letztlich hat der Staat nur zwei Wege, an Geld zu kommen: über Steuern oder über Inflation. Eine direkte Enteignung haben wir noch nicht – aber die Tendenz ist da.
Milena Preradovic: Naja, es gibt ja Vorschläge, die regelmäßig wiederkehren. Zum Beispiel: „Wir haben Wohnungsnot – schaut auf die Alten in ihren großen Häusern! Die könnten sich doch verkleinern, zum Wohle der Allgemeinheit.“ Wenn ich mir Ihr Schloss ansehe – größer als der Buckingham-Palast – da könnte man viele kleine Wohnungen draus machen. Das hat schon einen Enteignungscharakter. Haben Sie solche Forderungen auch schon gehört?
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Natürlich. Aber es gibt zum Glück noch viele Gesetze, die das verhindern. Wir müssen uns mit den Gefahren beschäftigen, die direkt vor der Tür stehen – nicht mit denen, die fünf Kilometer entfernt sind. Und die größte aktuelle Gefahr für unsere Freiheit ist Brüssel, die Europäische Union. Deutschland ist der Zahlmeister Europas. Ein Land nach dem anderen geht pleite – Griechenland war nur ein kleiner Vorgeschmack. Wenn Frankreich pleitegeht, haben wir ein echtes Problem.
Diese massive Überschuldung der Staaten, die explodierenden Kosten – das ist unser jetziges Problem. Wenn in Frankreich die Regierung gestürzt wird, ist das kein Wunder: Die Kassen sind leer.
Wir können in zwei Jahren weiterreden, aber Stand heute gilt:
Milena Preradovic: Ja?
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Es ist ein bisschen wie mit der Klimakrise.
Milena Preradovic: Ich sehe Sie schon – aber ich nehme das Angebot an. In zwei Jahren reden wir wieder.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Ja. Zum Beispiel bei der Klimakrise: Da sind die jungen Leute auf die Straße gegangen, sind nicht mehr zur Schule gegangen, weil sie sagten, die Welt wird zu heiß, wir werden alle verglühen, die Welt geht unter. Ja, wir verglühen vielleicht – aber eher morgen, wenn der Krieg in der Ukraine weitergeht. Statt sich über CO₂ und diese Klimahysterie aufzuregen, sollte man sich lieber der wahren Gefahr zuwenden: Eine Atommacht führt Krieg gegen eine andere Atommacht – das ist die wirkliche Bedrohung.
Wir müssten die Aufmerksamkeit der Menschen auf diesen Krieg lenken und unsere Politiker zwingen, mit dem Anheizen aufzuhören und endlich Friedensgespräche zu führen, statt über Aufrüstung und mehr Soldaten zu reden. Wenn wir Deutschen jetzt glauben, wir könnten gegen Russland in den Krieg ziehen – das hat Napoleon nicht geschafft, Hitler nicht geschafft, und die hatten ganz andere Kaliber als unsere verweichlichte Gesellschaft heute.
Man muss doch auch mal praktisch denken: Bei der Bundeswehr wird sich inzwischen beschwert, dass es kein veganes Essen gibt. Wie will man mit Soldaten, die veganes Essen fordern, gegen russische Bären antreten? Die würden sie doch leibhaftig auffressen. Das sind ganz andere Menschen, ganz anders aufgewachsen – und unsere jungen Leute hängen den ganzen Tag am Handy und schauen Instagram.
Milena Preradovic: Die Latte-Macchiato-Generation.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Eben. Wollen wir mit dem russischen Bären wirklich in den Krieg ziehen?
Milena Preradovic: Nein, natürlich nicht.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Genau. Und deshalb sollten die Kinder lieber gegen den Krieg auf die Straße gehen – gegen den Krieg zwischen der Ukraine und Russland –, statt sich wegen CO₂ auf die Straße zu kleben. CO₂ hat in den letzten 50 oder 100 Jahren die Erde grüner gemacht und die Nahrungsmittelproduktion verbessert. Wir haben heute weniger Hunger auf der Welt – auch dank CO₂, denn die Photosynthese funktioniert durch CO₂. Es sorgt dafür, dass Wälder und Pflanzen besser wachsen. Die Erde ist heute grüner als je zuvor.
Milena Preradovic: Das ist eigentlich altes Wissen, vergessenes Wissen.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Ja, in der Biologie längst vergessen. Ich habe das wieder hervorgeholt: Photosynthese – natürlich CO₂! Uns wird eingeredet, CO₂ sei das schlimmste Gift. Quatsch.
