Ein neuer Regierungs-Plan sieht vor, dass die Industrie sich künftig auf den Flatterstrom Wind und Sonne einstellen muss und nur produzieren soll, wenn gerade genug Strom da sei. Können sie das nicht, müssen sie mehr zahlen. „Das ist das Ende der deutschen Industrie“, sagt der Energieexperte und ehemalige Umweltsenator von Hamburg, Prof. Dr. Fritz Vahrenholt.
Auch das Vorhaben, Erdgas als Backup-Energie durch Wasserstoff zu ersetzen, funktioniere nicht. „Habecks Wasserstoffträume sind eine Fata Morgana und nur mit Milliarden Subventionen, also Steuergeldern zu finanzieren. Und zu behaupten, das wird später billiger, ist ein Märchen,“ so Vahrenholt.
Website Prof. Vahrenholt und kostenlose Bestellung des Klima-Rundbriefs: https://vahrenholt.net/
Artikel Vahrenholt zu Habecks Wasserstoff-Deal:
https://www.achgut.com/artikel/habecks_wasserstoff_und_energie_fata_morgana
___________
Ich würde mich freuen, wenn ihr meine unabhängige journalistische Arbeit unterstützen würdet, damit ich auch in Zukunft weitermachen kann. Vielen Dank!
Ich möchte mich auch ganz herzlich bei allen bedanken, die mich bereits unterstützen.
Milena Preradovic
Name: Milena Preradovic
IBAN: AT40 2070 2000 2509 6694
BIC: SPFNAT21XXX
oder paypal.me/punktpreradovic
___________
theplattform: https://theplattform.net
Odysee: https://odysee.com/@Punkt.PRERADOVIC:f
Lbry: https://lbry.tv/@Punkt.PRERADOVIC:f
Telegram:
Youtube: https://www.youtube.com/channel/UC-q8URCNmX5Wg4R9kXtW4tg
Linkedin: https://www.linkedin.com/in/milena-preradovic-4a2836147/?originalSubdomain=at
Twitter: https://twitter.com/punktpreradovic
Facebook: https://www.facebook.com/punktpreradovic/
Instagram: https://www.instagram.com/milena.preradovic/?hl=de
Interview mit Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (deutsch)
Milena Preradovic: Die Zeiten von verlässlicher Energie sind vorbei. Keine Atomkraft, kein billiges russisches Gas, bald keine Kohle. Stattdessen sollen Wind und Sonne die Energiesicherheit garantieren. Laut grünen Plänen demnächst mit Wasserstoff als Backupersatz für Erdgas, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Das ist zwar unfassbar teuer, aber wofür gibt es den Steuerzahler? Allerdings weiß auch Minister Habeck, dass die Erneuerbaren Flatterstrom sind. Und deshalb soll die Industrie künftig nur noch dann produzieren, wenn gerade genug Strom da ist. Ist das realistisch? Mein Gast hält Habecks Pläne für eine Fata Morgana, und er sagt: „Das ist nicht die Zukunft. Das ist die Rückkehr in eine Zeit, in der der Mensch vom Wetter abhängig war.“ Jetzt in Punkt Preradovic. Hallo, Professor Dr. Fritz Vahrenholt.
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Hallo, nach Kärnten.
Milena Preradovic: Ich stelle Sie kurz vor. Sie sind promovierter Chemiker, Wissenschaftler, Politiker, Manager, Buchautor und vor allem ausgewiesener Energieexperte. Sie waren in den 90er Jahren sechs Jahre Umweltsenator in Hamburg. Danach gingen Sie als Vorstand in Unternehmen der Erneuerbare Energien Branche. Heute sind Sie Aufsichtsratsvorsitzender des größten europäischen Kupferherstellers Aurubis AG sowie Aufsichtsrat der Enkawis AG, einer der größten Investoren in erneuerbare Energien. Seit 1999 sind Sie Honorarprofessor für Chemie an der Uni Hamburg, außerdem Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften Acatech. Und als Buchautor haben Sie 1978 mit Ihrem Bestseller „Seveso ist überall“ die Umweltbewegung vorangebracht. Und jetzt haben Sie sich Robert Habecks Papier „Strommarktdesign der Zukunft“ und seinen viel bejubelten Wasserstoffdeal vorgenommen. Darüber reden wir. Fangen wir mit dem Wasserstoffdeal an. Habeck hat jetzt Wasserstoff in Form von grünem Ammoniak im Wert von 210 Millionen € bei einer Firma mit Sitz in den Arabischen Emiraten eingekauft. Dieser Wasserstoff soll in die in den Backup Kraftwerken dann das Erdgas ersetzen. Und demnächst will er für 3,5 Milliarden Wasserstoff kaufen. Rechnet sich das?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Nein, das rechnet sich nicht. Der Grund ist ja, dass er diesen Weg gehen will. Der Bundesregierung ist mittlerweile auch klar geworden, dass die Sonne nicht den ganzen Tag scheint. Und Windenergie ist eben auch im Jahr sehr unzuverlässig. Wir haben an 130 Tagen des Jahres nur 5 % der Windleistung. Und im November Dezember machen Kraftwerke auf dem Dach gerade mal 2 % der Jahresleistung. Also muss man einen Back up haben. Also will er Gaskraftwerke zu Wasserstoffkraftwerken umrüsten. Und dazu braucht er aber Wasserstoff. Der Wasserstoff soll ja natürlich grün sein, deswegen will er aus den Emiraten Wasserstoff importieren. Das ist aber leider, wenn man es durchrechnet, so teuer, dass der Strom, der daraus gewonnen wird, neunmal so teuer wird. Wenn man dieses Erdgas, wenn man das durchrechnet, dann muss es ja erst mal transportiert werden von den Emiraten, da kommen schon mal so 20 % Mehrkosten drauf.
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Der Wasserstoff wird ja in Ammoniak verwandelt und dann wird er als Ammoniak transportiert und dann haben wir 20 % Kosten. Dann kommen natürlich drauf die Kosten für die Zerspaltung des Ammoniaks wieder in Wasserstoff und dabei verliert man dann auch noch 25 % der Energie. So, und wenn man dann diesen Wasserstoff verbrennt, dann hat man mindestens 50 % Verluste, weil es einfach ein Naturgesetz ist, wenn man Erdgas oder Wasserstoff verbrennt. Wenn man es gut macht, dann kommen maximal 50 % raus. In der Regel ist es aber so, es wird deutlich weniger, bleibt vielleicht 1/3 über, wenn man eine offene Gasturbine einsetzt zur Stromerzeugung. Also wenn man jetzt die Bilanz zieht, ist es fünfmal so teuer beim Strom. Der Strom wird fünfmal so teuer. Also kostet dann nicht mehr neun Eurocent, wie er heute in Deutschland kostet an der Börse. Also in der Erzeugung, da ist ja noch keine Steuer drin. Und es sind noch keine Verteilungskosten drin. Wir kommen auf 0,50 €. Wenn man das jetzt nicht zu Strom macht, sondern das kann man ja auch machen, man könnte das als Erdgas ersetzen, zum Beispiel für Wärme einsetzen, dann ist es sogar neun Mal so teuer, wie ich eingangs gesagt habe. Also das ist bei der Rechnung ein Defizit von 180 Millionen, die aus dem Bundeshaushalt finanziert wird, also aus Steuergeldern. Ich komme ja aus der Unternehmenswelt, wenn ein Vorstandsvorsitzender oder ein Vorstand eines Unternehmens so was machen würde auf Kosten des Geldes der Aktionäre, so viel Geld sozusagen aus dem Fenster zu werfen, dann würde man ihn der Untreue bezichtigen. Das wird aber nicht gemacht. Er wird gefeiert. Wie gesagt, super Deal.
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Aber am Ende wissen wir, es müssen aus dem Bundeshaushalt Milliardenbeträge bereitgestellt werden, ein mittlerer zweistelliger Milliardenbetrag, um seine Wasserstoffkraftwerke auf diesem Weg zu bedienen. Jetzt können wir sagen, dann wird das eben ein bisschen teurer, aber das bedeutet natürlich für uns in der Industrie mehr. Wir haben heute schon einen dreimal so hohen Strompreis wie China und USA. Also wenn Sie Unternehmen haben, wenn sie ein Papierherstellung haben, Plastik, Metallverarbeitung, Glasindustrie, also wenn die nicht mehr 8, 9 € Cent sondern 50 € Cent bezahlen, sind sie hin, sind sie weg. Das kann man sich ganz leicht vorstellen. Schauen Sie mal, beim Glas haben wir 10 bis 15 % Stromanteil im Endprodukt. Wenn Sie das aber dann nicht 10 %, sondern 50 % sind, ja dann sind Sie aus dem Markt.
