Nur noch Feiglinge in der Wirtschaft? – mit Vince Ebert

1. Aug. 20251 Kommentar

In Zeiten staatskonformer Kabarettisten zerlegt er den Zeitgeist mit den Argumenten eines Wissenschaftlers. Der Satiriker und Diplom-Physiker Vince Ebert. „Wot Se Fack, Deutschland“ heißt sein neues Buch, in dem er Pseudo-Gewissheiten widerlegt, das Duckmäusertum der Wirtschaft kritisiert und die grassierende Identitätspolitik als „intolerant“ brandmarkt, die Menschen ihre Selbstbestimmung raube und in die Hilflosigkeit treibe.

Buch erscheint am 14. August.
Vorbestellung „Wot Se Fack, Deutschland“: amzn.eu/d/7pQQj2u
Homepage Vince Ebert: https://www.vince-ebert.de/

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Milena Preradovic

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Interview mit Vince Ebert (deutsch)

Milena Preradovic: Wer sich heute Satire und Kabarett im Fernsehen anschaut, der kommt schnell auf den Gedanken, das Drehbuch stamme direkt aus den PR-Abteilungen der Regierungsparteien. Staats-Kabarettisten, die Meinungsmache für die Macht betreiben – und nur wenige scheren aus. Die sind dann entweder schnell weg von den öffentlich-rechtlichen Futtertrögen oder können verdammt gut Seiltanzen. Mein Gast ist ein kritischer Geist. Sein Motto: „Make science great again.“ Und Vernunft sowieso. Davon sieht er momentan wenig. Er sagt: Wenn die Fähigkeit, ohne jegliche Bewertung zu beobachten, die höchste Form der menschlichen Intelligenz ist, sind wir derzeit alle geistige Stubenfliegen. Jetzt in Punkt Preradovic. Hallo Vince Ebert. Schön, dass Sie da sind.

Vince Ebert: Ich freue mich sehr. Vielen Dank.

Milena Preradovic: Also, ich stelle Sie wie immer kurz vor. Sie sind Diplomphysiker und Kabarettist – und das seit mehr als 25 Jahren. Sie haben lange die Sendung „Wissen vor 8“ in der ARD moderiert, sind außerdem ein gefragter Vortragsredner und Bestsellerautor. Ihr neues Buch heißt „What the Fuck, Deutschland“ – genauso geschrieben. Untertitel: „Warum unsere Gefühle den Verstand verloren haben.“ Ihr Motto auch auf der Bühne: „Make science great again.“ Im neuen Buch attackieren und entlarven Sie jede Menge Zeitgeist-Auswüchse und scheinbare Gewissheiten – mit wissenschaftlichen Argumenten und mit sehr erfrischendem schwarzen Humor, wie ich finde. In Zeiten von Identitätspolitik, Cancel Culture und Wokeismus passieren verstörende Dinge, von denen Sie gleich am Anfang des Buches einige aufgezählt haben. Welche beeindrucken Sie besonders?

Vince Ebert: Na ja, es ist tatsächlich so: Ich bin seit 1998 auf der Bühne. Und ich sage auch im Programm: Wenn ich vor zehn Jahren auf der Bühne gesagt hätte, dass eine Person mit Bart und Penis auch die Möglichkeit haben sollte, ein Kind zu gebären, hätten alle gesagt: Ja, wir haben alle „Das Leben des Brian“ gesehen. Und heute diskutiert man im Bundestag darüber. Da denke ich mir manchmal als Komiker: echt arbeitslos.

Milena Preradovic: Wird es schwieriger, Satiriker zu sein?

Vince Ebert: Auf der einen Seite sind es natürlich aufgelegte Themen. Man muss sich eigentlich gar keine Gags mehr ausdenken, man muss nur ein paar Politiker zitieren oder ein paar Meldungen vorlesen. Auf der anderen Seite – ich habe das im Buch ja beschrieben – macht es mich bei allem Witz, bei allem Humor, bei aller Satire auch traurig. Es treibt mich um, es macht mich sehr nachdenklich, dass der gesunde Menschenverstand und das klare Denken in vielen Bereichen – in den Medien, in der Politik, teilweise auch in der Wirtschaft – so komplett über den Haufen geworfen werden. Ich bin Satiriker, ich bin der klassische Hofnarr. Aber mir liegt auch etwas an diesem Land, an unserer Gesellschaft. Und ich ertappe mich immer mehr dabei, dass ich von der Satire, vom Humor immer stärker in Zynismus und Sarkasmus abgleite. Das ist eigentlich nicht gut. Das mag ich selber nicht an mir. Aber die Zeiten sind so verrückt, dass einem teilweise nichts anderes übrig bleibt.

Milena Preradovic: Ja, die sind wirklich verrückt. Sie schreiben: „Als ich 1998 als Komiker angefangen habe, war es vor allem wichtig, Gags zu schreiben, bei denen die Leute lachen. Heute wünschen sich viele, man solle bitte Gags schreiben, bei denen die richtigen Leute lachen. Wenn die falschen Leute lachen, ist das schon suspekt.“ Das ist doch im Grunde politisch korrektes Kabarett. Ich meine, das widerspricht sich. Das ist wie ein schwarzer Schimmel. Wann und warum wurde das umgedeutet?

Vince Ebert: Man ertappt sich als Komiker mittlerweile dabei, dass man schon beim Schreiben von Texten denkt: Um Gottes willen, habe ich das so formuliert, dass es mir von irgendwelchen Leuten falsch ausgelegt werden könnte? Diese Selbstzensur im Kopf ist tatsächlich da. Und das finde ich eine schlimme Entwicklung, die sich in den letzten Jahren verstärkt hat. Ich kann mich als Kind noch erinnern: Da waren es Bruno Jonas und Sigi Zimmerschied, die in den 70er-Jahren in Passau ein religionskritisches Programm gemacht haben. Und damals waren die Zeiten ja extrem konservativ. Die Kirche hatte große Macht. Die beiden haben, glaube ich, eine einstweilige Verfügung bekommen, sind sogar angezeigt worden dafür. Dann hat sich das Ganze in den 80er-, 90er- und 2000er-Jahren extrem liberalisiert. Ich schreibe auch: Es ist ein bisschen ein Boomer-Buch. Das war eine tolle Zeit. Ich glaube, es war eine der besten, freiesten und liberalsten Zeiten überhaupt. Und dann kam irgendwann dieser Zeitgeist, wo plötzlich – und das ist die Ironie der Geschichte – die Spießer und Biedermänner nicht mehr die Konservativen waren, sondern die Progressiven, die Linken, die Grünen. Die argumentieren auf einmal mit Denkverboten und Tabus. Man darf über bestimmte Themen nichts erzählen oder es wird einem falsch ausgelegt. Das ist die große Ironie. Wenn man sich mit alten Kabarettisten unterhält – mit Bruno Jonas etwa. Mit Gerhard Polt habe ich mich noch nicht unterhalten, aber ich glaube, auch ihn nervt es, dass die Tabus plötzlich von der politisch anderen Seite kommen. Die Linken, die sich immer als progressiv und offen gesehen haben.

Milena Preradovic: Ja, aber so eine Nummer wie Gerhard Polts „Mailing“ ginge heute nicht mehr.