Milena Preradovic: (lacht) Herrlich, wie Sie sich ereifern können. Ich komme noch einmal auf Ihr Buch zurück. Sie schreiben: „Wer mit 65 so viel herumgekommen ist wie ich, kennt Gott und die Welt. Ich habe erfahren, wie die heutige Elite denkt und handelt.“ Zu welchem Schluss sind Sie da gekommen?
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Man will eine große Einheitsregierung – das will man wirklich. Als meine Eltern und deren Freunde vor 50 Jahren über eine „Eine-Welt-Regierung“ sprachen, dachte ich: Ja, ja, schon recht. Heute sind wir diesem Ziel deutlich näher. Viele Propagandisten sagen: Die Welt wäre besser, wenn sie aus einer Hand regiert würde. Das halte ich für falsch.
Milena Preradovic: Das ist ja auch das Ziel der UNO.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Ja, aber Konkurrenz belebt das Geschäft – das gilt auch in der Politik. Je mehr alternative Regierungsformen und Systeme existieren, desto mehr Auswahl hat der Mensch. Eine Einheitsregierung, wie wir sie in China sehen, ist kein Fortschritt. Sie mag für China funktionieren, weil die Menschen dort seit Jahrtausenden so regiert werden, aber sie ist nicht übertragbar.
Vor dem neuen Eisernen Vorhang öffnete sich Russland ja schon – internationale Unternehmen kamen ins Land, Investitionen waren möglich. In China haben wir dagegen diese Einheitsregierung, und die ist mitnichten besser. Wirtschaftlich mag sie funktionieren, aber unser System ist kreativer.
Warum ist Europa so attraktiv für die ganze Welt? Warum wollen alle hierher?
Milena Preradovic: Na ja, warum?
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Weil wir so vielfältig sind. Unsere Architektur, unsere Küche, unsere Kleidung, unsere Sitten und Gebräuche – in jedem Land Europas ist das anders. Diese Vielfalt macht Europa attraktiv.
Milena Preradovic: Und genau darauf sollten wir uns vielleicht wieder konzentrieren.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Ja – stolz auf Europa sein, statt diesen Einheitsbrei zu akzeptieren. Die Vielfalt und Regionalität Europas sind unsere große Stärke. Die dürfen wir uns nicht von ideologisch verblendeten Leuten kaputtmachen lassen.
Milena Preradovic: Sie sind ja international bestens vernetzt. Wie sehen Ihre Freunde im Ausland Deutschland heute?
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Am besten lässt es sich mit einem Satz sagen: Diejenigen, die an unserem Niedergang mitgearbeitet haben, zeigen jetzt mit dem Finger auf uns und sagen schadenfroh: „Ihr Idioten, bei euch geht alles den Bach runter!“ – als hätten sie nichts damit zu tun. Aber natürlich tragen sie Mitverantwortung.
Milena Preradovic: Das sind dann amerikanische Freunde?
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Ja, internationale Freunde allgemein. Sie zeigen mit dem Finger auf uns – fast schadenfroh. „Ihr macht alles falsch.“ Aber ich sage dann immer: Moment mal – in Europa steht es insgesamt nicht gut. Am schlimmsten ist es in England, dann kommt Frankreich, und erst danach Deutschland.
Milena Preradovic: Das macht ja fast Hoffnung. Fürstin Gloria, vielen lieben Dank für dieses wunderbare, anregende und unterhaltsame Gespräch. So schön, dass Sie da waren. Spätestens in zwei Jahren sehen wir uns wieder.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Das hoffe ich auch. Alles Gute für Sie – vielen Dank.
Milena Preradovic: Tja, Leute, wir alle haben es im Grunde selbst in der Hand. Wenn wir einfach entscheiden, uns unsere Freiheit, unsere Debattenfreude und unsere Freundschaften – trotz unterschiedlicher Meinungen – nicht nehmen zu lassen, dann passiert auch nichts. Wir sind viele, viel mehr, als man denkt. Es liegt an uns – und in uns. Wir müssen es nur tun. Ich wünsche euch eine gute Zeit. Bis bald.
Interview with Princess Gloria von Thurn und Taxis (english)
Milena Preradovic: When you turn on the democracy radar, you can always recognize a regime by how it treats its critics and political opponents. And in Germany, that radar is probably sounding the alarm loudly.
Genuine critics are first controversial per se, then highly controversial. Then they are marginalized, canceled, defamed—deniers, conspiracy theorists, right-wingers, Nazis. The more competent a critic is, the harder they are fought. And when the largest opposition party surpasses the largest governing party, the firewall is raised a little higher. The will of the citizen doesn’t matter.