Milena Preradovic: Kann es sein, dass das günstiger wird, wenn die Technologie ausgereifter ist?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Nein. Das ist eben der große Fehler, den man macht. Man denkt immer „Na ja, das ist so der Einstieg“. Aber die Naturgesetze lassen sich ja nicht verändern. Also die Kosten des Transports lassen sich auch nicht verändern. Die Verluste bei der Spaltung des Ammoniaks lassen sich auch nicht verändern. Genauso wie es ein physikalisches Gesetz ist, wenn man sozusagen aus Wasserstoff oder Erdgas Strom erzeugt, dass man die Hälfte bis zu 3/4 des Energieinhalts verliert. Das kann man durch Economy of Scales nicht verändern. Das sind physikalische Grundgesetze. Und die das Angebot aus Saudi Arabien lässt sie auch nicht viel machen. Die produzieren schon mit sehr billigem Solarstrom. Der ist da ja sehr billig. Insofern ist die Idee an sich ja ganz vernünftig zu sagen, wir machen mal Wasserstoff dort, wo er sehr billig ist. Aber leider wird dann durch den Transport es genauso teuer und unwirtschaftlich, als wenn man es in Deutschland gemacht hätte.
Milena Preradovic: Ja, also Habeck lässt sich jetzt feiern für seinen Wasserstoffdeal. Aber wie weit ist denn eigentlich der Bau von wasserstofffähigen Kraftwerken in Deutschland?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Das ist das nächste Thema. Man muss sich ja mal vorstellen, also wir machen hier eine Operation am offenen Herzen und haben aber die Instrumente noch nicht, denn Stromversorgung ist sozusagen der Blutkreislauf der Wirtschaft. Und hier wird auf Wasserstoffkraftwerke gesetzt, die es in der Realität noch gar nicht gibt. Sie hören das jetzt immer wieder „Wasserstoffready“ muss das sein. Also wir bauen jetzt erstmal Gaskraftwerke, weil der Wasserstoff, der ist noch so teuer, aber später wird er ja immer billiger. Das ist alles natürlich ein Märchen. Also ich erzähle hier Fakten, keine Märchen. Aber die Technik ist heute in der Lage 10 %, 20 % Wasserstoff zuzumischen. Eine reine Wasserstoffturbine muss erst mal entwickelt werden. Es gibt jetzt so eine Pilotanlage in Lingen mit 1,8 Megawatt. Wir brauchen Kraftwerke von 500 Megawatt von 1000 Megawatt.
Milena Preradovic: Davon sind wir weit entfernt?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Davon sind wir weit entfernt. Und deswegen ist das schon ein waghalsiges Manöver eine gesamte Volkswirtschaft darauf abzurichten irgendwann in drei, vier, fünf Jahren schon diese Technik zu verwenden. Und man muss auf eins vielleicht noch mal hinweisen. Das kann sich jeder Zuhörer auch leicht vorstellen. Wenn Sie ein Gaskraftwerk bauen, dann ist die Turbine in einem Gaskraftwerk natürlich ganz spezifisch auf das Erdgas ausgerichtet. Wenn Sie jetzt aber Wasserstoff in diese Turbine bringen, dann ist die ineffizient, weil Wasserstoff einen ganz anderen Verbrennungsgehalt hat, einen ganz anderen Brennwert hat. Also insofern die Turbine nicht effizient eingesetzt werden kann. Im Übrigen ist natürlich das Problem auch der Materialien. Daran arbeiten die natürlich alle, weil Wasserstoff macht Stahl enorm spröde. Das ist ein sehr kleines Molekül, und das dringt in den Stahl hinein und verbindet sich mit dem Stahl, macht Löcher, macht Risse. Deswegen können Sie auch nicht so einfach mal sagen „Wasserstoff durch die Pipelines“ durch. Auch da muss man sehr, sehr vorsichtig sein, bei allen Verbindungsstücken, die dann auch noch aus Kunststoff sind. Können Sie zusehen, wie Ihnen der Kunststoff durch Wasserstoff zerbröselt. Wasserstoff ist ein verflixt kompliziertes Gas, ich bin ja Chemiker, ich habe einen höllischen Respekt vor Wasserstoff. Ich habe so eine Wasserstoffexplosion mal im Labor erlebt. Das wünscht man keinem. Das ist ein sehr schwer zu handelndes Gas, das ja bei -250 Grad erst flüssig wird. Also technisch geht das. Das kann man alles machen.
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Man kann auch Pipelines so bauen, dass man da Wasserstoff transportieren kann. Man wird auch am Ende irgendwann mal eine Wasserstoff Turbine hinkriegen. Aber erstens ist das die Frage, zu welchen Kosten, zu welchem Zeitpunkt. Und am Ende spielen wir ja mit dem wichtigsten Element für die Grundstoffindustrie. Wir haben 400 Unternehmen in Deutschland, die preiswerte Energie und preiswerten Strom brauchen zur Produktion von den Gütern, von denen ich sprach, von Glas bis zu Aluminium. Und die brauchen wettbewerbsfähige Strompreise. Und wir haben im Augenblick eine Perspektive, die heißt, das wird funktionieren unter Inkaufnahme des Verlustes der Industrie in Deutschland. Wir deindustrialisieren Deutschland auf dem Wege. Wir verlieren die wichtigsten Arbeitsplätze. Fängt ja schon an, die Verlagerung. Und jeder kann ja rechnen, wie 2030 die Stromkosten aussehen. Oder umgekehrt, kann man schon heute sagen, kaum jemand investiert noch in Deutschland von draußen, es sei denn wahnsinnige Subventionen wie für eine Chipfabrik kriegt. Aber wir machen jedes Jahr einen Kapitalexport von 100 Milliarden. Die Industrie investiert in China, in den USA überall. Und damit man mal weiß, was das sind, das sind jeweils 200.000 Arbeitsplätze, die sozusagen nach draußen gehen, weil sie hier keinen wirtschaftlichen Rahmen finden, um wettbewerbsfähig zu produzieren. Es ist ganz einfach schuld die Energiepolitik der Bundesregierung und der EU, das dürfen wir auch nicht ganz vergessen, weil viele Dinge sind auch auf der Seite von Frau von der Leyen eingetopft worden. Möglichst schnell grün werden, koste was es wolle.
Milena Preradovic: Ja, aber die EU sagt ja auch 2026 sollen eigentlich die Subventionen für erneuerbare Energien wieder abgeschafft werden? Ja, wie passt das?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Was im Augenblick passiert ist, wir bauen ja wie bekloppt Windkraftwerke und Solarkraftwerke über den Bedarf hinaus. Wenn alle Wind- und Solaranlagen gleichzeitig laufen, dann haben wir so viel Strom, den wir gar nicht absetzen können. Also was da passiert ist dann, dass dann die Strompreise negativ werden. Ja, es ist so viel im System drin, dass der Strompreis an der Börse negativ gehandelt wird. Und da sagt jetzt die Kommission, weil heute kriegt der Windmüller und der Solaranlagenbetreiber auch den negativen Strompreis vergütet. Ja, das muss man sich mal vorstellen. Also der Marktpreis ist negativ, aber ich kriege trotzdem für eine Kilowattstunde sieben, 0,08 € als als Solar. Und da haben die gesagt, das ist eine unzulässige Subvention. Ja, würde ich auch so sehen. Und das soll 2026 Schluss sein. Aber die Lobby ist schon kräftig dabei und hat gesagt: „das geht ja gar nicht, dann baut ja keiner mehr diese“. Ja klar. Wenn wir diesen hohen Subventionen, das müssen Sie sich mal vorstellen, das sind 20 Milliarden im Jahr in Deutschland, die wir, der Steuerzahler, wir alle über den Bundeshaushalt umdirigieren in die Solarpaneele und in die Windkraftanlagen, weil dann, wenn zu viel Strom ist, der Preis runter geht. Aber Sie haben ja eine Zusage, sieben Eurocent zu kriegen. 8 € Cent, 10 €. Je nachdem ob Solar oder Wind, sind die Tarife ein bisschen unterschiedlich. Ja, und das heißt, der Bundeshaushalt erstattet Ihnen jetzt die Differenz, wenn der Preis darunter fällt. Ja, was ist das denn für eine Marktwirtschaft? Das heißt, ich bezahle für ein Produkt als Steuerzahler, das keiner haben will, damit der Windmüller seine Rendite bekommt.