Vince Ebert: Genau. Ich sage auch im Buch: Wenn Gerhard Polt heute mit dieser Nummer rauskäme, hätte er wahrscheinlich von irgendwelchen jungen Leuten eine MeToo-Kampagne am Hals. Weil die Leute Satire nicht mehr verstehen – oder nicht mehr verstehen wollen.

Milena Preradovic: Ja, es ist sehr ernst geworden. Viele verstehen nicht, dass Satire eigentlich immer die Mächtigen angreifen muss. Sie muss die Schwachstellen suchen. Aber das ist heute anders. Und Sie kritisieren ja sämtliche Zeitgeist-Lieblinge: Selbstbestimmungsgesetz, Frauenquote, Energiewende. Wie geht es Ihnen – werden Sie schon als rechts geframt?

Vince Ebert: Bis jetzt noch nicht.

Milena Preradovic: Noch nicht?

Vince Ebert: Natürlich gibt es Splittergruppen auf Twitter, die das machen. Aber der große Shitstorm in den etablierten Medien ist bisher zum Glück an mir vorbeigegangen. Mal sehen, wenn das Buch wirklich erfolgreich wird und große Aufmerksamkeit bekommt, kann es schon passieren. Aber ich habe mir im Vorfeld viele Gedanken gemacht, habe das mit meinem Management und dem Verlag besprochen. Wenn das kommt, muss man damit leben. Denn die Grundthese im Buch richtet sich nicht an die extremen Ränder, sondern ans klassische liberale Bürgertum – an die 80 % der Bevölkerung, vollkommen parteiübergreifend, die einen gesunden Menschenverstand haben, ihr Leben leben wollen, mit diesen ganzen Splitterthemen nichts zu tun haben und davon genervt sind. Aber die haben seit Jahrzehnten die Klappe gehalten. Dieses Duckmäusertum von Menschen, die merken, dass etwas aus dem Ruder läuft. Denen will ich sagen: Wir müssen den Mund aufmachen. Wenn die Vernünftigen und Besonnenen den Diskurs verlassen – was sie getan haben –, dann übernehmen die Narren das Feld.

Milena Preradovic: Ja, den Mund aufmachen – das gilt im Grunde auch für die Wirtschaft. Die geht runter. In Ihrem Buch schreiben Sie, dass Sie sich mit Unternehmern unterhalten haben, die sagen: „Es ist unglaublich, was passiert.“ Und dann knicken sie doch vor der Politik ein. Sind die Deutschen ein Volk von Feiglingen? Ich weiß noch: Früher war es ein Josef Ackermann, der ins Bundeskanzleramt ging und Frau Merkel sagte, welche Politik er sich wünscht.

Vince Ebert: Genau. Ich würde es als Konsensgesellschaft bezeichnen. Aber es gibt viel Duckmäusertum und vorauseilenden Gehorsam. Ganz stark auch in Unternehmen, in Konzernstrukturen. Ich mache ja neben den Bühnenshows viele Keynotes – seit 15 Jahren, etwa 100 Vorträge im Jahr. Da spreche ich vor erster oder zweiter Führungsebene und sage Dinge, die man im Konzern nicht unbedingt sagen sollte. Danach kommen viele bei einem Glas Sekt unter vier Augen zu mir und erzählen mit angezogener Handbremse, was alles schiefläuft und was bescheuert ist. Aber wenn sie beim „Manager Magazin“ ein Interview geben oder bei der Verbandstagung auf die Bühne gehen und der Bundestagsabgeordnete in der ersten Reihe sitzt, machen sie feige den Bückling. Das finde ich schlimm. Ich kann verstehen, wenn jemand neu im Unternehmen ist, eine Familie zu ernähren hat und existenziell vorsichtig sein muss. Aber von Leuten an der Spitze muss man erwarten, dass sie Tacheles reden. Ein kleines Beispiel: Ich war nach dem Dieselskandal bei VW und habe dort einen Vortrag für die Ingenieure in der Entwicklungsabteilung gehalten. Die erzählten mir: Diese Grenzwerte wurden in Brüssel beschlossen – meist von Germanisten, Politikwissenschaftlern, Leuten ohne technisches Wissen. Ob das realistisch ist oder nicht, wussten die nicht. Und kein einziger Automobilmanager der großen Konzerne hat widersprochen. Keiner hat gesagt: Moment mal, Freunde, das geht so nicht, wir brauchen eine andere Lösung. Nein, man hat feige genickt, „alles klar“ gesagt – und den Druck an die Ingenieure weitergegeben. Das ist ein No-Go.

Milena Preradovic: Absolut. Aber den Leuten wird natürlich – und das gilt nicht nur für Konzernmanager – klar gemacht: Bis hierhin darfst du dein Maul aufreißen, und da ist die Grenze. Sie schreiben: Wenn zum Beispiel ein großes deutsches Wochenmagazin über die Kabarettistin Monika Gruber – die ja nun wirklich kein Blatt vor den Mund nimmt, liebe Grüße, Monika – schreibt, ihre Inhalte seien kein Spaß, sondern tiefbrauner Dreck, ist das für alle weniger erfolgreichen Künstler ein deutliches Signal: Wenn du es wagst, ähnliche Inhalte auf die Bühne zu bringen, wirst du schon sehen, was passiert. Sie bringen ja auch ähnliche Inhalte auf die Bühne wie Monika Gruber – vielleicht nicht ganz so drastisch in der Sprache. Aber wie machen Sie das? Sie werden ja noch bei den Öffentlich-Rechtlichen eingeladen. Schreiben Sie da anders als für Ihre eigenen Programme?

Vince Ebert: Nein, eigentlich nicht. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich erst einmal – ich meine, Moni ist schon noch mal eine Liga drüber, was die Prominenz betrifft. Grüße übrigens auch von mir. Aber es stimmt natürlich: Ich formuliere inhaltlich eigentlich gleich, aber meine Sprache ist etwas verblümter, versöhnlicher im Ton. Bei Monika Gruber kommt dann oft von Leuten der Satz: „Ja, aber die darf doch alles sagen. Im Gegenteil, die spielt sogar in der Olympiahalle. Cancel Culture gibt es doch gar nicht.“ Das ist in gewisser Weise wahr. Leute wie Monika Gruber oder auch Dieter Nuhr – die in der ersten Liga spielen – werden nicht gecancelt. Sie sind so berühmt, dass sie durch ihre Aussagen eher noch mehr Karten verkaufen und mehr Bücher absetzen. Aber für die weniger bekannten Künstler ist das ein klares Signal: Wir können auf dich verzichten. Und dann sagt vielleicht auch der Veranstalter: Der hat in der Vergangenheit eh nicht viele Karten verkauft, den wollen wir gar nicht mehr. Insofern ist Cancel Culture für diese Gruppe von Menschen durchaus real und eine Gefahr. Ich weiß das auch aus dem Kollegenkreis. Ich bin zudem sehr aktiv auf LinkedIn. Viele Leute aus der mittleren Führungsebene schreiben mir dort privat Nachrichten und sagen: „Wenn ich das, was Sie auf LinkedIn posten – und das ist ja in keinster Weise radikal oder extrem – like oder kommentiere, habe ich Angst, am nächsten Tag in die Personalabteilung oder vor den Gleichstellungsbeauftragten zitiert zu werden.“

Milena Preradovic: Haben Sie nicht sogar geschrieben, dass es tatsächlich schon einmal passiert ist?