My guest knows all this too. She is now controversial, but she won’t be silenced – and certainly won’t be told who she can associate with. She says: Argue, but don’t let yourself be infected by the social disease of distanzitis. Contact guilt only exists in dictatorships. Now in Punkt.Preradovic: Hello Princess Gloria von Thurn und Taxis, I am very pleased to meet you.
Princess Gloria von Thurn und Taxis: Thank you very much for the invitation.
Milena Preradovic: Let me briefly introduce you. You are an entrepreneur, manager, and author. After your husband’s death in 1990, you took over the leadership of the princely house, restructured the Thurn und Taxis group of companies, and made it more profitable. You are committed to preserving the extensive cultural heritage, such as the museums in the family castle of St. Emmeram, the largest privately managed castle in Europe. There you also support social projects such as a daily soup kitchen.
And you are an author. Your current work is called Better Unheard Than Unheard – Lessons from My Life. In it, you tackle everything that is currently going wrong in Germany – in a very meticulous and clear manner.
I would like to start with current events: How have you experienced the discussion in the German media about the murder of US activist Charlie Kirk in recent days? I am sure you have been following it closely.
Princess Gloria von Thurn und Taxis: Of course, I was shocked that left-wing propaganda was so malicious, almost hateful, toward this man, who was actually a Christian missionary, an evangelical missionary. That shocked me. I knew that there was indifference and rejection towards the Church, but that there is such hatred – towards the Christian message, towards the Church, towards everything on which we have built our thousand-year European history, towards what constitutes our identity – that people are willing to drag it through the mud like this is a sign of absolute degeneration, of self-hatred. This became horrifyingly clear to me in this case. We must fight against this.
Milena Preradovic: Of course, the hatred also took a political turn. It was not only directed against his Christianity, but also against the fact that he was a supporter of Donald Trump and attracted a large young audience to him. I had previously perceived this as more of a political discussion and was also shocked by this hatred and incitement. “Rot in hell, Charlie” – that’s what young left-wing politicians wrote, and their party remained silent. The widow is denied her grief; people assume she is just putting on a big show. I ask myself: Where does this come from? This dehumanization, this deep hatred?
Princess Gloria von Thurn und Taxis: I think I know where it comes from. Over the last 200 years, a very nihilistic way of thinking has spread in philosophy, seeping into society via universities and the humanities. This nihilism ultimately led to the Third Reich.
What we criticize about the Third Reich—the dehumanization of the Jews, Kristallnacht, the violence in the streets, the hatred—we thought we had overcome all that. We believed we had become a more humane, more pacifist society.
I am now 65. When I look back on the last 40 years, I am horrified to see how quickly a society can change again. The hatred of Charlie Kirk – you see the political aspect, I see the intellectual background.
Princess Gloria von Thurn und Taxis: I’m referring to the content. What were his messages ultimately? They were messages of faith: family, because God created us as man and woman with the command: “Subdue the earth and multiply.”
All the messages he represented were ultimately Christian messages. That is why he rejected all the phenomena that are taking hold today and causing division. Division always comes from the devil.
The funeral service was about forgiveness, about love. The message there was love and forgiveness—no trace of hatred or revenge. If you compare that to the murder of George Floyd, the black drug addict—who was full of fentanyl and, as was later said, died of an overdose and not because the police held him down…
Milena Preradovic: Of course, that was very much exploited at the time, that’s true.
Princess Gloria von Thurn und Taxis: But at that time, cities were burning. The leftists were shouting “Revenge, revenge, revenge.” That shows the difference: on the one hand, the Christian message of love and forgiveness, and on the other, the hateful, vengeful message full of resentment and malice.
Milena Preradovic: Kirk’s trademark was to discuss with everyone—actually, what we demand: that you can talk to everyone. In the daily news, however, he is always referred to as an ultra-right-winger. Again and again, the power of repetition. Do you still watch public broadcasters?
Princess Gloria von Thurn und Taxis: Not much. The news has become too loud and sensationalist for me, I don’t like that. I read newspapers and some magazines very carefully, but I hardly ever watch television anymore.
And even the terms “right-wing extremist” or “right-wing radical” – no one can really define when someone is that.
Milena Preradovic: Someone once said: If you don’t vote green.
Princess Gloria von Thurn und Taxis: It’s something like that. If everyone who goes to church on Sundays is now considered a right-wing radical or religious extremist, Christianity is not suited to extremism. Christianity is about love and forgiveness. We see the enemy as someone we must pray for. If we are struck on the left cheek, we should turn the right cheek.