Milena Preradovic: Diese Solar- und Windunternehmen würden auch unter marktwirtschaftlichen Bedingungen überhaupt nicht produzieren?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Nein. Die würden überhaupt nicht produzieren. Da würde keiner daran denken, noch zu investieren, wenn ihnen nicht und das muss man sich mal vorstellen, wie einfach das ist, 20 Jahre lang garantiert wird, diesen Strompreis zu bekommen, egal ob der gebraucht wird. Manchmal ist es ja sogar so, wenn Sie durch Deutschland fahren, dann denken Sie mal „Oh, das ist aber heute kein Wind“. Nee, manchmal ist es einfach so da ist eine Turbine die dreht, die anderen drehen nicht, die sind abgestellt, weil das können wir bei Windkraft noch machen. Da kann man dann die Windkraftanlagen abstellen, aber natürlich werden sie trotzdem so bezahlt als ob. Das heißt, wir bezahlen auch Phantomstrom. Ja, das können Sie bei den Dachanlagen nicht machen. Die Dachanlagen können wir gar nicht steuern. Die hauen einfach ihren Strom ins Netz, egal, ob der gebraucht wird oder nicht. Und bezahlt wird er auch, als ob er hochwertig wäre zu den besten Preisen. Und da hat die EU Kommission gesagt „Ja, das können wir jetzt nicht mehr mitmachen“. Aber ich bin ziemlich sicher, Uschi von der Leyen oder Herrn Habeck wird noch was einfallen, damit die Lobby auch weiter kräftig verdient. Denn natürlich haben Sie recht, wenn das nicht wäre, würde morgen es zu einem absoluten Stopp von Wind und Solar kommen, überall.
Milena Preradovic: Jetzt noch mal ganz kurz zur Wasserstofftechnologie. Jetzt habe ich gelesen, dass nur etwa 3 % der Finanzierung um diese Technologie und diese neuen Wasserstoffkraftwerke gesichert sind. Und da stand, die Anleger seien vorsichtig, weil diese Pläne nur mit Riesensubventionen zu realisieren sind. Das hört sich jetzt angesichts der Haushaltslage für mich ein bisschen nach Steuererhöhungen an.
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Also das haben Sie ja schon angedeutet. Die Bundesregierung hat gesagt: „Ja klar, also diese Wasserstoffkraftwerke werden natürlich teurer, das muss ja irgendeiner bezahlen“. Und da hat man gesagt, man könnte sich ja noch eine zusätzliche Wasserstoff-Netzgebühr vorstellen. Also der Stromkunde. Der Stromkunde zahlt dann noch mal eine zusätzliche Abgabe, damit das finanziert wird, weil der Haushalt, der platzt ja auch aus allen Nähten. Und 20 Milliarden, wenn die jetzt mal demnächst 30 Milliarden 40 Milliarden werden, dann erschlägt das ja demnächst die sozialen Belange, Forschung und alle anderen Dinge, die ja auch nötig sind. Deswegen haben wir schon gedacht, na ja, drehen an der Schraube und und holen uns das Geld vom Bürger. Und das fällt ja nicht so auf, wissen Sie, in so einer Stromrechnung unten noch mal so 0,2 Eurocent, das merkt ja keiner, denken die Leute. Aber die Industrie merkt es natürlich und reagiert und sagt: „okay, dort, wo sowas gemacht wird, kann ich nicht mehr investieren“.
Milena Preradovic: Ja, wir sprachen ja auch gerade schon über die gebeutelte Industrie und da gibt es ja noch weitergehende Pläne, weil Wind und Sonne sind Flatterstrom. Wir haben ja drüber geredet, nachts ist schon mal gar nichts los meistens, zumindest bei Sonne und es gibt dunkle Flauten im Herbst. Und um diese Schwankungen des Flatterstroms aufzufangen, soll die deutsche Industrie sich den grünen Plänen anpassen. Das sagt dieses Papier und das sagt auch die Bundesnetzagentur. Was heißt denn das genau?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Ja, das ist ganz schrecklich. Ich meine, das ist ein Morgenthauplan und mich hat das schon sehr gewundert, dass es bis jetzt die Medien überhaupt nicht aufgegriffen haben. Es gibt einen Entwurf eines Papiers, das wird sozusagen ist verschickt worden zur Anhörung. Da möchte man Folgendes machen: Man weiß, dass Wind und Sonne schwankt. Und das Problem aber von Industrie ist ja, dass sie konstanten Strombedarf haben. Also wenn Sie so eine Aluminiumhütte haben oder wir eine Kupferherstellung oder wenn Sie selbst eine Automobilproduktion, wo Sie einen Band fahren, dann haben Sie 24 Stunden mal sieben Tage, die gleiche Strombelastung. Das schwankt nicht, sehr konstant, 7000 Stunden im Jahr. Und das ist auch für die Netzbetreiber günstiger. Wenn man das Netz schön auslastet, sind die Kosten natürlich günstiger. Ist ja klar. Die Investitionen rechnen sich dann auf 7000 Stunden und nicht nur auf ein paar 100 Stunden, die der Solarstrom sozusagen im Netz herumwandert. Und deswegen war in der Vergangenheit es so, dass die Netzgebühren für Industriebetriebe, die das Netz konstant auslasten, günstiger war. Und das war auch in der alten Welt, sage ich mal, in der es noch vernünftig zuging, ja vernünftig, weil da waren noch Kernkraftwerke, die sind 8000 Stunden gelaufen, Kohlekraftwerke sind 8000 Stunden gelaufen und auf der anderen Seite wurde der begünstigt, der genauso auch den Strom abgenommen hat. Und jetzt passiert das aber nicht mehr. Diesen konstanten Strom haben wir nicht, sondern mittags platzt der uns aus allen Nähten und nachts ist nix. Und jetzt sagt die Bundesnetzagentur, „die Industrie möchte sich doch bitte an die Erzeugungsstruktur des Stroms anpassen“. Das heißt also bitte produzieren dann, wenn Sonne Wind da sind und wenn Sonne Wind nicht da ist, ein bisschen weniger produzieren. Deswegen sagen sie, dieser Rabatt muss weg. So dass also die Industrie einen Anreiz bekommt, sich dem Sonnen- und Windprofil anzupassen. Also das erinnert mich so ein bisschen an das Mittelalter oder auch noch frühere Zeiten, wo dann wirklich das Mehl gemahlen wurde, wenn der Wind da war, dann gab es auch mal ein paar Tage kein Mehl.
Milena Preradovic: Okay, aber in der Industrie, Sie sagen ja selber, Chemie und Kupfer usw die müssen 24 sieben produzieren. Das heißt, die können dann wahrscheinlich nicht einfach ihre Produktion umstellen, ergo müssen sie mehr zahlen. Das macht sie jetzt auch nicht wettbewerbsfähiger.
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Genau. Das habe ich mal durchgerechnet, das würde bei uns kosten, bei der Grundstoffindustrie, das sind 400 Unternehmen, die davon betroffen sind. Das sind 3,5 Eurocent, die jetzt mal draufgeschlagen werden und damit ist die Produktion faktisch nicht mehr wettbewerbsfähig. Also die spielen wirklich mit den Kernelementen einer Industriegesellschaft. Man kann ja gerne darüber spekulieren, ob der private Haushalt rauf- und runterfahren soll, also Sie kennen ja die berühmten Beispiele.
Milena Preradovic: Das wird auch noch kommen, oder?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Ja, ja, natürlich. Waschmaschine dann, wenn, das soll ab nächstes Jahr schon passieren, kriegen Sie variable Tarife und das heißt, dann kriegen Sie ein Signal „um 23:00 ist jetzt der Tarif ganz günstig, jetzt können Sie mal die Waschmaschine machen“. Das freut natürlich die Mitmieter im Hause. Ich sag mal, es bringt nichts, weil was die meisten vergessen ist 25 % des Stroms geht in Haushalte, 75 % ist Industrie, Gewerbe, Bahn. Ich meine wie bekloppt das ist. Wenn man sich mal vorstellt, die Bahn, die braucht natürlich konstanten Strom, wenn ein ICE fahren muss. Ich meine, da steht zwar immer dran, von Sonne und Wind angetrieben. ICE ist ja schon grün angemalt. Ja, das ist auch ein ganz großer Betrug. Natürlich nehmen die auch anderen Strom. Der wird aber nur durch Zertifikate aufgehübscht zu grünem Strom. Wenn die wirklich auf Wind und Sonne angewiesen wären, die Deutsche Bahn, dann wird jeder zweite ICE tagelang im Bahnhof stehen.