Vince Ebert: Ja, es gibt einen konkreten Fall, den ich genau kenne. Ein guter Freund von mir ist Partner in einer großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft – also wirklich weit oben. Er hat vor zwei Jahren einen Beitrag von mir geliked, in dem ich wissenschaftlich und biologisch abgesichert geschrieben habe, dass es zwei biologische Geschlechter gibt und dass Intersexualität kein drittes Geschlecht, sondern eine Anomalie ist. Dazu habe ich noch einen kleinen Gag gemacht. Das hat er geliked – und am nächsten Abend ruft er mich an und sagt: „Du glaubst nicht, was mir passiert ist. Ich musste heute wie ein Zehnjähriger vor der Diversitätsbeauftragten in meinem Konzern antreten und mir von ihr anhören, was ich zu tun und zu lassen habe.“ Und das ist schon eine bedenkliche Entwicklung.

Milena Preradovic: Das stimmt. Und jetzt lebt er nicht mehr…

Vince Ebert: Er ist sehr zurückhaltend geworden. Er ruft mich meistens an, schreibt mir eine WhatsApp und sagt: „War mal wieder ganz gut.“ Aber das ist ja schrecklich.

Milena Preradovic: Genau. Und genau das ist das Problem. Das erreichen ja diese Meldestellen, Gleichstellungsbeauftragten und so weiter. Was ich an Ihrem Buch sehr spannend fand: Sie nehmen sich auch scheinbare Gewissheiten vor, die wir gar nicht mehr infrage stellen. Zum Beispiel: Frauen sind unterrepräsentiert in Führungspositionen, und das liege am patriarchalischen System. Und da sagen Sie: Nein, so ist das nicht.

Vince Ebert: Das Buch enthält viele provokante Statements, aber auch über 280 Quellenangaben. Ich habe versucht, alles, was ich anspreche, wirklich zu recherchieren. Letztlich bin ich Naturwissenschaftler, Zahlenmensch. Und wenn ich sage: Bringt die Frauenquote etwas? Ist sie diskriminierend? Gibt es ein Patriarchat, das Frauen systematisch verhindert? Gibt es eine gläserne Decke? – dann interessiert mich, ob es Zahlenmaterial dazu gibt, ob Studien diese Hypothesen bestätigen. Und viele Studien zeigen, dass das nicht der Fall ist. Es gibt zum Beispiel zwei große Langzeitstudien mit rund 70.000 Datensätzen. Dort wurde untersucht, ob Frauen in Bewerbungsgesprächen strukturell diskriminiert werden. Im Hochschulbereich hat man eine sehr clevere Studie gemacht: Man hat identische Lebensläufe für Professuren verschickt, einmal mit weiblichem, einmal mit männlichem Namen. Ergebnis: Frauen haben derzeit eine doppelt so hohe Chance, zum Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden. Das ist interessant, weil es 2008 tatsächlich noch andersherum war – da wurden Männer bevorzugt. Aber durch den Zeitgeist hat sich das gedreht. Heute sind es eher die Frauen, die bevorzugt werden. Das zeigt eindeutig: Die Behauptung, es gäbe ein Patriarchat und strukturelle Diskriminierung gegen Frauen, ist so nicht haltbar.

Milena Preradovic: Das Patriarchat ist durch den Zeitgeist ersetzt worden. Sie sagen ja auch: Frauen und Männer sind nicht gleich. Das ist fast so wie die Debatte um die zwei Geschlechter. Aber Sie haben dafür auch Argumente.

Vince Ebert: Ja, da gibt es zwei schöne Studien. Eine stammt von Primatenforschern. Man brachte junge Schimpansen in einen Raum mit Spielzeug. Interessanterweise gingen die Weibchen zu den Puppen und die Männchen zu den Autos oder Bauklötzen. Und wir reden hier von Schimpansen. Eine andere Studie untersuchte neugeborene Kinder: Jungs schauen signifikant länger auf ein Mobile als auf ein Gesicht, bei Mädchen ist es umgekehrt. Und das sind Säuglinge, gerade einmal eine Woche alt. Da kann man nicht sagen, die seien schon durch Erziehung geprägt. Diese Studien zeigen also, dass es eine starke genetische Komponente gibt. Frauen interessieren sich tendenziell stärker für Zwischenmenschliches und Soziales – deswegen sind sie im Bereich Sozialpädagogik und ähnlichen Fächern überrepräsentiert. Männer interessieren sich eher für technische Strukturen – Maschinenbau, Informatik. Das hat nichts mit Intelligenz zu tun. Statistisch gesehen sind Frauen und Männer gleich intelligent. Aber die Interessen unterscheiden sich. Natürlich gibt es Grauzonen und Überlappungen, natürlich auch weibliche Informatikerinnen. Aber an den Universitäten sieht man bei den Erstsemestern: 90 % Männer, 10 % Frauen. Das kann man durch Erziehung oder Empowerment nur sehr begrenzt beeinflussen – eigentlich gar nicht.

Milena Preradovic: Ja, es gibt da auch eine spannende Analyse aus 67 Ländern, die Sie in Ihrem Buch zitieren. Danach gibt es in Saudi-Arabien wesentlich mehr Ingenieurinnen als in Schweden. Erklären Sie das bitte noch einmal kurz. Das heißt: In Ländern, wo Frauen eigentlich viel weniger dürfen, entscheiden sie sich für technische, machtvollere Berufe.

Vince Ebert: Das ist vor ein paar Jahren als sogenanntes „Gender Equality Paradox“ bekannt geworden. Man hat untersucht, wie hoch der Frauenanteil in technischen Berufen in Abhängigkeit vom Grad der Gleichstellung eines Landes ist. Dabei kam heraus: Je emanzipierter, je gleichgestellter ein Land ist, desto weniger Frauen ergreifen technische Berufe. Wenn Frauen wirklich machen können, was sie wollen, wenn sie nicht mehr um fundamentale Rechte kämpfen müssen, sind nur etwa 20 % in technischen Berufen tätig. In Ländern wie Algerien oder Saudi-Arabien, wo Frauen grundlegende Rechte nicht oder noch nicht haben, ergreifen sie hingegen bewusst Berufe, in denen sie am besten aufsteigen können. Das sind häufig technische oder naturwissenschaftliche Berufe – Maschinenbau, Ingenieurwesen, Architektur. Denn dort haben sie in einer männerdominierten Gesellschaft die größte Chance, in der sozialen Hierarchie nach oben zu kommen.

Milena Preradovic: Ja. Was Sie sagen, wirkt auf mich sehr logisch. Ich kam nie auf die Idee, einen mathematischen oder technischen Beruf zu ergreifen – trotz meiner tiefen Stimme. Ganz typisch Mädchen. Wir sind ja ähnliche Generation, oder besser gesagt: Ich bin eine etwas frühere Boomerin, Sie ein späterer Boomer. Aber was uns eint, ist, wie wir aufgewachsen sind. Ich bin zum Beispiel farbenblind aufgewachsen. Bei mir hieß es: Es ist völlig egal, welche Hautfarbe ein Mensch hat, und auch völlig egal, mit wem man Sex hat. Schau dir den Menschen an und entscheide, ob du ihn magst oder nicht. Ich habe den Eindruck, dass die Stimmung damals toleranter war als heute.