This is not a religion that lends itself to revenge or hatred. The “extremism” in Christianity is expressed in the fact that John Paul II went to prison, visited the assassin, and forgave him.
It is expressed in the fact that the widow of the murdered man says, “I forgive the perpetrator.” If that is extremism, then it is a good kind. But in any case, it is not vengeful or hateful. And that is the difference between a Christian and a nihilist.
Milena Preradovic: Yes — let’s say that a Christian may not be so open to foreign ideologies because he has his own faith. You mentioned family earlier. Family is now considered “right-wing” in some quarters — at least the traditional family. You read that again and again. Even dachshunds are now considered right-wing: anyone who goes hiking, has a dachshund, and is out and about with their family is quickly viewed with suspicion. Is the family being fought against in the current zeitgeist? When former Chancellor Scholz was secretary-general, he said that they wanted to have air supremacy over children’s bedrooms. Do you see the traditional family in danger because it poses a threat to certain ideologies?
Princess Gloria von Thurn und Taxis: It must be said that the ruling class, those who ultimately make political decisions, have always been interested in controlling people. Ultimately, control also means—as we learned from communism—“trust is good, control is better.” Family and religion are competing institutions for the ruling class because they hold people together. It is easier to manipulate a person when they are isolated and cannot consult with anyone they trust deeply. Friends or work colleagues can only be trusted to a certain extent; the deepest trust lies within the family. If you want to manipulate a society, you don’t need any other authority to question the guidelines — that’s why there is a strategic idea behind the destruction of the family. Communists have already tried this; they did not succeed, and this ideology will not succeed either. However, the attempt is massive. Today, alternative lifestyles are being promoted so strongly because they produce many individuals — such as homosexual marriage.
Princess Gloria von Thurn und Taxis: That can be beautiful, but the natural community is between a man and a woman. Other communities can be happy and lasting, but they are not designed for permanence and sustainability in the same way as the union between a man and a woman. That is why we Christians say: Everyone should find happiness in their own way; we do not force anyone to become a Christian. But the institution of marriage between a man and a woman must be protected because it is a stabilizing factor in society. If you want to control and organize a society, stable relationships between men and women with natural children are a haven of social stability — and that should be promoted. If, on the other hand, you want a torn society that is disintegrating from within and consists only of individuals, then the other path is the right one.
Milena Preradovic: “Divide and rule” — those who want control divide the people. To do this, you need propaganda. Over the last five years, I have become quite skilled at recognizing propaganda. How do you recognize propaganda?
Princess Gloria von Thurn und Taxis: I recognize it instinctively and always ask myself: What is natural, what suits people, what are people designed for, and what goes against their interests? In the measures that also come from the European Union, I see very clearly that ultimately it is about controlling people. They want transparent citizens. But Europe is individualistic; it’s different in China — there, the culture is more suited to conformity and obedience than the European one. Our society is heterogeneous, and fighting against nature is difficult; that is why this fight will not be successful. Nevertheless, they are trying, and we must be allowed to defend ourselves against it. The Holy Roman Empire was once a union of Europe that worked well; we should fall back on this concept rather than on a socialist principle of unity, as is coming out of Brussels today.
Milena Preradovic: A lot comes from Brussels, but also from our government and society. Your book begins with a story at the festival at St. Emmeram Palace: you had invited AfD leader Alice Weidel, who is a personal friend of yours. You write: The caterer suddenly declared that he could not provide seats for my personal guests in the restaurant tent due to acute security concerns. The organizer announced that singer Vicky Leandros wanted to cancel her concert and then make the strongest possible statements against my guest. A sponsor threatened to terminate the contract immediately, and the concert organizer hinted at future artist cancellations. Cancellations — that’s pretty intense. You then had a cozy evening with Ms. Weidel in a small group, and Leandros performed without her. You write there: “Guilt by association only exists in dictatorships.” Has Germany already reached that point? That was guilt by association at its finest.
Princess Gloria von Thurn und Taxis: Guilt by association does not yet exist to the full extent in Germany; it is more a characteristic of totalitarian states.
Milena Preradovic: But that’s already guilt by association — it has become entrenched in society.
Princess Gloria von Thurn und Taxis: Correct. But guilt by association can only really take hold when people participate in anticipatory obedience. I did not participate. For me, there is no guilt by association. It was clear to me that we couldn’t go to the concert or restaurant — that’s the restaurant owner’s freedom. If we accept the baker’s freedom not to bake a cake for a certain wedding, then the restaurant owner must also have the freedom to say, “I don’t want to serve these guests.” I said, “My guests will not be served there, then they will get something else to eat, and we will not go there.” You may find that stupid or offensive, but freedom is the most important thing.