Milena Preradovic: Ja, na ja, so ähnlich ist es jetzt oder er kommt gar nicht an. Aber eine Frage, die Sie in Ihrem Artikel ja auch aufgeworfen haben. Was passiert mit den Arbeitnehmern? Sagen wir mal, es gibt Betriebe, die sich wirklich darauf einstellen und ihre Produktion so legen, wobei das ja kaum planbar ist, das es in Sonne- und Wind-Zeiten fällt. Was ist dann mit den Arbeitnehmern? Also wenn die bezahlt werden, ist schlecht fürs Unternehmen. Wenn sie nicht bezahlt werden, ist schlecht für den Arbeitnehmer. Gibt es da irgendwelche Pläne?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Na ja, das habe ich natürlich noch nicht erzählt. Das ist dann der nächste Schritt: die Flexibilisierung der Arbeit. Also du arbeitest nur, wenn Sonne und Wind da sind, oder der viel zu teure Wasserstoff. Das ist nicht durchdacht und es wird nicht funktionieren. Und das Schöne ist ja und das Hoffnungsvolle ist diese Verordnung der Bundesnetzagentur soll am 01. 01. 2026 in Kraft treten. Und da weiß man doch, da ist doch vorher noch eine Wahl. Im September haben wir eine Bundestagswahl und ich meine, wir müssen wirklich dafür sorgen, dass viel mehr Menschen wissen, was dann passieren wird. Ich habe es jetzt auch einigen Vertretern der CDU mitgeteilt: „Ihr müsst euch richtig beeilen, wenn im September die Wahl ist und ab 1. Januar ist dieses Gesetz in Kraft, dann wird ab 1. Januar 26 ein riesenzerstörender Industrialisierungsschub durch Deutschland gehen“. Wir werden reihenweise Industriebetriebe aufgeben. Die haben genau drei Monate Zeit, diese Verordnung wieder aufzuheben.
Milena Preradovic: Aber werden sie das tun? Ich meine, die CDU kommt mir ja auch teilweise wirklich sehr grün angestrichen vor.
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Bin ich mal gespannt. Ja, die CDU wird ja am Ende mit den Grünen, schließe ich nicht aus, mit den Grünen oder mit der SPD die Regierung bilden. Im Augenblick ist es Gott sei Dank so, dass es mit den Grünen mit 10 % es nicht ausreicht für eine Regierungsmehrheit. Also CDU und Grüne reichen Gott sei Dank nicht aus. Ich meine, das ist, glaube ich, das Schlimmste, was uns passieren wird. Das ist genauso schlimm wie die Ampel, weil die Grünen werden sich durchsetzen. Die Grünen werden sagen: „Nee, nee, das ist jetzt von langer Hand geplant“. und die CDU hat ja auch schon gesagt, also die Ziele der Dekarbonisierung und dann den Zeitplan, das akzeptiert sie alles, aber so ein paar Auswüchse eindämmen. Das werden die Grünen denen schon beibringen. Und ob die SPD, Sie wissen ja, ich bin immer noch Sozialdemokrat, in den Zeiten von Helmut Schmidt und Willy Brandt eingetreten bin. Aber die gibt es ja nicht mehr. Die Leute, die sozusagen die SPD früher vertreten haben und die Arbeitnehmerinteressen vertreten haben, gibt es in der SPD nicht mehr. Und die wird natürlich genau den gleichen Blödsinn von der CDU verlangen. Deswegen das wird sehr, sehr spannend und deswegen müssen wir vorher aufklären. Und deswegen bin ich Ihnen so dankbar, dass Sie das Thema heute gewählt haben. Weil es wird draußen nicht diskutiert. Ich glaube, es ist Ihnen genauso gegangen, dass Sie, als Sie meinen Newsletter gelesen haben, das sie sich gedacht haben: „das kann doch nicht wahr sein. Was haben Sie sich denn da wieder ausgedacht? Das habe ich ja noch nie gehört. Also jetzt übertreibt der Vahrenholt aber“.
Milena Preradovic: Ein bisschen habe ich schon gehört, aber nicht in dieser ganzen Gänze. Und ich frage mich auch, wo bleibt eigentlich der Protest der Industrie? Da gibt es ja ein paar warnende Stimmen, aber so einen lauten Schrei habe ich noch nicht gehört.
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Intern sagen die alle, das wird ja nicht funktionieren und hoffen alle, dass dann irgendwie das noch abgebogen wird. Aber so wird das nichts. Politische Mehrheiten ändern sich auch nur dann, wenn transparent diskutiert wird. Und die Industrie tut es nicht. Aber auch die IG Metall tut es nicht. Ich meine, es geht um deren Arbeitsplätze. Ja, und die SPD tut es natürlich sowieso nicht. Und es geht um deren eigentlich frühere Klientel, nämlich der Arbeitnehmer. Die SPD lässt hier die Arbeitnehmer im Regen stehen und müssten sagen: „Wir müssen auf den Putz hauen und sowas kommt gar nicht in die Tüte“. Und deswegen bin ich dankbar, dass wir darüber sprechen können und rechtzeitig warnen können. Denn das Schlimme ist, dass diese Bundesnetzagentur ist eine nachgeordnete Behörde des Bundeswirtschaftsministeriums. Das erreicht niemals das Bundeskabinett. Das wird gar nicht großartig in eine der wichtigsten Eigenschaften, nämlich die Netzgebühr, machen, die sozusagen in so einer Nacht- und Nebel-Aktion ohne politische Kontrolle. Und deswegen muss ich jetzt an die Oppositionsparteien appellieren: „Holt das in den Bundestag. Diskutiert das da mal offen, was das, was da für ein Anschlag auf die Industriegesellschaft vorgenommen worden ist“. Also ich weiß ja, dass bei den Grünen, dass die Neigung zur Industriegesellschaft nicht besonders ausgeprägt sind. 24 Stunden, sieben Tage lang, das kennen die ja auch nicht. Also wenn man so ein abgebrochener Student ist und im Deutschen Bundestag sitzt und für die Grünen da Politik macht, dann fragt man sich sowieso, „24/7, was ist das denn? Kenne ich gar nicht“. Und deswegen kann man auch nicht erwarten, dass die da selbst zu Einhalt gebieten.
Milena Preradovic: Ich habe gerade überlegt, dass die Industrie vielleicht auch deswegen nicht nichts sagt, weil laut IG Energiewendebarometer machen oder planen dieses Jahr mehr als 50 % der großen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, sich aus Deutschland aus dem Staub zu machen oder die Produktion zum Teil zu verlagern. Das heißt, da kommt ja auch was auf uns zu. Aber Sie kommen ja aus dem Energiebusiness und hören auch da sicher viel. Wie ist denn die Stimmung in der Branche? Also in der Branche, die da baut, die da macht, die auch profitiert. Glauben die an diese Energierevolution?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Also ich, ich fand das ganz spannend. Als ich diesen Newsletter geschrieben habe, hat mir ein Kraftwerksleiter ich kann jetzt die Stadt nicht nennen, weil er gesagt hat „Um Gottes willen, machen Sie bitte keinen Gebrauch davon“. Und er sagt: „Die Politik verkauft immer hier unser Wasserstoffkraftwerk. Aber es gibt eine Auflage von General Electric, dass wir nicht mehr als 10 % verbrennen, weil sonst die Turbine koppheister geht. Ja, Sie haben mir so aus der Seele gesprochen“. Und ein anderer großer Energieversorger hat mir gerade mitgeteilt: „Fritz, der Newsletter ist total auf den Punkt. Ich sehe das genauso, aber ich kann mich natürlich nicht äußern draußen“.
Milena Preradovic: Aber wo sind wir denn angekommen inzwischen, dass sich überhaupt niemand mehr traut, irgendwas zu sagen?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Wenn er das machen würde, wäre er morgen weg und ein Shitstorm entstehen, weil er dann sicher gegen die Energiewende wendet. Ja, also das ist schon heute noch immer ein Staatsverbrechen, wenn Sie sich sozusagen. Ja, Sie würden ja dann aufgeben, die Welt zu retten. Das wäre ja schrecklich, wenn sozusagen Unternehmensführer sagen würden „Energiewende wird scheitern“. Ich sage das überall, die wird scheitern. Und die Frage ist wie schnell sind wir in der Lage, den Kurs zu korrigieren? Je später, umso größere Arbeitsplatzverluste und das muss man ja sehen Wohlstandsverluste erleiden wir. Das ist ja nicht nur der Arbeitsplatz, der verloren geht. Es geht auch das Steueraufkommen verloren. Und jetzt noch als Drittes hinzu. Jeder verlagerte industrielle Arbeitsplatz aus Deutschland, der nach China wandert, emittiert mehr CO2 als hier, weil dort macht er natürlich sein Plastik oder sein Metall oder seine Kraftfahrzeuge mit Kohlestrom.
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Das muss man den Grünen noch mal sagen: „was ihr da macht, die Deindustrialisierung zerstört erst recht die CO2 Bilanz, weil ihr in die Länder die Industrie treibt, die einen viel schlechteren CO2 Bilanz hat als wir“. Man hat aber wirklich den Eindruck, das ist ein so hohes Gut, wir müssen unbedingt die Welt retten, wir müssen unbedingt diese Klimaveränderung stoppen, koste was es wolle. Und wenn es dann ohne Industrie passieren sollte, ist es auch gut. Das ist jedenfalls mein Eindruck.