Vince Ebert: Das denke ich auch. Ich schreibe im Buch: Als ich mit Kabarett anfing, war der beste Rapper weiß, der beste Golfer schwarz und der deutsche Außenminister schwul – und das war kein großer Skandal. Auch in den 80er- und 90er-Jahren, selbst im konservativen Bayern, wo ich aufgewachsen bin, hatte ich nie den Eindruck, dass es totale Diskriminierung gab. Es war relativ offen. Man kümmerte sich nicht darum, wie jemand aussah oder mit wem jemand schlief. Entscheidend war: Kann ich mit ihm etwas anfangen? Ist das ein netter Kerl oder ein Idiot? Heute dreht die Identitätspolitik das Rad zurück. Man definiert sich wieder über Gruppen. Wenn du divers bist oder trans, gehörst du automatisch zu einer Gruppe, die sich für besser hält. Genau das, was man früher den Ewiggestrigen vorgeworfen hat – zu diskriminieren –, machen diese Bewegungen heute gegenüber den „alten weißen Männern“. Ich habe viele Freunde in der Kulturszene, meine Frau ist Schauspielerin, und wir kennen viele Schwule und Lesben. Übrigens: Die sind alle genervt von dieser Regenbogenideologie. Sie sagen: Wir haben in den 80ern dafür gekämpft, Hand in Hand durch die Stadt gehen zu können. Wir wollten nichts Besonderes sein, wir wollten einfach nur normal sein.

Milena Preradovic: Und sie wollten keine Opfer sein.

Vince Ebert: Genau.

Milena Preradovic: Heute wird jeder zum Opfer erklärt. Wer schwarz ist, ist automatisch Opfer. Wer weiß ist, ist automatisch Täter. Das ist doch absurd.

Vince Ebert: Genau. Und das ist ein wichtiger Punkt. Das Perfide an dieser Ideologie ist, dass man Menschen in eine Opferrolle drängt. Gerade junge Leute lernen, dass sie angeblich schutzlos irgendwelchen Machtstrukturen ausgeliefert sind. Man erzieht sie so zu Hilflosigkeit – und irgendwann glauben sie das selbst. Ich schreibe im Buch pointiert: Wenn jemand 23 Semester feministische Tanztherapie mit Nebenfach Glutenunverträglichkeit studiert und danach nur einen Aushilfsjob in der Stadtbücherei findet, liegt das laut dieser Ideologie nicht an falschen Lebensentscheidungen, sondern an der Gesellschaft, die seine Genialität nicht erkannt hat. Das ist eine absurde Ideologie. Sie gibt den Leuten Opferstatus und macht sie zu hilflosen Spielbällen.

Milena Preradovic: Genau. Damit fällt die Selbstbestimmung im Grunde weg. Und wie gesagt: Wir sind ähnlich aufgewachsen. Rückblickend war unsere Kindheit aufregend, unbeschwert und frei. Sobald die Hausaufgaben gemacht waren, ging es raus, wir waren bis zum Abendessen draußen. Unsere Eltern ließen uns Freiheit, sie vertrauten uns und dem Leben. Alle taten das. Daraus entwickelte sich Sozialverhalten. Wer mitspielen wollte, musste sich anpassen, ab und zu auch Leistung bringen, zum Beispiel beim Fußball. Es wurde einem nichts geschenkt. Ich musste lächeln, als ich das gelesen habe. Was ist der Unterschied zu heute?

Vince Ebert: Heute gibt es zwei große Tendenzen, die für Kinder fatal sind. Zum einen die Überbehütung durch Eltern. Studien von Generationsforschern zeigen: Ein Drittel aller Kinder wird bis zum 14. Lebensjahr von den Eltern zur Schule gefahren. Bei mir war es so: Am ersten Schultag ging meine Mutter mit, am zweiten sagte sie: „So, das kannst du jetzt alleine. Da ist die Ampel, da drückst du drauf, dann gehst du über die Straße.“ Das war’s. Heute erzieht man Kinder durch Überbehütung zu Hilflosigkeit – auch wenn Eltern es gut meinen.

Der zweite große Aspekt sind die sozialen Medien. Ich habe zwar keine Kinder, aber ich glaube, es ist wahnsinnig schwer, einem Zehnjährigen zu sagen: „Du bekommst kein Smartphone.“ Aber das ist ein riesiges Problem. Denn irgendwann haben Kinder ihren Instagram-Account. Und das Perfide daran ist besonders für Mädchen: Instagram ist die brutalste Vergleichsmaschine überhaupt. Junge Mädchen suchen dort Gemeinschaft, Freundschaft, ein Netzwerk. Gleichzeitig hören sie von ihren Eltern ständig: „Du bist die Schönste, Tollste, Klügste.“ Und auf Instagram merken sie: Das stimmt gar nicht. Da gibt es Tausende, die hübscher, klüger, erfolgreicher sind. Das Model, dem sie folgen, hat 1,8 Millionen Follower, sie selbst haben fünf. Und wenn sie mal ein Foto posten, gibt es gehässige Kommentare. Diese widersprüchliche Mischung aus Überbehütung, Heroisierung und der gnadenlosen Vergleichsmaschine soziale Medien macht Jugendliche extrem unsicher und unfähig, im normalen Leben zurechtzukommen.

Milena Preradovic: Ja, das passt. Ein weiteres Zitat aus Ihrem Buch: Derzeit geben über zwei Drittel der 20-Jährigen an, bei Lebensentscheidungen maßgeblich auf ihre Eltern zu hören. Vor 15 Jahren war es gerade mal ein Drittel. Ich glaube, in unserer Generation noch viel weniger. Der Rest verlässt sich auf Influencer oder Bewertungsportale. Die Bildung einer eigenständigen Meinung wird als absurd angesehen. Nur 5 % der jungen Menschen geben an, sich eine wirklich eigene, unabhängige Meinung zu bilden. Puh. Was bedeutet das für die Zukunft der Gesellschaft? Das ist doch betreutes Denken, betreutes Leben.

Vince Ebert: Genau. Und ich sehe dem Ganzen sehr skeptisch entgegen.

Milena Preradovic: Oder haben wir kein lustiges Alter mehr, wenn alle nur noch mitlaufen?

Vince Ebert: Man hat es bei Corona extrem gemerkt. Wir sind ja eigentlich zur Rebellion erzogen worden – vielleicht nicht erzogen, aber bei uns war klar: Wir wollten nicht so sein wie unsere Eltern. Wenn uns jemand etwas vorgeschrieben hat, sind wir in den Widerstand gegangen. Ich glaube, das ist ein Privileg der Jugend. Das hat man bei den Corona-Demos gesehen: Die wurden hauptsächlich von Leuten unserer Generation oder noch älteren getragen, weil die sagten: Wenn uns der Staat etwas vorschreibt, gehen wir auf die Barrikaden. Die Kinder dieser Menschen – 20, 25 Jahre alt – waren durch soziale Medien und andere Einflüsse zum Konformismus erzogen. Zum ersten Mal war es so, dass die Eltern die Rebellen waren und die Kinder die Spießer, die zu Hause saßen und über ihre Eltern den Kopf schüttelten: „Wie können die nur so rebellisch sein? Man muss sich doch anpassen.“

Milena Preradovic: Ich würde sagen, mindestens 50 % unserer Zuschauer haben genau das erlebt. Das waren nämlich genau die, die auf die Barrikaden gegangen sind. Aber wenn Sie Corona schon ansprechen: Sie sind viel im Netz unterwegs. Da wird Ihnen manchmal vorgeworfen, dieses kritische Denken, auf das Sie zu Recht pochen, während Corona nicht angewendet zu haben. Wie sehen Sie das rückblickend?