Milena Preradovic: Freedom is always the freedom of others. Artists like to take a stand at festivals. In 2019, the band Revolverheld performed at your castle festival and publicly distanced themselves from you on stage. How did you react?
Princess Gloria von Thurn und Taxis: At the time, it was about illegal migration. The ships in the Mediterranean were full, refugees were being taken in, and I spoke out against illegal immigration. Immigration can be organized; the states know exactly how many people are coming. When people throw away their passports, it becomes more difficult to keep track of them, but I was against illegal immigration. I wanted to explain this to the gunslingers during the break, but they didn’t want to talk to me. Many people don’t want to give up their enemy image — people apparently need an enemy image. It wasn’t like that in our generation; we discussed things and were friends again afterwards. Today, people often don’t want to be friends anymore. I noticed this about ten years ago when it came to church matters: the Kulturkampf against the Catholic Church began earlier and was fought very hard. I suggested talking to each other, but the political polemicist had no interest — just like the gunslingers. For them, it was clear: “He’s a monster, he’s going to be delegitimized, and Gloria is going to be delegitimized too.” They want to keep it that way. Just like the woman in the elevator in the Bundestag who said to her colleagues, “Don’t talk to the right-wingers when they say hello to you in a friendly manner.” They shouldn’t respond; it’s best to look away.
Milena Preradovic: It’s gotten pretty crazy — if the background weren’t so serious.
Princess Gloria von Thurn und Taxis: Yes, you could say it’s a shame. But as I said, we Christians don’t hold it against people. We say: Okay, we’ll pray for you.
Milena Preradovic: I sometimes laugh about it a little. You yourself are now considered “controversial,” on your way to “highly controversial” – that’s probably the next level. Neil Datta, secretary of the European Forum for Sexual and Reproductive Rights, said about you that you are potentially dangerous because you are a charismatic woman who is often underestimated. Do you feel flattered or offended?
Princess Gloria von Thurn und Taxis: Totally flattered! That’s the biggest compliment anyone can give me – especially because it attributes an importance to me that I don’t have. But even the term “reproductive rights” reveals the lie. I once asked an abortion doctor: Where is anything being reproduced here? Reproduction means two become three—a child is born. But here, a life is taken. That’s not reproduction, that’s destruction. So even the term “reproductive rights” is untrue. And why do people need lies? Because the truth hurts. When you can no longer handle the truth, you know you’re on the path to evil.
Milena Preradovic: Speaking of abortion—which you just alluded to—do you sympathize with young women in desperate situations who decide to take this step?
Princess Gloria von Thurn und Taxis: I always sympathize with people in need who make the wrong decision in their distress. But why doesn’t society talk about the women who were pushed or morally pressured into taking this step? When a boyfriend says, “You’d better get rid of it, I can’t do this, it would put a strain on our relationship,” that means, “I’m leaving.” When a woman is under such pressure and takes this step in this stressful situation, she has to live with it. And of course there are hardened women who no longer show any emotion – but I personally have never met one.
Milena Preradovic: Neither have I. Everyone I know carries this with them for years.
Princess Gloria von Thurn und Taxis: We both have friends—of course there are cases like this in our circle. People don’t like to talk about it, but when a woman opens up, it causes deep pain. I’m only referring to those women who say in newspapers, “I’m proud of how many abortions I’ve had. I like doing it.” We read that. But is it really true? And how hardened do you have to be to say that?
Because one thing is clear: if we think ecologically—if we say, back to nature—then the most unnatural thing there is is for a woman to kill and tear out her unborn child. That is unnatural. We pay attention to natural husbandry, sustainability, and ecology when it comes to animals, plants, and food—but what about humans? They are supposed to take hormones until they collapse, undergo surgery, abort their children—why? Just like animals, humans need a natural habitat, a biotope, a natural way of life. That is what we must protect.
Milena Preradovic: That is certainly an interesting contradiction you have uncovered – and there are several more. Nowadays, it is considered “right-wing” or at least “unacceptable” to identify as German. I am the child of immigrants – so I am allowed to say that. According to a 2020 report by the Office for the Protection of the Constitution, which you also cite in your book, it is considered discriminatory toward naturalized citizens to feel ethnically affiliated with a particular people. Is that logical? We also accept that there are Kurds—a people without their own state.