Milena Preradovic: Die Arbeitsplätze kommen dann ja auch nicht zurück. Es haben ja schon viele Unternehmen beschlossen zu gehen oder sind gerade dabei, woanders Werke zu bauen. Das heißt, das dauert ja ein bisschen, das kommt ja alles etwas zeitverzögert und dann ist es natürlich zu spät. Aber diese neuen Wasserstoff Kraftwerke, die sollen ja neben Wasserstoff ja auch mit Gas betrieben werden. Das ist ja eigentlich der Plan. Wenn wir also davon ausgehen, dass diese Wasserstoffpläne eine Fata Morgana sind, wie Sie sagen, dann stehen wir ja generell vor einer Mogelpackung. Dann arbeiten ja die nächsten Jahre angeblich grüne Kraftwerke mit Gas. Ja weil es gar nicht anders geht. Das ist doch Greenwashing. In Wirklichkeit ist die Theorie der Physikerin Sabine Hossenfelder, habe ich geklaut, die sagt: „Hier wird nichts als Greenwashing betrieben oder es ist Dummheit“.
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Ja, das stimmt. Also, man macht den Leuten was vor. Nicht jeder, der sich ein bisschen mit Technik auskennt wird sehen, so einfach ist das nicht, einfach mal ein Gaskraftwerk auf Wasserstoff umzurüsten. Aber es wäre natürlich trotzdem eine Lösung, wenn man jetzt Gaskraftwerke bauen würde und die dann auf Erdgasbasis laufen lassen würde. Und da hätte ich sogar eine Lösung dafür. Da würde ich sagen okay, ihr könnt diese Gaskraftwerke, übrigens, das kann man auch mit Braunkohlekraftwerken machen, ihr könnt dann noch eine CO2 Abscheidung dahinter hängen, die ist nicht teurer als das, was ihr heute als CO2 Abgabe bezahlt. Die Dänen, die Norweger haben alle gesagt wir nehmen das CO2 gerne ab, bringen das in die Sedimente und dort setzt sich das CO2 dann zu Dolomit um, also wird ein Festkörper. Das ist x-mal billiger als dieser Wasserstoffweg. Aber es ist natürlich das böse fossile Produkt. Die grüne Idee ist ja, man muss sich von diesem bösen Öl, von dieser bösen Kohle und von diesem bösen Erdgas lösen. Und nur Wind und Sonne ist gut. Da hätte ich auch so meine Zweifel. Wenn ich jetzt so sehe, dass wir in der Wildschweinleber Rückstände von Partikeln, die von den Windmühlen abgetragen werden, wiederfinden. Also und wir reden jetzt nicht über die toten Vögel und Fledermäuse. Aber das ist sozusagen der Kern des Übels, dass man eine, wie soll ich sagen, ideologische Sichtweise der Energieversorgung hat. Andere Staaten gehen ganz anders ran. Die Chinesen, die Araber werden sagen „Ja, wir haben Öl. Wir machen natürlich das Öl, fördern das weiter“. Das ist in Deutschland nicht möglich. Warum? Wenn Sie ein Braunkohlekraftwerk, das ist der für uns billigste Energieträger, wenn man den CO2 frei macht, wird also ein grünes Braunkohlekraftwerk, das kann ich mir vorstellen.
Milena Preradovic: Ist diese Technologie ausgereift, diese Absonderung?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Ja also wir haben sie bei RWE schon getestet. Es gibt eine Anlage im Rheinland und in Mitteldeutschland bei Schwarze Pumpe gab es das auch und die ganze Welt ist jetzt dran. Die USA machen das, die Chinesen haben eine Pilotanlage und wir gehen den Weg aber nicht weil wir führen einen Krieg gegen den Kohlenstoff. Wir führen einen Krieg gegen die Kohle, gegen das Öl, weil das so hässlich ist und das Erdgas, anstatt, dass wir sagen „okay, das ist immer noch der wettbewerbsfähige Energieträger. Jetzt lasst uns doch mal gucken, wie wir den mit den Anforderungen der CO2 Minderung zusammenkriegen“. Und das wäre allemal viel billiger als diese blöde Einkaufstour von Habeck in den Emiraten.
Milena Preradovic: Ja, weg mit diesen Ideologien und her mit Pragmatismus. Vielen Dank, Professor Vahrenholt, für Ihre Einordnung abseits des grünen Jubels. Ich glaube, das war echt nötig. Schön, dass Sie da waren.
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Vielen, vielen Dank.
Milena Preradovic: Tja, Leute, wie sagte Robert Habeck bei Maischberger: „Am Ende ist es nur Geld“. Ja, vor allem nicht seins, sondern eures. Ja, und natürlich gibt es jede Menge Profiteure, wie immer, wenn dem Bürger in die Tasche gegriffen wird. Wenn einer ärmer wird, wird meist woanders jemand reicher. Und trotzdem macht euch das Leben schön. Ist kurz genug. Ich wünsche euch eine gute Zeit. Bis bald.
Interview with Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (english)
Milena Preradovic: The times of reliable energy are over. No nuclear power, no cheap Russian gas, soon no coal. Instead, wind and sun are supposed to guarantee energy security. According to green plans, soon with hydrogen as a backup replacement for natural gas when the wind is not blowing and the sun is not shining. That is incredibly expensive, but what is the taxpayer for? However, Minister Habeck also knows that renewable energies are fickle. And that is why industry should only produce when there is just enough electricity. Is that realistic? My guest considers Habeck’s plans to be a mirage and says, „This is not the future. This is a return to a time when people were dependent on the weather.“ Now to Preradovic. Hello, Professor Dr. Fritz Vahrenholt.
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Hello, to Carinthia.
Milena Preradovic: I’ll briefly introduce you. You are a chemist, scientist, politician, manager, book author and, above all, a proven energy expert. In the 1990s, you were an environmental senator in Hamburg for six years. After that, you joined the board of directors of companies in the renewable energy sector. Today, you are Chairman of the Supervisory Board of Aurubis AG, Europe’s largest copper producer, and a member of the Supervisory Board of Enkawis AG, one of the largest investors in renewable energies. Since 1999, you have been an honorary professor of chemistry at the University of Hamburg and a member of the German Academy of Science and Engineering (Acatech). And as a book author, you advanced the environmental movement in 1978 with your bestseller „Seveso is everywhere.“ And now you have taken on Robert Habeck’s paper „Electricity Market Design of the Future“ and his much-celebrated hydrogen deal. That’s what we’re talking about. Let’s start with the hydrogen deal. Habeck has now purchased hydrogen in the form of green ammonia worth €210 million from a company based in the United Arab Emirates. This hydrogen is to replace natural gas in the backup power plants. And soon he wants to buy hydrogen for 3.5 billion. Does it pay off?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: No, it doesn’t pay off. The reason is that he wants to go this way. The German government has now also realized that the sun doesn’t shine all day. And wind energy is also very unreliable throughout the year. We only have 5% of wind power on 130 days of the year. And in November and December, rooftop power plants only generate 2% of the annual output. So you have to have a back-up. So he wants to convert gas-fired power plants into hydrogen power plants. But for that he needs hydrogen. The hydrogen should of course be green, so he wants to import hydrogen from the Emirates. Unfortunately, however, if you do the math, it is so expensive that the electricity generated from it is nine times more expensive. If you calculate this natural gas, then it has to be transported from the Emirates first, which adds another 20% to the costs.
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: The hydrogen is converted into ammonia and then it is transported as ammonia and then we have 20% costs. Then, of course, there are the costs for splitting the ammonia back into hydrogen, and in the process you also lose another 25% of the energy. So, when you then burn this hydrogen, you have at least a 50% loss because it is simply a law of nature when you burn natural gas or hydrogen. If you do it well, then a maximum of 50% comes out. But as a rule, it is significantly less, perhaps one-third remains, if you use an open gas turbine to generate electricity. So if you take stock now, it is five times as expensive for electricity. Electricity will be five times as expensive. So it will no longer cost nine euro cents, as it does today in Germany on the exchange. Well, in production, there is no tax in it yet. And there are no distribution costs in it yet. We come to €0.50. If you don’t turn that into electricity now, but you can do that, you could replace it as natural gas, for example, for heat, then it is even nine times as expensive as I said at the beginning. So there is a deficit of 180 million in the calculation, which is financed from the federal budget, i.e. from taxpayers‘ money. I come from the corporate world, and if a CEO or a board member of a company did something like this at the expense of shareholders‘ money, throwing so much money out the window, so to speak, they would be accused of embezzlement. But that’s not what’s being done. He’s being celebrated. Like I said, great deal.