Vince Ebert: Ich habe mich bei Corona tatsächlich extrem zurückgehalten. Ich habe zwei Posts geschrieben – und genau die werden mir bis heute von Leuten, die damals sehr aktiv waren, um die Ohren gehauen. Ich habe aber weder eine Impfpflicht gefordert, noch sonst etwas in dieser Richtung. Im Gegenteil: Ich habe sogar geschrieben, dass restriktive Maßnahmen möglicherweise mehr Schaden anrichten als sie nutzen. Aber insgesamt habe ich mich sehr zurückgehalten.

Milena Preradovic: Sie haben sich damals aber aufgeregt, dass AstraZeneca vom Markt genommen wurde, weil ein paar Menschen Thrombosen erlitten haben, während täglich 300 Menschen an Corona starben.

Vince Ebert: Das stimmt. Ich würde es heute wahrscheinlich nicht mehr so schreiben. Die Daten, auch vom Robert Koch-Institut, zeigen ja inzwischen, dass dieser Impfstoff, der so schnell entwickelt wurde, bei einigen Menschen erhebliche Probleme verursacht hat.

Milena Preradovic: Das war eigentlich schon vor der Impfung klar. Wissenschaftler wie Professor Hockertz, dem man sehr übel mitgespielt hat, haben das schon im Oktober 2020 vorausgesagt und gute Argumente dafür geliefert.

Vince Ebert: Ja, aber ich hatte zu diesem Zeitpunkt andere Eindrücke. Die Familie meiner Frau ist eine Arztfamilie in Österreich. Die haben mir damals gesagt: „Um Gottes willen, bei uns in den Krankenhäusern geht es richtig heftig zu. Wir sind an der Kapazitätsgrenze.“ Das war noch vor der Impfung. Rückblickend ist man immer schlauer. Ich hätte manches vorsichtiger formuliert. Aber ich war nie ein Protagonist dieser Debatte, habe mich bewusst zurückgehalten. Wenn ich ein paar Dinge geschrieben habe, dann waren die aus der damaligen Situation heraus. Rückblickend würde ich einiges anders machen, ganz klar.

Milena Preradovic: Genau. Ihr Motto ist „Make science great again“. Seit Corona heißt es aber offiziell: „Vertraue auf die Wissenschaft.“ Klingt ähnlich, ist aber nicht dasselbe, oder?

Vince Ebert: Genau. Mein Spezialgebiet – ich habe darüber auch mein letztes Buch geschrieben – ist die Klimapolitik und Energieversorgung. Da ist es wie in der Coronapolitik: Auf der einen Seite gibt es seriöse Wissenschaftler, die objektive Daten liefern. Aber was wir mit diesen Daten machen, wie wir als Gesellschaft reagieren, ist eine völlig andere Frage. Wissenschaft erklärt, was ist – nicht, wie Politik aussehen soll.

Milena Preradovic: Aber es heißt immer „die Wissenschaft“. Das ist doch schon das Grundproblem. Viele Wissenschaftler sagen, die Wissenschaft gibt es gar nicht.

Vince Ebert: Richtig, die gibt es nicht.

Milena Preradovic: Aber genau das ist das Narrativ: „Vertraut der Wissenschaft.“ Gemeint sind natürlich nur die, die politisch genehm sind.

Vince Ebert: Genau. Und leider muss ich sagen: Auch im Wissenschaftsbetrieb selbst gibt es heute viel Aktivismus. Wenn ein Klimaforscher über sein Spezialgebiet referiert und sagt: „Ich habe herausgefunden, dass sich der Ozean um soundsoviel Grad erwärmt“, dann ist das Wissenschaft. Aber wenn er anschließend politische Maßnahmen als alternativlos verkündet, wird es problematisch. Denn es gibt andere Klimaforscher, die andere Ergebnisse haben. Wissenschaft lebt vom Diskurs.

Milena Preradovic: Aber genau dieser Diskurs wird verhindert.

Vince Ebert: Richtig. Es entsteht in der Öffentlichkeit der Eindruck: Dieser eine Wissenschaftler steht für alle.

Milena Preradovic: Das ist nicht nur ein Eindruck – es wird so vermittelt. Nobelpreisträger in Physik, die Zweifel äußern, werden gecancelt und nicht mehr eingeladen. Das ist Realität. Der nächste Punkt, den ich ansprechen möchte: Deutschland wird gerade zum Schuldenmeister. Das ist wohl der einzige Weltmeistertitel, den wir noch erreichen. Der Großteil des Haushalts geht in den Sozialstaat. Und nun wird auch das bedingungslose Grundeinkommen diskutiert. Dazu habe ich bei Ihnen im Buch einiges gelesen, das nicht gerade dafür spricht.

Vince Ebert: Richtig. Es gibt eine groß angelegte Studie in den USA. Drei Jahre lang bekamen Menschen monatlich 1.000 Dollar zusätzlich, eine Kontrollgruppe nur 50. Behauptet wurde ja: Ein bedingungsloses Grundeinkommen nimmt Druck, macht kreativer, lässt Menschen Startups gründen oder sich weiterbilden – wovon letztlich alle profitieren. Nach drei Jahren zeigte sich: Kaum jemand hatte sich weitergebildet oder gegründet. Im Gegenteil, viele wurden lethargischer und reduzierten ihre Arbeit sogar so weit, dass sie am Ende weniger Geld hatten. Teilweise ließen sich auch ihre Familienmitglieder anstecken. In der Psychologie spricht man von „erlernter Hilflosigkeit“. Wenn Menschen Geld ohne Gegenleistung bekommen, reagieren sehr viele nicht aktiver, sondern passiver. Das ist ein starkes Argument dagegen: Ein bedingungsloses Grundeinkommen schadet mehr, als es nützt.

Milena Preradovic: Absolut. Ein schönes Schlusswort, das für viele Bereiche gilt. Vielen Dank, Herr Ebert, für dieses nachdenklich-muntere Gespräch und Ihr Buch, das den ganzen Wahnsinn sehr gut auf den Punkt bringt. Schön, dass Sie da waren.

Vince Ebert: Danke.

Milena Preradovic: Tja, Leute, wir dürfen nicht zulassen, dass sich DDR-Stimmung breitmacht – nach außen die Schnauze halten und nur noch unter Freunden Klartext reden. Sonst machen wir uns unsere eigene DDR. Wir haben immer noch die Macht, unsere Meinung zu sagen, aufzustehen und unseren Abgeordneten Feuer zu machen. Wir haben eine Stimme, vor allem, wenn wir viele sind. Wir sind nicht machtlos – und das wissen die da oben ganz genau. Ich wünsche euch eine gute Zeit. Bis bald.

Interview with Vince Ebert (english)

Milena Preradovic: Anyone who watches satire and cabaret on television today quickly comes to the conclusion that the script comes straight from the PR departments of the ruling parties. State cabaret artists who engage in opinion-making for those in power – and only a few break away. They are then either quickly removed from the public feeding trough or are damn good at walking a tightrope. My guest is a critical thinker. His motto: “Make science great again.” And reason, of course. He doesn’t see much of that at the moment. He says: If the ability to observe without judgment is the highest form of human intelligence, then we are all intellectual houseflies right now. Now in Punkt Preradovic. Hello, Vince Ebert. It’s great to have you here.