Princess Gloria von Thurn und Taxis: Exactly. We even have societies that care for dying peoples. And we have Germans abroad – such as the Sudeten Germans or Russian Germans. They want to preserve their identity and culture. We cannot promote cultural diversity on the one hand and deny a certain people their own identity on the other.
Milena Preradovic: The Sorbs also have a recognized ethnic affiliation in Saxony.
Princess Gloria von Thurn und Taxis: Exactly. Or take the German communities in South America – they all want to preserve their culture. We cannot forbid Germans to do what we actually promote among other peoples. Think of the Native Americans or indigenous tribes: there are organizations that strive to preserve their culture. And here? There is racism behind it – racism against our own people.
Milena Preradovic: Germans are immediately accused of feeling like they are the master race again. That is nonsense, of course. When someone says, “I am German,” that is not an expression of arrogance. I myself am a mixture of several peoples, which I think is wonderful. But you are right—it is completely illogical. Basically, it is discrimination against one’s own people, while allowing others to do exactly that. And the contradictions continue: in your book, you write that the Federal Ministry of the Interior describes the preservation and further development of the ethno-cultural identity of Germans abroad as a political goal on its website. It really makes you wonder: what now?
Princess Gloria von Thurn und Taxis: That is exactly the devil’s handiwork – he is the bringer of confusion, who turns everything upside down. Here you see it: you are considered a racist if you ask a dark-skinned person where they come from. But that is where the real racism lies! It is assumed that you think you are better than others and that the other person might feel inferior. So you shouldn’t ask at all. But for me, it’s exactly the opposite: I love all countries. I have traveled to many of them. When I’m sitting in a taxi and I hear from the accent that the driver might be from West Africa – perhaps from a country I know – I don’t ask because I feel superior, but because I’m interested in his country.
Milena Preradovic: Yes, of course.
Princess Gloria von Thurn und Taxis: But that’s exactly what’s forbidden today. This ban is pure racism because it assumes that the other person might feel inferior. He’s just as German as I am. I’m not interested in his passport—I’m interested in his origins, in his country.
Milena Preradovic: When in doubt, he will also feel that he belongs to his culture of origin – that’s how it is for many people. I now live in my mother’s home country, Austria. My father was Serbian. So I have Serbian, German, and Austrian in me. And you too – your family is a real mix. You’re right: in the end, all this only serves to divide us.
Princess Gloria von Thurn und Taxis: Exactly. And when you notice that someone answers the question “Where are you from?” with “I’m German,” then you know, okay – end of discussion. But when you sense openness, it often leads to a nice conversation. For example, I sometimes ask, “Middle East?” – and then they’re happy to play along with the guessing game because there are so many cultures there. You can’t always tell by the accent.
Milena Preradovic: No, of course. I’ve also had many nice conversations in taxis. Let’s talk about the economy: Germany has enormous economic problems and is in decline in terms of industry. You are a successful businesswoman, your family owns a widely diversified company. Do you also notice this economic decline in your businesses?
Princess Gloria von Thurn und Taxis: We all notice this decline. But you have to know that it is politically motivated. It is home-grown. It’s not as if a natural disaster or disease has crippled the country – as was the case during the coronavirus pandemic. The European Union, with its egalitarianism and deluge of regulations, provisions, and laws, is making it impossible for small and medium-sized businesses to continue operating. If you want to comply with all the regulations today, you need your own legal department – something only the big players can afford.
This means that small and medium-sized businesses will be destroyed in the long term. Yet only small and medium-sized businesses are in a position to control and criticize the state because they are independent. They create their own income base, can educate their children, and are financially free. The very large companies—multinational corporations—have so much money that they can bend the law to their will or simply relocate their headquarters. The poor, on the other hand, are dependent on the state and will not kick up a fuss. Only the middle class can do that – and that is precisely what is being destroyed. We can see this happening: bakeries are closing, small businesses are disappearing, large chains are taking over. Why? Because the corporations want to get rid of their competition.
Milena Preradovic: That is of course a great pity, because quality is also declining dramatically.
Princess Gloria von Thurn und Taxis: Exactly. We can talk about the economic consequences, but the cause is clear: the backbone of every society – in Germany, France, Italy – is the middle class. If you destroy it, you have people in your power. The top ten thousand are in cahoots with politicians, the middle class is disappearing, and the poor are completely dependent. That is the goal.