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: But in the end, we know that billions have to be provided from the federal budget, a mid-double-digit billion amount, to operate his hydrogen power plants in this way. Now we can say that it will just be a bit more expensive, but of course for us in industry, it means more. We already have an electricity price that is three times higher than in China and the USA. So if you have a company that produces paper, plastic, metal or glass, if they have to pay 50 cents instead of 8 or 9 cents, they will go out of business. It’s easy to imagine. Take glass, for example: electricity accounts for 10 to 15% of the end product. But if you are not 10%, but 50%, then you are out of the market.
Milena Preradovic: Could it be that it will be cheaper when the technology is more mature?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: No. That’s the big mistake that’s being made. You always think, „Well, that’s the way it is.“ But the laws of nature cannot be changed. So the costs of transportation cannot be changed either. The losses during the splitting of ammonia cannot be changed either. Just as it is a physical law that when you generate electricity from hydrogen or natural gas, so to speak, that you lose half to 3/4 of the energy content. You cannot change that through economy of scales. These are basic laws of physics. And the supply from Saudi Arabia doesn’t allow them to do much either. They already produce with very cheap solar power. It’s very cheap there. So the idea itself is quite reasonable to say, we make hydrogen where it is very cheap. But unfortunately, the transport makes it just as expensive and uneconomical as if it were made in Germany.
Milena Preradovic: Yes, so Habeck is now being celebrated for his hydrogen deal. But how far along are we in actually building hydrogen-capable power plants in Germany?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: That’s the next topic. You have to imagine that we’re doing open-heart surgery here and we don’t have the instruments yet, because electricity supply is, so to speak, the blood circulation of the economy. And here the focus is on hydrogen power plants that do not yet exist in reality. You hear this over and over again: „Hydrogen-ready“ is a must. So we’re building gas-fired power plants for now because hydrogen is still so expensive, but later it will get cheaper and cheaper. That’s all a fairy tale, of course. I’m telling facts here, not fairy tales. But the technology is now able to mix 10%, 20% hydrogen. A pure hydrogen turbine must first be developed. There is now a pilot plant in Lingen with 1.8 megawatts. We need power plants of 500 megawatts, 1000 megawatts.
Milena Preradovic: We are far from that?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: We are far from that. And that’s why it’s a daring maneuver to train an entire economy to use this technology sometime in three, four, five years. And maybe one more thing needs to be pointed out. Every listener can easily imagine this. If you build a gas-fired power plant, then the turbine in a gas-fired power plant is of course specifically designed for natural gas. But if you feed hydrogen into this turbine, it is inefficient because hydrogen has a completely different combustion content, a completely different calorific value. So in this respect the turbine cannot be used efficiently. Incidentally, there is also the problem of materials. Of course, they are all working on that, because hydrogen makes steel extremely brittle. It has a very small molecule that penetrates the steel and combines with the steel, causing holes and cracks. That’s why you can’t just say „hydrogen through the pipelines.“ You have to be very, very careful with all the connecting pieces, which are then also made of plastic. You can see how the plastic crumbles away under the effect of hydrogen. Hydrogen is a confoundedly complicated gas. I am a chemist, after all, and I have a hell of a respect for hydrogen. I once experienced a hydrogen explosion in the laboratory. I wouldn’t wish that on anyone. It is a very difficult gas to handle, which only becomes liquid at -250 degrees. So technically it is possible. You can do all that.
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: You can also build pipelines in such a way that hydrogen can be transported. At some point in the future, a hydrogen turbine will be developed. But first of all, the question is at what cost and at what point in time. And in the end, we are dealing with the most important element for the basic materials industry. We have 400 companies in Germany that need affordable energy and affordable electricity to produce the goods I mentioned, from glass to aluminum. And they need competitive electricity prices. And right now we have a perspective that says this will work while accepting the loss of industry in Germany. We are deindustrializing Germany along the way. We are losing the most important jobs. The relocation is already beginning. And everyone can calculate what the electricity costs will look like in 2030. Or, conversely, it can already be said today, hardly anyone is still investing in Germany from outside, unless they receive insane subsidies like for a chip factory. But we export capital worth 100 billion every year. Industry is investing in China, in the USA, everywhere. And just so you know what that means, that’s 200,000 jobs that go outside, so to speak, because they can’t find an economic framework here to produce competitively. It is quite simply the fault of the energy policy of the federal government and the EU, we must not forget that, because many things have also been potted on Mrs. von der Leyen’s side. Go green as quickly as possible, whatever the cost.
Milena Preradovic: Yes, but the EU is also saying that the subsidies for renewable energies are actually supposed to be abolished again in 2026? Yes, how does that fit?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: What is happening at the moment is that we are building wind power plants and solar power plants like crazy, beyond demand. When all the wind and solar plants are running at the same time, we have so much electricity that we can’t even sell it. So what happens then is that electricity prices become negative. Yes, there is so much in the system that the electricity price on the exchange is traded negatively. And now the commission says, because today the wind miller and the solar plant operator are also paid the negative electricity price. Yes, you have to imagine that. So the market price is negative, but I still get seven, 0.08 € as a solar for a kilowatt hour. And they said that’s an illegal subsidy. Yes, I would see it that way too. And that should be over by 2026. But the lobby is already hard at work and said, „that’s not going to work, then nobody will build any more of those.“ Yeah, right. If we consider the high subsidies, you have to imagine that these are 20 billion a year in Germany, which we, the taxpayers, we all redirect through the federal budget into solar panels and wind turbines, because then, when there is too much electricity, the price goes down. But you have a commitment to get seven euro cents. 8 € cents, 10 €. Depending on whether it’s solar or wind, the tariffs are a bit different. Yes, and that means that the federal budget will now reimburse you the difference when the price falls below that. Yes, what kind of market economy is that? That means that as a taxpayer, I pay for a product that nobody wants so that the wind miller gets his return.
Milena Preradovic: These solar and wind companies would not produce at all even under market economy conditions?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: No. They would not produce at all. Nobody would even think of investing in them if they did not have, and one has to imagine how easy it is, a guaranteed 20-year price for this electricity, regardless of whether it is needed or not. Sometimes, when you drive through Germany, you think, „Oh, there’s no wind today.“ No, sometimes it’s just that one turbine is turning, the others aren’t turning, they’ve been switched off, because we can still do that with wind power. So you can switch off the wind turbines, but of course they still get paid as if they were running. That means we also pay for phantom electricity. Yes, you can’t do that with roof-mounted systems. We can’t control the roof-mounted systems at all. They just throw their electricity onto the grid, whether it’s needed or not. And it’s also paid for as if it were of high quality at the best prices. And the EU Commission said, „Yes, we can’t go along with that anymore.“ But I’m pretty sure that Uschi von der Leyen or Mr. Habeck will come up with something so that the lobby continues to earn well. Because of course you’re right, if it weren’t for that, tomorrow there would be an absolute stop to wind and solar everywhere.
Milena Preradovic: Now, very briefly, about hydrogen technology. I have read that only about 3% of the funding for this technology and these new hydrogen power plants is secured. And it was said that investors are cautious because these plans can only be realized with huge subsidies. In view of the budget situation, that sounds a bit like tax increases to me.
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Well, you have already hinted at that. The federal government has said: „Yes, of course, these hydrogen power plants will naturally be more expensive, and someone will have to pay for them.“ And then they said that they could imagine an additional hydrogen network fee. So the electricity customer. The electricity customer then pays another additional fee to finance this, because the budget is also bursting at the seams. And 20 billion, if it’s going to be 30 billion or 40 billion soon, then that will soon stifle social concerns, research and all the other things that are also necessary. That’s why we thought, well, we’ll tighten the screw and get the money from the citizens. And that’s not so noticeable, you know, in a power bill, another 0.2 euro cents at the bottom, nobody notices that, people think. But of course the industry notices and reacts and says, „okay, I can’t invest anymore where something like that is done.“
Milena Preradovic: Yes, we were just talking about the stricken industry and there are even more far-reaching plans, because wind and sun are fluctuating energy sources. We’ve talked about it, at night there’s usually nothing going on at all, at least with sun, and there are dark doldrums in the fall. And to compensate for these fluctuations in the fluctuating energy sources, German industry is supposed to adapt to the green plans. That’s what this paper says and that’s also what the Federal Network Agency says. What exactly does that mean?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Yes, that’s quite terrible. I mean, it’s a Morgenthau Plan and I was very surprised that the media hasn’t picked up on it at all so far. There is a draft paper that has been sent out for consultation, so to speak. They want to do the following: We know that wind and sun fluctuate. But the problem for industry is that they have a constant demand for electricity. So if you have an aluminum smelter or we have a copper production plant or if you have an automobile production plant where you run a conveyor belt, then you have the same power load 24 hours a day, seven days a week. It doesn’t fluctuate, it’s very constant, 7,000 hours a year. And that’s also more favorable for the grid operators. If you utilize the grid nicely, the costs are of course lower. That much is clear. The investments then pay off over 7,000 hours and not just over a few hundred hours, during which solar power is, so to speak, wandering around in the grid. And that’s why in the past it was the case that the grid fees for industrial companies that constantly utilize the grid were lower. And that was also reasonable in the old world, I might say, in which things were still reasonable, because there were still nuclear power plants that ran for 8000 hours, coal-fired power plants ran for 8000 hours and on the other hand, those who also purchased the electricity were favored. But now that’s no longer the case. We don’t have this constant power, but at noon it bursts at the seams and at night there is nothing. And now the Federal Network Agency says, „Industry would like to adapt to the generation structure of electricity.“ That means, please produce when the sun and wind are available and when the sun and wind are not available, produce a little less. That’s why they say this discount has to go. So that industry gets an incentive to adapt to the solar and wind profile. So that reminds me a bit of the Middle Ages or even earlier times, when the flour was really ground when the wind was there, then there were sometimes a few days without flour.