Vince Ebert: I’m very pleased to be here. Thank you very much.

Milena Preradovic: So, as always, let me introduce you briefly. You are a graduate physicist and cabaret artist—and have been for more than 25 years. You hosted the ARD program “Wissen vor 8” for many years, are also a sought-after speaker and bestselling author. Your new book is called “What the Fuck, Germany” – spelled exactly like that. The subtitle is “Why our emotions have lost their minds.” Your motto on stage is “Make science great again.” In your new book, you attack and expose all kinds of zeitgeist excesses and apparent certainties – with scientific arguments and, in my opinion, very refreshing black humor. In times of identity politics, cancel culture, and wokeism, disturbing things are happening, some of which you list at the beginning of the book. Which ones impress you the most?

Vince Ebert: Well, it’s true: I’ve been on stage since 1998. And I also say in my show: If I had said on stage ten years ago that a person with a beard and a penis should also have the opportunity to give birth to a child, everyone would have said: Yes, we’ve all seen “Life of Brian.” And today, it’s being discussed in the Bundestag. As a comedian, I sometimes think to myself: I’m really going to be out of a job.

Milena Preradovic: Is it getting harder to be a satirist?

Vince Ebert: On the one hand, of course, the topics are already there. You don’t really have to come up with any jokes anymore, you just have to quote a few politicians or read out a few news items. On the other hand – as I described in my book – despite all the jokes, all the humor, all the satire, it also makes me sad. It bothers me, it makes me very thoughtful that common sense and clear thinking are being completely thrown out the window in many areas – in the media, in politics, and to some extent in business as well. I’m a satirist, I’m the classic court jester. But I also care about this country, about our society. And I find myself increasingly slipping from satire and humor into cynicism and sarcasm. That’s not really good. I don’t like that about myself. But times are so crazy that sometimes you have no choice.

Milena Preradovic: Yes, they really are crazy. You write: “When I started out as a comedian in 1998, the most important thing was to write jokes that made people laugh. Today, many people want you to write jokes that make the right people laugh. If the wrong people laugh, it’s suspicious.” That’s basically politically correct cabaret. I mean, it’s contradictory. It’s like black mold. When and why was that reinterpreted?

Vince Ebert: As a comedian, you catch yourself thinking while you’re writing: “Oh my God, did I phrase that in a way that could be misinterpreted by some people?” This self-censorship in your head is actually there. And I think that’s a bad development that has intensified in recent years. I can still remember as a child: there were Bruno Jonas and Sigi Zimmerschied, who did a program critical of religion in Passau in the 1970s. And back then, times were extremely conservative. The church had a lot of power. I think they were issued with an injunction and were even reported to the authorities for it. Then the whole thing became extremely liberalized in the 80s, 90s, and 2000s. I also write that it’s a bit of a boomer book. It was a great time. I think it was one of the best, freest, and most liberal times ever. And then at some point this zeitgeist came along where suddenly—and this is the irony of history—the bourgeois and the conformists were no longer the conservatives, but the progressives, the leftists, the Greens. All of a sudden, they were arguing with thought police and taboos. You’re not allowed to talk about certain topics or you’ll be misinterpreted. That’s the great irony. When you talk to old cabaret artists – Bruno Jonas, for example. I haven’t talked to Gerhard Polt yet, but I think he’s also annoyed that the taboos are suddenly coming from the other side of the political spectrum. The left, who have always seen themselves as progressive and open-minded.

Milena Preradovic: Yes, but something like Gerhard Polt’s “Mailing” wouldn’t work today.

Vince Ebert: Exactly. I also say in the book: If Gerhard Polt came out with that routine today, he’d probably have a MeToo campaign on his hands from some young people. Because people don’t understand satire anymore – or don’t want to understand it anymore.

Milena Preradovic: Yes, it’s become very serious. Many people don’t understand that satire must always attack those in power. It has to seek out weaknesses. But that’s different today. And you criticize all the darlings of the zeitgeist: the Self-Determination Act, women’s quotas, the energy transition. How are you doing—are you already being framed as right-wing?

Vince Ebert: Not yet.

Milena Preradovic: Not yet?

Vince Ebert: Of course there are splinter groups on Twitter who do that. But fortunately, the big shitstorm in the mainstream media has passed me by so far. We’ll see if that happens when the book really takes off and gets a lot of attention. But I thought about it a lot beforehand and discussed it with my management and the publisher. If it happens, you have to live with it. Because the basic thesis in the book is not aimed at the extreme fringes, but at the classic liberal middle class—the 80% of the population, completely across party lines, who have common sense, want to live their lives, have nothing to do with all these fringe issues, and are annoyed by them. But they’ve kept their mouths shut for decades. This timidity of people who realize that something is going wrong. I want to say to them: We have to speak up. When the reasonable and level-headed leave the discourse—which is what they’ve done—the fools take over.

Milena Preradovic: Yes, speak up—that basically applies to the economy as well. It’s going downhill. In your book, you write that you’ve talked to entrepreneurs who say, “It’s unbelievable what’s happening.” And then they cave in to politics. Are Germans a nation of cowards? I remember when it was Josef Ackermann who went to the chancellor’s office and told Ms. Merkel what policies he wanted.

Vince Ebert: Exactly. I would call it a consensus society. But there is a lot of timidity and anticipatory obedience. This is also very strong in companies, in corporate structures. In addition to my stage shows, I give a lot of keynote speeches—I’ve been doing this for 15 years, about 100 lectures a year. I speak to first or second-level management and say things that you shouldn’t necessarily say in a corporation. Afterwards, many of them come up to me for a glass of champagne and tell me, with the brakes on, everything that’s going wrong and what’s stupid. But when they give an interview to Manager Magazin or go on stage at the association conference with the member of the Bundestag sitting in the front row, they cowardly bow and scrape. I find that terrible. I can understand when someone is new to the company, has a family to feed, and has to be cautious for the sake of their livelihood. But you have to expect people at the top to tell it like it is. Here’s a small example: After the diesel scandal at VW, I gave a presentation to the engineers in the development department. They told me that these limits were decided in Brussels – mostly by Germanists, political scientists, people with no technical knowledge. They had no idea whether it was realistic or not. And not a single automotive manager from the big corporations contradicted them. No one said, “Hold on a minute, folks, that’s not going to work, we need a different solution.” No, they just nodded cowardly, said “okay” – and passed the pressure on to the engineers. That’s a no-go.

Milena Preradovic: Absolutely. But of course, people – and that doesn’t just apply to corporate managers – are made to understand: you can shoot your mouth off up to a certain point, and then there’s a line you can’t cross. You write: When, for example, a major German weekly magazine writes about the cabaret artist Monika Gruber – who really doesn’t mince her words, best regards, Monika – saying that her content is not funny, but deeply racist filth, this sends a clear signal to all less successful artists: If you dare to bring similar content to the stage, you’ll see what happens. You bring similar content to the stage as Monika Gruber – perhaps not quite as drastically in your language. But how do you do it? You’re still invited to appear on public television. Do you write differently for those programs than you do for your own shows?