Germany, as the economic engine of Europe, must be weakened first. We weren’t destroyed first because we are so efficient – and it is precisely this efficiency that is now our undoing. Joschka Fischer said it years ago: “If you want justice in the world, you have to take money away from the Germans.” Because German efficiency causes inequality in the world. So you have to take money away from the Germans—no matter what it’s for: bike paths in Peru, toilets in Nigeria, LGBT dance classes in China. Our money is distributed all over the world.
And then we hear from Annalena Baerbock: “We are not only responsible for our own people, we are responsible for the world.”
Milena Preradovic: Perhaps she should have briefly checked what she actually swore to as a minister. In the old Federal Republic, property was still considered desirable. Today, it is increasingly viewed with suspicion. You once called this “left-wing DNA.” But even the new CDU leader Friedrich Merz spoke about people’s assets before his election – saying they were lying uselessly in the banks and that ten percent of them could help the state. Do you find such statements threatening?
Princess Gloria von Thurn und Taxis: I have to defend him a little here. That doesn’t necessarily mean that he wants to take people’s money away.
Milena Preradovic: But in the end, that’s exactly what it will come down to – I’m sure of it. Of course, at first they’ll say, “We’re just borrowing it and paying good interest.” But if the money doesn’t come voluntarily, then at some point they’ll say, “Okay, just give it to me, I’ll take it – but you’ll get interest.”
Princess Gloria von Thurn und Taxis: Wait a minute – you have to differentiate. The state can make an investment attractive through interest rates. If it says, “We want the money to be productive instead of sitting in savings accounts,” and offers better interest rates for that, it’s legitimate.
But you’re right: creeping expropriation has been going on for a long time – through inflation. When purchasing power declines, our money loses value. That is also a form of expropriation. Ultimately, the state has only two ways of obtaining money: through taxes or through inflation. We don’t have direct expropriation yet – but the trend is there.
Milena Preradovic: Well, there are proposals that come up regularly. For example: “We have a housing shortage – look at the elderly in their big houses! They could downsize for the common good.” When I look at your castle – bigger than Buckingham Palace – you could turn it into lots of small apartments. That already has the character of expropriation. Have you heard such demands before?
Princess Gloria von Thurn und Taxis: Of course. But fortunately, there are still many laws that prevent that. We have to deal with the dangers that are right on our doorstep – not those that are five kilometers away. And the greatest current threat to our freedom is Brussels, the European Union. Germany is Europe’s paymaster. One country after another is going bankrupt – Greece was just a small taste of what’s to come. If France goes bankrupt, we’ll have a real problem.
This massive over-indebtedness of countries, the exploding costs – that is our current problem. If the government in France is overthrown, it will come as no surprise: the coffers are empty.
We can talk more in two years, but as things stand today:
Milena Preradovic: Yes?
Princess Gloria von Thurn und Taxis: It’s a bit like the climate crisis.
Milena Preradovic: I can see you – but I’ll take you up on your offer. We’ll talk again in two years.
Princess Gloria von Thurn und Taxis: Yes. Take the climate crisis, for example: young people took to the streets and stopped going to school because they said the world was getting too hot, we were all going to burn up, the world was coming to an end. Yes, we may burn up—but more likely tomorrow, if the war in Ukraine continues. Instead of getting upset about CO₂ and this climate hysteria, we should turn our attention to the real danger: one nuclear power waging war against another nuclear power—that is the real threat.
We need to draw people’s attention to this war and force our politicians to stop stirring things up and finally hold peace talks instead of talking about armament and more soldiers. If we Germans now believe we can go to war against Russia – Napoleon didn’t manage it, Hitler didn’t manage it, and they were of a completely different caliber than our effeminate society today.
You have to think practically: there are now complaints in the German army that there is no vegan food. How do you want to fight Russian bears with soldiers who demand vegan food? They would eat them alive. These are completely different people, raised in a completely different way – and our young people spend all day on their cell phones looking at Instagram.
Milena Preradovic: The latte macchiato generation.
Princess Gloria von Thurn und Taxis: Exactly. Do we really want to go to war with the Russian bear?
Milena Preradovic: No, of course not.
Princess Gloria von Thurn und Taxis: Exactly. And that’s why children should take to the streets to protest against war—against the war between Ukraine and Russia—instead of gluing themselves to the streets because of CO₂. Over the last 50 or 100 years, CO₂ has made the earth greener and improved food production. There is less hunger in the world today – thanks in part to CO₂, because photosynthesis works through CO₂. It ensures that forests and plants grow better. The Earth is greener today than ever before.
Milena Preradovic: That’s actually old knowledge, forgotten knowledge.