Milena Preradovic: Okay, but in industry, as you said yourself, chemicals and copper, etc., have to produce 24/7. That means that they probably can’t just switch production, so they have to pay more. That doesn’t make them more competitive now either.
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Exactly. I did the math once, and it would cost us, in the basic materials industry, that affects 400 companies. That’s 3.5 euro cents that are now added on, and that makes production effectively no longer competitive. So they are really playing with the core elements of an industrial society. One can speculate about whether the private household should go up and down, so you know the famous examples.
Milena Preradovic: That will also come, won’t it?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Yes, yes, of course. Washing machine then, if, that should happen from next year, you get variable rates and that means, then you get a signal „at 23:00 the tariff is now very cheap, now you can do the washing machine“. Of course, this pleases the co-tenants in the house. I’ll say it’s useless, because what most people forget is that 25% of electricity goes to households, 75% is industry, trade, and railways. I mean how crazy that is. If you imagine the train, it naturally needs constant electricity when an ICE has to run. I mean, it’s always written that it’s powered by the sun and wind. ICE is already painted green. Yes, that’s also a big scam. Of course they also use other electricity. But it’s only made to look like green electricity through certificates. If Deutsche Bahn really depended on wind and sun, every second ICE would be standing at the station for days.
Milena Preradovic: Yes, well, it’s something like that now, or it won’t arrive at all. But one question that you also raised in your article is what will happen to the employees? Let’s say there are companies that really prepare for it and schedule their production so that it hardly falls in sunny and windy periods. What about the employees then? Well, if they are paid, it is bad for the company. If they are not paid, it is bad for the employee. Are there any plans in this regard?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Well, I haven’t mentioned that yet, of course. That’s the next step: making work more flexible. So you only work when the sun and wind are available, or when hydrogen is available, which is far too expensive. This is not thought through and it will not work. And the nice thing is, and the hopeful thing is, this regulation of the Federal Network Agency is supposed to come into force on January 1, 2026. And we know that there will be an election before then. We have a federal election in September and I think we really have to make sure that many more people know what will happen then. I have also told some representatives of the CDU: „You have to hurry up if the election is in September and this law comes into force on January 1, then a huge destructive industrialization push will go through Germany from January 1, 26“. We will give up rows of industrial plants. They have exactly three months to repeal this regulation.
Milena Preradovic: But will they do that? I mean, the CDU sometimes seems very green to me.
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: I’m curious. Yes, the CDU will end up forming a government with the Greens, I don’t rule out that possibility, with the Greens or with the SPD. At the moment, thank God, with the Greens at 10%, it is not enough for a government majority. So thank God CDU and Greens are not enough. I think that is, I believe, the worst thing that will happen to us. It’s just as bad as the traffic light, because the Greens will prevail. The Greens will say: „Nah, nah, this has been planned for a long time.“ And the CDU has already said that it accepts the goals of decarbonization and the timetable, but it wants to curb a few excesses. The Greens will teach them that. And whether the SPD, you know, I am still a social democrat, joined in the days of Helmut Schmidt and Willy Brandt. But they no longer exist. The people who used to represent the SPD, so to speak, and who represented the interests of employees, no longer exist in the SPD. And of course they will demand exactly the same nonsense from the CDU. That’s why it’s going to be very, very exciting and why we have to educate people beforehand. And that’s why I’m so grateful to you for choosing this topic today. Because it is not being discussed outside. I think you felt the same way when you read my newsletter: „This can’t be true. What have they come up with this time? I’ve never heard of this before. Now Vahrenholt is exaggerating.“
Milena Preradovic: I have heard a little, but not the full story. And I also wonder where the protest of the industry is? There are a few warning voices, but I have not yet heard such a loud cry.
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Internally, they all say that it won’t work and they all hope that it will somehow be turned around. But it won’t work that way. Political majorities only change if there is a transparent discussion. And industry is not doing it. But neither is IG Metall. I mean, it’s about their jobs. Yes, and of course the SPD isn’t doing it anyway. And it’s about their former clientele, namely the employees. The SPD is leaving the employees out in the cold here and should be saying, „We have to stand up for ourselves and something like that is out of the question“. And that’s why I’m grateful that we can talk about it and warn in time. Because the bad thing is that this Federal Network Agency is a subordinate agency of the Federal Ministry of Economics. That never reaches the federal cabinet. It won’t make any big changes to one of the most important features, namely the network fee, which is set in such a cloak-and-dagger operation without political control. And that is why I must now appeal to the opposition parties: „Get this into the Bundestag. Discuss openly what kind of attack on industrial society has been undertaken there“. Well, I know that the Greens are not particularly inclined towards industrial society. 24 hours, seven days, they don’t know that either. So if you’re a college dropout sitting in the German parliament making policy for the Greens, you’re going to ask yourself, „24/7, what’s that? I don’t know that one.“ And so you can’t expect them to stop themselves.
Milena Preradovic: I was just thinking that maybe the industry isn’t saying anything because, according to the IG Energiewendebarometer, more than 50% of large companies with more than 500 employees are planning to leave Germany or to partially relocate production this year. That means there’s something coming our way too. But you come from the energy business and surely hear a lot there. What is the mood in the industry like? In the industry that builds, that makes, that also profits. Do they believe in this energy revolution?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Well, I found it very exciting. When I wrote this newsletter, a power plant manager told me I can’t name the city now because he said „For God’s sake, please don’t use it“. And he says: „Politicians are always talking about our hydrogen power plant. But General Electric has stipulated that we don’t burn more than 10%, because otherwise the turbine will go kaput. Yes, you spoke from the bottom of my heart.“ And another major energy supplier just told me: „Fritz, the newsletter is totally on point. I see it the same way, but of course I can’t speak out.“
Milena Preradovic: But where have we arrived now that no one dares to say anything at all?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: If he did that, he would be out tomorrow and a shitstorm would arise because he would then certainly oppose the energy transition. Yes, well, that is still a state crime today, if you will. Yes, you would then give up saving the world. It would be terrible if, so to speak, business leaders were to say „the energy transition will fail“. I say it everywhere, it will fail. And the question is how quickly we are able to correct the course? The later, the greater the job losses and, you have to see that, the greater the loss of prosperity we will suffer. It’s not just the job that is lost. Tax revenue is also lost. And now, thirdly, Every industrial job that is outsourced from Germany to China emits more CO2 than it would here, because there, of course, it makes its plastic or its metal or its motor vehicles with coal-fired electricity.
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: You have to say this to the Greens again: „what you are doing, the deindustrialization, really destroys the CO2 balance, because you are driving industry into countries that have a much worse CO2 balance than we do“. But you really get the impression that this is such a precious commodity, we absolutely have to save the world, we absolutely have to stop this climate change, whatever the cost. And if it happens without industry, it’s fine too. At least that’s my impression.
Milena Preradovic: The jobs won’t come back either. Many companies have already decided to leave or are in the process of building plants elsewhere. That means it will take a while, there will be a time lag, and then it will of course be too late. But these new hydrogen power plants, they are supposed to run on gas as well as hydrogen. That’s actually the plan. If we assume that these hydrogen plans are a mirage, as you say, then we are generally faced with a deceptive package. Then the next few years will supposedly see green power plants running on gas. Yes, because there is no other way. That’s greenwashing. In reality, the theory of the physicist Sabine Hossenfelder, I stole it, says: „Nothing but greenwashing is going on here, or it’s stupidity.“
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Yes, that’s right. So, you’re fooling people. Not everyone who knows a little about technology will see that it’s not that easy to simply convert a gas-fired power plant to hydrogen. But of course it would still be a solution if you were to build gas-fired power plants now and then run them on natural gas. And I even have a solution for that. I would say okay, you can use these gas power plants, by the way, you can also do that with brown coal power plants, you can then add a CO2 separation, which is no more expensive than what you pay today as a CO2 tax. The Danes and the Norwegians have all said that they would be happy to absorb the CO2 and deposit it in the sediments, where the CO2 then turns into dolomite, i.e. a solid. This is x-times cheaper than the hydrogen route. But of course it is the evil fossil product. The green idea is that we have to get away from this evil oil, this evil coal and this evil natural gas. And only wind and sun is good. I have my doubts about that. When I see that we can find residues of particles in wild boar liver that have been carried away by the windmills. And we’re not even talking about the dead birds and bats. But that’s the crux of the matter, so to speak: that we have an, how should I put it, ideological view of energy supply. Other countries take a completely different approach. The Chinese and the Arabs would say, „Yes, we have oil. We will, of course, continue to produce and extract oil.“ That’s not possible in Germany. Why? If you take a brown coal power plant – which for us is the cheapest source of energy if you make it CO2-free, that is, a green brown coal power plant, I can imagine that.