Vince Ebert: No, not really. That may also be because I’m not in the same league as Moni when it comes to celebrity status. Say hi to her for me, by the way. But it’s true, of course: I actually phrase things the same way, but my language is a bit more flowery, more conciliatory in tone. With Monika Gruber, people often say, “Yeah, but she can say anything. On the contrary, she even performs at the Olympic Stadium. Cancel culture doesn’t exist.” In a way, that’s true. People like Monika Gruber or Dieter Nuhr – who are in the top league – are not canceled. They are so famous that their statements tend to sell more tickets and more books. But for lesser-known artists, it sends a clear message: we can do without you. And then the organizer might say: he didn’t sell many tickets in the past anyway, we don’t want him anymore. In this respect, cancel culture is very real and dangerous for this group of people. I know this from my colleagues. I’m also very active on LinkedIn. Many people from middle management send me private messages saying, “If I like or comment on what you post on LinkedIn—and it’s not radical or extreme in any way—I’m afraid I’ll be called into HR or the equal opportunities officer the next day.”

Milena Preradovic: Didn’t you even write that it has actually happened before?

Vince Ebert: Yes, there is a specific case that I know about. A good friend of mine is a partner in a large auditing firm – so he’s really high up. Two years ago, he liked a post of mine in which I wrote, based on scientific and biological evidence, that there are two biological sexes and that intersexuality is not a third sex, but an anomaly. I made a little joke about it. He liked it – and the next evening he called me and said, “You won’t believe what happened to me. Today I had to stand in front of the diversity officer at my company like a ten-year-old and listen to her tell me what to do and what not to do.” And that’s a worrying development.

Milena Preradovic: That’s right. And now he’s no longer alive…

Vince Ebert: He’s become very reserved. He usually calls me, sends me a WhatsApp message and says, “It was okay again.” But that’s terrible.

Milena Preradovic: Exactly. And that’s precisely the problem. That’s what these reporting offices, equal opportunities officers and so on achieve. What I found very exciting about your book is that you also tackle apparent certainties that we no longer question. For example, women are underrepresented in leadership positions, and this is due to the patriarchal system. And you say: No, that’s not how it is.

Vince Ebert: The book contains many provocative statements, but also over 280 references. I tried to really research everything I talk about. Ultimately, I’m a scientist, a numbers person. And when I ask: Do quotas for women work? Are they discriminatory? Is there a patriarchy that systematically prevents women from advancing? Is there a glass ceiling? – then I’m interested in whether there are figures to back this up, whether studies confirm these hypotheses. And many studies show that this is not the case. For example, there are two large long-term studies with around 70,000 data sets. These investigated whether women are structurally discriminated against in job interviews. A very clever study was conducted in the higher education sector: identical CVs were sent out for professorships, once with a female name and once with a male name. The result: women currently have twice as much chance of being invited to an interview. This is interesting because in 2008, it was actually the other way around—men were preferred. But the zeitgeist has turned that around. Today, it is more likely to be women who are preferred. This clearly shows that the claim that there is a patriarchy and structural discrimination against women is untenable.

Milena Preradovic: Patriarchy has been replaced by the zeitgeist. You also say that women and men are not equal. That’s almost like the debate about the two sexes. But you also have arguments to support this.

Vince Ebert: Yes, there are two interesting studies. One comes from primatologists. Young chimpanzees were placed in a room with toys. Interestingly, the females went to the dolls and the males to the cars or building blocks. And we’re talking about chimpanzees here. Another study examined newborn babies: boys look significantly longer at a mobile than at a face, while girls do the opposite. And these are infants, just one week old. You can’t say that they have already been influenced by their upbringing. These studies therefore show that there is a strong genetic component. Women tend to be more interested in interpersonal and social issues, which is why they are overrepresented in social pedagogy and similar subjects. Men are more interested in technical structures – mechanical engineering, computer science. This has nothing to do with intelligence. Statistically speaking, women and men are equally intelligent. But their interests differ. Of course, there are gray areas and overlaps, and of course there are female computer scientists. But at universities, you see that 90% of first-year students are men and 10% are women. This can only be influenced to a very limited extent by education or empowerment – in fact, not at all.

Milena Preradovic: Yes, there is also an interesting analysis from 67 countries that you cite in your book. According to this, there are significantly more female engineers in Saudi Arabia than in Sweden. Please explain that again briefly. That means that in countries where women are actually allowed to do much less, they choose technical, more powerful professions.

Vince Ebert: This became known a few years ago as the “gender equality paradox.” Researchers examined the proportion of women in technical professions in relation to the degree of gender equality in a country. They found that the more emancipated and equal a country is, the fewer women choose technical professions. When women can really do what they want, when they no longer have to fight for fundamental rights, only about 20% work in technical professions. In countries such as Algeria or Saudi Arabia, where women do not or do not yet have basic rights, they consciously choose professions in which they have the best chances of advancement. These are often technical or scientific professions—mechanical engineering, engineering, architecture. That’s because in a male-dominated society, these are the fields where they have the best chance of climbing the social ladder.

Milena Preradovic: Yes. What you say makes a lot of sense to me. I never thought of pursuing a career in math or engineering—despite my deep voice. Typical girl. We’re from similar generations, or rather, I’m an early boomer and you’re a late boomer. But what unites us is how we grew up. For example, I grew up color blind. I was taught that it doesn’t matter what color someone’s skin is, and it doesn’t matter who you have sex with. Look at the person and decide whether you like them or not. I have the impression that the mood was more tolerant back then than it is today.

Vince Ebert: I think so too. I write in my book: When I started doing cabaret, the best rapper was white, the best golfer was black, and the German foreign minister was gay – and that wasn’t a big scandal. Even in the 80s and 90s, even in conservative Bavaria, where I grew up, I never had the impression that there was total discrimination. It was relatively open. People didn’t care what someone looked like or who they slept with. The decisive factor was: Can I get along with them? Is this a nice guy or an idiot? Today, identity politics is turning back the clock. People are defining themselves by groups again. If you’re diverse or trans, you automatically belong to a group that thinks it’s better than others. These movements are doing to “old white men” today exactly what they used to accuse the old guard of doing – discriminating. I have many friends in the cultural scene, my wife is an actress, and we know many gay and lesbian people. Incidentally, they are all annoyed by this rainbow ideology. They say: We fought in the 1980s to be able to walk through the city hand in hand. We didn’t want to be special, we just wanted to be normal.

Milena Preradovic: And you didn’t want to be victims.

Vince Ebert: Exactly.

Milena Preradovic: Today, everyone is declared a victim. If you’re black, you’re automatically a victim. If you’re white, you’re automatically the perpetrator. That’s absurd.

Vince Ebert: Exactly. And that’s an important point. The insidious thing about this ideology is that it forces people into the role of victims. Young people in particular are taught that they are supposedly defenseless and at the mercy of some power structure. They are being taught to be helpless—and at some point they start to believe it themselves. I write pointedly in my book: If someone studies feminist dance therapy for 23 semesters with a minor in gluten intolerance and then can only find a temporary job at the city library, according to this ideology, it’s not because they made the wrong life choices, but because society failed to recognize their genius. That’s an absurd ideology. It gives people victim status and turns them into helpless pawns.

Milena Preradovic: Exactly. That basically eliminates self-determination. And as I said, we grew up in similar ways. Looking back, our childhood was exciting, carefree, and free. As soon as our homework was done, we went outside and stayed there until dinner. Our parents gave us freedom; they trusted us and trusted life. Everyone did that. This led to the development of social behavior. If you wanted to play, you had to fit in and perform well from time to time, for example, at soccer. Nothing was handed to you on a silver platter. I had to smile when I read that. What’s the difference between then and now?