Princess Gloria von Thurn und Taxis: Yes, long forgotten in biology. I brought it back: photosynthesis – CO₂, of course! We are being told that CO₂ is the worst poison. Nonsense.
Milena Preradovic: (laughs) It’s wonderful how passionate you can be. Let me come back to your book. You write: “Anyone who has traveled as much as I have at the age of 65 knows God and the world. I have experienced how today’s elite thinks and acts.” What conclusion did you come to?
Princess Gloria von Thurn und Taxis: They want a large unified government—that’s what they really want. When my parents and their friends talked about a “one world government” 50 years ago, I thought: Yeah, yeah, sure. Today, we are much closer to that goal. Many propagandists say that the world would be better if it were ruled by a single authority. I think that’s wrong.
Milena Preradovic: That is also the goal of the UN.
Princess Gloria von Thurn und Taxis: Yes, but competition stimulates business – that also applies in politics. The more alternative forms of government and systems there are, the more choice people have. A unified government, as we see in China, is not progress. It may work for China because people there have been governed that way for thousands of years, but it is not transferable.
Before the new Iron Curtain, Russia was already opening up—international companies were coming into the country, investments were possible. In China, on the other hand, we have this single government, and it is by no means better. It may work economically, but our system is more creative.
Why is Europe so attractive to the whole world? Why does everyone want to come here?
Milena Preradovic: Well, why?
Princess Gloria von Thurn und Taxis: Because we are so diverse. Our architecture, our cuisine, our clothing, our customs and traditions – they are different in every country in Europe. This diversity is what makes Europe attractive.
Milena Preradovic: And perhaps that is what we should focus on again.
Princess Gloria von Thurn und Taxis: Yes—be proud of Europe instead of accepting this uniformity. Europe’s diversity and regionality are our great strengths. We must not let ideologically blinded people destroy them.
Milena Preradovic: You have an excellent international network. How do your friends abroad view Germany today?
Princess Gloria von Thurn und Taxis: It can best be summed up in one sentence: Those who contributed to our decline are now pointing their fingers at us and saying with glee, “You idiots, everything is going down the drain!” – as if they had nothing to do with it. But of course they share the responsibility.
Milena Preradovic: Are those American friends?
Princess Gloria von Thurn und Taxis: Yes, international friends in general. They point their fingers at us – almost gleefully. “You’re doing everything wrong.” But I always say: Wait a minute – things aren’t going well in Europe as a whole. It’s worst in England, then France, and only then Germany.
Milena Preradovic: That almost gives me hope. Princess Gloria, thank you very much for this wonderful, stimulating, and entertaining conversation. It was so nice to have you here. We’ll see each other again in two years at the latest.
Princess Gloria von Thurn und Taxis: I hope so too. All the best to you—thank you very much.
Milena Preradovic: Well, folks, it’s basically up to us. If we simply decide not to let anyone take away our freedom, our joy of debate, and our friendships—despite our different opinions—then nothing will happen. There are many of us, many more than you might think. It’s up to us—and within us. We just have to do it. I wish you all the best. See you soon.
Wohin soll das führen?
Aus tiefster Seele kommt der Hass
auf alles, was nicht ist Rotgrün,
Borniertheit herrschte nie so krass
von Freiburg bis Seebad Bansin.
Von Berchtesgarden bis Borkum
Rotgrüne Machtposten besetzen.
Machtverlustangst, treibt die sie um,
müssen sie noch mehr hetzen.
Von West nach Ost, von Nord nach Süd
klappt es nicht mit Indoktrinieren,
werden Linke faschistoid,
bleibt es nicht mehr beim Diffamieren.
So müssen Bürger jetzt erfahren
der Roten eingefleischte Wut,
haben seit vielen, vielen Jahren
gemästet diese Höllenbrut.
Haben sich sogar eingelassen,
mehr und mehr sich angewanzt
bei denen, die die Freiheit hassen,
verbrennt, wer mit dem Teufel tanzt.
Wohin also soll all das führen?
Immer mehr Menschen sich abwenden,
weil sie den Hass der Linken spüren.
Soll dieser im Bürgerkrieg enden?
Vielen, vielen Dank für dieses Interview! Ich bin ja 68 J. alt und meine Hochachtung vor Gloria wird immer größer ! (Ich habe noch die ehemalige, schrille „Skandalnudel” nicht vergessen!) Eine superklasse Frau! Habe mir heute ihr neues Buch bei Amazon bestellt! Ich höre ihr in der Zwischenzeit mit Begeisterung zu! Eine der wenigen, die für mich ch noch „normal” tickt!