Milena Preradovic: Is this technology, this capture, fully developed?
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Yes, we have already tested it at RWE. There is a plant in the Rhineland and in Central Germany at Schwarze Pumpe and now the whole world is on it. The US is doing it, the Chinese have a pilot plant and we are going down this path, but not because we are waging a war against carbon. We are waging a war against coal, against oil, because it is so ugly, and against natural gas, instead of saying, „Okay, that’s still a competitive energy source. Now let’s see how we can reconcile it with the requirements of CO2 reduction.“ And that would be much cheaper than this stupid shopping trip by Habeck in the Emirates.
Milena Preradovic: Yes, away with these ideologies and bring on pragmatism. Thank you, Professor Vahrenholt, for your assessment away from the green jubilation. I think that was really necessary. It’s great that you were here.
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Thank you very much.
Milena Preradovic: Well, guys, as Robert Habeck said on Maischberger: „In the end, it’s just money.“ Yes, especially not his, but yours. Yes, and of course there are plenty of profiteers, as there always are when the public is fleeced. When someone gets poorer, someone else usually gets richer. And yet, make the most of life. It’s short enough. I wish you a good time. See you soon.
Technische Frage: Kann man diesen Podcast (als Audio) herunterladen? Ich würde ihn gerne beim Sport an der frischen Luft hören. Ich bin altmodisch unterwegs, ohne Smartphone.
Das gleiche gelang mir auch beim Nackten Niveau leider nicht. Obwohl es dort im Intro immer heißt „Alle Links zum Streaming und zum Download..“.
Vielleicht hat jemand Rat…
Brillant wie immer, aber sehr deprimierend…
Ich frage mich, ob “ die Grünen“ wirklich so dumm sind. Oder ob sie einfach im Auftrag handeln.
Es würde mich nicht wundern, wenn der Wirtschaftsminister irgendwann auswandert.
Schätzungsweise in die USA..
@K.Schubert
Ich kann Ihre Frage beantworten: Die Grünen handeln – wie schon alle Regierungen der BRD vor ihnen – im Auftrag.
Gibt es also eine Geheimverschwörung?
Nein, denn wenn die Tagesschau zeigt, wie deutsche KanzlerInnen und deutsche MinisterInnen sich regelmäßig bei der Funke-Mediengruppe zum Rapport einfinden, kann man nun wirklich nicht von Geheimhaltung sprechen! Wohlgemerkt: Die Funke-Mediengruppe kommt nicht etwa ins Kanzleramt, sondern die Politiker fahren zur Funke-Mediengruppe, denn der Berg kommt nun einmal nicht zum Propheten.
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum es den Christen früher verboten war, Geld gegen Zins zu verleihen und warum es den Muslimen noch heute verboten ist? Weil es von seiner Natur her kriminell ist!
Wer Geld gegen Zins verleiht steht nämlich permanent in der Versuchung, dem Kreditnehmer Knüppel zwischen die Beine zu werfen, damit dieser seine monatlichen Raten nicht bedienen kann. Durch die Verzinsung wachsen dem Kreditnehmer dann irgendwann die Schulden über den Kopf und der Kreditnehmer kann ihn pfänden und die Sicherheit einkassieren, die der Kreditnehmer für den Kredit hinterlegt hat.
Die Geldverleiher betreiben dieses verbrecherische Geschäft schon seit Jahrhunderten: Sie geben erst großzügig Kredite und wenn diese ordentlich angefüttert sind sorgen sie dafür, dass es Krieg (so wie zur Zeit in der Ukraine) oder andere Katastrophen (die erfundene Pandemie) gibt. Aus diesem Grund stellte schon Bert Brecht die (rethorische) Frage, was wohl das größere Verbrechen sei: Ein Bankraub oder die Gründung einer Bank?
Ja, Sie haben richtig gelesen: Dass es immer wieder Kriege gibt liegt nicht daran, dass die Menschheit aus der Geschichte nichts gelernt hätte – die Menschheit hat längst begriffen, dass Krieg gesundheitsschädlich ist. Kriege gehören zum Geschäft der Geldverleiher und werden von diesen immer wieder angezettelt weil sie es ermöglichen, fett abzusahnen und danach neue Kredite auszugeben.
Leider haben die Verschwörer so eine Medienmacht, dass sie ihre Verschwörung noch nicht einmal mehr geheim halten müssen, sondern sie der gehirngewaschenen Bevölkerung direkt unter die Nase reiben können, ohne dass die etwas begreift (siehe oben).
Nicht nur der Wasserstoff ist ein schwer zu handhabendes Gas, sondern auch das Ammoniak wegen seiner Giftigkeit und Aggressivität. Allein der Geruch ist problematisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Spaltung des Ammoniaks hundertprozentig verläuft, was bedeutet, dass der daraus hergestellte Wasserstoff stinkt, oder er muss gewaschen werden, was einen zusätzlichen Verfahrensschritt bedeutet, der die Bilanz der Wasserstoffgewinnung zusätzlich senkt.
Überdrehte Klimaschrauber
Man braucht gar keine Koryphäen, um ganz einfach zu verstehen,
dass die Klimareligion ist auf Menschenverstand ein Hohn.
Hat man in Chemie nicht gepennt, ein Gedankenexperiment:
Den Klimaquatsch kann leicht verraten die Existenz von Carbonaten.
Gebirge die daraus bestehen, bekämen wir heut‘ nicht zu sehen,
wenn nicht in der Entstehungszeit stand viel mehr CO2 bereit.
So hat es einst Zeiten gegeben, da wimmelte nur so das Leben,
Schalen von Muscheln, Krebsen, Schnecken kann man im Kalkstein heut‘ entdecken.
Solch Leben ist heut unbekannt, weil CO2 im Kalk verschwand,
was man jedoch ganz sicher weiß, die Atmosphäre war nicht heiß.
Die war vielleicht ein bisschen wärmer, weshalb das Leben heut‘ ist ärmer,
denn auch im Laufe der Urzeit verschwand der Pflanzen Üppigkeit.
Die findet tief unter den Sohlen man noch als Stein- und braune Kohlen,
doch deren Bildung ist vorbei, den Pflanzen fehlt das CO2.
Denn das steckt ja auch in den Kohlen und es von dort zurückzuholen,
ist jedoch strengstens verboten, wo an der Macht sind Vollidioten.
Könnte allein nach diesen Reimen in jedem der Gedanke keimen,
CO2-Hasser Spinner sind, die machen nur um sich viel Wind.
Das ist jedoch es nicht allein, Klimalügen sind im Verein,
mit Gender-, COVID-, Flüchtlingslügen können Gehirne sie verbiegen.
Ist so grüne Ideologie mehr als nur Lügenindustrie,
weil man niemals vergessen darf, auf Macht sind diese Typen scharf.
Weil sie im Wesen sind unehrlich, werden Rotgrüne jetzt gefährlich,
sehen sie ihre Macht entschwinden, müssen noch mehr Lügen erfinden.
Drehen stärker an den Schrauben, die festhalten den Klimaglauben,
merken nicht, es ist längst zu spät, haben die Schrauben überdreht.
Der gute Professor Varenholt ist ein wirkklich Intelligenter Mann, doch eines vergisst er:
„Die Naturgesetze müssen sich an das halten das „die Grünen“ sagen, sonst gibt es Krieg“ ^^
Diese „grünen“ sind beneidenswert, die sind sogar zu dumm zum sterben, deshalb muß man dieses Geschmeiß bis in alle Ewgkeit ertragen, auch da weder Hölle noch Himmel bereit sind solch etwas aufzunehmen 🙁
Doch würde man die im „Himmel“ wilkomen heisen, dann würden von da alle die Hölle um Asyl bitten und ich würde schon heute eine Pakt mit dem Teufel schliesen, das ich nur die Höllenqualen erleiden muß, nicht aber die Dummheit der „grünen“
André