Vince Ebert: Today, there are two major trends that are detrimental to children. One is overprotection by parents. Studies by generational researchers show that a third of all children are driven to school by their parents until the age of 14. In my case, my mother accompanied me on my first day of school, and on the second day, she said, „Okay, you can do it on your own now. There’s the traffic light, press the button, then cross the street.“ That was it. Today, children are being raised to be helpless through overprotection – even if parents mean well.

The second major aspect is social media. I don’t have children, but I think it’s incredibly difficult to tell a ten-year-old, ”You’re not getting a smartphone.“ But that’s a huge problem. Because at some point, children will have an Instagram account. And the insidious thing about it, especially for girls, is that Instagram is the most brutal comparison machine there is. Young girls go there looking for community, friendship, a network. At the same time, they constantly hear from their parents, “You’re the most beautiful, the greatest, the smartest.” And on Instagram, they realize that’s not true at all. There are thousands who are prettier, smarter, more successful. The model they follow has 1.8 million followers, they themselves have five. And when they post a photo, there are nasty comments. This contradictory mixture of overprotection, hero worship, and the merciless comparison machine that is social media makes young people extremely insecure and unable to cope with normal life.

Milena Preradovic: Yes, that fits. Another quote from your book: Currently, more than two-thirds of 20-year-olds say they listen to their parents when making important life decisions. Fifteen years ago, it was just one-third. I think it’s even less in our generation. The rest rely on influencers or review sites. Forming an independent opinion is seen as absurd. Only 5% of young people say they form their own independent opinions. Phew. What does that mean for the future of society? That’s guided thinking, guided living.

Vince Ebert: Exactly. And I’m very skeptical about the whole thing.

Milena Preradovic: Or are we no longer having fun when everyone just follows along?

Vince Ebert: You noticed it extremely clearly with COVID-19. We were actually raised to rebel—maybe not raised, but it was clear to us that we didn’t want to be like our parents. If someone told us what to do, we resisted. I think that’s a privilege of youth. You saw that at the COVID-19 protests: they were mainly attended by people of our generation or older, because they said, If the state tells us what to do, we’ll take to the barricades. The children of these people – aged 20, 25 – had been brought up to be conformists by social media and other influences. For the first time, it was the parents who were the rebels and the children who were the bourgeois, sitting at home and shaking their heads at their parents: „How can they be so rebellious? You have to fit in.“

Milena Preradovic: I would say that at least 50% of our viewers experienced exactly that. They were the ones who took to the barricades. But since you mention Corona: You are very active online. You are sometimes accused of not applying the critical thinking that you rightly insist on during Corona. How do you see that in retrospect?

Vince Ebert: I was actually extremely cautious about COVID-19. I wrote two posts – and those are the ones that people who were very active at the time still throw in my face today. But I didn’t call for mandatory vaccination or anything like that. On the contrary, I even wrote that restrictive measures might do more harm than good. But overall, I was very cautious.

Milena Preradovic: But you were upset at the time that AstraZeneca was taken off the market because a few people suffered blood clots, while 300 people were dying of COVID-19 every day.

Vince Ebert: That’s true. I probably wouldn’t write that today. The data, including from the Robert Koch Institute, now show that this vaccine, which was developed so quickly, has caused significant problems in some people.

Milena Preradovic: That was actually clear even before the vaccination. Scientists such as Professor Hockertz, who was treated very badly, predicted this back in October 2020 and provided good arguments for it.

Vince Ebert: Yes, but I had a different impression at the time. My wife’s family are doctors in Austria. They told me at the time: “For God’s sake, things are really bad in our hospitals. We’re at full capacity.” That was before the vaccination. Hindsight is always 20/20. I would have phrased some things more carefully. But I was never a protagonist in this debate; I deliberately held back. If I wrote a few things, they were based on the situation at the time. Looking back, I would do some things differently, that’s clear.

Milena Preradovic: Exactly. Your motto is “Make science great again.” But since Corona, the official line has been “Trust the science.” Sounds similar, but it’s not the same, is it?

Vince Ebert: Exactly. My area of expertise—I also wrote my last book about it—is climate policy and energy supply. It’s like coronavirus policy: on the one hand, there are reputable scientists who provide objective data. But what we do with that data, how we react as a society, is a completely different question. Science explains what is—not what politics should look like.

Milena Preradovic: But it’s always referred to as “science.” That’s the fundamental problem. Many scientists say that science doesn’t even exist.

Vince Ebert: That’s right, it doesn’t.

Milena Preradovic: But that’s precisely the narrative: “Trust science.” Of course, they only mean those who are politically acceptable.

Vince Ebert: Exactly. And unfortunately, I have to say that there is also a lot of activism in the scientific community itself today. When a climate researcher gives a lecture on his area of expertise and says, “I have found that the ocean is warming by so many degrees,” that is science. But when he then proclaims that there are no alternatives to certain political measures, that becomes problematic. Because there are other climate researchers who have different findings. Science thrives on discourse.

Milena Preradovic: But it is precisely this discourse that is being prevented.

Vince Ebert: Right. The public gets the impression that this one scientist represents everyone.

Milena Preradovic: That’s not just an impression – that’s how it’s being conveyed. Nobel Prize winners in physics who express doubts are canceled and no longer invited. That’s reality. The next point I would like to address is that Germany is becoming the debt champion. That is probably the only world championship title we can still achieve. The majority of the budget goes to the welfare state. And now the unconditional basic income is also being discussed. I read quite a bit about this in your book, which does not exactly speak in favor of it.

Vince Ebert: That’s right. There is a large-scale study in the US. For three years, people received an additional $1,000 per month, while a control group received only $50. The claim was that an unconditional basic income takes pressure off people, makes them more creative, and allows them to start startups or pursue further education—which ultimately benefits everyone. After three years, it turned out that hardly anyone had pursued further education or started a business. On the contrary, many became more lethargic and even reduced their work to such an extent that they ended up with less money. In some cases, their family members were also affected. In psychology, this is referred to as “learned helplessness.” When people receive money without having to do anything in return, many of them react not by becoming more active, but by becoming more passive. This is a strong argument against it: an unconditional basic income does more harm than good.

Milena Preradovic: Absolutely. A nice closing remark that applies to many areas. Thank you very much, Mr. Ebert, for this thought-provoking and lively conversation and for your book, which sums up the whole madness very well. It was great to have you here.

Vince Ebert: Thank you.

Milena Preradovic: Well, folks, we can’t let the GDR mood spread – keeping our mouths shut in public and only speaking plainly among friends. Otherwise, we’ll create our own GDR. We still have the power to speak our minds, to stand up and to put pressure on our representatives. We have a voice, especially when there are many of us. We are not powerless – and those at the top know that very well. I wish you all the best. See you soon.

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1 Kommentar

  1. karin wienbreyer

    lieber vince ebert –

    machen sie sich doch mal grade: Sie hatten angst /haben sich angst machen lassen und sind brav der topdown-hysterisierung (bergamo etc.) gefolgt. corona ist die inszenierung einer pandemie gewesen – punkt. ich empfehle u.a. ulrike guérot „wer schweigt, stimmt zu“.
    zu diesem komplex eiern sie ebenso rum wie jens spahn.

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